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Vertrauen ist keine Vase

@Angels...
Diese körperlichen Schmerzen zeigen mir sehr deutlich wo MEINE Bereiche sind, an denen ich arbeiten sollte damit es mir dauerhaft bessergehen kann.
Denn es ist doch individuell, WAS wehtut.

Die gleiche Verletzung, die in mir körperliche Schmerzen hervorruft, ist für meine Nachbarin evtl nicht mal erwähnenswert.
Insofern ist jeder heftige Schmerz ein Selbsterkennungsprozeß.

(Deshalb tut es aber zunächst nicht weniger weh.)
Diese körperlichen Schmerzen zeigen mir sehr deutlich wo MEINE Bereiche sind, an denen ich arbeiten sollte damit es mir dauerhaft bessergehen kann.

In vielen Fällen stimmt das,generalisieren kann man es trotzdem nicht.
Jeder Mensch hat persönliche Grenzen dessen,was er ertragen kann bevor es "weh tut".

Liegen die viel zu niedrig,kann man von pathologischen Hintergründen ausgehen(z.B. Borderline).Liegen sie zu hoch,ebenfalls(Autismus)

Wenn jemand nicht in der Lage wär,mich emotional zu verletzen,bedeutet er/sie mir entweder nichts,oder mit mir stimmt was nicht.
Die Vorstellung ,unbedingt an mir arbeiten zu müssen,weil ich z.B. zu Liebeskummer fähig bin,ist zwar trendy, aber deshalb trotzdem nicht in jedem Fall richtig.

Wie immer macht die Dosis das Gift.
Vertrauen ist zerbrechlich
take care!
Scherben sind nicht immer nur zum Kitten da!
es kann durchaus auch sehr gesund sein,diese liebevoll ,wenn auch sentimental oder gar trauernd zusammenzukehren und evtl wegzuwerfen.!
eine neue Vase zu erstehen nach einiger Zeit,sich daran freuen,dass diese ganz ist ,noch behutsamer mit ihr umgehen.
Und wissen,dass diese Vase viele wichtige und bedeutsame Vorgänger hatte ,die dieses neue seltene Stück irgendwie noch kostbarer macht.
Ich kann
diesem Vasenbild und auch dem Bild der Scherben, insbesondere wenn es darum geht, diese zusammenzukehren und wegzuwerfen wenig abgewinnen.

Mein Vertrauen ist etwas, das in mir ist, und nicht etwas, das ich jemandem anheften kann.
Und ein kaputtes Vertrauen kann ich nicht entsorgen, indem ich bestimmte Menschen aus meinem Leben verabschiede.
Ein grundsätzliches Mißtrauen trüge ich immer mit mir herum, auch bei einem nächsten Partner.

Die Erkenntnis, die ich aus meinen Lebenerfahrungen zu der Frage nach dem Vertrauen gewonnen habe ist:

Vertrauen basiert auf Selbstvertrauen.
Wenn ich auf mich selbst vertrauen kann in dem Sinne, daß, wenn ich wage (sprich vertraue) ich auch mit allem, was sich daraus ergeben könnte, irgendwie umgehen können werde, so kann ich (mich) einem Menschen, einer Situation, einer Herausforderung (an-) vertrauen.
Wenn ich für mich selbst glaube, mit unerwünschten Folgen nicht umgehen zu können, fällt Vertrauen schwer.

Dies gilt letztlich in allen Bereichen meines Lebens:
Ob ich meiner Liebsten mich anvertraue,
ob ich meiner Liebsten vertraue,
aber auch z.B., ob ich meinen Kindern vertraue, und sie ihrer Wege ziehen lassen kann, auch wenn ich mir Sorgen um sie mache, ("Mein Gott, was Dir alles passieren kann!" *angsthab* )
ob ich einem Freund Geld leihe,
oder, oder, oder.

Zum "Sich selbst Vertrauen" gehört aber durchaus auch, bewußt Grenzen zu ziehen und achtsam für sein eigenes Wohlergehen zu sorgen.

lg erwil
@versuchender
Über diesen Vasenvergleich bin ich auch immer wieder "gestolpert".

