Der Tod
Der Tod beginnt ein neues Leben –er strömt aus der Vergangenheit
um feste Netze brav zu weben.
Sie steh’n mir „gut“ als neues Kleid.
Das Letzte Hemd hat feine Maschen,
ein Entkommen ist unmöglich
und in seinen großen Taschen
lagern Steine, die unsäglich
lasten, die mich abwärts ziehen,
der Malstrom denkt an mich im Traum,
ich bin gefesselt, kann nicht fliehen
und vor mir liegt der Weltenraum.
Die Galaxien kreisen glühend
um dieses Zentrum heißer Schwärze,
dort, wo die Gedanken, blühend
sich scharen um die helle Kerze,
deren Flämmchen nun erlischt.
Es war mein Leben – wunderbar!
Der Abgang hat mich draus gefischt –
ja, ich erkenne mich ganz klar!
Dem Nichts war ich ein Opferlamm,
der Hoffnung ein begehrter Spatz,
nun kommt die Welle, bricht der Damm
in einem allerletzten Satz:
Die Wissenschaft der reinen Höhe
ist nicht erstrebenwert und gut,
sie sammelt aus dem Ohr die Flöhe
und du erliegst der wilden Wut,
die leicht erkennbar für den einen,
der bereits jener Kraft geweiht,
die mit sich selbst, mit dir im Reinen,
dich einholt und dir nichts verzeiht.
(c) Sur_real