All diese Phänomene kenne ich, ich hab meine Frau mir zur Sub erzogen, vorher war sie Stino, das Ganze dauerte 4 Jahre.
Meine Tips: Zuerst braucht sie einen Spielnamen. Damit bekommst du einen "Schalter", wenn du sie mit ihrem Spielnamen ansprichst muß sie wissen wann und wo du die Sub verlangst. In dem Moment braucht sie aber auch ein "Opt Out" damit sie übermitteln kann das es heute nicht geht, beispielsweise: "Bitte nicht mein Herr, heute kann ich mich nicht darauf einlassen."
Das ist zwar mitunter frustig gehört aber am Anfang dazu, denn wir wollen den SSC Kodex ja achten.
Subs schaffen oft Situationen um bestraft zu werden, besonders wenn sie sich vernachlässigt fühlen. Das ist dann die Jammerphase ohne Safeword, dann heißt es "mehr".
Das führt mich zum nächsten Punkt, sie muß ihr Safeword kennen und wissen das du nur darauf reagieren wirst auf normales Gejammere nicht. Das muss ihr wirklich bewußt sein, das ist wichtig.
Meine Sub hat zwei Safewords, eines für "ist mir gerade zu viel was du tust" und das andere für kompletten Abbruch. Diese Safewords sind bei mir "Gnade mein Herr" und "STOP". Letzteres ist der komplette Abbruch Code. Wir sind ganz gut damit gefahren.
Dann denke ich das du noch unsicher bist, du hast noch nicht gelernt deine Partnerin zu "lesen". Auch wenn sie geknebelt ist, musst du an Mimik, Körpersprache und Augen sehen können wie es ihr geht. Du mußt jederzeit in der Lage sein den Abbruchzeitpunkt zu sehen. Meine verlangte nach mehr und ich habe die Session abgebrochen. Einen Tag später gab sie mir recht. Meine neigt dazu in Ekstase mehr zu verlangen wie sie verträgt. Nochmal, auch Subbies sind Menschen, auf sie muß man achten.
Dann kommt die geistige Einstellung dazu. Ich bezeichne meine Sub als mein Eigentum (wir leben 24/7 zeitweise auch mit TPE was dann aber aus finanztechnischen Gründen wieder aufgegeben wurde) auch wenn ich sie mal verleihen sollte gehört sie mir. Wenn du deine Sub als dein Eigentum betrachtest stellt sie einen Wert dar. Auf sein Eigentum achtet man normalerweise und stellt sicher das nichts den Wert mindert sondern tut alles was ihn erhöht. Den Wert erhöht man durch Ausbildung der Sub. Und Sub muss stolz darauf sein dir gehören zu dürfen. Das muss sie jedem der fragt sagen können und es muss ihre ehrliche Meinung sein.
Den Wert mindert man durch Mißbrauch der Macht.
Im Grunde hat Sub die Stellung eines äußerst wertvollen und sehr seltenen Haustiers. Wie kümmert man sich um so ein Tierchen? Doch sehr intensiv, denn sie ist was Besonderes. Wenn du diese Denkweise hast wird auch deine echte Achtung vor ihr steigen, denn im Moment noch arbeitest du nachdem ich den Thread gelesen habe zu oberflächlich. Zum Dom sein gehört eine Menge Menschenkenntnis, und natürlich Arbeit. Subbie genießt was Dom so anstellt, mehr braucht sie nicht zu tun, aber du mußt die Situationen schaffen, die prickelnden Momente, dir überlegen wohin du sie überhaupt haben willst, was zu ihr passen könnte, ..... etc.
Dafür mußt du sie kennenlernen und zwar auf eine andere Art und Weise, nicht die oberflächliche Stino Sichtweise, sondern viel viel tiefer gehend.
Wenn eine Frau sich dir unterwirft hältst du eine wertvolle Seele in deiner Hand, das ist ein gewaltiger Schatz. Die ist sehr zerbrechlich, mach dir das klar und achte darauf.
Dann zum Thema Schmerz, ich habe Sessions mit meiner Sub gehabt wo sie einfach nur Schmerzen empfand, aber keine Lust. Das sind Strafen. Die "Belohnungssessions" sind die wo sich Schmerz und Lust vermischen und sie das "Fliegen" beginnt, sie komplett abdreht und dich machen läßt. In dem Moment will sie nur eines: MEHR
Das ist der Punkt wo du die o.g. Fähigkeit des "Lesens" haben solltest. Denn dann KANN sie ihr Safeword nicht mehr benutzen weil sie fliegt. Sie wird mehr und mehr wollen und nur du hast die Kontrolle. Verliere sie dann aus o.g. Gründen nicht.
Ich habe auch Sessions mit meiner Sub gehabt wo sie geheult, und permanent nein gesagt hat, aber ihr Safeword nicht genutzt hat. Das waren die besten, denn da haben sich Schmerz und Lust zu etwas eigenartigem, aber besonderen zusammengefügt was sie nie mehr missen möchte.
Das bringt mich zum entscheidenden Punkt. Zu dir. Du mußt wissen was du tust, wieweit du mit was geht und du mußt unbedingt wissen was sie mag und was sie nicht mag. Bau Überraschungsmomente ein, wo du die Sub über den Spielnamen anforderst wenn sie nicht damit rechnet. Sie muß die Spannung erleben, sie darf nicht wissen was kommt.
Ich weiß aus eigener Erfahrung das Liebe hemmt in Sachen BDSM, es ist einfach so. Es wurde uns anerzogen, aber im BDSM wird Liebe neu definiert, es ist ein permanentes Geben und Nehmen. Bereitet es dir Lust wenn sie jammert? Dann ist es ein Geschenk an dich. Bereitet es ihr Lust wenn du sie schlägst, dann ist ein Geschenk an sie.
Als Dom muß man eben kreativ sein um Sub zu verwöhnen. Der Lohn ist Respekt, Demut, Gehorsam und vor allem Liebe. Meine würde mich niemals verlassen, das hat sie mir in den letzten Jahren immer wieder gesagt (wir sind über 20 Jahre zusammen) und ich bestätige das mit Treue, ich behalte sie. Sie darf sich jetzt andere Spielpartner suchen, aber ich will dann auch welche.
Das sind alles Abkommen über die geredet werden muß.
Wenn es dir was hilft, auch wenn es abtörnend klingt. Am Anfang haben wir nach jeder Session, so ein bis zwei Stunden danach, gekuschelt und "Manöverkritik" abgehalten. Was war gut was war schlecht. Uns hat es geholfen. Vlt. dir auch, das mǘßte man ausprobieren.
Auf jeden Fall, reden hilft, aber denk immer dran: Man kann auch schöne Dinge kaputt reden. Die Mischung macht es eben.
Ihr müßt für euch eure Mischung finden die passt. Die Arbeit kann euch beiden keiner abnehmen.
gez. Master Torvis
PS: Was wir heute noch machen ist viel kuscheln danach. Ihre Blessuren zärtlich zu versorgen ist mir eine Ehre. Die geschundene Frau in den Armen zu halten und ihre glücklichen Augen zu sehen ist Lohn. Und wenn sie einschläft kann ich sie lange so halten, so streicheln. Das ist die BDSM Liebe.