Danke deshalb, daß Du diesen Thread angestoßen hast !

lg erwil
****Too Paar
13.561 Beiträge
Und ein kaputtes Vertrauen kann ich nicht entsorgen, indem ich bestimmte Menschen aus meinem Leben verabschiede.
Ein grundsätzliches Mißtrauen trüge ich immer mit mir herum, auch bei einem nächsten Partner.

Also bei mir war es bisher anders...
Ich stimme dir insoweit zu,dass Vertrauen viel mit Selbstvertrauen zu tun hat. Dennoch nutzt mein Selbstvertrauen mir sehr wenig,wenn Menschen,denen ich vertrauen schenke,dieses Vertrauen missbrauchen.
Tut ein Mensch das ,dann wird es mir zukünftig sehr schwer fallen,diesem einen Menschen zu vertrauen.
Und ich konnte in der Vergangenheit sehr wohl das kaputte Vertrauen entsorgen,indem ich mich oder bestimmte Menschen verabschiedete und dann einem nächsten Partner grundsätzlich wieder von Neuem Vertrauen schenken.Es mag Menschen geben,die dann das Misstrauen in die nächste Beziehung und zum nächsten Partner mit sich nehmen...-bei mir ist es anders.

Ich kann trotz mehrfachem Vertrauensverlust bei verschiedenen Partnern immer wieder neu vertrauen und bin ehrlich gesagt sehr froh darüber.
Und ich habe festgestellt,dass ich sehr oft nach Enttäuschungen und Vertrauensbrüchen versucht habe,das Vertrauen wieder zu gewinnen...-es mir aber nur bedingt gelang. Das Misstrauen keimte immer wieder auf und machte es mir und meinem Gegenüber unmöglich,wie vorher miteinander umzugehen.
Es gibt Menschen,von denen man sich nicht einfach trennen kann...bei mir ist es meine jüngere Tochter. Auch sie hat mein Vertrauen schon missbraucht und unsere Vase ist mehrfach immer wieder neu zerbrochen.
Aber in der Eltern-Kind Beziehung ist das sicherlich noch einmal eine ganz andere Sache...-zumindest für mich.
Wenn andere Menschen mich immer wieder aufs Neue durch Vertrauensbrüche verletzen,dann werde ich dafür sorgen,dass sie das nicht mehr können. Damit fahre ich bisher am Besten.

LG,Eva
generell kann man niemanden vertrauen, weil sich jeder selbst am nächsten ist und zuerst an sich denkt.
dazu werden werkzeuge wie druck, lügen, gekränkt sein usw. so eingesetzt, das der gegenüber in seinem verhalten manipuliert wird.
das ist die maske, die jeder auf hat. niemand scheint in der lage zu sein seine gefühlswelt so wie sie innen passiert nach aussen zu tragen. warum auch, denn es ist ja dann nur ein gefundenes fressen für die die andere menschen benutzen um sich selbst auf irgendeine art zu bereichern oder die eigenen defizite zu kompensieren.

das vertrauen geht weg, man kann sagen es sei kaputt. dabei muss man einfach nur lernen mit nicht-vertrauen umzugehen, in dem man sein gegenüber, wen auch immer, beobachtet und schlüsse aus seinem verhalten zieht.

zb hätte ich damals nicht in eine beziehung mit der frau gehen sollen an denen schon vorher zwei meiner kumpels zerbrochen sind. ich habe das vermieden bzw. wusste auch garnicht das ich hätte so etwas tun sollen, denn dann wäre ich nicht mit ihr in eine beziehung gegangen und mein vertrauen in diesen menschen wäre nicht, wie eigentlich zu erwarten war, mehr als enttäuscht worden.

