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Vertrauen ist keine Vase

*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Caro_NRW
Das bedeutet ja nicht, keine Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen mehr haben zu dürfen.

Aber es bedeutet, anderen das Recht auf ihre Selbstbestimmung und ihr eigenes Leben zuzugestehen - und sich selbst bewusst zu machen, dass es nicht immer nur das Handeln der anderen ist, was uns weh tut, sondern der Umstand, dass sie nicht so handeln, wie wir es gerne hätten ...

*zwinker*

(Der Antaghar)
******ana Frau
1.994 Beiträge
nun, m.e. finden menschen zueinander, weil sie im anderen den menschen sehen, der sie unterstützt ihren weg zu gehen.

wer vertrauen in sich hat, kann ent-täuschungen leichter wegstecken. diese vase kann man kitten.

wer kein vertrauen in sich hat, versucht meist im aussen vertrauen durch kontrolle zu stabilisieren.

kontrolle jedoch ist ein machtmittel. hat das was in einer beziehung zu suchen? m.e. nicht. diese vase ist unkittbar, weil der eine immer wieder gegen die macht des anderen angehen wird.

lg su
und sich selbst bewusst zu machen, dass es nicht immer nur das Handeln der anderen ist, was uns weh tut, sondern der Umstand, dass sie nicht so handeln, wie wir es gerne hätten ...



unterm Strich ist es ... das Gleiche ...
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Bei einer Person, die beim Alter schummelt, sich im Internet jünger ausgibt als sie wirklich ist, um ihre Chancen zu verbessern, stört mich die Lüge nicht. Was mich wirklich stört ist, dass diese Person scheinbar nicht zu ihrem Alter und damit nicht zu sich selbst steht.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Hm...

Entgegen des Eingangspstings und des ersten Beitrags von Antaghar nehme ich Vertrauen sehr wohl als zerbrechlich wahr und es ist für mich auch nicht rational steuerbar, wann ich noch vertraue und wann ich es nicht mehr kann. Selbst wenn ich es noch so sehr will, ist es manchmal einfach nicht mehr möglich.

Ich denke, die Vertrauensbasis einer Beziehung kann sehr wohl angeknackst werden durch diverse Begebenheiten und diese Knackser sind auch nicht zu ignorieren. Sie bleiben spürbar. Ich kann mich jeweils auch sehr genau an die Momente erinnern, in denen sie entstanden sind. Das war immer beinah körperlich spürbar. Knacks.

Ich denke, die Entscheidung, was man mit so einer Situation macht, nachdem sie entstanden ist, ist viel entscheidender. Um in der Metapher zu bleiben: behalte ich die Vase auch mit Knacks oder schmeiße ich sie weg?

Alles, was lebt oder Teil des Lebens und täglich in Gebrauch ist, erhält irgendwann auch Gebrauchsspuren. Nicht istvewig perfekt an der Oberfläche. Schlechtes Wetter, unachtsames Behandeln, versehentliches oder absichtliches Umschubsen, Werfen... all das passiert und deswegen sieht keine Vase nach zehn Jahren Gebrauch noch aus wie frisch aus dem Laden.

Ich stehe zum Glück auf Vintage Chique und stelle mir auch Angeditschtes ins Regal. Ich mag das, wenn Dinge Spuren haben. Ich repariere und bastle auch schon mal und halte nichts von Wegwerfkultur.

Aber irgendwann ist ein Riss vielleicht auch mal zu stark und es kommt zum irreperablen Bruch. Da hilft dann auch der rationalste Entschluss, zu reparieren, nichts mehr. Dann ist es am besten, man kehrt die Scherben auf und schaut nach vorn.
********nder Mann
2.896 Beiträge
Themenersteller 
*******aum:
Entgegen des Eingangspstings und des ersten Beitrags von Antaghar nehme ich Vertrauen sehr wohl als zerbrechlich wahr und es ist für mich auch nicht rational steuerbar, wann ich noch vertraue und wann ich es nicht mehr kann. Selbst wenn ich es noch so sehr will, ist es manchmal einfach nicht mehr möglich.

