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Bedeutung von Glaube/Weltanschauung

*****har Paar
41.020 Beiträge
Aber klar, Cerbi
Ihr kriegt, wenn Ihr mögt, alle eins.

Es wird übrigens voraussichtlich in einem christlichen (!) Verlag erscheinen. Wenn alles klar geht, etwa im Herbst.

Der Wälzer, an dem wir noch arbeiten (diesmal wie beide), wird wesentlich krasser und der absolute Hammer. Aber dazu und daraus wird noch nix verraten, außer dass es um Sex, Liebe, Religion, Kirhce und Spiritualität geht - und (natürlich) um Mord.

So, jetzt müssen die Antaghars noch was arbeiten und dann ins Bett ...
Uiihhhhh... das ist fein *freu*

Aber müsst Ihr mich neugieriges Wesen soooo neugierig machen, indem Ihr hier so mir nichts, Dir nichts erzählt, was noch für ein geiles Buch raus kommt?

Bin ja echt gespannt wie das "erst beschriebene" ist... bei Eurem kritischen Hinterfragen....

... herrlich.
*******albe Mann
2.460 Beiträge
Der albe meldet sich auch schon mal für ein Exemplar an

beim lesen kann man wenigstens nix falsch machen

Der Albe

-der heut sehr niedergeschlagen ist und sich jetzt und demnächst in seiner Wohnung einschließt!
***er Mann
2.550 Beiträge
@ Antaghar
Natürlich möchte ich auch so ein Buch! Am liebsten persönlich abholen, und die Cerbi und ihren Schatz nehme ich gleich mit, weil's eh am Weg ist. Das Albenland liegt hingegen leider etwas weit weg vom Alpenland *zwinker* , aber wir können uns ja auf der Strecke treffen. Und dann setzen wir alle gleich einiges von unseren Plänen in die Tat um! Das wär' doch was! Und ein Tantra-Seminar buchen wir gleich mit!

"Um den Menschen den Weg zu Gott zu verbauen, dachte sich der Teufel einen höchst raffinierten Schachzug aus: Er erfand die Religionen und Kirchen. Genial einfach - und einfach genial. Und es hat sich bewährt, denn jede Form von institutionalisiertem Glauben erschwert oder verhindert eine wahrhaftige Begegnung mit Gott."
Meine Lieben, diesmal kann ich Euch ausnahmsweise nicht ganz zustimmen. Vielleicht zu 70-75% etwa, aber nicht ganz. *zwinker*
Auf den ersten Blick ist der Absatz klar. Die Institutionen haben Massen mobilisiert und damit in Summe mehr Schaden als Nutzen verursacht. Sie haben durch die Missionierung vielen Menschen ihren alteingesessenen Glauben genommen und für "primitiv" erklärt. Sie haben durch ihre "Wir drinnen / Ihr draußen"-Postulate und ihren Wahrheitsanspruch für Spannungen und Kriege zwischen den Menschen, für Folter und Leid gesorgt. Sie haben den Menschen Denkverbote gegeben und sie dazu gebracht, so zu denken, wie es die Chefs der Institutionen es wollen. In kirchlich (bzw. moscheeisch) dominierten Gegenden trifft man auf einen relativ großen Anteil von Menschen ohne eigene Meinung. Dies alles führt dazu, dass zwischen Ihnen und Gott große Hindernisse und weite Entfernungen liegen.
Soweit also die 70-75% Zustimmung.

Zum Rest: Ich habe auch schöne Erlebnisse in Institutionen erlebt. Eine Weihnachtsmette oder Osternacht, untermalt mit schönem Gesang, hat bei mir schon oft eine gewisse Faszination ausgelöst. Weiters haben viele Kirchen auch karitative Organisationen in ihrem Umkreis, die national und international helfen, Leid zu mildern, Krankheiten zu heilen und Hunger zu stillen. Dir dritte positive Funktion ist die soziale. Gerade viele ältere Menschen sehen den Gang in die Kirche als Gelegenheit, aus ihrer häuslichen Einsamkeit auszubrechen und davor und danach mit anderen zu kommunizieren. Natürlich könnte man sagen, dass sie auch in den Park gehen könnten, aber dazu fehlt vielen eben der Antrieb.
Ein weiterer Grund für die Aufrechterhaltung von Institutionen ist ein sehr heikler; und hier erwarte ich auch durchaus die meiste Kritik in unserer Diskussion. Gerade ein Riesenmoloch wie die katholische Kirche kann, wenn sie es richtig tut, viel zur Völkerverständigung beitragen. Heißt: Wenn ein Papst in eine Synagoge oder eine Moschee schreitet zum Zeichen des Friedens, hat das mehr Symbolkraft, als wenn ein Kater sich in solche Häuser schleicht.

Wie geschrieben, das ist meine Meinung, und ich bin natürlich wie immer offen für Gegenargumente.
Nun, ich kann Deine Argumentation auch bestens nachvollziehen, ebenso wie die der Antaghars.

Nur muss ich zu folgendem Absatz:

Ich habe auch schöne Erlebnisse in Institutionen erlebt. Eine Weihnachtsmette oder Osternacht, untermalt mit schönem Gesang, hat bei mir schon oft eine gewisse Faszination ausgelöst. Weiters haben viele Kirchen auch karitative Organisationen in ihrem Umkreis, die national und international helfen, Leid zu mildern, Krankheiten zu heilen und Hunger zu stillen. Dir dritte positive Funktion ist die soziale. Gerade viele ältere Menschen sehen den Gang in die Kirche als Gelegenheit, aus ihrer häuslichen Einsamkeit auszubrechen und davor und danach mit anderen zu kommunizieren. Natürlich könnte man sagen, dass sie auch in den Park gehen könnten, aber dazu fehlt vielen eben der Antrieb.

sagen, dass es zwar sicherlich so ist, dass man auch in solchen Institutionen schöne und bereichernde Erlebnisse finden mag, aber diese ganzen Erlebnisse nichts damit zu tun haben, GOTT oder der ENERGIE näher zu sein bzw sich dieser ÖFFNEN zu können. Dies liegt in meinen Augen daran, dass die Institutionen (ich hasse dieses Wort, nebenbei erwähnt, weil es soooo ekelig zu schreiben ist) diese Energie oder diesen Gott als so allmächtig, Welterschaffend, richtend und was weiß ich noch darstellen, was einfach - sorry wenn ich das so direkt sage - vollkommener Blödsinn ist, weil die Welt sicherlich nicht von einem Wesen erschaffen wurde und dieses Wesen sicherlich auch nicht allmächtig ist, weil sonst viele Dinge auf der Welt nicht passieren würden, die eben doch passieren. Was ich damit sagen will ist, dass diese I´s (ich kürz das jetzt ab, ich hasse dieses Wort) diese Energie so dermaßen falsch und abhängig machend darstellen, dass sie damit wirklich den Weg zu dieser Energie restlos verbauen, soweit man kein selbstständig denkender und höchst kritischer Mensch ist.

Gerade ein Riesenmoloch wie die katholische Kirche kann, wenn sie es richtig tut, viel zur Völkerverständigung beitragen. Heißt: Wenn ein Papst in eine Synagoge oder eine Moschee schreitet zum Zeichen des Friedens, hat das mehr Symbolkraft, als wenn ein Kater sich in solche Häuser schleicht.

Und ätsch, hier bin ich sogar Deiner Meinung, was die Verständigung zwischen den Religionen angeht *baeh*
***er Mann
2.550 Beiträge
Das I-Wort
@ Cerberus:
sagen, dass es zwar sicherlich so ist, dass man auch in solchen Institutionen schöne und bereichernde Erlebnisse finden mag, aber diese ganzen Erlebnisse nichts damit zu tun haben, GOTT oder der ENERGIE näher zu sein bzw sich dieser ÖFFNEN zu können.
Damit hast Du recht. Ob man Gott überhaupt irgendwo näher sein kann auf der Welt, sei ganz allgemein dahingestellt. Wie schon oft erwähnt, meine ich: wenn, dann am ehesten in so wunderschönen Momenten wie einem erfüllenden Orgasmus - wenn man die reale Welt rund um sich "verlässt" und für Augenblicke in eine transzendentale eintaucht.