die sache des vertrauens sollte unabhängig von emotionen geschehen. wenn ich eine person mag oder liebe heisst es nicht das ich ihr auch vertrauen muss. man muss abwägen, wenn man eine person liebt und setzt alles auf diese karte kann man schwer verletzt werden und wird es in der regel auch. man kann aber auch etwas für eine person empfinden und ihr nicht vertrauen und sie entsprechend kontrollieren, oder zumindest sich selbst kontrollieren und entscheidungen, die einen slebst bzgl. dieser person betreffen, abwägen.

das ist die eine seite.
betrachten wir die andere seite des vertrauens.

wenn man die person kennt, weiss wie sie ist, wie sie reagiert und was sie gerne macht, auch wenn es einem nicht gefällt, kann man ihr vertrauen. denn man kann darauf vertrauen das die person ist wie sie nun mal ist.

beispiel: wenn ich weiss das meine alkoholkranke frau jeden euro in alk ausgibt gebe ich ihr kein geld. ich vertraue also darauf das jeder euro, den ich ihr zum einkaufen mitgebe, in alkohol investiert wird. die folge daraus ist das ich selbst einkaufen gehe und sie zuhause, damit sie nicht abhaut, fessle.

durch kenntnis kann man also die selbstkontrolle behalten und sein gegenüber kontrollieren. das vertrauen also gilt nicht gegenüber dieser person, sondern des eigenen wissens über diese person.


erst wenn da also alles klar ist und man sich gegenseitig kennt kann man sich auch dem jeweiligen gegenüber anvertrauen. das geht bei freunden viel leichter als bei der beziehung weil man dem jeweiligen gegenüber keine ansprüche geltend macht, so wie es in beziehungen der fall ist.in einer freundschaft lebt man einfach und ist nicht darauf angewiesen wie sich der gegenüber nun entscheidet, was das vertrauen ihm gegenüber sehr viel einfacher macht. das ist auch einer der gründe warum am stammtisch die eigenen probleme eher besprochen werden als zuhause bei der eigenen frau. zuhause hat man zu funktionieren, muss ansprüchen gerecht werden und stellt selbst ansprüche.



ich persönlich wünsche mir eine dauerfreundschaft mit vertrauen und extras.
Also bei mir war es bisher anders...
ja, bei mir war es auch anders - Gott sei Dank.

Es ist mir allerdings auch schon gelungen, Vertrauen wieder aufzubauen und zugleich klare Grenzen zu ziehen.

Ich denke da an einen meiner besten Freunde, dem ich mal einen wertvollen Gegenstand zur Aufbewahrung anvertraut hatte, und als ich ihn wiederhaben wollte, hatte er ihn an eine mir völlig fremde Person weiterverliehen.
Da war das Vertrauen schon erst einmal erschüttert.
Ich hatte ihm bald danach einen dreiseitigen handschriftlichen Brief geschrieben, worauf er mich anrief und meinte:
"Erwil, wir müssen uns zusammensetzen und reden."
Beim Gespräch wurden all meine Enttäuschungen thematisiert, manche sicherlich gerechtfertigt, andere eher Konstrukt meines damals noch stark vorhandenen innerlichen Wunsches nach Anerkennung oder Bestätigung durch andere - kurz: Wir haben beide voreinander die Hosen runtergelassen.
Er bereute durchaus sein Handeln, räumte aber auch ein, daß es typisch für ihn sei, mit Dingen anderer Leute nachlässig zu sein, und daß es wohl besser sei, ihm keine Dinge zur Aufbewahrung zu geben.

Kurz: Das Gespräch hat vieles geklärt und wir sind übereingekommen, unsere Freundschaft weiterzuführen.
Ich gebe zu, ich habe dann noch etwa zwei Jahre gebraucht, um ihm wieder voll Vertrauen schenken zu können.
Ich weiß, was mit ihm geht, und was nicht. Und es geht eine Menge mit ihm. Aber wir kennen auch inzwischen gegenseitig unsere Fehler und akzeptieren sie. Daß ich ihm wichtige Gegenstände zur Aufbewahrung geben würde, schließen wir beide aus.
Kann ich ihm inzwischen vertrauen? Aber ja!
Mehr noch, als vor dieser Erfahrung.
Gerade, weil wir akzeptieren, daß wir Fehler haben.


