Transgender und BDSM
Mich würde einmal interessieren wer von Euch Erfahrungen in der Kombination von Transgender- und BDSM-Welt hat, wie dieses ausgelebt wird, welche Motivationen dahinterstehen, und warum und ob da ein Zshg. besteht oder nicht. Da interessieren mich auch die Meinungen und Erfahrungen von reinen BDSM-ler. Die Variationen sind sicherlich sehr riesig, nur um ein paar Bsp. zu nennen, die mir spontan in den Sinn kommen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit natürlich, wie immer ...): Es können reine Rollenspiele sein, wo entweder die Rolle des anderen Geschlechts oder die sub/dom Rolle einen „Spassfaktor“ haben, ohne dass es wirklich ernsthaft betrieben wird – auch schön, warum nicht. Oder ein männlicher TV übernimmt gerne die sub-Rolle, da er dadurch zum Frau-Sein gezwungen wird, sog. „forced feminization“, was ihm vielleicht den Übergang erleichtert. Oder ein BDSM-ler sieht es als reine Erniedrigung an zur Frau dargestellt zu werden, im Sinne von „Lächerlich-Gemacht-Werden“. Oder ein TV denkt, wenn ich devot bin, erfülle ich ein Frauen-Klischee – demnach sollen ja Frauen eine Affinität zur Devotheit und Unterwürfigkeit haben. Oder, oder, oder ....
Warum ich es persönlich frage, ist, dass ich selber ein TV bin, der BDSM im Rahmen von Selbstfesselungen, manchmal auch mit Schmerzen verbunden, ausübt – wenn man das dann überhaupt BDSM nennen darf – sorry für den ev. falschen Sprachgebrauch hier – es geht bei mir in erster Linie um masochistische Gefühle, weniger Devotheit oder Erniedrigung, die ja nur im Paarspiel möglich sind – die BDSM-ler können das sicher viel besser erklären. Ich selber beobachte dabei an mir eine enorme Verstärkung meiner weiblichen Gefühle, viel stärker sogar als durch die viel offensichtlicheren Hilfsmittel wie Damenkleidung oder outdoor-Erlebnisse „en femme“. Ich verstehe nicht warum das so ist, warum kann eine Fesselung oder Schmerzen ein weibliches Gefühl (oder was auch immer es ist ...) verstärken? Früher dachte ich oft, dass bei mir der Gedanke der „forced feminization“ wie oben angesprochen eine wichtige Rolle spielt. Aber mittlerweile habe ich die Hemmungen „en femme“ auszugehen überwunden, ich brauche das nicht mehr zu erzwingen. Trotzdem ist die Neigung zu Selbstfesselungen immer noch da. Gerade Elemente wie „no point of return“, eine gänzliche „Leere im Kopf“ bei Schmerzerlebnissen (übrigens ähnlich wie bei outdoor Erlebnissen, wenn man die Umgebung ignoriert) sind wichtige Elemente bei diesen Gefühlen, aber woher kommt der Zusammenhang zur „Weiblichkeit“??
Vielleicht könnte es in diesem Zshg. auch mal interessant sein umgekehrt die Frau -> Mann Transgender zu fragen, die in diesem Forum bisher nur wenig zu Wort gekommen sind, wie ist es bei denen? Haben diese, wenn sie denn Neigungen zu BDSM entwickeln, eher den Bedarf die dominante oder die devote Rolle zu übernehmen? Gibt es da überhaupt einen Zshg. zur Transgender-Welt oder muss man dies völlig separat sehen und dann ist es halt reiner Zufall ob man nun dominant oder devot veranlagt ist.
Möchte hier aber nicht nur mein persönliches "Rätsel" rüberbringen, sondern interessiere mich grundsätzlich für das Thema, egal welche Spielrichtung.