Dies liegt in meinen Augen daran, dass die Institutionen (ich hasse dieses Wort, nebenbei erwähnt, weil es soooo ekelig zu schreiben ist) diese Energie oder diesen Gott als so allmächtig, Welterschaffend, richtend und was weiß ich noch darstellen, was einfach - sorry wenn ich das so direkt sage - vollkommener Blödsinn ist, weil die Welt sicherlich nicht von einem Wesen erschaffen wurde
Naja, nach meinem Glauben ist es schon so, dass Gott allmächtig ist und letztlich als der Auslöser für die Welterschaffung. Und ich behaupte einmal, dass ich diesen Glauben auch verinnerlicht habe, ob jetzt weil es meine "I" *zwinker* genauso sieht, trotzdem oder egal (Ganz ehrlich gesagt: Natürlich hat mich meine I geprägt; ich habe mir das nicht selbst ausgedacht. Irgendwo stößt auch der Individualist an seine Grenzen *zwinker*).
Mit dem Konzept des richtenden Gottes kann ich mich ehrlich gesagt auch nicht ganz anfreunden. Einerseits ist es der Gott, der Sünden vergibt, andererseits derselbe, der bestraft? Also was jetzt? Für uns Christen ist der richtende Gott ein wenig ein Trost: Wenn uns bösartigerweise einer Unrecht tut und dafür auf der Erde nicht bestraft wird, hoffen wir drauf, dass dies im Jenseits geschieht.

und dieses Wesen sicherlich auch nicht allmächtig ist, weil sonst viele Dinge auf der Welt nicht passieren würden, die eben doch passieren.
Naja, allmächtig zu sein heißt nicht sich in alles einzumischen. Gott hat den Menschen einerseits ihre Freiheit und ihren Verstand gegeben, d.h. wenn wir unsere Meere einmal leerfischen, sind wir uns selber schuld und Gott wird wohl nicht wundersamerweise neue Fische ins Meer setzen. Natürlich gibt es auch Naturkatastrophen, für die der Mensch nichts kann, z.B. die bereits zitierten Erdbeben - aber die Welt ist eben kein Paradies. Nach meinem Glauben hat Gott die Erschaffung der Welt nur ausgelöst - alles andere hat sich im Rahmen der Naturgesetze selbst entwickelt, naja vielleicht mit einigen "regulatorischen" Eingriffen. *zwinker*

So, und schon sind wir schon mitten in einer veritablen Glaubensdiskussion. *zwinker*

diese Energie so dermaßen falsch und abhängig machend darstellen, dass sie damit wirklich den Weg zu dieser Energie restlos verbauen, soweit man kein selbstständig denkender und höchst kritischer Mensch ist.
Die I's haben "Gesetze" aufgestellt, die ihren Anführern ganz gut in den Kram gepasst haben. So konnten sie die Massen kontrollieren. Sie haben sich frecherweise auch noch damit gerechtfertigt, dass der Mensch Vorschriften brauche, um zu leben. Damit widersprechen sie eigentlich ihrem eigenen Glauben (zumindest den sie vorgeben zu haben), denn nach dem hat Gott die Menschen ja mit einem Gewissen ausgestattet. *zwinker*

Es freut mich, dass wir uns in einer Sache einig sind; aber auch, dass wir in den Sachen, wo wir uns nicht einig sind, so toll debattieren können.
*cool*
Ok, nun müssen wir erstmal was elementares klären - was ist GOTT denn nun für DICH eigentlich? Eine Energie wie für mich die Liebe? Eine Person, wenn auch eine nicht körperliche?


Dass eine Person - ob nun körperlich oder nicht - , die Welt geschaffen hat, das hoffe ich schließen wir beide aus, oder ?!?!

Dass eine Energie die Erde geschaffen hat, da dürften wir uns wiederum einig sein, oder ?!?!

Die I´s predigen GOTT jedenfalls als eine PERSON und NICHT als eine Energie - so jedenfalls sämtliche Pastoren und Pfarrer und wie sie alle heissen mögen, welche ich kenne. Sie predigen auch, dass Gott die Menschen GLEICHZEITIG mit den Tieren, Pflanzen u anderen Lebensformen erschaffen hat und DAS ist mit Verlaub der größte Mist den ich je gehört habe, da erwiesen ist, dass die Menschen, wie sie heute hier auf der Erde leben, erst super kurz existieren, da sie - auch wenns sicherlich einige nicht hören wollen - von den TIEREN abstammen. Und auch die Tiere von denen wir abstammen haben sich erst langsam entwickelt, verändert und irgendwann ein Teil zum Menschen abgespalten und waren nicht von Anfang an so auf der Erde wie sie heute existieren.

Nun, in der Sache mit dem richtenden Gott scheinen wir uns ja einige zu sein. Für mich würde auch die Aussage, Gott würde den Sündern verzeihen solange sie ihr Leben lang an ihn glaubten, aber diejenigen die nicht an ihn glaubten in die Hölle schicken, obowohl diese ja nun eigentlich auch nur Sünder in der Gottesfrage sind, auch ziemlich widersprüchlich sein. Aber auch das predigen die I´s (übrigens egal ob katholisch oder evangelisch oder moslemisch).

Was das mit der Allmacht angeht, hast Du mich nun wieder überzeugt. Allmacht heißt nun wirklich nicht, überalle sein zu müssen. Gebe mich hier als geschlagen *g*

Und im Rest waren wir ja eh einer Meinung.

Nun, wie gesagt, für mich haben die I´s leider wirklich in jeder Hinsicht den Kontakt zu Gott verbaut - jedenfalls (hier genau lesen!) für selbstständig denkende und kritische Menschen - und zwar deshalb, weil sie alles, aber wirklich alles an BEDINGUNGEN knüpfen, die eine solche Energie niemals stellen würde, da eine solche Energie rein ist und nicht so unsicher und von lauter Zweifeln und sonstigen Mist getrieben.

So, nun bist Du wieder dran *baeh*
***er Mann
2.550 Beiträge
@ Cerberus
Ok, nun müssen wir erstmal was elementares klären - was ist GOTT denn nun für DICH eigentlich? Eine Energie wie für mich die Liebe? Eine Person, wenn auch eine nicht körperliche?
Das ist wirklich eine sehr gute Frage. In einem der Vorthreads hat ein Mitdiskutant einen sehr wahren Satz auf den Bildschirm gebracht, der in etwa so lautete: "Die Religionen behaupten, Gott habe den Menschen nach seinem eigenen Abbild erschaffen. In Wirklichkeit haben die Menschen Gott nach ihrem eigenen Abbild erschaffen."
Dies beantwortet zum Teil schon Deine Frage. Natürlich ist Gott keine Person im materiellen Sinn. Zum Beispiel ist das Konzept des eifersüchtigen Gottes ziemlich lächerlich. Eifersucht ist eine typische Eigenschaft des Menschen - eine schlechte und primitive Eigenschaft, wie ich meine. Ein allmächtiger (!) Gott kann gar nicht derartige Eigenschaften haben, das wäre ein Widerspruch in sich.
Ganz ist Deine Frage aber damit immer noch nicht beantwortet. Ich versuche es so: Ich verstehe Gott natürlich in erster Linie als Energie. Aber ganz von Konzept einer immateriellen Person kann ich mich auch nicht lösen. Gott ist also nicht so einfach fassbar. Wenn ich von Gott als Person spreche, dann als eine mit keinerlei menschlichen Eigenschaften, sondern als eine Art unbegreifliche Intelligenz.

Dass eine Person - ob nun körperlich oder nicht - , die Welt geschaffen hat, das hoffe ich schließen wir beide aus, oder ?!?!
Dass eine Energie die Erde geschaffen hat, da dürften wir uns wiederum einig sein, oder ?!?!
Ja, so ähnlich ist es. Bei Glaubensfragen geht es immer wieder darum, sich mit Fragen zu beschäftigen, die für die Wissenschaft irrelevant sind. Ein Astrophysiker beschäftigt sich mit der Entwicklung des Weltalls, baut die Urknalltheorie immer weiter aus und bringt alles in ein logisches theoretisches Netzwerk (in diesem Fall ist Theorie nichts Negatives! *zwinker*). Die Glaubensfrage setzt sozusagen dahinter an, beschäftigt sich damit, wer den Urknall ausgelöst hat und ob hinter den ganzen Entwicklungen eine Art Geist, Macht steckt, usw.
Wie oben geschrieben, es ist in meinen Augen eine Energie bzw. auch eine nicht erfassbare Intelligenz, die die Welt erschaffen hat.

