Nackt
Jede Nacht der gleiche TraumMachtvoll grüßt ein alter Baum
Durch sein Dach fällt fahles Licht
Vollmond streichelt Dein Gesicht
Nackt kniest Du auf einem Stein
Scheues Lächeln lädt mich ein
Bei Gesang und süßem Wein
Schamlos tief in Dir zu sein
Lege meine Kleider ab
Denke nicht mehr an mein Grab
Schreite langsam jeden Schritt
Spüre einen harten Schnitt
Greife Deine blanke Brust
Folge nur noch meiner Lust
In mir strömt ein Bilderfluss
Alter Bräuche ohne Kuss
Packe Deinen blonden Schopf
Beuge tiefer Deinen Kopf
Führe Dich an meinen Schwanz
Du sollst schmecken meinen Glanz
Während meine Lende zuckt
Als Dein Mund den Samen schluckt
Dringt aus mir ein wilder Schrei
Setzt verdrängtes Fühlen frei
Nackt erwach ich neben Dir
Warmes Wissen tief in mir
Dieses Mal war es kein Traum
Lächelnd grüße ich den Baum
© Dieter Müller, 24.07.2012