Dass der Thread innerhalb weniger Tage 28 Seiten füllt, lässt ja schon auf die Vermutung schließen, dass geplatzte Dates keine Seltenheit, sondern hier relativ normal sind. Ich halte das übrigens auch für eine typische Eigenschaft von Internet-Bekanntschaften, nicht nur was Sex angeht, sondern eigentlich Treffen jeder Art. Deshalb habe ich damit einige Erfahrung
Gelöst habe ich das ganze so, dass ich diese allgemeine Unverbindlichkeit einfach akzeptiere. Im Internet lernt man einfach sehr schnell Leute kennen, und oft verschwinden die dann auch genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind. Das liegt glaube ich schon am Medium, das erzeugt eine gewisse Beliebigkeit. Das Angebot an Kontakten ist eben sehr groß, und das verführt dazu, sich nicht unbedingt intensiv mit einer Person auseinanderzusetzen, sondern bei Krethi und Plethi einfach mal auszuprobieren, ob man sich versteht. Und nachdem es ja sowieso um nichts geht, entscheidet man eben auch völlig spontan, ob man zu einem Treffen erscheint oder nicht.
Würde man bei Leuten, die man aus dem alltäglichen Leben kennt, wahrscheinlich nie so machen, da hängt ja meistens ein ganzes soziales Umfeld dran und Verhalten dieser Art wird sanktioniert. In der Anonymität des Internets ist das aber nicht der Fall, und das wird denke ich relativ oft genutzt.
Konkret gehe ich so damit um:
- wie geht Ihr mit solchen absagen in letzter minute um?
Ich rechne damit und habe letztlich einen Plan B. Meistens verbinde ich Internet-Treffen auch mit Dingen, die ich sowieso mache. Z.B. mal schnell zusammen Mittagessen. Ich esse ja sowieso Mittag, ob der/die andere dann dabei ist oder nicht macht nicht so den Riesenunterschied. Wenn ich mich dann öfter mit jemandem getroffen habe und merke, es klappt, riskier ich dann ein bisschen mehr, aber für den Anfang finde ich das eine gute Lösung.
- wie handelt Ihr in einer solchen situation?
Kommt drauf an, wie wichtig mir jemand ist. Bei Leuten, die mir relativ egal sind, tu ich so, als ob ich das mit der toten Großmutter glauben würde und belasse es dabei. Wenn ich jemanden mag, fordere ich ihn/sie dann aber u.U. schon auch mal dazu auf, einfach zu sagen, was ist und es mir ruhig auch mitzuteilen, wenn er/sie jetzt eben doch keine Lust hat. Ich bin wegen sowas nämlich nicht unbedingt beleidigt - zumindest, solang ich mir nicht umsonst größeren Aufwand gemacht habe. Wenn ich richtig versetzt werden würde, also eben extra wohin fahre, mir dafür einen Babysitter organisiere etc., und dann stundenlang allein im Lokal sitze und dann ungetroffen wieder heimfahre, wäre ich aber echt sauer und würde mir gut überlegen, ob ich das Risiko, das nochmal zu haben, wieder eingehe.
- findet Ihr die Euch genannten absagegründe plausibel?
Eigentlich nicht - aber oft interessieren mich die Gründe gar nicht so sehr, weil mich selbst doch nur das Ergebnis betrifft. Jemand will zum vereinbarten Treffen eben nicht kommen und Punkt. Warum ist doch seine/ihre Sache.
- gibt es eine zweite/dritte/1001. chance?
Da richte ich mich dann wiederum nach meiner eigenen Laune. Solang ich noch Lust habe, den-/diejenige zu treffen, gibt's weitere Chancen, und wenn ich dazu keine Lust mehr habe, eben nicht.