Eifersucht, wie kämpfe ich dagegen an?

@ stardust27
Du zitierst da aus einem hervorragenden Buch von einem großartigen Autor. Von ihm gibt es zu diesem Thema noch eine weitere wunderbare Geschichte, nämlich die von einem Mann, der überraschend früher nach Hause kommt als erwartet (wie in so vielen Witzen) und seine Frau mit einem anderen Mann im Bett vorfindet. Er kämpft ein paar Minuten mit sich und meint dann (wie wir finden: heldenhaft): "Okay, ich werde mich jetzt zurückziehen und ein Bier trinken oder ins Kino gehen. Euch wünsche ich viel Freude und Vergnügen. In zwei Stunden bin ich dann wieder da, das müsste euch ja reichen." Damit schließt er die Tür und verschwindet, worauf die Frau sich an ihren Lover wendet und sagt: "Ich habs dir doch gesagt, mein Mann ist eine Flasche!"

Und es gibt noch ein weiteres sehr empfehlenswertes Buch zu diesem Thema, nämlich eines von Borneman, Körner u.a. mit dem Titel "Eifersucht- Ein Lesebuch für Erwachsene". Kann ich nur empfehlen.

@ Cerberus
Da sind wir wieder. Du hast vollkommen recht: Eifersucht zu unterdrücken, das macht alles nur noch schlimmer. Lieber anschauen und mal gucken, was sie einem sagen will.

Viele wertvolle Aspekte und gute Argumente sind hier bereits angesprochen worden, vor allem eben eines, das oft mit Eifersucht verwechselt wird: Verlustangst. Wenn ich aber meinen Partner nur deshalb verliere, weil er oder sie mal Sex mit jemand anderem hat, dann war die Beziehung sowieso nichts wert oder insgeheim schon längst zu Ende. Also brauche ich davor auch keine Angst zu haben.
Habe ich sie dennoch, liegt das Problem in mir und meinem mangelnden Selbstwertgefühl.

Ein zweites Gefühl wird häufig mit Eifersucht in einen Topf geworfen: Neid!
Wenn ich merke, dass mein(e) Partner(in) mit anderen mehr Spaß hat als mit mir, dann nagt da etwas in mir - und das ist der Neid. Nichts anderes. Ich bin dann sauer, weil mir etwas nicht vergönnt ist, was andere mit ihr oder ihm genießen dürfen. Und dann ist es nicht eine Frage der Eifersucht, sondern: Warum macht sie oder er das nicht mit mir bzw. warum kann sie oder er das mit mir nicht so genießen?

Wir finden diesen Aspekt ungemein wichtig.

Ein kleiner Nachtrag: Weil wir immer wieder gefragt werden, wie man Eifersucht genau erkennen und vor allem von Verlustangst und Neid unterscheiden kann, haben wir uns einen "Test" ausgedacht.

Er beruht darauf, dass Neid aus einem Mangel heraus entsteht (z. B. "der andere kriegt etwas von meiner Frau, wovon ich noch nie genug gekriegt habe und was sie mir viel zu selten gewährt"), aus ungestillten Sehnsüchten (z. B. "bei dem ist sie viel geiler als bei mir, und obwohl sie mir nie einen bläst, macht sie es beim ihm sofort"), dass Verlustangst auf mangelndem Selbstwertgefühl beruht ("wenn er es mit einer anderen treibt, gefällt sie ihm bestimmt besser als ich und natürlich verlässt er mich dann auch gleich") - und dass Eifersucht etwas ganz anderes ist als dieses beides.

Wer dem einmal nachspüren möchte, möge sich einfach folgende Situation vorstellen (wir schrieben es mal aus der Sicht eines Mannes, und es reicht die Phantasie, es muss nicht real durchgeführt werden):

Er hatte stundenlang den besten Sex seines Lebens. Noch nie war seiner Frau so herrlich gewesen, so ekstatisch und orgastisch. Ein ums andere Mal haben sie es in allen möglichen nur denkbaren Varianten getan, sich gegenseitig reichlich beschenkt und so viele Orgasmen genossen, dass er total fertig und vollkommen satt (!), zufrieden, absolut befriedigt und total glücklich ist.
Da entdeckt sie, z. B. in einem Club, noch einen leckeren Mann, den sie noch ganz gerne als kleinen Nachtisch vernaschen würde.