lg erwil
****Too Paar
13.561 Beiträge
Ok,ich verstehe deine Geschichte mit deinem Freund.
Ich habe auch eine Freundin,wo es schon diverse Vertrauensbrüche gab.
Allerdings ging es da nicht um wertvolle Gegenstände-sondern um eine Sache,die Freundinnen untereinander einfach nicht tun. Da waren Männer im Spiel.
Wir hatten auch ne mehrmonatige Funkstille. Sie kam dann auf mich zu und wollte mit mir sprechen und auch wir führten ein klärendes Gespräch.
Auch ich kann ihr heute wieder vertrauen.*freu*

Wenn jedoch der geliebte Partner einen Vertrauensbruch begeht und einen tief enttäuscht und verletzt,dann ist das ein Verrat,den zumindest ich nicht so leicht weg stecken kann.

Es gibt ja auch verschiedene Arten von Vertrauensbrüchen denke ich.
Also wenn meine Freundin ein von mir geliehenes Buch ungefragt weiter verleiht,dann macht mich das vielleicht sauer...-aber ich würde es nicht als Vertrauensbruch ansehen.

Wenn mich dagegen meine erwachsene Tochter anlügt in mehreren wichtigen Anglegenheiten,dann ist das wesentlich schwer wiegender für mich.
Das muss jeder Mensch für sich abwägen,was ihn mehr und was ihn weniger verletzt.

LG,Eva
sobald du die tatsache akzeptierst das dich deine tochter anlügt und du weisst in welches situation du ihr vertrauen kannst tut es auch nicht mehr weh. alles andere sind deine ansprüche ihr gegenüber, die sie nicht erfüllen will und sich damit sicher auch in einigen zwickmühlen befindet. vielleicht lügt sie weil sie weiss das du dann gekränkt bist wenn sie die wahrheit sagt?
****Too Paar
13.561 Beiträge
@Ben_Avion
Ist ein guter Denkanstoss....Danke!*bussi*
Ich werde mal darüber nachdenken...*ja*
Vielleicht sollte man generell seine Ansprüche zurück schrauben und annehmen,was andere Menschen einem freiwillig geben wollen.*nachdenk*

LG,Eva
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Vielleicht sollte man generell seine Ansprüche zurück schrauben und annehmen,was andere Menschen einem freiwillig geben wollen.

Vielleicht geben uns andere Menschen freiwillig mehr, wenn sie das Gefühl haben, dass wir damit umgehen können.
Vertrauen.
Sehr interessant ja auch, in welch' frühmenschlicher Phase sich ein für das spätere Leben ausgebildetes (Ur-)Vertrauen zu entwickeln scheint!
http://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen

Wie ich darüber hinaus der Meinung bin, daß die Fähigkeit des eher problemlosen Schenkens von Vertrauen in dem Maße steigt, in welchem eine (selbstbewußte) Persönlichkeit viel geschärfte Beobachtungsgabe/Menschenkenntnis und genügend Lebenserfahrung erworben hat.

Könnte zumindest helfen, zutiefst negativ erlebte Vertrauensbrüche zu minimieren und damit (wieder höchst-individuell verschieden) nicht quälende und mit seelischen Verletzungen einhergehende Vergangenheitbewältigungen (mehrmals) durchleben zu müssen.

Und die letztlich an Diejenigen durch Mißtrauen und Argwohn weitergegeben werden, die so gar nüscht dafür können und es überhaupt nicht verdient hätten!

Pikanterweise gibt es ja Menschen, die ungleich öfter und schwerwiegender hintergangen/betrogen/beschissen/verraten etc. etc. wurden, als Andere!
*idee*
auch von mir
ein danke an Ben_Avion.
Wenn mein Kind mich anlügt, ist es wohl so, daß es Gründe dafür hat.
Es mag ein Fehlverhalten sein, aber es wird Gründe haben, vielleicht liegen die bei mir als Eltern, vielleicht liegen sie auch wo anders.