Ich halte Vertrauen nicht für nicht zerbrechlich. Been there, done that. Ich bin nur der Meinung, dass es über die Zeit wieder zusammenwachsen kann. Zusammenwachsen im Sinne von "geheilt" und ohne ständigen Fingerzeig auf "Schau mal, da ist ein Riß".

Es ist ein organischeres Bild, das natürlich auch Spuren (Narben) haben kann, die jeder unterschiedlich bewertet, welche aber auch verblassen können. Der Riß einer Vase ist immer ein sichtbarer Riß. Dass das Bild mit dem von dir beschriebenen "Ich mag Dinge mit Persönlichkeit und Geschichte." passen kann, steht außer Frage. Diese Sichtweise halte ich aber (tragischerweise) für recht selten.
Diese Sichtweise halte ich aber (tragischerweise) für recht selten.

Och, ich glaube, diese Sichtweise ist weit weniger selten, als wir (ja, auch ich *tuete*) so gerne anderen Menschen unterstellen.

Entscheidender als die Häufigkeit einer Sichtweise bei anderen und im Allgemeinen ist letztendlich die Farbnuance, die Qualität meiner eigenen Sichtweise, und da neige ich mit zunehmenden Lebensjahren einerseits dazu, die Sichtweise anderer Menschen ihre Sichtweise sein zu lassen, und diese weniger negativ zu beurteilen, denn auch sie haben Gründe für ihre Sichtweise, und andererseits mich meiner eigenen zunehmend positiver werdenden Sichtweise zu erfreuen.

Das tut mir gut! *g*

lg erwil
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@Versuchender
Ich glaube, dass man ohne eine gewisse Toleranz für Blessuren keine langjährige Beziehung führen kann. Sie dann wegzuwerfen und sich was neues, perfektes zu suchen, das ist sehr leicht. Und wenn man dann feststellt, dass das dann auch nicht unkaputtbar ist, wirft man es wieder enttäuscht weg. Und so weiter...

So erhält man nie ein anz profundes Gefühl der Überzeugung voneinander und darin, die richtige Wahl getroffen zu haben.

Niemand verhält sich IMMER korrekt, auch der perfekteste Partner nicht. Wir alle erleiden Verletzungen und fügen auch welche zu.

Die Frage ist, ob man das akzeptieren und trotzdem beieinander bleiben kann.

Und glaub mal nicht, dass meine Antwort auf diese Frage jeden Tag gleich aussieht... *g*
********nder Mann
2.896 Beiträge
Themenersteller 
*******aum:
Ich glaube, dass man ohne eine gewisse Toleranz für Blessuren keine langjährige Beziehung führen kann. Sie dann wegzuwerfen und sich was neues, perfektes zu suchen, das ist sehr leicht. Und wenn man dann feststellt, dass das dann auch nicht unkaputtbar ist, wirft man es wieder enttäuscht weg. Und so weiter...

"You don't need to tell me."

Gewissermaßen war das die Intention meiner Aussage. Mit dem Unterschied, dass bei einem lebendigen Bild die Blessuren verheilen und bei einer Vase die Risse/Beulen immer bleiben. Will heißen: Wenn ich (un-)bewusst die Überzeugung habe eine Vertrauensbeziehung ist wie eine Vase und was einmal kaputt ist, lässt sich nicht wiederherstellen, und der Riß, der da war wird immer wie eine Kluft zwischen uns stehen, berauben sich aus meiner Sicht beide einer (möglichen) (gemeinsamen) erfüllenden Zukunft. Was okay, aber möglicherweise sehr schade ist.
Ein Herz für "kaputte" oder benutzte Gegenstände mit Gebrauchsspuren kontert das natürlich. (Erinnert mich an die Geschichte mit dem "schönen Herz". http://www.lichtkreis.at/htm … ichten/das_perfekte_herz.htm )