Wer jetzt einen Stich verspürt und sich unbehaglich fühlt, gar Angst kriegt oder in Panik gerät - der ist eifersüchtig. Neid ist hier garantiert nicht mehr vorhanden, er hatte ja alles, wovon er geträumt hat. Und Verlustangst? Wenn man solch genialen Sex mit seiner Frau hatte, denkt sie doch nicht im Traum daran, ihren Mann im Stich zu lassen, nur weil sie noch Appetit auf einen kleinen leckeren Nachschlag hat.

Also bleibt hier nur noch Eifersucht. Und an diesem Punkt gilt es, ganz genau hinzuschauen, was da eigentlich genau in einem vorgeht. (So "lustig" es klingen mag, so ist es nämlich letztlich eine ziemlich infantile, kindliche Haltung zu denken: "Ich kann und mag mit meinem Schäufelchen jetzt gerade nicht mehr spielen, aber ein anderer darf sie auch nicht anfassen, denn die gehört mir!")

Denkt mal darüber nach - und Ihr wisst, wie man die verdammt Eifersucht erkennen und besiegen kann (wie bereits hier gesagt: niemals leugnen oder verdrängen, das macht alles nur noch schlimmer - sondern genau anschauen, hinfühlen, die Ursache erkennen und sie besiegen)!

Was ich mich jetzt noch frage ist, was man bei der folgenden "Unterart der Eifersucht" machen soll:

Ist sie mit mir weg: Kein Problem, kann kommen was wolle
Typen, die sie anmachen, Typen, die sie mal scharf fand, schlagkräftige Probleme, alles egal, eingemischt wird erst, wenn sie mir zu verstehen gibt, dass Einmischen erwünscht ist.
Ist sie alleine mal einen Abend (oder paar Tage) lang weg, kein Problem, egal wo, wie mit wem; Noch viel weniger eins, weil sie meistens mit Freundinnen weg ist, die ich gut kenne und die meinen, dass wir doch perfekt zusammen passen

Aber(!) ist sie länger weg, mal ne Woche im Ausland - am schlimmsten in einem Land, indem ich noch nie war - Terror! Panik!
Weniger dass sie willentlich fremd gehen könnte, aber sie könnte - kA - zu viel trinken, dann Scheisse bauen; oder noch viel krasser: Ihr könnte sonst-was zustoßen. Angst ihr könnte etwas passieren. Und noch viel größere Angst, ihr könnte etwas passieren und ich erfahre es erstmal nicht! Und wenn dann erst über Umweg über andere - ihre Familie zB.

Auch schlimm: Wenn ich keine Ahnung hab, was sie macht. Nicht weil ich ihr irgednwas "verbieten" oder sonst was würde, sondern weil es sich für mcih einfach irgendwie falsch anfühlt, nicht zu wissen, was mein Schatz grad macht. (Zum Beispiel dass sie grad mit einem ramponierten Bus mit schwer angetrunken Fahrer durch Berggegend kutschiert wird)

Als normalerweise extrem rationaldenkender Mensch (Mathestudent ) kapier ich mich da selbst nicht mehr - komm ich mal zur Ruhe, denk ich drüber nach, ist alles kurz wieder in Ordnung (wenn dann noch 'ne SMS da ist, totaler Friede). Aber halbe Stunde später wieder - Terror. Und absolut Unverständniss gegenüber mir selbst.

Ich hatte mir dann gedacht, dass ich einfach mit ihr drüber spreche - klar nichts in ein Forum geschrieben, was ich nicht mal angesprochen hätte - ihre Reaktion war dann nur: Warum? Du bist doch überhaupt nicht eifersüchtig. Als ich dann versucht zu erklären, dass ich eigentlich sogar sehr eifersüchtig und sorgend bin, hat sie dann (ich glaub nicht direkt beabsichtigt) das Thema gewechselt...


