Ungewöhnliche Thesen zur Diskussion
Zu diesem Thema einige Erfahrungen und Ansichten von mir. Auf die Anwoten zu meinen Thesen bin ich sehr gespannt und neugierig, zumal ich meine eigenen Standpunkte auch immer wieder auf den Prüfstand stelle.
1. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich es durchaus entscheiden kann, ob ich mich verliebe oder auch jemanden liebe. Es gibt die Möglichkeit sich für eine(n) Partner(in) zu entscheiden und dann einfach "JA" zu diesem Menschen zu sagen.
Ich HABE meine Liebesgefühle gerne und genieße sie. Aber ich möchte weder von meinen Gefühlen dominiert werden, noch in meinem Handeln von ihnen zu etwas "gezwungen" werden.
Das an all diejenigne, die behaupten sie könnten nix dafür, wenn sie sich (trotz Beziehung) in jemanden anderen verlieben. Ich halte das für eine faule Ausrede.
2. Ich halte es für völligen Unsinn, zu behaupten, die Menge an Liebe, die ein Mensch zu vergeben hätte, wäre in irgendeiner Weise begrenzt und man hätte nur genügend Liebe für einen Menschen. Diese Ansicht ist zwar in unserer Kultur tief verwurzelt, aber warum das von vielen Menschen so erlebt wird, hat meiner Meinung nach einen ganz anderen Grund.
Aus Angst verlassen zu werden, trifft man in unserer Kultur unausgesprochen eine Vereinbarung, welche lautet: Du verliebst dich in niemanden anderen und verlässt mich nicht und so mache ich das auch. Kurz gesagt, "wir sind uns treu".
Ich denke, treu zu sein ist eine massive Beschneidung seiner eigenen Fähigkeit Liebe zu geben. Und diejenigen, die behaupten, sie hätten gar kein Bedürfnis auch andere Menschen zu lieben, sind in oben beschriebener Angst so gefangen, dass sie gar nicht mehr merken wie sie ihre Liebesfähigkeit kastrieren.
3. Ich WILL mich gerne in andere Menschen verlieben und sie sogar lieben, weil es auf dieser Welt einfach so viele tolle, liebenswerte Menschen gibt. Dadurch wird die Liebe zu meiner Frau (zu der ich JA gesagt habe) überhaupt nicht berührt, jedenfalls mache ich diese Erfahrung. Deshalb braucht meine Frau auch keine Angst zu haben, dass ich sie wegen einer neuen Liebe verlasse. Außerdem sind Liebesbeziehungen zu verschiedenen Menschen so unvergleichlich und in ihrer Art einzigartig, dass ich zwischen ihnen keinen Vergleich anstellen will und keine Konkurenz zwischen ihnen sehe.
In einem Punkt sehe ich allerdings ein Problem:
Obwohl ich die Fähigkeit Liebe zu verströmen als unbegrenzt erlebe, sehe ich ein Zeitproblem. Es ist leider schwer möglich in der begrenzten Zeit, alle möglichen Beziehungen zeitlich gerecht zu werden.
Obwohl ich in Beziehungen, die ich hatte, trotzdem ich verheiratet bin, teilweise sehr viel Liebe hineingegeben habe, war es mir nicht immer möglich so viel Zeit in solch eine Beziehung zu geben, wie diesen Beziehungen zugestanden hätte. Das bedauere ich, habe aber auch keinen Ausweg für diese Situation.
4. Ich finde, es ist auch eine Überforderung, von einem Partner allein, die Befriedigung aller seiner Bedürfnisse zu erwarten. Jeder Mensch ist so vielschichtig, das kann nur ein Patner gar nicht alles erfüllen. Warum soll man das, was mit einem nicht möglich ist, nicht mit einem anderen Menschen teilen?
5. OK, natürlich kenne ich auch Sex ohne Liebe, wie das hier einige als legitime Spielart beschreiben und das hat auch seinen Reiz. Aber ist nicht Sex mit Liebe viel schöner? Und wenn die Liebesfähigkeit unbegrenzt ist, soll man dann nicht eher Sex mit Liebe anstreben? Wenn der "bisherige" Partner keine Angst vor Verlust hat, wäre dagegen doch nix einzuwenden.
So! --- Ich hoffe auf vielfältige Anwoten auf meine Thesen. Ich lerne gerne noch was dazu.