Ich empfinde es als negative Grundeinstellung, wenn jemand mir sagt, ich müsse mir sein Vertrauen erst einmal verdienen.
Das klingt, als würde dieser Mensch mir grundsätzlich erst einmal misstrauen. Und das habe ich nicht so gern. Ich trete als ehrlicher Mensch auf und ich kann nichts dafür, wenn andere Menschen vor mir diesem Menschen nicht ehrlich entgegen getreten sind.
Darauf, Altlasten aus vorherigen Beziehungen stellvertretend abzuarbeiten, habe ich keine Lust.
Wer die Kraft nicht aufbringt, mich erst einmal grundsätzlich für einen ehrlichen Menschen zu halten, den möchte ich - glaube ich - gar nicht näher kennen lernen.
Ich hab was dagegen, wenn mir vom Fleck weg erst mal schlechte Absichten unterstellt werden. Und ich habe etwas gegen Menschen, die mir so einer latenten Lauerstellung durchs Leben gehen und nur darauf warten, dass man sie in die Pfanne haut.
Zu Beginn einer Beziehung fühlt man sich doch eigentlich immens zueinander hingezogen. Wie kann man sich aber zu jemandem überhaupt hingezogen fühlen, wenn man ihm nicht wirklich traut?
Wie kann man Sex mit jemandem haben, dem man nicht über den Weg traut?
Nun ja. Also ich würde jedenfalls dankend abwinken, wenn mir jemand mitteilte, ich solle mich mal schön anstrengen, um mir sein Vertrauen zu erarbeiten. Meine Antwort wäre vermutlich: "Baby, vertrau mir oder lass es. Aber erarbeiten muss ich mir da gar nix."