Was soll ich da machen? Wie bekomm ich mich da selbst mehr unter Kontrolle? Wie weit darf "gesunde" Sorge gehen?

Teilweise ist das alles nur eine eigentlich berechtigte, wenn auch etwas übertriebene Sorge.

Warum es Dich so krass betrifft, könnte in Deiner Kindheit liegen oder an persönlichen Ängsten und Unsicherheiten. Beratende Gespräche mit guten Therapeuten könnten da hilfreich sein, vielleicht sogar eine Therapie.

Doch zuerst solltest Du Dir vielleicht mal folgendes bewusst machen:

Es gibt niemals im Leben 100% Sicherheit. Es kann immer was passieren. Du kannst nur hoffen und darauf vertrauen, dass nichts passiert, auch nicht mit Deiner Partnerin. Du kannst sie auch nicht hundertprozentig kontrollieren - es sei denn, Du kettest sie im Keller an.

Deshalb ist es einfach nur blöd, sich über "ungelegte Eier" Gedanken und Sorgen zu machen. Wenn nichts passiert ist, war es unnötig, sich Sorgen zu machen und das eigenen Leben zu verderben. Wenn etwas passiert ist, was auch immer - dann kannst Du dann immer noch Zeter und Mordio schreien.

Diese Sorge kenn ich auch, hat aber für mich nichts mit Eifersucht zu tun.
Ich kenn das auch, kommt er mal später aus dem Büro, oder gar ist er irgendwo beruflich unterwegs, warte ich bangend, manchmal fast panisch auf irgendein Zeichen, dass es ihm gut geht.
Absoluter Supergau, wenn er Motorrad fährt. Das ist für mich der blanke Horror.
Er ist das absolute Gegenteil, macht sich keine Sorgen und versteht auch nicht wirklich, warum ich mir immer so nen Kopp mache. Wir arrangieren uns da irgendwie, er meldet sich, sobald er irgendwo angekommen ist und auch meist, wenns mal später wird.
Trotzdem bleibt die ständige Sorge, das Bangen, Angst.
Ich bin froh, das ich nicht die Einzige bin, die so bekloppt ist

Liebe Grüße
vom Shoegal

Das hat doch nichts mit "bekloppt" zu tun. Du bist eben so.

Bekloppt wäre es nur, wenn Du Dein Leben lang so bleiben willst und selbst darunter am meisten leidest. Man kann was dagegen tun, auch wenn es vielleicht eine Weile dauern mag.

Ich denke, teilweise kommt eifersucht auch daher, dass man mit sich selbst einfach nicht im Reinen bzw. zu frieden ist. Mir ist oft aufgefallen, dass Menschen, die sich selbst gut akzeptieren und leiden können weniger Probleme mit eifersucht haben.
Bei mir ist das ähnlich. An den Tagen, wo ich mir "selbst-bewusst" bin, mit mir zufrieden bin, ist es auch besser. Man sagt ja auch, dass Menschen anziehender wirken, wenn sie sich selbst so mögen, wie sie sind.

Ein "Rezept" gegen Eifersucht gibt es wahrlich nicht. Aber manchmal hilft es, besonders in unpassenden Situationen ( ) mal genau zu hinterfragen, warum man eigentlich gerade eifersüchtig ist. Ob es überhaupt begründet ist oder es vielleicht doch an der "Eifer liegt, die nach etwas sucht".

Und ein bissl Eifersucht ist gar nicht schlecht

Nur wie kann man die krnakhafte Eifersucht des PArtners den ein wenig in eine "normalere" Bahn lenken?

Es kann ja nicht richtig sein, echt auf alles und jeden eifersüchtig zu sein. Wenn man mal im ICQ schreibt oder oder oder ....