Wenn ich die Vertrauensbeziehung als lebendigen Organismus sehe, habe ich auch die Möglichkeit es zugrunde gehen zu lassen, aber erlaube auch eine vollständige Heilung und Regeneration. Die vollständige Wiederherstellung des Vertrauens. Wenn vielleicht auch sehend denn blind.
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
Ich finde den Vergleich mit der Vase schon passend. Die Vase wird über die Jahre Risse bekommen oder vielleicht wird sogar mal ein Stück raus brechen, aber man hängt an ihr und hat sie lieb gewonnen und irgendwie machen sie all diese Macken noch wertvoller. Zerbricht sie aber, so wird sie niemals mehr sein, wie sie war. Ich kann vielleicht verzeihen und vielleicht sogar wieder vertrauen fassen, aber so wie eine geklebte Vase sehr zerbrechlich ist, wird auch das Vertrauen nur halten, wenn der andere es mit Samthandschuhen und großer Sorgfalt anfasst. Ein kleiner Grund zum zweifeln reicht schon. Das eindeutige "Jaaa! Ich vertraue!" ist verschwunden, statt dessen steckt der Stachel des Zweifels.

Vertrauen ist eine Gefühlssache. Ich kann mich zwar rational dazu zwingen zu vertrauen, aber es ist nur oberflächlich und nicht echt. Das eindeutige "Jaaa!". Dieses Gefühl Vertrauen schenken zu können, ohne das es missbraucht oder beansprucht wird. Genau dieses aus dem inneren stammende Vertrauen, das mir in einer Beziehung oder Freundschaft so wichtig ist, ist verschwunden.

Wann zerbricht Vertrauen? Es zerbricht nicht zwangsläufig weil der andere gelogen oder etwas verheimlicht hat. Bis zu einem gewissen Grad kann sich kein Mensch davon frei sprechen und wenn die Motive nachvollziehbar sind, kann man vielleicht darüber hinwegsehen. Vertrauen zerbricht an den großen Rissen in der Vase. Jene Risse die einen tiefen Vertrauensbruch darstellen und vernarbte Wunden hinterlassen. So etwas lässt sich nicht dauerhaft und unbegrenzt kitten.
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
@********nder

Auch bei einem lebenden Organismus bleiben bei schweren Verletzungen Narben zurück, die immer wieder Schmerzen können oder sogar wieder aufbrechen.
********nder Mann
2.896 Beiträge
Themenersteller 
*********Touch:
Auch bei einem lebenden Organismus bleiben bei schweren Verletzungen Narben zurück, die immer wieder Schmerzen können oder sogar wieder aufbrechen.

Natürlich. Aber nach zehn oder zwanzig Jahren sind diese verblasst und im Alltag vergessen. Obwohl mein Organismus noch nicht so alt ist, habe ich Narben die perfekt verheilt und quasi nicht mehr sichtbar sind. Wenn man ganz genau hinschaut vielleicht. Und an die schlimmsten erinnere ich mich auch noch. Allerdings mit einem "erfahrenen" und "gelassenen" Blick, der sie als (natürlichen) Bestandteil meines Lebens integriert.

Selbiges gilt aus meiner Sicht für psychische Wunden. Ich will keineswegs sagen, dass sie von heute auf morgen heilen, nicht wieder aufreißen können, noch dass sie überhaupt perfekt (oder gar überhaupt) verheilen. Aber ich möchte zumindest sagen, dass sie perfekt verheilen können. Wenn ich (und mein Gegenüber) es zulasse und wir "daran arbeiten"/unseren (Beziehungs-)Organismus pflegen.

Eine Vase kann das nicht. Was, je nach metaphorischer Betrachtung, siehe Sinas Ausführungen, kein Problem darstellen muss, aber nach meinen Beobachtungen mitunter tut.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Vielleicht ist es ein bißchen so wie diese Geschichte von dem alten Mann mit dem schönsten Herzen der Welt - das so viele Risse und Lücken hat, weil es oft verletzt oder ihm ein Stück entrissen wurde?

Aber es zeigt eben auch, dass der alte Mann geliebt hat - und er fühlt sich trotz seines lädierten Herzens wohl und findet sein eigenes Herz sogar wunderschön, eben weil es von Liebe zeugt ...

Und das ist meiner Meinung eine bewusste Entscheidung von ihm, die er getroffen hat: Viele würden sich anders entscheiden und all diese Verletzungen noch jahrelang (oder gar ein ganzes Leben lang) mit sich herumtragen und sie sogar noch "hegen und pflegen".

(Der Antaghar)
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*****har

Ich gebe Dir generell ja recht und sehe es genauso als Einstellungssache an, wie gehe ich mit verletztem Vertrauen um.