Die I´s predigen GOTT jedenfalls als eine PERSON und NICHT als eine Energie - so jedenfalls sämtliche Pastoren und Pfarrer und wie sie alle heissen mögen, welche ich kenne. Sie predigen auch, dass Gott die Menschen GLEICHZEITIG mit den Tieren, Pflanzen u anderen Lebensformen erschaffen hat und DAS ist mit Verlaub der größte Mist den ich je gehört habe, (...)
Das ist die Welt der Kreationisten. Sie nehmen die Bibel allzu wörtlich (wobei, nach der Bibel, wurden die Wassertiere einen Tag vor dem Menschen, die Landtiere am selben Tag wie der Mensch erschaffen. <ende klugscheissermodus>*zwinker*). Warum sich die Diener Gottes selbst Jahre nach der Rehabilitierung Galileis noch immer an diese ( für mich im übrigen sehr phantasievolle und mit Blick auf die Denkweise der Menschen zur Zeit Moses ziemlich aufschlussreiche) Schöpfungsgeschichte klammern, verstehe ich nicht. Damit stoßen sie viele aufgeklärte und wissenschaftlich interessierte Menschen vor den Kopf (z.B. Dich).
Es ist schade, dass in Deiner Umgebung alle Geistlichen Kreationisten sind. Das ist nicht überall so. Ich persönlich sehe das Wirken Gottes alles andere als im Gegensatz bspw. zur Evolutionstheorie. Damit bin ich bspw. mit meinem früheren Religionslehrer völlig auf einer Linie.

Zum Thema Schöpfungsgeschichte noch ein kleiner Einwurf von mir. Diese enthält nämlich einen höchst bedenklichen Halbsatz: "und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier"
Damit wird die rücksichtslose Ausbeutung der Erde oder das Quälen und Ausrotten von Tieren sozusagen von "oberster Stelle" legitimiert.
Die Probleme, die wir heute auf der Welt haben, wären vielleicht ein wenig kleiner wenn dort stehen würde "und ich überlasse Euch die Erde zu Euren Diensten, aber geht vorsichtig damit um, denn auch Euren Mitbewohnern und Nachkommen soll sie zu Diensten sein" oder so ähnlich.

Für mich würde auch die Aussage, Gott würde den Sündern verzeihen solange sie ihr Leben lang an ihn glaubten, aber diejenigen die nicht an ihn glaubten in die Hölle schicken, obowohl diese ja nun eigentlich auch nur Sünder in der Gottesfrage sind, auch ziemlich widersprüchlich sein. Aber auch das predigen die I´s (übrigens egal ob katholisch oder evangelisch oder moslemisch).
Ja, und genau das ist MMN die große Heuchelei, die Religionen in sich haben. In jeder katholischen Messe wird bspw. vom Pfarrer der Satz ausgesprochen: "Herr unser Gott, schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben Deiner Kirche (...)" Solche Glaubenssätze dienen einzig und allein dem eigenen Machterhalt, sie sind allzu weltlich motiviert. *zwinker* Sie sind völlig unlogisch und führen dazu, dass gerade die regelmäßigsten Kirchengeher zu den bösartigsten Menschen zählen "Ich habe zwar heute einige Mitmenschen hintergangen, aber schau lieber Gott, dafür glaube ich an Dich und gehe brav in die Kirche." *snief2*
Wenn es einen richtenden Gott gibt, dann ist es ihm sicher völlig egal, ob ein Mensch zu Lebzeiten an ihn geglaubt hat oder nicht. Es zählt, wie er sich zu seinen Mitgeschöpfen verhalten hat; und wenn dieser Mensch, so wie jeder, Fehler gemacht hat, dass er sie wirklich und von innen bereut (und bereuen heißt somit nicht, drei Vaterunser zu beten und drei Tage kein Fleisch zu essen *zwinker*).

Nun, wie gesagt, für mich haben die I´s leider wirklich in jeder Hinsicht den Kontakt zu Gott verbaut - jedenfalls (hier genau lesen!) für selbstständig denkende und kritische Menschen - und zwar deshalb, weil sie alles, aber wirklich alles an BEDINGUNGEN knüpfen, die eine solche Energie niemals stellen würde, da eine solche Energie rein ist und nicht so unsicher und von lauter Zweifeln und sonstigen Mist getrieben.
Wow! Das ist wirklich ein ganz toller Satz, der mir irrsinnig taugt. Hätte nicht gedacht, dass wir beide uns in Glaubensfragen derart annähern.
Zu Sache mit dem "Weg verbaut" muss ich sagen, dass ich vielleicht ein wenig Glück hatte mit den Geistlichen, die meine Einstellung mitgeprägt haben. Die waren, soweit ich mich erinnern kann, ziemlich aufgeschlossen und diskussionsfreudig - und regten daher auch zum Nachdenken an. Hätte ich mit verbohrten Konservativen zu tun gehabt, würde ich vielleicht anders denken. Wenn man die Meinungen von Leuten hört, die wie unser "Fetischist" denken (und solche gibt es natürlich auch im Christentum), wird man sehr nachdenklich ...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Spannende Debatte ...
... die Ihr da gerade führt.

Wir hätten eine Menge dazu anzumerken und anzubringen, doch das wird lang und braucht Zeit (und die fehlt gerade ein bißchen). Deshalb sammeln wir mal fleißig, lesen gespannt mit und klinken uns später (vielleicht heut abend) wieder ein.

Weiter so - hochinteressant! Ihr seid richtig gut!!!

Was das Zitat aus dem kommenden Buch anbelangt, sei noch ein kleiner Hinweis erlaubt: Natürlich wurde es von uns bewusst aus dem Zusammenhang gerissen. Es ist also nicht unbedingt eine Meinung von uns gewesen, aber doch immerhin es wert, mal darüber nachzudenken.
Spannend ja ... mir fehlt gerade der Nerv auf schwere Kost...

@***bi
habs endlich gehört.. mir zu soft dafür... nettes Lied eben.. als Hymne ok..
Meine persönliche ist immer noch von Markus... auch wenn sie schon lange nicht mehr mein ganzes Leben bestimmt.. aber so ein klein Bißchen hab ich mir davon bewahrt.. oder Indianer von Pur... tja, wo sind sie hin, die Indianer unserer Kindheit...
*******albe Mann
2.460 Beiträge
"Jesus sprach: Das Reich Gottes ist in dir und um dich herum, nicht in (prachtvollen) Gebäuden aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da. Hebe einen Stein auf und du wirst mich finden".
"Die Religionen behaupten, Gott habe den Menschen nach seinem eigenen Abbild erschaffen. In Wirklichkeit haben die Menschen Gott nach ihrem eigenen Abbild erschaffen."

Ein wundervoller Satz und in meinen Augen mehr als nur zutreffend. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass die meisten Menschen immer etwas materielles brauchen um sich vorstellen zu können, dass etwas exestiert. Ist doch bei der Homöopathie genau das gleiche - sie wirkt, aber auf Grund dessen, dass man es noch nicht nachweisen kann wie, zweifeln die meisten.

Zum Beispiel ist das Konzept des eifersüchtigen Gottes ziemlich lächerlich. Eifersucht ist eine typische Eigenschaft des Menschen - eine schlechte und primitive Eigenschaft, wie ich meine. Ein allmächtiger (!) Gott kann gar nicht derartige Eigenschaften haben, das wäre ein Widerspruch in sich.

Ja, das sehe ich ganz genauso, und zwar vom Anfang des ersten Satzes, bis zum Ende des letzten *g*

Ich verstehe Gott natürlich in erster Linie als Energie......Wenn ich von Gott als Person spreche, dann als eine mit keinerlei menschlichen Eigenschaften, sondern als eine Art unbegreifliche Intelligenz.


Nun, da wären wir ja dann schonmal fast einer Meinung. Bei mir ist es halt blos so, dass ich für diese Energie (bereits) keine köperliche Vorstellung (mehr) brauche.

In der Sache mit der Urknall- und Welterschaffungstheorie scheinen wir also - nach vorher geklärter Gottesfrage - auch einer Meinung zu sein. *g*

wobei, nach der Bibel, wurden die Wassertiere einen Tag vor dem Menschen, die Landtiere am selben Tag wie der Mensch erschaffen.

Na selbst wenn es so drinne steht, wäre es ja nun wohl eher Mumpitz, denn wir alle wissen ja, wie lange nun der Mensch in der heutigen Form besteht und wie lange diverse Landtiere bestehen... *g* Warum sich manche wohl da sooooo sehr an die Bibel klammern müssen?

Ich persönlich finde es übrigens auch ziemlich schade, dass sich in meinem Dunstkreis so viele - wie sagtest Du? - Kreationisten befinden/befanden - ob das an dem in seinen Anschauungen veralteten (meinst mir würde gerade der Begriff dazu einfallen?) Bayern insbesondere Oberbayern liegt?

"und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier"

Ja, da bin ich vollkommen Deiner Meinung. Besser hätte man die Legitimation für das Tun was die Menschheit heute so selbstverständlich hinnimmt nicht ausdrücken können.