Ich denke, ich tue gut daran, den Menschen in meiner Umgebung, ob meinem Kind oder meinem besten Freund oder meiner Liebsten, zuzugestehen, daß sie fehlbar sind, so wie ich selbst es auch bin.

Wenn jedoch der geliebte Partner einen Vertrauensbruch begeht und einen tief enttäuscht und verletzt,dann ist das ein Verrat,den zumindest ich nicht so leicht weg stecken kann.

Ich weiß jetzt nicht, worin in diesem Fall der Verrat steckte, aber zum Thema Fremdgehen stelle ich mir gerade folgenden Dialogvarianten vor.

a).
Der betrogene Partner sagt zum fremdgegangenen:
"Versprich mir, daß du das nie wieder tust."
"In Ordnung. Ich werde es nie wieder tun."

b)
Der betrogene Partner sagt zum fremdgegangenen:
"Versprich mir, daß du das nie wieder tust."
"Das kann ich Dir nicht versprechen. Aber ich bin bereit, für mich und gemeinsam mit Dir zu überlegen, wie es dazu gekommen ist, daß ich fremdgegangen bin."

Bei welcher Variante würdet ihr eher wieder Vertrauen fassen?
Bei Variante a), wo dem Wunsch des Betrogenen entsprochen wird, oder bei Variante b), wo dies nicht so ist?


@*******Sky:
Dein Post weist auf einen nicht unwesentlichen Aspekt des Vertrauen-schenken-könnens hin.
Wenn ich wiederholt und immer und immer wieder in Lebenssituationen gerate, wo ich Vertrauensmißbrauch empfinde, darf ich für mich der Frage auf den Grund gehen, warum ich dies immer wieder so empfinde.

lg erwil

edit: ich merke gerade, daß sich die Dialogvarianten auch für andere Situationen eignen, wie zum Beispiel auch beim Kind, das lügt, oder dem Freund, der meine Sachen ungefragt weiterverleiht, etc.pp
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ja, das Urvertrauen ist offenbar die wichtigste Basis auf der Menschen verläßliches eigenes Vertrauen aufbauen, zu sich und anderen.

Und leider ist das eine Phase im Leben eines Kindes, in der Störungen sehr schwerwiegende Auswirkungen haben können und leider ist es so, das fehlendes Urvertrauen nicht ohne weiteres im Verlauf des Lebens aufgebaut werden kann. Sicherlich können gemachte positive Lebenserfahrungen das Selbstvertrauen festigen, allerdings ist das Geflecht im Verhältnis zu einem gesunden Urvertrauen eher ein fragiles.

Warum Menschen so unterschiedlich auf Kränkungen und Verletzungen oder Vertrauensmissbrauch reagieren, liegt einfach an der unterschiedlichen Vulnerabilität der Personen, die in jedem einfach sehr unterschiedlich ausgeprägt ist und daher eben auch Reaktionen auf Verletzungen unterschiedlich auslösen.

Was der eine als normale Erscheinungen des Lebens ansieht und als gegeben abhakt, das kann für einen anderen Menschen, mit eben anderer Persönlichkeitsstruktur, zu einem heftig erlebten Trauma werden, mit all den entsprechenden Symptomen.

Und ja, manchmal ist es so, das Menschen die Verletzungen, die sie dann erleiden nicht so ohne weiteres verarbeiten können. Und manchmal scheinen diese Verletzungen oberflächlich verheilt und werden durch das Verhalten anderer Menschen wieder angestoßen/ getriggert.
Und natürlich wäre es für alle Beteiligten gut, sich damit auseinander zu setzen.

Meine eigene Erfahrung mit diesen triggernden Verletzungen in mir, hat aber auch gezeigt, das in diesem Moment eine reine Verstandes gemäße Auseinandersetzung nicht möglich ist, weil das Triggern rein emotionale Ebenen anspricht. In so einem Moment kann ich an das Thema Vertrauen/ Vertrauensmissbrauch auch nur über diese emotionale Ebene herangehen, jeder Versuch, mir das gut zu reden hilft nicht.
********nder Mann
2.896 Beiträge
Themenersteller 
****Too:
Wenn jedoch der geliebte Partner einen Vertrauensbruch begeht und einen tief enttäuscht und verletzt,dann ist das ein Verrat,den zumindest ich nicht so leicht weg stecken kann.