@****kee

Vielleicht, indem Du Deinem Partner/Deiner Partnerin diesen Thread zu Lesen gibst? Aber bitte den ganzen, nicht nur überfliegen ... es lohnt sich! - Anschliessend macht Ihr einen langen Spaziergang und sprecht miteinander darüber.

LG
der gratwanderer

ja eifersucht hat schon irgentwie mit mangelnden selbstwert oder eigenliebe zu tun.in einer früheren beziehung war ich auch sehr eifersüchtig.es kam einfach so auf dieses komische gefühl,eigentlich weil ich spürte das er mir nicht vertraute,dann das gegenseitige vertrauen einfach fehlte,keiner dem anderen freiheiten gab und so weiter.ich muss sagen das ist einfach ein schlechtes gefühl und tut sehr weh wenn man spürt das der partner einem nicht vertraut.und diese eifersucht kann sich dann steigern bis dann das passiert was man immer gedacht hat,dann wird man betrogen und wenn man das dann merkt na dann ist alles zu spät.dann steigert man sich immer mehr hinein,fängt an zu klammern und schiebt dadurch den partner immer mehr weg.ich möchte einfach frei und ungezwungen leben können,ohne von mißtrauen verfolgt zu werden,so kann man sich frei entfalten und fallen lassen.und für mich gibt es keinen grund fremd zu gehen.bin einfach ne treue seele. also es lohnt sich net eifersüchtig zu sein,einfach ein negatives gefühl das ein runterzieht.

Also, ich finde, Eifersucht ist nicht immer was Schlechtes. Alles im Rahmen.
Ich bin auch eifersüchtig, würde ich sagen. Aber es ist nicht so, dass mein Mann mit keiner anderen Frau reden darf. Aber ich habe auch noch nie versucht, dagegen anzukämpfen. So schlimm finde ich das auch nicht.

ich finde es auch nicht so schlimm, wenn´s nicht zuviel ist...
außerdem hilft´s , wenn man es wie eine krankheit sieht - ist ja auch eine. meistens verliert sich die eifersucht sowieso, sobald man ein bsichen rücksicht drauf nimmt und demjenigen das gefühl gibt, dass man seine/ihre eifersucht ernst nimmt. ich denke, dass ist bei den meisten so

Der Partner hat es zum großen Teil selber in der Hand wie eifersüchtig man ist...

Eifersucht ist nichts schlechtes solange alles im rahmen bleibt

Was nightfever4you schreibt, sehe ich genau so. Bei uns ist es leider auch so:

Ich bin sehr, sehr eifersüchtig, allerdings nicht grundlos. Mein Partner weiß es und könnte es ändern, wenn er es wollte - stattdessen versucht er nur, seine "Spielchen" nur noch mehr zu verheimlichen. Zweimal hat er sich bereits mit jemanden getroffen (vielleicht auch öfters, ich weiß es nicht!) - angeblich beide male ist es aber zu nichts "gekommen" - glauben kann ich ihm das nun natürlich nicht mehr.

Also, ich finde, meine (starke) Eifersucht ist nicht unbegründet... natürlich stört ihn das sehr, wenn ich mittlerweile bei jedem Buchstaben, den er an seinem PC tippt, denke, dass er sich mit jemandem "verabredet"...

Naja, mittlerweile habe ich mir dann auch - damit Ruhe ist - einreden lassen, ich wäre krankhaft eifersüchtig... es gab zu heftige Auseinandersetzungen dadurch und das Kind leidet! Lange geht das dann aber sowieso nicht mehr gut. Er liest weiterhin die Kontaktanzeigen im Internet, versucht krampfhaft, danach alles zu vertuschen... Ewig schaue ich mir das nicht mehr an, mir ging es immer schlechter und schlechter.

Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich machen könnte, damit die Situation für mich erträglicher wird und habe nun für mich folgende Lösung gefunden:

ICH LEBE MEIN LEBEN! ER ist es nicht wert, wenn er mir ständig einen Anlass dazu gibt, eifersüchtig zu sein. Ich versuche jetzt das alles nachzuholen, was ich wegen meiner frühen Schwangerschaft (mit 18) und der Kindererziehung nicht machen konnte/wollte.