Zumal ich mit folgendem Satz von Dir:
"und ich überlasse Euch die Erde zu Euren Diensten, aber geht vorsichtig damit um, denn auch Euren Mitbewohnern und Nachkommen soll sie zu Diensten sein"

auch nicht wirklich glücklich wäre, denn die Menschen exestieren nunmal als so ziemlich kürzeste Lebewesen auf der Welt und wenn mans genau betrachtet brauchen wir die Welt aber die Welt uns nicht, denn alle Tiere und Pflanzen sind auch ganz wunderbar ohne uns aus gekommen, während wir ohne Bäume und Tiere wohl kaum auch nur 100 Jahre überlebt hätten. Ich glaube ich hätte da den Satz entweder ganz weggelassen oder total anders beschrieben, zumal mir auf Anhieb jetzt auch nicht einfällt wie genau - müsste ich noch drüber nachdenken.

Wenn es einen richtenden Gott gibt, dann ist es ihm sicher völlig egal, ob ein Mensch zu Lebzeiten an ihn geglaubt hat oder nicht. Es zählt, wie er sich zu seinen Mitgeschöpfen verhalten hat; und wenn dieser Mensch, so wie jeder, Fehler gemacht hat, dass er sie wirklich und von innen bereut (und bereuen heißt somit nicht, drei Vaterunser zu beten und drei Tage kein Fleisch zu essen ).

Auch hier bin ich voll und ganz Deiner Meinung. Denn auch ich denke, dass es deutlich besser kommt, wenn man seine Fehler wirklich bereut - unabhängig davon ob man nun an die besagte Energie glaubt oder nicht - statt ein paar nette Gebete zu labern, über die die meisten ja sowieso nicht wirklich nachdenken, und sich dann wieder "frei" sehen.

Nun muss ich aber sagen, dass es mich interessieren würde, wie Du die Religion näher gebracht bekommen hast, weil Du ja schreibst, dass Deine Geistlichen ziemlich aufgeschlossen und diskussionsbereit waren und scheinbar keinesfalls so verbohrt und konservativ (juhu, da ist das Wort was ich oben gesucht habe wieder) wie die meinigen.

Willst mir da vielleicht ein wenig erzählen? Könnte mir in Sachen gegenseitigen Verständniss vielleicht noch ein wenig weiter helfen.

Zumal ich zugeben muss, dass es ohnehin irgendwie reichlich lustig ist wie wir beide diskutieren, da wir irgendwie doch ziemlich ähnliche Ansichten haben.
Meine Meinung
Also ich gehöre zu denen die nach Sokrates sagen: "Ich weiss, dass ich nichts weiss." Ich würde mich als Agnostiker ansehen. Das heisst aber nicht dass ich mir keine Gedanken über Gott und die Welt mache. Das Problem mit dem Glauben ist meiner Meinung nach dass man glaubt was man glauben will. So ausführlich und differenziert jemand auch seinen Glauben präsentiert, so mag wohl dennoch die ausschlaggebende Intention dahinter der eigene Wille zum Glauben sein. Alle Religionen haben ein Problem gemeinsam das sie objektiv allesamt sehr schlecht da stehen lässt. Keine ist in der Lage für ihre Behauptungen auch nur ansatzweise Beweise zu liefern. Bei den hunderten von Seiten die die Bibel oder der Koran hat, hätte da nicht zumindest mal ein Satz auftauchen müssen von dessen Inhalt die Menschen der damaligen Zeit keine Kenntnis haben konnten?

Aber es gibt auch einen anderen Aspekt der Betrachtungsweise. Das unsere Welt aus dem Nichts und per Zufall entstanden ist erscheint auch nicht plausibel. Erstens gibt es keine Erklärung dafür wie Materie aus dem Nichts entstehen kann. Zweitens ist unsere Welt Komplex aufgebaut, wie etwas so komplexes durch einen Zufallsprozess entstehen kann ist eine berechtigte Frage.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Was (oder wer) ist Gott?
Ihr diskutiert hier ein paar Dinge, die so richtig interessant sind. Leider fehlt uns gerade die Zeit, um so richtig drauf einzusteigen. Aber wir verfolgen alles mit Spannung und werden nach und nach einiges dazu anmerken.

Grundsätzlich sei von uns hier auf die neuesten Erkenntnisse der Quantenphysik verwiesen (u. a. auf das unglaublich spannende Buch "Das bewusste Universum" von Amit Goswami). Die Quantenphysiker (wir kennen einen persönlich) sind sich ziemlich sicher, dass sie sehr nah dran sind, so etwas wie Gott (bzw. die Energieform, die wir als Gott bezeiohnen) nachweisen zu können.

Wenn Euch alle mehr dazu interessiert, können wir gerne mal eine grobe Info dazu in den Thread stellen.

Was die Diskussion über Bibel, Koran u. dgl. anbelangt, können wir nicht müde werden, darauf zu verweisen, dass die originalen Texte mehrfach übersetzt und verändert wurden. Die aramäischen Originale wurden teilweise ins Hebräische übersetzt, dann ins Griechische, später ins Lateinische - und letztlich auch ins Deutsche. Da haben sich viele Interpretationen eingeschlichen, die weit vom Original abweichen. Da gab es bewusste Verfälschungen. Da gab es Streichungen und Einfügungen en masse. Es hat eben all die Jahrhunderte "gemenschelt".

Wir picken eine Kleinigkeit heraus, nämlich die, dass Gott angeblich den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen haben soll. (So interpretieren das heute ja fast alle, vor allem fundamantalistische Gläubige). Das ist natürlich absoluter Schwachsinn!

Wie Gott - falls man ihn überhaupt in gewisser Weise "personalisieren" kann - aussieht, können wir uns nicht mal im Traum vorstellen. Es hieß im aramäischen Original auch so: "Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild." Das bedeutet seinerzeit nichts anderes (und das wissen aufgeklärte Theologen auch), dass er sich ein Bild gemacht hat (etwa wie ein Bildhauer oder ein Maler vor Beginn seiner Arbeit), und nach diesem inneren Bild dann den Menschen "erschaffen" hat. Natürlich nicht aus Lehm (das ist nur ein geniales symbolisches Bild, mehr nicht). Die wahre Bedeutung des Begriffes bzw. Namens "Adam" (= Ich bin) erklärt eigentlich alles, nur wird das heute oft verdrängt oder weiß es keiner. Gott hat das "Ich bin" erschaffen. Und dieses "Ich bin" wird auch heute noch in der Philosophie, Hirnforschung und Quantenphysik als Synonym verwendet für - Bewusstsein!!!

Die Welt ist auch nie und nimmer so entstanden, wie es die Kreationisten behaupten und glauben (wie naiv und lächerlich!).

Wahres Chrsitentum, Leute, das ist etwas Großartiges und Geniales - und weit näher am tibetischen Buddhismus, als es den meisten Christen lieb ist.

Weil Christus und Maria Magdalena ja auch Tantriker waren (was die Kirchen vehement bestreitet, aber leicht nachzuweisen ist) und Jesus vieles gelehrt hat, was sich fast exakt so anhört wie das, was der Dalai Lama zu sagen pflegt, sind viele Forscher und Theologen recht sicher, dass Christus vermutlich viele Jahre im Osten war und dort bei Buddhisten gelernt hat, bevor er plötzlich (nach jahrelanger Abwesenheit) in Jerusalem auftauchte und zu lehren begann. Darüber gibt es haufenweise Literatur, die durchaus ernstzunehmen und nicht einfach von der Hand zu weisen ist.

Übrigens: Tantra wird häufig mit Buddhismus in Verbindung gebracht, es gab und gibt es aber auf der ganzen Welt, nur unter verschiedenen Bezeichnungen. Sogar die alten Indianer in Nordamerika kannten es, sie nannten es Quodoushka. Die alten Germanen kannten Tantra als eine Form des Seir (wir hoffen, es richtig geschrieben zu haben). Und im alten, ursprünglichen Christentum nannte man es schlicht: Heiliger Sex.

Bis bald, dann gibt es mehr ...
Fragt sich..
ob hinter dem unbekanntem Faktor der die Dinge vorantreibt ein Gott nach dem Bild der Religionen stecken muss? Unsere Welt inklusvie unseres Lebens könnte auch schlicht ein Experiment sein. In dem der Mensch nichts weiter als ein Versuchskaninchen ist. Jedenfalls würde das vieles erklären können. Bei einem Gott fehlt der plausible Sinn des Ganzen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Nash
Keine unberechtige Vermutung!

