Es mag mehrere Theorien geben, warum Menschen in dysfunktionalen Beziehungen weiterhin zusammenleben obwohl diese mehr psychischen Druck aus Wohlbefinden verursachen.
Die für mich naheliegensten sind einmal das Kinder-Argument, zumindest bis zu einem gewissen Alter will man Kinder gemeinsam groß ziehen, was wenigstens von entsprechendem Verantwortungsbewusstsein zeugt.
Daneben glaube ich aber, dass viele Menschen einfach die Angst haben, endgültig los zu lassen, denn die Trennung ist ja im Regelfall wirklich der Abschluss der Beziehung. Die meisten sträuben sich, diesen letzten Schritt zu gehen.
Nicht zuletzt entstehen aber auch Abhängigkeitsverhältnisse. Es gibt in Deutschland immer noch zu viele Frauen, die prekär beschäftigt sind oder nach der Geburt ihres Kindes nicht mehr in den Job zurückgefunden haben (was in unserer Sozialstruktur ja mehr als häufig passiert - danke Deutschland!). In so einer Situation bleiben viele lieber in einer instabilen Beziehung die zumindest aber Versorgungssicherheit bietet, anstatt dass man plötzlich "ohne alles" da draußen steht.