Einen meiner früheren Wünsche habe ich nun als erstes vor 3 Tagen bereits umgesetzt: Ich habe mich piercen lassen. Mein zweiter Wunsch ist ein bestimmtes Tattoo, auch das werde ich demnächst in die Tat umsetzen.
Auch werde ich nicht mehr das treue und brave "Hausmütterchen" spielen, das keinem Mann hinterher schaut und immer brav ist, nein, dafür verars... er mich schon viel zu lange!

Leider ist es nicht mehr so, dass er sich "nur" für eine andere Frau interessiert - er hat wohl bereits einige Zeit nach unserer Hochzeit das Bedürfnis bekommen, mit einem anderen Mann zu schlafen. Von daher habe ich mittlerweile auch aufgegeben, zu kämpfen - ich bin nun mal kein Mann und kann ihm das auch nicht bieten.
Aber das ist ein völlig anderes Thema...

Irgendwann wird er alleine, ohne mich, dastehen, das weiß ich schon heute. Ich möchte dieses Spielchen nicht mehr mitspielen, mir ist mein Leben dafür echt zu schade und jeder hat doch nur ein einziges Leben... es ist schade, dass andere Menschen meinen, sie können so mit dem wertvollsten, was wir haben (nämlich das Leben) so unbedacht umgehen.

Wahrscheinlich wird er dann erst verstehen, aber dann ich es zu spät...

Das ist meine Geschichte zum Thema Eifersucht und ich finde, man sollte schon davon ausgehen, dass es immer Gründe gibt für eine Eifersucht! Denn Anfangs war ich es überhaupt nicht und stellte nach langer Zeit des absoluten Vertrauens irgendwann entsetzt fest, was er eigentlich alles so treibt... man sollte seinem Partner in gewissen Dingen einfach nicht zu bedingungslos vertrauen!

LG, Webmistress.

Liebe Webmistress

In Deinem Profil schreibst Du, dass Du selber auch noch geheime Wünsche und Phantasien hast und dass Du gerne in Deinem Leben noch mehr erleben möchtest. - Ist es nicht so, dass es Deinem Partner/Mann vielleicht ganz genau so geht? - Bedenke auch, dass sich der Mensch im Laufe seines Lebens verändert. Früher unbedeutende Wünsche und Phantasien treten in den Vordergrund oder entwickeln sich neu.

Der Idealfall wäre jetzt, dass Ihr beide Eure Wünsche und Phantasien offen auf den Tisch legt und sich jeder unvoreingenommen mit denen des anderen auseinandersetzt. Ich glaube, fast alles liesse sich eigentlich gemeinsam umsetzen. Und wenn dabei neue Partner ins Spiel kommen, hilft es Dir vielleicht über die Eifersucht, wenn Du es so siehst:
"Ich freue mich für Ihn, wenn es ihm gut geht, und ich weiss, dass er zu mir steht. Und er steht ja auch der Erfüllung meiner Wünsche und Phantasien nicht im Weg, ja er unterstützt mich dabei sogar noch!"

Entscheidend ist dabei die Frage: Steht er wirklich zu mir (Dir!)? - Unterstützt er Dich? Hilft er Dir? Trägt er die Verantwortung für die Familie aktiv mit? - Oder bist Du nur noch die Frau, die ihm den Rücken freihalten soll für seine "Ausflüge"?

Das Schlafen mit einem anderen Mann würde ich jetzt nicht überbewerten: Es war ein Wunsch, den er umgesetzt hat. Klar kannst Du als Frau gegen einen anderen Mann nicht direkt konkurrieren, aber es ist anderseits auch nicht anzunehmen, dass der andere Mann ihn Dir wegnimmt, oder? - Vielleicht machst Du Deinem Mann ja mal den Vorschlag, ihn mit einem strap-on-Dildo zu verwöhnen?