Aber glaub uns, Gott lässt sich in vielem höchst plausibel erklären, wenn man sich mal von den kirchlichen Virstellungen gelöst und ihn, z. B. bei sexueller Ekstase und Tantra selbst erlebt und erfahren hat.

Dass in der Bibel (und den meisten anderen religiösen Weisheitsbüchern) neben unzähligen Weisheiten leider auch viel Schwachsinn steht, verdirbt leider den klaren und freien "Blick" auf Gott.

Aber dazu kommt hier nach und nach noch mehr von uns, es war ja erst der Anfang. Allein die intensive Beschäftigung mit der modernsten Quantenphysik öffnet uns ein völlig neues, aber zutiefst einleuchtendes und logisch nachvollziehbares Gottesbild, das was wohl auch usrpünglich gemeint und nicht von Menschen für ihre Zwecke vereinnahmt und mißbraucht wurde.
*******albe Mann
2.460 Beiträge
Das mit dem großen Experiment hatt der Albe ja schon immer gesagt und ist auch immer noch der festen Meinung das da draussen irgendwo da wo das all zuende ist einer mit ner tasse kaffee vor nem Aquarium sitzt dem Weltall beim schweben zuschaut und alle 3-400 Jahre mal durch sein Microscop auf die Erde schaut und kuckt wie sich alles so entwickelt. *lol*
Antaghar
Es kommt auch immer darauf an von welcher Prämisse man bei seinen Überlegungen ausgeht. Wenn man von vorneherein mit dem Gedanken reingeht es muss ein Gott geben dann wird man wohl auch zu dem Ergebnis komen das es einen Gotte gibt. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Wer von vorneherein ausschliesst das es einen Gott geben kann, der wird auch nach Überlegungen wohl bei diesem Schluss bleiben.
***er Mann
2.550 Beiträge
@ Cerberus
Ich freue mich, dass wir trotz unterschiedlicher Weltanschauungen in so vielen Fragen ganz ähnliche Meinungen vertreten. Es bestärkt mich auch in der Annahme, dass Religionen wie das Christentum, wenn man sie richtig versteht und interpretiert, den rationalen Wissenschaften nicht entgegenstehen.
Ich persönlich finde es übrigens auch ziemlich schade, dass sich in meinem Dunstkreis so viele - wie sagtest Du? - Kreationisten befinden/befanden - ob das an dem in seinen Anschauungen veralteten (meinst mir würde gerade der Begriff dazu einfallen?) Bayern insbesondere Oberbayern liegt?
Naja, das Burgenland ist im Grunde auch ziemlich konservativ. Und obrigkeitsgläubig bis zum Geht-nicht-mehr! Aber ich hatte sicher auch ein wenig Glück; es gibt zwar sicher auch in meiner näheren und weiteren Umgebung einige Kreationisten; vor gar nicht allzu langer Zeit hat sogar der österreichische Kardinal Schönborn sich ausgerechnet in einer amerikanischen Zeitung sehr nahe an die dortige "Intelligent Design"-Bewegung herangewagt, die eine Sammlung verkappter Kreationisten ist. Aber wenn einer behauptet, die Schöpfungsgeschichte sei wörtlich zu nehmen, nimmt ihn vom Kirchenvolk kaum einer ernst. In Salzburg gibt es noch einen erzkonservativen Weihbischof, dem würde ich eine solche Meinung zutrauen. Ich hatte dagegen mit einigen Kirchenleuten zu tun, die keine Kreationisten waren; die anderen habe ich geistig ignoriert.

auch nicht wirklich glücklich wäre, denn die Menschen exestieren nunmal als so ziemlich kürzeste Lebewesen auf der Welt und wenn mans genau betrachtet brauchen wir die Welt aber die Welt uns nicht, denn alle Tiere und Pflanzen sind auch ganz wunderbar ohne uns aus gekommen, während wir ohne Bäume und Tiere wohl kaum auch nur 100 Jahre überlebt hätten.
Naja, ein kluger Wissenschafter, mit dem ich vor kurzem das Vergnügen hatte, hat es ganz nüchtern beschrieben: Jede Lebensform existiert empirisch gesehen einige 10.000 Jahre, dann stirbt sie wieder aus. Warum sollte es dem Menschen anders gehen? Wahrscheinlich wird er als erster von allen Lebewesen auf der Erde sein eigenes Ende aber selbst besiegeln.

Tiere und Pflanzen kommen natürlich leicht ohne uns aus. Aber die Antwort ist mir ehrlich gesagt zu einfach. Alle Lebewesen leben in einer Symbiose untereinander. Wenn Du alle Lebewesen für unnötig erklärst, die die Welt auf den ersten Blick nicht braucht fürs Überleben, die aber andere brauchen für ihr eigenes Dasein, dann musst Du nach dem Menschen die Raubtiere entfernen, dann die anderen Tiere, und schließlich bleiben nur die Pflanzen über. Aber ob die wiederum ohne Tiere überleben würden? Wer würde das CO2 produzieren, das die Pflanzen für die Photosynthese benötigen? Und würde die Pflanzen sich nicht durch Überwucherung und Verfaulen ihren eigenen Lebensraum zerstören, wenn es keine Pflanzenfresser gäbe? Und wie wäre eine Welt ohne Raubtiere. Ihre potenziellen Opfer würden sich so stark vermehren, dass sie verhungern würden. Also passt der Mensch, der eigentlich ein Allesfresser, aber eben auch ein Raubtier ist, auch ganz gut in diese Welt hinein. Wenn er nachhaltig wirtschaften würde. Das tut er aber nicht. Der Mensch lebt - spätestens seit der industriellen Revolution - so wie einer, der seinen Lebensunterhalt damit bestreitet, ständig Geld vom Sparkonto seiner Eltern abzuheben.
Wir sind damit voll in einer hoch philosophischen Diskussion. Dass die Welt ohne Menschen überleben könnte, ist natürlich möglich. Aber der Mensch ist nun einmal da und mit einer Intelligenz ausgestattet, die ihn - oberflächlich betrachtet - den anderen Lebensformen hier überlegen macht. Nun wäre es die Aufgabe einer Religion, dem Menschen klar zu machen, dass er diese "übermäßige" Intelligenz vernünftig, eben "nachhaltig" einzusetzen hat, und nicht zerstörerisch. So war mein Satz gemeint.

Auch hier bin ich voll und ganz Deiner Meinung. Denn auch ich denke, dass es deutlich besser kommt, wenn man seine Fehler wirklich bereut - unabhängig davon ob man nun an die besagte Energie glaubt oder nicht - statt ein paar nette Gebete zu labern, über die die meisten ja sowieso nicht wirklich nachdenken, und sich dann wieder "frei" sehen.
Die Beichte und die Absolution kommen ja, wie ich meine, aus der Zeit des Ablasshandels. Damals ging es so ab, dass der "arme Sünder" dem Pfarrer seine Verfehlungen gebeichtet und sich von diesen dann durch Leistung einer Geldspende freikaufen konnte. Schließlich wurde dann der perverse Ablasshandel verboten, die Beichte blieb aber; die Geldspende wurde durch das Auferlegen von Bußtätigkeiten wie beten oder fasten ersetzt. Heuchelei bleibt es trotzdem. Das hat bspw. auch Luther erkannt und die Gemeinschaftsbeichte eingeführt. Die ist natürlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Es fehlt im gesamten Christentum die eindeutige Weisung, dass man seine auf Erden begangenen Verfehlungen möglichst auch auf Erden wieder gut machen sollte.

Nun muss ich aber sagen, dass es mich interessieren würde, wie Du die Religion näher gebracht bekommen hast, weil Du ja schreibst, dass Deine Geistlichen ziemlich aufgeschlossen und diskussionsbereit waren und scheinbar keinesfalls so verbohrt und konservativ (juhu, da ist das Wort was ich oben gesucht habe wieder) wie die meinigen.
Aber gerne erzähle ich Dir ein wenig von mir und meinen Erfahrungen mit Religion. Also als Kleinkind hatte ich als Religionslehrer einen alten Pfarrer. Der war zwar, wie ich mir später erzählen habe lassen, ziemlich konservativ (z.B. hat er Eltern gezwungen zu heiraten, da sonst ihre Kinder nicht zur Erstkommunion dürfen, und das war bis in die Achtziger hinein noch ein Grund für gesellschaftliche Ächtung; außerdem hat er die Reformen des 2.vatikanischen Konzils bis zu seinem Ableben Anfang der Achtziger nicht umgesetzt!); also wie geschrieben war er wohl sehr konservativ, aber auch ein toller Geschichtenerzähler. Und das war für uns Volks-(Grund-)schulkinder schon einigermaßen faszinierend, wie er uns die Abenteuer von Jesus, Moses und all den anderen nahegebracht hat.

