In dem Moment,
in dem ich den bequemen Weg gehe und einfach etwas, was mich an mir stört, durch Medikation aus der Welt schaffe, verhindere ich eine Auseinandersetzung mit der Ursache des Problems. Und so wird es nur vertagt, verlagert o.ä.
Aber nicht gelöst.
Wenn mir der Kick fehlt oder der Druck zu groß wird, dann sollte ich nach Dingen suchen, die den Kick fördern oder den Druck mindern. Aber weder Aufputsch- noch Beruhigungsmittelchen einwerfen. Und keine künstlichen Standhilfen.
Wenn die Erektion ausbleibt und es dafür keine organische Erklärung gibt, dann muss ich mein Innenleben neu ordnen und mich nicht einfach mit externen Wirkstoffen über die Problematik hinwegsetzen. Vielleicht muss Mann dann auch mal lernen mit Niederlagen und Schwächen umzugehen. Ich habe mir sagen lassen und dies auch selber immer so empfunden, dass man aus solchen Situationen, wenn man sie nicht nur verschleiert, verleugnet oder sonstwie überspielt, gestärkt hervorgeht.
Ich kenne das Problem der Auslöseverzögerung sehr gut ohne jeden medikamentösen Hintergrund. Meist ist eine Überreizung dafür verantwortlich und die Tatsache, dass Mann zunächst ja ums Wohlergehen der Partnerin bemüht ist. Das kann dann auch zum "Selbstläufer" werden und schon der Gedanke an die Abstumpfung kann das Konzept durcheinander bringen und wieder verzögernd wirken.
Der Trick liegt einfach darin, den Grad der Stimulation zu finden, der einen hochtreibt, ohne zu überreizen und dass im Kopf dabei die Dinge ablaufen, die es zulassen, dass Mann sich ganz seiner Lust widmet. Mir hilft z.B. die Vorstellung sehr, wenn ich weiß, dass Sie drauf abfährt meinen Saft zu bekommen. Notfalls frage ich auch mal nach, um mich anzufeuern.
Da ich meine Lust sehr aus der Lust der Partnerin generiere, klappt das recht gut.
Und daher mein Tipp: auf den Körper hören und innere Blockaden überwinden, statt was einzuwerfen und so zu tun, als wäre alles bestens. An sich und der Haltung zum Sex arbeiten, den Weg finden, die Erregung korrekt zu dosieren. Der Erregung überhaupt Zeit lassen. Nix bremst mich mehr aus, als gleich wie der Bulle aufs Gatter zu stürzen. Ich mach das bisweilen, um der Dame, die darauf steht, etwas Gutes zu tun. Aber mir selber verschafft das unter Garantie ne Überreizung. Danach muss ich mich erst mal wieder sammeln.
Und so muss Mann einfach mehr in sich reinhorchen, experimentieren, neugierig sein. Und nicht bloß was einklinken und dann noch was gegen die "Nebenwirkungen" einwerfen. Die Konzentration auf das Symptom verhindert wahre Gesundheit. Und guten Sex.