Ganz wichtig finde ich auf jeden Fall die Erkenntnis, dass DU Dein Leben leben musst und dafür gewisse Dinge selbständig an die Hand nehmen musst - wie zum Beispiel die Anmeldung beim JOYCLUB !

Eine gute, kluge und richtige Entscheidung, zu der wir Dir alle herzlich gratulieren!

LG
der gratwanderer

Mein Senf hierzu:
Eifersucht kann die Spannung in einer Beziehung erhöhen und damit meine ich die gute, "lebenswichtige" Spannung. Ein eifersuchtsloser Partner mindert das Gefühl sexuell begehrt zu werden, ganz im Sinne von "Flirte nur, bekommst eh keinen ab."
Wenn sie z.B. von einem Arbeitskollegen erzählt und dabei erwähnt, wie erotisch der sei und die Hypothese aufstellt, dass der sicher gut im Bett wäre, dann fühle ich mich als Partner herausgefordert. Nun kann man das als Motivation sehen, die Beziehung weiterhin gut oder besser zu pflegen. Das wäre für mich positive Eifersucht. Man kann jedoch auch aus der Haut fahren, ihr verbieten sich mit diesem Mann zu unterhalten, sie verfolgen, Handy kontrollieren etc, das fällt dann eindeutig unter negative Eifersucht. Negative Eifersucht geht für mich Hand in Hand mit Misstrauen. Wer seinem Partner vertrauen kann, muss/darf nicht besitzergreifend werden und ihm gleich nachspionieren.

Was Webmistress beschrieben hat, stelle ich in die Kategorie Misstrauen, jedoch sehr gut begründetes Misstrauen. Du schreibst mehr davon, dass du deinem Partner nicht mehr vertraust, als dass du eifersüchtig bist, auf die Frauen, die er möglicherweise anziehender findet, oder mit denen er seine Phantasien ausleben will. Deine Lösung finde ich sehr produktiv, wenn er dich nicht respektiert, wieso solltest du dann auch Rücksicht nehmen? Ich hoffe, dass du dein Leben zufrieden weiterleben kannst!!

Es ist eine Gradwanderung zwischen Misstrauen und Eifersucht und niemand ist sicher, nicht auf die eine Seite ab zu rutschen.

@*******ter

Wir haben es sogar schon auf einen Versuch ankommen lassen... es gab ein Treffen mit einem Mann bei uns, ich fand es sogar sehr erregend. Es ist allerdings nur beim Oralverkehr geblieben, eigentlich schade...

So hatten wir versucht, seinen Wunsch (mit einem anderen Mann) und meinen Wunsch (mit einem zweiten Mann) unter einen Hut zu bringen - was ja auch prinzipiell nicht verkehrt ist - im Gegenteil.

Aber danach, also "wir" erneut auf der Suche nach einem anderen Mann waren, fing es an, in eine Richtung zu tendieren, die ich nicht mehr gut fand; er nahm übers Internet über eine bekannte Gayseite Kontakt zu einem Mann auf, der gerne Damenwäsche trug und ich durfte das, was sie sich schrieben, nicht mitlesen - habe natürlich später nachgeschaut und durfte dann erfahren, dass mein Mann wollte, dass er selber den Damenwäscheträger von hinten nimmt, währenddessen er mich von hinten nimmt und solche Sachen...

Da wurde mir immer mehr und mehr mulmig... ich habe von vorherein Offenheit und Klarheit verlangt... Fazit war dann aber wie gesagt, dass er sich einige Tage später mit einem anderen Mann, einen Tag darauf mit einem jungen Burschen verabredet hat (dessen Handynummer ich aber herausfand und ihm dann abgesagt habe, grrr...) .

Wenn ich gerade so lese, bin ich selber erstaunt darüber, wie weit Mann doch geht... nicht schön!

Naja.