In der Pubertät war ich natürlich viel kritischer, und da hatte ich glücklicherweise in der Mittelschule einen tollen, jungen Religionslehrer, der sich jeder Diskussion gestellt hat. Und er war es auch, der uns einlud, sich über so widersprüchliche und realitätsferne Dinge wie die Schöpfungsgeschichte zu unterhalten und herauszufinden, was davon nützlich ist und wie man diese Geschichten in der heutigen Zeit zu verstehen hat. Das wichtigste war, dass er uns ermutigte nachzudenken und eine eigene Meinung zu haben. Er brachte uns auch die anderen christlichen Konfessionen und andere große Weltreligionen ein bisschen näher, natürlich nicht ganz wertfrei, aber er war zumindest um Objektivität bemüht. Er war einer, der gerne mit der Gitarre unterwegs war und außerhalb der Schule auch gerne über ganz andere Themen plauderte. Leider ist er viel zu früh verstorben, mit knapp 35 ist er beim Joggen zusammengebrochen.

Die Ortspfarrer, die ich zu der Zeit kennenlernte, waren überwiegend keine Konservativen. Es gab natürlich Ausnahmen. Einer war ganz kurz da, der war ein Asket und rügte die Frauen, weil sie sich für die Sonntagsmesse mit Pelzmänteln und Federhüten aufbrezelten und die Heuchler, die ihrem Sitznachbarn die Hand zum Zeichen des Friedens reichen und ihm in Wirklichkeit nichts vergönnen. Damit war er mir sympathisch. In Glaubensfragen hingegen konnte ich mit ihm nie in einen Dialog treten; er war auch nur ein paar Monate da. Der nächste war echt cool, gründete eine Theatergruppe (ich war aber nicht dabei, weil zu jung) und war sehr leutselig, er war in Discos genauso anzutreffen wie auf Volksfesten. Natürlich war er auch einer, der von der katholischen Sexuallehre wenig hielt und dies auch deutlich machte. Einige Jahre später, er war schon lange nicht mehr in meiner Heimat, wurde bekannt, dass er nicht mehr Pfarrer ist, sondern geheiratet hat und jetzt dreifacher Familienvater ist. Er ist aber noch in der Kirche tätig, betreut soziale Projekte.
Der nächste war auch ein Mann aus dem Leben, auch ihm waren andere Dinge für das Christsein wichtig als die Einhaltung moraltheologischer Grundsätze. Er war äußerst diskussionsfreudig, wissenschaftlich interessiert und interpretierte viele Dinge ähnlich wie ich. Zudem sah er das Treiben der "heutigen" (=damaligen) Jugend positiv. Etwas ironisch gesagt wollte er diese Verbundenheit gleich unter Beweis stellen und zeugte ein Kind; dann musste er auf Betreiben der Scheinheiligen die Gemeinde verlassen; angeblich ist er in seiner neuen Gemeinde wieder Vater geworden. Aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist er, glaube ich, Pfarrer geblieben.
Sein Nachfolger war einer, der nicht unterschiedlicher sein konnte. Ein Moraltheologe, der den sittlichen Verfall der heutigen Gesellschaft verurteilte und in der "vorehelichen Beratung" - oder wie das heißt - (angeblich) über die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage der Frau dozierte. Natürlich war er auch Kreationist und einer, der den modernen Wissenschaften distanziert gegenüberstand. Selbst in meiner eher konservativen Heimat wurde über seine Ansichten eher gelacht. Zumindest unter den etwas Jüngeren.
Der jetzige Ortspfarrer ist ein verkappter Showmaster, einer der sich gerne selbst darstellt. Er vertritt einige erzkonservative, einige liberale Ansichten;
er ist durchaus diskussionsbereit, lässt aber ab einem gewissen Zeitpunkt nur seine Meinung gelten. Angeblich hat er ein ganz klassisches Verhältnis mit seiner Haushälterin *zwinker* - aber das ist mir natürlich eher wurscht bzw. das vergönne ich ihm. Was mir an ihm missfällt ist, dass er ein Bündnis mit den Scheinheiligen und Obrigkeitsgläubigen (die jetzt endlich wieder einen Führer haben) eingegangen ist, die nun die Ortskirche mehr denn je prägen. Daher gehe ich derzeit eher weniger in die Kirche, weil ich mich manchmal darin an den Ausspruch von Jesus mit dem Tempel als Räuberhöhle erinnert fühle.

Meine jetzige Einstellung zum Glauben habe ich aber nicht nur durch die Konversation mit Pfarrern und Religionslehrern, sondern auch durch eigenes Nachdenken, durch Gespräche mit Christen, Andersgläubigen und Atheisten, durch Lesen und durch Anschauen von kontroversiellen TV-Sendungen und noch einige andere Puzzlesteine erlangt.
Dieses Wissen hat mir v.a. die eine Erkenntis gebracht, nämlich dass es "den" richtigen Glauben nicht gibt. Ich würde meine Einstellung am ehesten mit einem Zitat aus dem "König von St.Pauli" umschreiben: "Es gibt drei Möglichkeiten, etwas zu tun: Die richtige, die falsche, und meine."
*******ri62 Frau
196 Beiträge
@kater und cerbi
das sollte man mal publik machen, daß im JC so sinnvoll über Religion und Weltanschauung diskutiert wird - das kriegt kaum ein Fernsehsender oder ein Magazin hin - ob es daran liegt, daß das hier ein Erotikforum ist? daß man seine Leiblichkeit nicht an der Garderobe abgeben muß? Jedenfalls macht es Riesenspaß, Euch zu lesen.
@***er
du hast da gesagt
Nun wäre es die Aufgabe einer Religion, dem Menschen klar zu machen, dass er diese "übermäßige" Intelligenz vernünftig, eben "nachhaltig" einzusetzen hat, und nicht zerstörerisch. So war mein Satz gemeint.
, aber da halte ich dagegen einen Satz von G.B.Shaw, daß der Vernünftige sich den Umständen anpaßt, während der Unvernünftige erwartet, daß sich die Umstände ihm anpassen - daher gehe aller Fortschritt vom Unvernünftigen aus.... Und das seh ich auch so. Der Ramses ist da noch etwas optimistischer, was Religionen betrifft....
lol
Nefer
*****har Paar
41.020 Beiträge
Kleine Geschichte der Weltreligionen (???)
Hallo, all Ihr Lieben.

Wir haben Euch eine hübsche Geschichte zum Thema "Gründung einer neuen Religion" (denn mit den Führern der großen Weltreligionen ist es ungefähr so wie mit einem katholischen Sohn, der keine Zeit für seine kleinen Geschwister opfern wollte). Schade, dass dies der Feti nicht mehr lesen kann. Also, dann mal los:

Es war einmal eine Mutter, die sagte zu ihrem ältesten Sohn: "Gehe in die Stadt und bringe Milch für deine kleinen Geschwister."

Der Sohn aber wollte keinen Teil seiner Freizeit opfern, deshalb ging er nur auf die Straße und stellte eine Tafel auf mit der Inschrift: "Ich bringe Milch".

Seine Mutter rief zu ihm hinaus, er sollte sich doch beeilen mit der Milch, seine Geschwister hätten Hunger. Da ging er auf ein Feld und baute eine Kirche mit der Aufschrift: "Ich bin der Milchbringer."

Und die Menschen kamen in seine Kirche und er predigte ihnen vom Milchbringen.

Von der Ferne hörte er seine Mutter schreien, wo denn die Milch sei, die Geschwister hätten großen Hunger. Darauf schulte er viele Menschen zu Missionaren, trug ihnen auf, sie sollten in der ganzen Welt Kirchen bauen mit der Aufschrift: "Wir sind die Milchbringer".

Alsdann schmückte er sich mit den Federn derer, die Mitglieder seiner Kirche wurden und trotzdem ihren Geschwistern Milch brachten (!!!).

Und es begab sich, dass der Sohn, der sich inzwischen als 'Seine Eminenz, der hochwürdigste und allerheiligste aller Milchmänner' feiern ließ, zwei Gleichgesinnten begegnete, nämlich einem Sohn, der für seine moslemischen Geschwister Milch hätte bringen sollen und einem Sohn, der für seine jüdischen Geschwister Milch hätte bringen sollen.

Uneinig darüber, wer denn nun von ihnen der alleinige, von Gott gesandte Milchmann sei, fingen sie an, sich gegenseitig zu bekämpfen.