Ich bin selbst von meinem Naturell eher verzeihend und trage nicht nach.

Und trotzdem können Verlöetzungen durch einen Vertrauensmissbrauch sehr tiefe Wunden hinterlassen, die zwar vernarben, aber immer wieder auch aufbrechen können.

Da kann ich mir noch so oft vom Verstand her sagen, ich habe Verziehen damals, diesem Menschen, es ist Zeit vergangen, aber trotzdem gibt es Momente, in denen es heftig triggert und dagegen kann ich mit dem Kopf wenig ausrichten. Die emotionale Narbe wird angekratzt und ich reagiere, mein Körper reagiert.

Aber vielleicht dauert es eben sehr sehr lange und ist bei jedem so unterschiedlich, weil die Verletzungen so unterschiedlich sind, bis es heilt und das triggern nicht mehr so heftig ist.

Kleine Schritte des Heilens sozusagen..
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Granatapfel22
Vielleicht hat es nicht nur mit unterschiedlichen Temperamenten und Charakteren zu tun, sondern auch damit, dass man Verletzungen (und sogar Traumatisierungen) sehr wohl ausheilen kann, wenn man will und das Nötige dafür unternimmt.

Dann kann es nämlich geschehen, dass man sich gar nicht mehr vom Verstand her sagen muss, dass man verziehen hat, sondern dass man auch vom Gefühl her wirklich verziehen hat und gar nicht mehr durch etwas Ähnliches angetriggert wird. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das funktioniert.

Natürlich klappt das nicht, wenn man alte Verletzungen niemals ausheilt. Dann kann manchmal eine Winzigkeit genügen, um alte Wundern wieder aufzureißen. Und dann kann man wirklich kein neues Vertrauen aufbauen. Wie auch?

Bliebe also die Frage: Warum heilt man alte Wunden (zu denen ja auch Vertrauensbrüche zählen) nicht einfach endlich mal aus?

(Der Antaghar)
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
Vermutung ...
Bliebe also die Frage: Warum heilt man alte Wunden (zu denen ja auch Vertrauensbrüche zählen) nicht einfach endlich mal aus?

weil etlichen dazu keine "Methode" geläufig ist *nachdenk*

Denn der Wille ist gut und schön - kann aber *imho allerhöchstens der Auslöser sein und nicht "die Methode" selbst.
Bliebe also die Frage: Warum heilt man alte Wunden (zu denen ja auch Vertrauensbrüche zählen) nicht einfach endlich mal aus?

Würden sehr viele Menschen sicherlich sehr gerne tun, nehme ich an.

Allein das "Wie" stellt für viele Menschen eine schwer zu nehmende Hürde dar.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Nur ein Beispiel dazu:

Ein Buch wie z. B. "Endlich frei! - Emotionale und körperliche Blockaden auflösen mit EFT" von Erich Keller kostet gerade mal 8,95 Euro, ist in jeder Buchhandlung und bei amazon.de zu kaufen, also jedem jederzeit völlig frei zugänglich - und kann gerade in dieser Hinsicht wahre Wunder wirken.

Und die Methode ist sowas von einfach, leicht und rasch zu erlernen sowie jederzeit und überall einsetzbar, bedarf nicht einmal irgend einer Vorbildung und wird mittlerweile auch mehr und mehr von Kliniken eingesetzt, weil sie auf einfachste Weise emotionale Verletzungen verblüffend rasch und sehr effektiv ausheilt.

Um entsprechende Methoden zu finden, muss man sich meiner Meinung nur mal aufmerksam umschauen oder einfach mal googeln. Und wer z. B. hier im Joyclub liest und schreibt, weiß ja in der Regel, wie man mit dem Internet umgeht und dort etwas findet.

Mich beschleicht hin und wieder der leise Verdacht, dass viele (natürlich nicht alle!) eben doch lieber aus irgendwelchen Gründen ihre Wunden und Verletzungen behalten wollten oder Angst vor der Heilung haben.

Oder sehe ich das möglicherweise falsch?

(Der Antaghar)
Ich denke, die Vertrauensbasis einer Beziehung kann sehr wohl angeknackst werden durch diverse Begebenheiten und diese Knackser sind auch nicht zu ignorieren. Sie bleiben spürbar. Ich kann mich jeweils auch sehr genau an die Momente erinnern, in denen sie entstanden sind. Das war immer beinah körperlich spürbar. Knacks.