Es ist ein Mythos, dass Eifersucht etwas positives wäre oder auch nur sein könnte. Und wer das glaubt, der ermutigt damit den oder die andere nur zu beziehungszerstörendem Tun. Wer das nicht glaubt, möge sich doch bitte die Wikipedia-Definition durchlesen. Allein im ersten Abschnitt findet sich der Satz:

Und jetzt erklären mir bitte mal die Verfechter der "positiven Eifersucht", was daran positiv sein soll?

Wenn es in einer Beziehung keine Eifersucht gibt, würde das doch dann bedeuten, dass eben kein Mangel an Aufmerksamkeit, Liebe, Respekt und / oder Zuneigung zu verspüren ist. Hey, das ist doch geil! Wer bitte braucht da Eifersucht?

Wenn jemand meint, dass zu einer Beziehung Eifersucht dazu gehört, dann hat derjenige wohl einfach noch nie diesen Fall erlebt - eine liebevolle Beziehung, in der es an nichts gemangelt hat.

In dem Beispiel, dass sich der Mann doch bitte eifersüchtig zeigen soll, wenn die Frau von ihrem Arbeitskollegen vorschwärmt, zeigt sich klar ein empfundener Mangel an Aufmerksamkeit. Warum spricht man diesen dann nicht einfach an? Ist da vielleicht die Frau selbst eifersüchtig? Und anstatt dieses Gefühl zu hinterfragen und konkret etwas dagegen zu tun, muss nun beim Mann ein äquivalenter Zustand an Eifersucht hergestellt werden?

Wer's mag - bitte. Aber diese "Erhöhung der Spannung" halte ich für gefährlich. Die erhöht sich bei gegensätzlichen Meinungen sowieso schon, das muss ich persönlich nicht auch noch forcieren. Oder ist die Vorstellung einer entspannten, liebevollen Beziehung für manche zu abwegig? Ist es einfacher, den Geliebten zur Eifersucht zu reizen als ihm klar und deutlich zu sagen, dass man sich etwas mehr Aufmerksamkeit wünscht, um sich geliebt und begehrt zu fühlen?

Tut mir leid, aber ich kann an Eifersucht nichts Positives finden - und verstehen kann ich es wohl auch nicht.

@*******ress

Da seid Ihr ja schon viel weiter gegangen, als ich gedacht habe! - Aber wie ist es denn, steht er zu Dir oder ist er daran sich "abzusetzen"?

der gratwanderer

Wenn ein Mensch die Eifersucht seines eigenen Partners abstellen will, so hilft es m.M. nach NICHT, Dinge seinzulassen, mit denen der Partner ein Problem hat (außer natürlich schwerwiegende Dinge).
Ich persönlich finde, dass Eifersucht am besten dann verschwindet, wenn man dem Partner gerade zeigt, dass er Vertrauen haben kann und ihm gleichzeitig das Gefühl gibt, trotz anderer Personen im Leben, etwas Besonderes zu sein. Sprich: nicht das negative weglassen, sondern das positive verstärken!

Am Beispiel erklärt:

Eine Frau ist einfersüchtig auf eine gute Freundin ihres Mannes. Es würde nichts bringen, wenn der Mann die Freundschaft seiner Frau zuliebe zu dieser Freundin unterbindet. Das baut auf beiden Seiten Spannungen auf: dem Mann raubt es die Freiheit und die Frau wird bei der nächsten Person sowieso wieder misstrauisch und hat das Gefühl, er lässt es nur wegen ihr sein.
Viel wichtiger ist es, dass der Mann seine Frau und seine gute Freundin miteinander bekannt macht. Dass er mit beiden zusammen Spaß hat und die Frau nicht vernachlässigt. Dass er positiv über seine Frau im Beisein der guten Freundin spricht. Dass er aber auch nicht negativ über die gute Freundin spricht, weil die Frau sonst das Gefühl bekommt, er rede immer so über Frauen. Allerdings auch nicht zu positiv über die Freundin reden, sonst bekommt Frau schnell das Gefühl, da ist doch mehr.
Der Mann sollte ganz einfach ungehemmt mit seiner guten Freundin reden und seine Frau zwischendurch ganz fest in den Arm nehmen, um ihr zu zeigen, dass sie nicht abgeschrieben ist. Bitte keine Mitleidskomplimente, oder noch schlimmer - wenn die gute Freundin mitleidig versucht, die eifersüchtige Frau aufzumuntern! Es muss ein ungezwungenes Gespräch stattfinden oder vielleicht mal eine gemeinsame Aktion o.ä.