Und es war am Wendepunkt der Zeiten - und der Krieg tobte.

Da kam der Vater nach Hause und fragte, wo denn seine Kinder seien. Und die Mutter antwortete: "Ich hatte deinen ältesten Sohn zum Milchholen für die Kinder geschickt. Er ist bis jetzt nicht zurückgekommen. Und siehe, lieber Mann, nun sind deine Kinder verhungert."

Diese Geschichte ist der erste Teil unserer Antworten auf Euch alle. Es folgen noch mehr!

Wusstet Ihr übrigens: In sechs Tagen hat Gott die Welt erschaffen, am siebten muss er ruhen. Am achten Tag geht die Sonne wieder auf - aber das ist eine andere Geschichte ....

*hypno*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Schwarzalbe
Kann Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst
nicht heben kann?

Dazu hier ein wenig Tiefenphilosophisches und mystische Theologie:

Nein, er kann es nicht, denn Gott ist allmächtig, bis auf eine Ausnahme:

Gott kann nichts erschaffen, was ihm seine Allmächtigkeit raubt.
Ein Stein, der ihm zu schwer ist, würde ihm seine Allmächtigkeit rauben.
Ein für ihn zu schwerer Stein würde Gott seine Göttlichkeit rauben.
Er wäre dann nicht mehr Gott!
Gott kann alles machen, bis auf die Ausnahme: Gott kann nicht machen, dass er nicht Gott ist.
Das ist die einzige Ausnahme in seiner Allmacht.

Die Moral von der Geschichte:

Auch in der Allmacht Gottes ist die Ausnahme enthalten.

Erst durch den Fehler in der Allmacht Gottes ist Gott allmächtig.
Allmächtig heißt nicht fehlerfrei - denn Fehlerfreies gibt es nicht.


*fiesgrins* *idee*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gott ist Bewusstsein und nicht fassbar
Wer mehr dazu wissen will, sollte unbedingt den folgenden Beitrag lesen, in dem Gott, Liebe etc. eine mögliche Erklärung finden. Da das Universum aus purem Bewusstsein besteht (laut modernster Quantenphysik), ist Gott überall um uns herum und in uns selbst (hallo, Schwarzalbe!).

Warum es diese Welt gibt und warum sie von Gott (dem Bewusstsein) erschaffen wurde, können wir gerne auch noch zu beantworten versuchen, doch dazu müsst Ihr uns schon ein bißchen bedrängen ...

Jetzt reicht es erstmal mit Beiträgen von uns (wir hatten sie ja angedroht) - und Ihr seid wieder dran!

Also:

"Der Quantenphysiker Amit Goswami, Professor für theoretische Physik an der University of Oregon, beschreibt in seinem Buch „Das bewusste Universum“ die grundlegenden Erkenntnisse der Quantenphysik und ihre nicht zu unterschätzende Bedeutung für die Wirkungskraft unseres Bewusstseins – und zur Erklärung Gottes.

Die Quantenphysik - könnte man in Anlehnung an Goethe sagen - widmet sich der Frage, was unsere materielle Welt im Innersten zusammenhält. Laut Amit Goswami sprechen die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschung in der Quantenphysik eindeutig für folgende Antwort: Was unsere Welt im Innersten zusammenhält, ist ein allumfassendes Bewusstsein, das alles enthält, was wir mit unseren Sinnen und Messinstrumenten erfahren können. Mit anderen Worten:

Am Anfang ist nicht Materie sondern Bewusstsein. Er belässt es in seinem Buch nicht bei philosophischen Betrachtungen, sondern erläutert auch ganz konkrete, teilweise berühmte Experimente, deren Ergebnisse ziemlich verrückt anmuten und noch heute den meisten Forschern auf diesem Gebiet einiges Kopfzerbrechen bereiten. So hat man beispielsweise in ausgeklügelten Experimenten immer wieder nachweisen können, dass ein Teilchen, das beobachtet wird, sich erst in jenem Moment manifestiert, in dem es beobachtet wird – vorher ist es nur als Möglichkeit beschreibbar, d. h. man kann nur sagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit es an verschiedenen Orten anzutreffen wäre, wenn man dort eine Messung vornehmen würde, um es aufzuspüren. Das Verrückte ist: Solange es sich noch nicht an einem einzigen Ort durch die konkrete Beobachtung eines bewussten Beobachters manifestiert hat, zeigt es an all diesen möglichen Orten trotzdem indirekt nachweisbare Wirkungen. Das heißt, man kann eindeutig nachweisen, dass „das Teilchen“ existiert, aber eben noch nicht in der Welt der Materie. In diesem Fall sprechen die Physiker deshalb noch nicht von einem Teilchen, sondern von einer „Wahrscheinlichkeits-Welle“. Wie bitte?

Das klingt ziemlich abstrakt und scheint erstmal keine Bedeutung für unseren Alltag zu haben. Deshalb möchte ich versuchen, die experimentellen Ergebnisse mit folgendem Bild zu verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich zusammen mit Freunden auf einer Expedition in einem unermesslich grossen Dschungel. Das Ziel Ihrer Expedition ist, ein einzigartiges Tier aufzuspüren, das sich irgendwo in den Weiten des Dschungels aufhält. Deshalb haben Sie und Ihre Freunde sich weiträumig verteilt und sind per Funk verbunden. Mit Hilfe eines tragbaren Gerätes können Sie jederzeit sehr schnell DNA-Analysen vor Ort vornehmen. Dies erlaubt Ihnen, gefundene Spuren eindeutig ihrem gesuchten Tier zuzuordnen oder als falsche Fährte zu verwerfen. Eine Verwechslung mit seinen Artgenossen ist somit ausgeschlossen. Solange niemand von Ihnen das Tier gesichtet hat, finden Sie zu Ihrem grossen Erstaunen seine Spuren mal hier mal dort - seine frischen Spuren sind sogar an voneinander sehr entfernten Orten gleichzeitig auffindbar, obwohl es für unser exotisches Tier völlig unmöglich ist, diese Wegstrecke so schnell zurück zu legen.

Genau diese verrückt anmutenden Phänomene sind in der subatomaren Welt der Elektronen, die den Atomkern wie Planeten ihre Sonne umschwirren, in entsprechenden Experimenten immer wieder nachgewiesen worden: Solange ein Physiker den genauen Aufenthaltsort eines Elektrons noch nicht gemessen hat, verhält sich das Elektron wie unser exotisches Tier im Dschungel: aufgrund seiner eindeutigen Spuren scheint es überall und nirgends zu sein – bis es das erste Mal „gesichtet“, d. h. gemessen wird. Das ist der erste Widerspruch, den die klassische Physik nicht zu erklären vermag: Obwohl das Elektron unmöglich an mehreren Orten gleichzeitig sein kann, haben Wissenschaftler immer wieder nachweisen können, dass genau dies der Fall ist. Diese vielfach experimentell bestätigten Ergebnisse bereiten den Quantenphysikern einiges Kopfzerbrechen – denn sie stellen unser Weltbild auf den Kopf und sind mit der klassischen Physik nicht vereinbar.
Da gibt es nämlich noch mehr, was eine überraschende Vereinigung von Wissenschaft und Religion bzw. Spiritualität nahe legt. So haben Quanten die Eigenschaft, gleichzeitig an zwei oder mehr Orten sein zu können. Schießt man also ein einzelnes Teilchen auf eine scheinbar undurchdringliche Metallplatte, die zwei z. B. einen Meter Abstand voneinander haben, fliegt ein- und dasselbe Teilchen gleichzeitig durch beide Löcher (oder auch drei oder vier …). Sie existieren eigentlich nicht, es sei denn, wir beobachten sie (klingt total abgedreht, ist aber so). Also sie manifestieren sich sozusagen erst, wenn wir sie als Teilchen beobachten. Dann können Quanten an einem Ort verschwinden und in exakt dem gleichen Augenblick an einem anderen Ort auftauchen (sie können sich also irgendwohin „beamen“). Und sehr sonderbar ist auch, dass bei zwei zueinander gehören Quanten, werden sie getrennt und tausende Kilometer voneinander weg transportiert, ein unglaubliches Phänomen zutage tritt: Wird eines der „Zwillingsteilchen“ in seiner Drehung gestoppt oder die Drehung verändert, macht das andere Teilchen exakt das gleiche in der haargenau gleichen Sekunde. Und keiner weiß, wie und auf welchem Weg es davon erfährt, was mit seinem Zwillingsteilchen passiert. (Wie gesagt, das funktioniert auch, wenn eines der Teilchen in Genf und das andere auf der anderen Seite der Welt in Sydney ist.)