Bei mir ist Knacks wie das Umlegen eines Schalters. Seltsamerweise lässt er sich aber nicht wie ein FI oder eine Sicherung einfach so wieder in die Ausgangslage bringen. Vermutlich muss man ihn ausbauen und ersetzen.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*****har

danke für den Hinweis, ich bin gerade an Freitag erst auf diese Klopftechnik aufmerksam gemacht worden, von einem, der..grins..nicht dran glaubt, wie er sagt, dem es aber wunderbar hilft, wenn er beim Triggern klopft. Ich habs zwar auch schon ausprobiert, aber so ein Buch dazu wär mir schon lieb..

Aber weisste, Du fragst Dich, ob einige sich lieber ihre alten Wunden lecken, mag so sein, aber auch die, die das nicht mehr tun wollen, sondern diese Verletzungen ausheilen lassen wollen, werden individuell für sich einen Weg finden müssen und den dann auch erstmal gehen. Und dann ist es einfach aus der Perspektive eines Menschen, der vielleicht schon Schritte weiter ist, zu fragen, "na, tust du auch genug dafür?".
********nder Mann
2.896 Beiträge
Themenersteller 
*****har:
Mich beschleicht hin und wieder der leise Verdacht, dass viele (natürlich nicht alle!) eben doch lieber aus irgendwelchen Gründen ihre Wunden und Verletzungen behalten wollten oder Angst vor der Heilung haben.

Oder sehe ich das möglicherweise falsch?

Möglicherweise *fiesgrins*

Ich denke wir wissen beide, dass Menschen gute Gründe für "dysfunktionales Verhalten" haben. Angst vor der Heilung geht für mich in Richtung "Entsetzen, dass es so einfach war". Wenn ich mir meine eigene Lebensgeschichte anschaue, haue ich mich oft genug gegen die Stirn und denke mir "Meine Fresse, warum bist du da nicht zwei drei Jahre früher drauf gekommen". Und in zwei, drei Jahren werde ich mir wieder vor die Stirn hauen und... *lach* (Wahrscheinlich nicht, mein Selbstfürsorgeanteil wächst.)

Manchmal meinen wir die Wunden wären alles, was wir haben. Dass sie nicht nur ein Teil, sondern das sind, was uns ausmacht. Nimm jemandem seine Verletzungen und du nimmst ihm seine Identität. Gemeinhin ist das Gefühl keine Identität zu haben (noch) schlimmer.
Es gibt gute Gründe zur Nichtentwicklung, und ich schließe mich davon gar nicht aus, im Gegenteil. Das einzige, was Menschen tun können, ist für eine Veränderung zu werben. Überzeugen müssen sie sich selbst.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Versuchender
Das einzige, was Menschen tun können, ist für eine Veränderung zu werben. Überzeugen müssen sie sich selbst.

Selbstverständlich! Und so ist es auch hier: Mehr als Denkanstöße kann hier keiner liefern - umsetzen muss es jeder selbst. Und wer es nicht will, mag sicherlich seine Gründe dafür haben.

Ich bin mehr dafür:

... mein Selbstfürsorgeanteil wächst ...

... und würde genau das jedem von Herzen wünschen - wohlwissend, dass es bei uns allen daran wohl mehr oder weniger hapert und es auch bei mir eine Weile gedauert hat, das endlich mal zu kapieren und umzusetzen.

*g*

(Der Antaghar)
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
Es kommt immer auf die Art des Vertrauensbruches an. Ich kann sehr viel akzeptieren und sehe über vieles hinweg (Was manchen zu der falschen Annahme verleitet, dass ich es nicht mitbekomme. Ich bekomme fast alles mit). Ich kann einem Menschen sogar eine 2., 3. oder vielleicht sogar 20. Chance geben. Aber dann gibt es auch Vertrauensbrüche, die so groß sind, dass ich gar kein neues Vertrauen fassen möchte. Man kann alles verzeihen? Das muss für manchen Menschen wie grausamster Spott und Hohn klingen.