Und wir sollten in uns selbst horchen: würden wir nicht selbst mit unserem guten Freund so reden, wenn unser Partner nicht dabei ist? Hand aufs Herz - wir würden! Wir selbst haben kein schlechtes Gewissen - werfen dem Partner aber trotzdem oft vor, wenn er ein nettes Gespräch mit jemand anderem hatte, obwohl wir das Gleiche in seiner Situation ohne Skrupel auch getan hätten. Gerade wenn der Partner ungezwungen mit jemand anderem redet/Spaß hat, ist die Wahrscheinlichkeit doch viel geringer, dass es etwas läuft, als wenn er ständig aufpassen würde, was er sagt, damit der Partner nichts merkt.

@****na
Stimmt genau. Das "Verdrängen" des Problems ist keine Lösung.

der gratwanderer

Treffer - und zwar genau ins tiefste Schwarz. Bis jetzt hatte ich erst Beziehungen, in der das Liebevolle gekonnt geheuchelt wurde. Ich war verständnisvoll, befreit vor Eifersucht und gar so Treu wie ein Dackel, dass ich regelrecht geholfen habe, das Messer nocht tiefer in mein Herz zu stechen.
Ist das der Grund, wieso ich verbittert, nicht daran glaube, das eine Beziehung nur aus Glück und Freude besteht, dass es auch mal weniger schöne und entspannte Momente gibt? Oder ist es so, dass ich aus Beziehungen Anderer, durchaus die eine oder andere Situation miterleben durfte, in denen Tiefs die Beziehung gestärkt haben? Das lasse ich mal von der subjektiv eingestellten Gesellschaft gerne beantworten.

Trägt jedoch nichts zur Sache bei. Zitate aus Wikipedia sind nützlich und aus diesem Ausschnitt ist nichts positives zu erkennen. Vielleicht war meine Wortwahl nicht klug gewählt. Die Frage ist nicht wie man sich fühlt, sondern wie man damit umgeht. 100% Aufmerksamkeit non-stop rund um die Uhr? Defizite gibt es überall, immer wieder und vielleicht lösen diese Defizite ein Gefühl der Eifersucht aus und man ist sich auch nicht immer allen Defiziten bewusst. Ich jedenfalls nicht.
Dann kann man nur noch entscheiden wie man damit umgeht. Sich denken "Wir führen keine harmonische, glückliche Beziehung mehr? Ich schenke dir zuwenig Aufmerksamkeit und du vermagst es nicht es mir zu sagen! Lassen wir's sein." oder aber, und das wollte ich mit positiv andeuten, man bemüht sich, die Beziehung am Leben zu erhalten.

Ich habe das wenig lobenswerte Talent, in jedem Weiss einen schwarzen Flecken zu finden. Freut mich jedoch, dass es Leute gibt, die eine Beziehung führen, die völlig entspannt, liebevoll und ganz eifersuchtsfrei ist (ganz ohne Ironie!!)

Zum Schluss: Menschen sind von Natur aus dumm. Sie verfügen über ein hoch komplexes System, dass es ihnen erlaubt alles Auszudrücken was sie fühlen, doch viele leider über ein mangelndes System das zu fühlen, was sie Ausdrücken wollen. Manchmal hat man zuwenig Aufmerksamkeit in der Beziehung, kann es jedoch nicht als Problem erkennen und tut dann unterbewusst Dinge, die zu Eifersucht führen.
Aber ich bin ein Mensch und durch meine Definition mit Dummheit geboren, jedoch bereit mich Weisheit lehren zu lassen.