Zurück zu Ihrer Expedition. Das zweite überraschende Ergebnis Ihrer Jagd nach dem außergewöhnlichen Tier ist folgendes: Sobald einer Ihrer Kollegen oder Sie selbst das Tier tatsächlich beobachtet haben, sind von unserem Tier keinerlei Spuren mehr irgendwo sonst im Dschungel nachweisbar – das Tier hat sich an dem Ort, an dem es zum ersten Mal wahrhaftig beobachtet wurde, offensichtlich manifestiert, und seine Spuren sind nur noch im nahen Umkreis auffindbar. Ein wenig erinnert dieses Beispiel an den Bären, der dieses Jahr eine Weile zwischen Österreich, Tschechien und Deutschland hin und her wanderte und die Jäger bemerkenswert lange zum Narren hielt.

Goswami selbst hat über fünfzehn Jahre mit der Erschütterung seines eigenen Weltbildes gerungen, bevor er fähig war, ein umfassendes Verständnis dieser Ergebnisse mit Hilfe einer Theorie zu entwickeln, die im wesentlichen die Erkenntnisse westlicher und östlicher Mystiker bestätigt. Es würde den Rahmen dieses Textes sprengen, die Theorie und die Experimente hierzu in all ihren Einzelheiten zu erläutern. Deshalb möchte ich mich hier auf ihre Kernaussage beschränken:

Allem Sein, allem, was wir überhaupt mit unseren Sinnen erfahren können, liegt ein allumfassendes Bewusstsein zugrunde, das durch Gewahrwerden der Wirklichkeit diese Wirklichkeit erst erzeugt. Im Akt des Beobachtens manifestiert sich erst das Beobachtete. Wie Bitte? Das heißt ja, dass mein Frühstücksei erst in dem Moment beginnt zu existieren, in dem ich mich ihm zuwende, um es zu pellen. Nein, würde Amit Goswami sagen. Es manifestierte sich auch vorher schon, und zwar in jenem Augenblick, als ich es ins kochende Wasser legte. Es manifestiert sich immer dann, wenn sich jemand mit bewusstem Gewahrsein dem Frühstücksei zuwendet. Während ich dies schreibe, bäumt sich wieder mein bewusster Menschenverstand dagegen auf. Was ist denn mit dem Ei, während es noch im Kühlschrank lagert? Existiert es in diesem Moment nicht mehr? Nein, sagt die Quantenphysik. Nur als starkes Potential, sich im Moment des bewussten Gewahrwerdens wieder als Frühstücksei zu manifestieren.

Wozu diese Gehirn-Akrobatik, mögen Sie zu recht fragen. Und Sie haben Recht. Diese Gehirnakrobatik ist auf der Ebene der für uns sichtbaren Objekte wirklich nicht notwendig. Sie wird erst bedeutend, wenn wir als Quantenphysiker untersuchen, was unsere Materie im Innersten zusammenhält. Und dort geschehen Phänomene, die nur noch damit erklärbar sind, dass ein Elektron sich erst im Augenblick der Messung – sprich der Beobachtung – manifestiert. Wenn also die kleinsten Bausteine unserer Welt erst im Akt des Bewusstseins entstehen und sich ansonsten in einer Weise gebärden, die nur dadurch erklärbar ist, dass sie nicht materialisiert sind, sondern nur noch als Möglichkeit zur Materialisierung an verschiedensten Orten gleichzeitig existieren, dann ist das für mich Grund genug, den scheinbar festen Boden meiner Alltagswirklichkeit zu hinterfragen – trotz der scheinbaren Daseinskonstanz meines Frühstückseis (zumindest bis zum Augenblick des Verzehrs).

Amit Goswami erläutert die nachweisbare Daseinskonstanz größerer Objekte wie die meines Frühstückseis damit, dass mit zunehmender Zusammenballung von Materie deren Flexibilität, auch mal an einem anderen als dem erwarteten Ort zu erscheinen, abnimmt, aber theoretisch nicht ausgeschlossen ist. Das muss man sich wie bei einem Menschenmenge vorstellen, die sich beispielsweise aufgrund eines spannenden Fußballspiels für eine begrenzte Zeit bildet. Natürlich ist es rein theoretisch denkbar, dass all die Menschen, die sich da zusammengefunden haben, drei Stunden später in derselben Zusammensetzung wieder eine Menge bilden. Aber eben nur rein theoretisch. Es braucht auch einen Anlass hierfür, der die Menschen gemeinsam dazu anregt, zu einem gegebenen Zeitpunkt wieder dieselbe Zuschauermenge zu bilden. Wenn wir uns jetzt wieder auf die Ebene der Elektronen auf subatomarer Ebene begeben, hat dieser Anlass, sich in bestimmter Weise komplex oder einfach als Materie zu manifestieren, seinen Ursprung im Bewusstsein.

Zusammenfassend können wir also festhalten: Bewusstsein ist der Ursprung allen Seins. Am Anfang ist Bewusstsein. Nur mit dieser Annahme lässt sich eine der wichtigsten und unbestreitbaren Erkenntnisse der Quantenphysik widerspruchsfrei erklären: Beobachter und Beobachtetes sind nicht von einander unabhängig. Der Beobachter nimmt durch den Akt des Beobachtens Einfluss auf das Beobachtete - ja es ist sogar so, dass erst durch das bewusste Gewahrwerden eines Objektes dieses sich manifestiert. Vorher ist es nur Potential, nur eine Möglichkeit, aber es ist noch nicht „auf die Welt gekommen“.

Und jetzt möchte ich auf meine Frage, die ich im Titel meines Leserbriefes gestellt habe, zurückkommen: Könnte es sein, dass die Quantenphysik der Liebe auf der Spur ist? Davon bin ich überzeugt, denn die Forschung der Quantenphysik bestätigt, was östliche und westliche Mystiker seit Menschendenken erfahren haben und lehren, nämlich dass im Grunde alles Eins ist, dass es nur ein Bewusstsein gibt, dass wir alle auf energetischer Ebene untrennbar miteinander verwoben sind und nur unterschiedliche Facetten des Einen Bewusstseins sind, von dem wir uns mehr oder weniger stark abgetrennt und entfernt haben. Wenn wir gewahr werden, dass das sich selbst bewusste Universum im Grunde nur sich selbst betrachtet, wenn wir einander begegnen und sich unsere Blicke treffen, wenn wir begreifen, dass wir durch unser Gewahrwerden uns selbst in jedem Augenblick von Neuem erschaffen, sind zumindest gute Voraussetzungen geschaffen, liebevoll dem Rest unserer Welt zu begegnen. Damit erhalten auch tiefe Erkenntnisse und Weisheiten des Christentums (und anderer Religionen und Weisheitslehren wie z. B. dem Buddhismus etc.) eine verblüffende, vor allem aber auch naturwissenschaftlich fundierte Bedeutung.
Ob wir diese Chance nutzen, bleibt allerdings uns selbst überlassen, denn wie schon Jean-Paul Sartre einmal so schön formulierte: „Wir Menschen sind zur Freiheit verurteilt.“

Wer sich auf unterhaltsame und zugleich inspirierende Weise in das Weltbild der Quantenphysik entführen lassen will, dem lege ich den Film „What the Bleep do we (k)now!? – Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ ans Herz (mittlerweile als DVD erhältlich und in guten Videotheken auszuleihen). Amit Goswami kommt in diesem Film übrigens ebenfalls zu Wort."
*******albe Mann
2.460 Beiträge
@*****har:

wie kannst du nur die Götter zu Milchmännern machen, BZW deren Söhne.

welch Frevel! *lol*

und wieder ein Grund warum ich net glaube ......... ich trinke keine Milch!
Wisst Ihr was mich an all unseren Beiträgen hier extrem stört?

Dass immer von GOTT die Rede ist.

Dieser Ausdruck ist für mich viel zu kirchlich, als dass ich darüber so richtig frei und unvoreingenommen diskutieren könnte.

GOTT ist für mich das was die Kirchen, Religionen und der ganze Schmu draus gemacht hat, aber nicht das, was er "vermutlich" ist.

Wollen wir daher nicht lieber von einer Energie reden, also von diesem durch die Religionen so verherrlicht und allmächtig und sonst was dargestellten Gott?


PS: Antwort auf Kater & Co folgt in Kürze, ich muss nur eben verdauen, dass mein Auto gestern stehen geblieben ist und ich mich, wenn ich Pech habe, auf eine Rechnung von ca 2000 Euro gefasst machen darf. *fiesgrins*
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