Vertrauen ist eine Gefühlssache. Wenn ich meinem Verstand sage, ist das nicht besonders schlau. Trotzdem tue ich es hin und wieder. Wenn mir meine Intuition sagt, dass das Vertrauen wieder gebrochen werden wird, dann behält sie recht. Meine Intuition hat sich in meinem bisherigen Leben noch nie geirrt. Warum Vertrauen, wenn es wieder gebrochen wird?
demnach sollte jeder für sich rausfinden aus wlchem vasigen matrial sein vertrauen besteht..aus zerbrechlicher keramik die man rißeartig kitten kann aber die solidität flöten gegangen ist, oder aus organischem matrial das zwar narbig aber flexibel wieder zusammen wächst...das dolle ist...man kann zwischen beide stoffen hinundher wechseln...wenn man will...und so bekräftigt sich diesbezüglich weiter meine eigene meinung


die frage bleibt aus meiner sicht :warum läßt man riße zu statt narben? mal abgesehn davon das man sich trennen kann...aber das schieben wir ja bei seite und ist eigendlich nicht wirklich die ersehnte option des themas hier...

also..warum ist der vertrauensbruch für mich nicht mehr rettbar? wieso kann ich nicht einfach eine sache anerkennen und dann reseten und neu und voruteilsfrei drann gehen? wieso also fühle ich mich verletzt auf ewig?

hab ich selbst ein vertrauensverlust verbockt versuch ich die dinge so zu drehen das sie verharmlost werden...vielleicht noch mit dem ziel dem anderen die schuld in die schuhe zu schieben um sich selber reinzuwaschen. da versucht man verständnis dann für seine worte zu finden auch einen solchen vertraunsbruch niewieder wahr werden zu lassen..und ich denke man meint es wirklich ehrlich und wundert sich über die gefrierende schulter des anderen. man pocht eventuell auf die menschlichkeit fehler machen zu dürfen um draus zu lernen etc. nur wenn man die seiten wechselt sehe diese versuche auch ganz anders aus,das ebend noch entschuldigen ausseende geflecht wird dann auf einmal zum verteufelten herrausredenden übel,und man gibt ihnen keinen lebensraum zum atmen...allein die position lässt also ein und die selbe sache andere wertigkeiten zu kommen..es kommt nur drauf an wo mann steht beim vertrauensbruch ..hinter oder davor...argumente findet man dann also schon für sich die sich dann auch nach herzenslust biegen lassen

ich red jetzt hier natürlich nicht von einem freibrief.nein eher ein weiterer denkanstoß,aus meiner sicht.
die frage bleibt aus meiner sicht :warum läßt man riße zu statt narben? mal abgesehn davon das man sich trennen kann...aber das schieben wir ja bei seite und ist eigendlich nicht wirklich die ersehnte option des themas hier...

Ist sie das?
Wenn ein Mensch nicht den Weg mit mir gehen will,den ich für mich(!) als den richtigen erkannt habe,ist es nicht die schlechteste Lösung(manchmal für beide) ihn/sie ziehen zu lassen.

also..warum ist der vertrauensbruch für mich nicht mehr rettbar? wieso kann ich nicht einfach eine sache anerkennen und dann reseten und neu und voruteilsfrei drann gehen?


Welchen Sinn sollte ein reset machen,abgesehen von der Unmöglichkeit?
Das klingt nach ignorieren (falls es so gemeint war).

Man kann etwas aufarbeiten und dann entscheiden,es nicht mehr zu thematisieren,weil man verziehen hat.
Deshalb ist es aber nicht vergessen .

wieso also fühle ich mich verletzt auf ewig?

Ich glaube,da liegt ein Irrtum vor.
Kein Vertrauen zu jemandem mehr zu haben bedeutet ja nicht zwangsläufig ihm was nachzutragen oder eine Verletzung mit sich rumzutragen.

Es heißt zunächtmal nur,daß man jemanden in seinem Verhalten erkannt hat und sich möglicherweise darauf einstellt.
Die anfängliche Trauer über den Irrtum in der Einschätzung und das Entdecken einer Schwäche dürfte noch recht verbreitet sein.
Das klingt aber normalerweise ab ohne daß notwendiger/sinnvollerweise das Vertrauen zurückkehren muß.
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