Von "leicht wegstecken" sagte auch keiner was, oder zumindest ich nicht. Ich bin nur der Meinung, dass nach "bestätigender Zeit" eine vergangene Nichtbestätigung "redundant" werden kann. Mir vorzustellen nach zehn Jahren (Wiederannäherung) anhören zu müssen "Aber weil du vor zehn Jahren was auch immer (nicht) getan hast, kann ich dir nicht mehr 100% vertrauen."... nun ja, selbst wenn, stellt sich die Frage, inwieweit das ein Problem (oder vielleicht nicht sogar gesund ist).

***il:
Bei welcher Variante würdet ihr eher wieder Vertrauen fassen?

c) "Das kann ich dir nicht versprechen, aber ich verspreche dir mit dir gemeinsam alles mir (menschen)mögliche zu tun, um eine beidseitig zufriedenstellende Beziehung mit dir zu führen."

Was, da wir Menschen Menschen sind, beinhaltet, dass die Aussage irgendwann negiert wird.

Der Unterschied zu b) ist, dass es gegenwarts- und zukunftsgerichtet ist. Was interessieren mich die Gründe für die Vergangenheit? The past is gone. Sicherlich kann die Klärung hilfreich bis notwendig für beide sein (Ich bin ja auch ein neugieriges Kerlichen *lach* ), für mich ist es aber nicht hinreichend.

"Versprechen gibt man, wenn man sich verspricht." (Und ich für meinen Teil verspreche äußerst selten etwas und wenn, dann immer mit dem mindestens impliziten Disclaimer menschlicher Fehlbarkeit. Wobei ich auch diesbezüglich nichts versprechen will *zwinker* )
ja @versuchender
da hast Du recht!
mein b)
b)
Der betrogene Partner sagt zum fremdgegangenen:
"Versprich mir, daß du das nie wieder tust."
"Das kann ich Dir nicht versprechen. Aber ich bin bereit, für mich und gemeinsam mit Dir zu überlegen, wie es dazu gekommen ist, daß ich fremdgegangen bin."
hat das Vergangene im Blick, und es war von mir stillschweigend impliziert, daß die Retrospektive auch konstruktiv im Hinblick auf die Zukunft beider Beteiligten erfolgt - mit welchem Ausgang auch immer.

Ein weiteres Versprechen, wie Du es in Deinem c) formulierst, habe ich dabei bewußt vermieden. Nicht, um einem von beiden Hintertürchen offen zu halten, sondern weil (hochheilige) Versprechen eben aufgrund der menschlichen Fehlbarkeit der Gefahr unterliegen, gebrochen zu werden.

Mein b) war daher eher so gedacht, für sich selbst und vor dem anderen zu erkennen: So bin ich! Ich bin fehlbar, und ich will mich um meiner selbst Willen weiterentwickeln.
Es hat was von dem Hose runterlassen, wie ich es z.B. bei meinem besten Freund einst erlebt habe. Der "Betrogene" hat so - über das Erkennen können - eine faire Chance, für sich zu entscheiden, ob er eine Beziehung aufrechterhalten will. Ob er für sich selbst eine Basis für weiteres Vertrauen erkennt, oder eben nicht.

lg erwil
********nder Mann
2.896 Beiträge
Themenersteller 
***il:
Mein b) war daher eher so gedacht, für sich selbst und vor dem anderen zu erkennen: So bin ich! Ich bin fehlbar, und ich will mich um meiner selbst Willen weiterentwickeln.
Es hat was von dem Hose runterlassen, wie ich es z.B. bei meinem besten Freund einst erlebt habe. Der "Betrogene" hat so - über das Erkennen können - eine faire Chance, für sich zu entscheiden, ob er eine Beziehung aufrechterhalten will. Ob er für sich selbst eine Basis für weiteres Vertrauen erkennt, oder eben nicht.

