Hallo Franz_196,
eigentlich dachte ich bereits, dein Frage einige Beiträge zuvor beantwortet zu haben.
Kurz, es hängt vor allem davon ab, wie fest die Klammern zupacken. Ob sie den Blutfluss völlig stoppen, oder wenigstens in geringem Umfang ermöglichen.
Fachlich und im Detail: Wesentlich entscheidend ist das Verhältnis von Blutdruck und dem Druck, den die Klammern ausüben. Dabei ist zu unterscheiden:
Der diastolische Blutdruck (das ist der, wenn das Herz gerade erschlafft ist) - liegt beim Gesunden so in etwa bei 80 mm Hg (= Quecksilbersäule).
Der systolische Blutdruck (das ist der, wenn das Herz gerade sich zusammen zieht und das Blut in den Kreislauf auspresst) - liegt beim Gesunden so in etwa bei 120 - 130 mm Quecksilbersäule.
Dieser Blutdruck kann (mit wenigen Ausnahmen) für den ganzen Körper an allen Stellen annähernd gleich angenommen werden.
Wenn der systolische Blutdruck bei einem Menschen, der, nehmen wir als Beispiel an, 130 mm Hg beträgt, und die Klammer übt einen Druck von 131 mm Hg auf die Nippel aus, so sperrt sie den Zufluss frischen, sauerstoffreichen Blutes bereits völlig ab. Damit geht das Gewebe nach einer Zeit zu Grunde. Für "relativ" stoffwechselarme Gewebe, wie etwa die Haut, geht man von etwa maximal 15 Minuten Überlebenszeit ohne jede Sauerstoffzufuhr aus. Für stoffwechselreiche Gewebe (wie beispielsweise die Hoden) ist die Überlebenszeit ohne Dauerschaden bei völliger Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr deutlich kürzer... etwa in der Größenordnung von 5 Minuten... und beim stoffwechselintensivsten Organ, dem Gehirn, können bereits 1-2 Minuten kritische Schäden hinterlassen.
Übt die Klammer einen Druck zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck aus, erlaubt sie zwar die (eingeschränkte) Zufuhr frischen Blutes, das aber nicht mehr abfließen kann... und blockiert so letztlich auch den Zufluss, weil sich die Gefäße ja nicht ewig dehnen können... der Zeitgewinn mag im Bereich weniger (2-3) Minuten liegen. Das zufließende Blut, das nicht abfließen kann ist übrigens sehr wesentlich für das Entstehen der Schmerzen verantwortlich.
Es entsteht dabei aber ein zusätzliches Problem: überall dort, wo das Blut nicht mehr "frei" und ungehindert fließen kann, neigt es dazu, zu gerinnen und die feinen Gefäße zu verstopfen. Das wiederum ist sehr abhängig von den individuellen Gerinnungseigenschaften des Blutes des "Opfers". Wer beispielsweise dazu neigt, "Krampfadern" auszubilden kann da als deutlich mehr gefährdet eingeschätzt werden. Bei jemandem, der aus welchen Grunde immer, gerinnungsgehemmt ist, ist dieses Problem sehr viel weniger zu erwarten.
Liegt der Anpressdruck der Klammern deutlich (!) unter dem diastolischen Blutdruck, so kannst du davon ausgehen, dass ein gesunder Organismus die Sauerstoffversorgung erst einmal deutlich länger sicher stellen kann...
dennoch, siehe meine Ausführungen zur Blutgerinnung... hier lauert immer noch ein Risiko, wenn das Blut in den Gefäßen gerinnen und sie damit verstopfen sollte...
Du siehst, man kann deine Frage durchaus auch sehr wissenschaftlich und faktenbasiert angehen - du musst "nur" ebenso wissenschaftlich präzise und faktenbasiert handeln... über den aktuellen Blutdruck sowie die Blutgerinnung des "Opfers" Bescheid wissen, sowie den Anpressdruck der zum Einsatz kommenden Klammern exakt kennen... bis du die aktuellen Daten alle hast, um ganz sicher gehen zu können, ist dein "Opfer" allerdings entweder längst eingeschlafen, oder davongelaufen... oder, wenn es um dich selber geht, hast du die Lust verloren...
Um es anders auszudrücken - es mag für den einen oder anderen von Interesse sein, die Hintergründe zu kennen - aber in einer "Spielsituation" ist es nicht wirklich praktikabel, ohne die Stimmung auf den Nullpunkt zu bringen.
Praktikabel ist aber der "gesunde Hausverstand" und die Empathie für das Gegenüber. Dabei mag der fachliche Hintergrund durchaus hilfreich sein.
Hausverstand, Empathie und Hintergrundwissen sind keine 100%ig sicheren Begleiter... aber in den allermeisten Situationen sehr gute Begleiter.
Leichte Klammern, die keinerlei Schmerzen verursachen, kann man vermutlich viele Stunden d'ran lassen... je größer die Schmerzen werden, umso eher sind sie abzunehmen. Endet das Gefühl überhaupt, sind sie SOFORT abzunehmen. Wenn du 100%ig sicher sein willst, musst du auch den wissenschaftlich exakten Weg gehen und alles messen: Blutdruck, Blutgerinnung und Anpressdruck...
Das halte ich schlicht für unrealistisch... bleibt dir nur dein Hausverstand, deine Empathie, dein Hintergrundwissen (das ich zu erweitern hoffte) und deine Erfahrung... wenn du das ordentlich einsetzt, ist ein Risiko zwar nicht völlig ausgeschlossen, aber doch sehr gering, einen dauerhaften Schaden zu verursachen.
LG,
DocWolf