...was ist der sinn des lebens?
wer in verschiedenen religionen bis zur tatsächlichen wurzel vorstösst, wird viele gemeinsamkeiten feststellen.
unter all diesen gemeinsamkeiten gibt es aber eine, die besonders interessant erscheint: viele religionen sind sich einig in der verurteilung von materiellem reichtum (!!) und propagieren ein leben in armut (auch mal demut genannt).
was sollte daran vorteilhaft sein?
kreiert ein armer mensch arbeitsplätze? kann ein armer mensch anderen armen menschen helfen, die dringend nahrung benötigen? kann ein armer mensch, der hungert, klar denken? kann ein armer mensch, der ums überleben kämpft, sich mit dem sinn des lebens beschäftigen? bezahlt ein armer mensch steuern?
oder, ein anderer gedanke: die meisten religionen sind sich darin einig, dass niemand, aber auch niemand verurteilt werden sollte (vor gott sind alle gleich, nicht wahr?). weshalb verurteilen ausgerechnet religiöse organisationen oft wohlhabende oder reiche menschen?
angenommen, "gott" (oder wie die gottheit auch immer genannt wird) liebt all seine wesen bedingungslos, wie es immer wieder gepredigt wird: wieso stellen die weltlichen vertreter bedingungen? oder, etwas anders ausgedrückt: verurteilt "gott" die menschen tatsächlich zu einem leben im mangel? hunger? armut? krieg?
genau hier liegt meines erachtens eine "grundproblematik": viele religionen versuchen tatsächlich, die menschen zu "kontrollieren". es werden denkmodelle entworfen, die den menschen eine "richtung" vorgeben sollen. und weil viele religionsstifter auf die aktuellen sorgen und nöte (bedürfnisse) von menschen eingehen, die probleme mit sich und der welt haben, funktioniert das ganz gut.
da es nun aber tatsächlich ein grundbedürfnis der menschen zu sein scheint, eine richtung zu haben, braucht es meines erachtens tatsächlich einen "glauben" - und, wie ich bereits erwähnt habe, kann das alles und nichts sein.
@***th hat es mit all seinen beiträgen auf den punkt gebracht: jeder ist letztlich für sich selbst verantwortlich. wer diesen gedanken erst einmal verinnerlicht hat, wird niemals die verantwortung für sein eigenes leben an einen anderen menschen abtreten - geschweige denn an den oder die vertreter einer "virtuellen" gottheit.
eine solche geistige freiheit ist aber oft nicht im interesse von inhabern von macht: allzu viel eigenständigkeit bedeutet weniger kontrolle. wer auf sich selbst vertraut, braucht keinen "sinnstifter", auch keinen staat, um selbst und ganz persönlich glücklich zu werden.
tja, und was ist nun der sinn des lebens?
ganz einfach: das leben!
geniesst es, der glaube an sich selbst und an das leben, das hier und jetzt stattfindet, sind es wert...
insgesamt finde ich es toll, dass es viele menschen gibt, die einen glauben haben - was auch immer das ist. so lange damit kein einziger anderer mensch eingeschränkt wird - kein einziger! dieser glaube gibt diesen menschen ein gefühl für ihr leben, und das alleine ist schon sehr viel wert.
lg!