Ich hab' das schon verstanden oder meine es verstanden zu haben, bin aber ein Detail- und Phrasing-Fetischist *fiesgrins* Sollte ich wirklich nur deine beschriebene entweder-oder-Entscheidungsmöglichkeit haben, nehme ich natürlich b), empfinde ich a)s Antwort als illusorisch, unreflektiert und weltfremd. Im schlimmsten Fall verlogen und heuchlerisch.
Bin
...dannn mal weg und versuche Vertrauen wieder aufzubauen!

Mahl sehn, wie es wird und wahrscheinlich weiss ich in einigen Tagen mehr darüber! *g*
empfinde ich a)s Antwort als illusorisch, unreflektiert und weltfremd. Im schlimmsten Fall verlogen und heuchlerisch.

Nun, ich würde es einfach unbewußt nennen wollen, gerne auch unreflektiert. Ich muß ja nicht immer gleich vom schlimmsten ausgehen.
Ich vermute allerdings, daß es nicht selten zuerst die Aufforderung

"Versprich mir, daß du das nie wieder tust."

und darauf die Antwort

"In Ordnung. Ich werde es nie wieder tun."

die am Ende zur Ansicht führt, daß ein verlorenes Vertrauen wie eine zerbrochene Vase sei. *zwinker*

Man könnte Frage und Antwort entsprechend umformulieren:

"Versprich mir, daß Du mich nie wieder ent-täuscht!"
"In Ordnung, ich werde Dich weiter täuschen."

lg erwil
erwill
Zitat:
"Versprich mir, daß Du mich nie wieder ent-täuscht!"
"In Ordnung, ich werde Dich weiter täuschen."

Wer so denkt, dem wird es auch geschehen. Das ist kein Vertrauen!!!
@Allofme
Wer so denkt, dem wird es auch geschehen. Das ist kein Vertrauen!!!

was ich damit sagen wollte *g*
******ana Frau
1.994 Beiträge
zu a
nun, oftmals möchten menschen aber lieber lügen vertrauen, als der wahrheit ins gesicht zu sehen.

die wahrheit ist nun mal nicht immer flauschig und eine lüge so verlockend einfach und unkomplex.

oftmals fand ich, dass diejenigen am lautesten -vertrauensbruch- schreien, die sich scheuklappen aufsetzen und mit wonne anlügen lassen.

wenn jemand diese rolle will, dann hat er auch alles recht dazu


lg su
*****har Paar
41.020 Beiträge
In unseren Vorstellungen, Illusionen und Wünschen teilen wir anderen Menschen gern bestimmte Rollen zu.

Wenn sie sich aus irgendwelchen Gründen weigern, diese Rollen genau so zu spielen, wie wir es gerne hätten und wie wir sie uns vorstellen, sagen wir oft enttäuscht, sie hätten unser Vertrauen mißbraucht und unsere Gefühle verletzt.

Dabei haben sie womöglich gute Gründe für ihr Handeln gehabt (an denen wir selbst durchaus beteiligt sein können) und letzten Endes nur von ihrem Recht auf Freiheit Gebrauch gemacht.

(Der Antaghar)
Wenn sie sich aus irgendwelchen Gründen weigern, diese Rollen genau so zu spielen, wie wir es gerne hätten und uns vorstellen, sagen wir oft enttäuscht, sie hätten unser Vertrauen mißbraucht und unsere Gefühle verletzt.


Solange sie nicht bewusst und mit Vorsatz vorgegeben haben, diese Rolle wie erwartet ausfüllen zu wollen ... gebe ich Dir uneingeschränkt recht.

Viele Verletzungen entstehen durch die eigenen Erwartungen, allerdings ist es auch nicht ganz einfach und auch nicht immer wünschenswert, sich von allen Erwartungen frei zu machen - solange man für das nicht erfüllen dieser Erwartungen keinen anderen Verantwortlich macht - sollte das auch kein Problem sein.
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