Ich habe verschiedene Arten von Dom/Dev Beziehungen kennengelernt. Sexuell ausgerichtet, ganz ohne Sex... und, und, und.
Manchmal denke ich das unter dem Deckmantel Dom/Dev sehr viel Schindluder getrieben wird.
Es gibt Dinge die gibt es nicht.
Ich würde eher sagen, „es gibt nichts, was es nicht gibt“. Wozu ich in gleichem Atemzug ergänzen würde „vieles davon ist allerdings nicht meine Welt, muß ich nicht alles haben“.
Wie hier schon sehr treffend geschrieben wurde: Es geht um Beziehung. BDSM ist da „nur“ eine Facette. Eine weitere Ebene, auf der es passen sollte. Das –die Beziehung– zu gestalten ist
beider Sache. Möglichst so, daß
beide sich damit & darin wohl fühlen.
Stichwort Eigenverantwortung: Die ist auf der Beziehungsebene m.E. auch vom Submissiven nicht delegierbar. Selbst wenn die Sehnsucht dahin geht, daß Gegenüber die Führung übernimmt, leitet und sagt/zeigt, wo’s lang geht — wenn es einem dabei nicht gut geht, das in die falsche Richtung läuft, ist das zu klären! Devot zu sein ist m.E. nicht mit willen- und gefühllos zu sein gleichzusetzen. Der Dominate sollte schon die Möglichkeit haben, der in dieser Konstellation wesentlich höheren Verantwortung gerecht zu werden.
Sicherlich gibt es auch im BDSM-Bereich Leute, die meinen, daß sie halt besser auf einer Modewelle mitschwimmen und auf Dom, Dev, Sad oder Maso machen, bevor sie überhaupt niemand abkriegen. Andere suchen in Tanzschulen unter dem Deckmantel, tanzen (lernen) zu wollen nach Beute, wieder andere in diversen Sportarten/-vereinen... Erwähnte ich schon, daß es kaum etwas gibt, das es nicht gibt? So weit ist also eigentlich alles „normal“.
Wie das Leben so spielt, geht man eine Beziehung ein, stellt vielleicht irgendwann fest, daß man sich darin nicht (mehr) so wohl fühlt wie gedacht/erhofft, und die Wege trennen sich. Die einen mit Anstand und Respekt, die anderen zerschlagen jede Menge Porzellan oder tun sich noch nach Kräften weh. Die einen haken’s ab und machen’s das nächste Mal besser, die anderen schöpfen publikumswirksam aus dem Erfahrungsschatz ihres bewegten Lebens. Da stelle ich mir manchmal die Frage, was das Ziel ist.
Ich behaupte mal, daß jeder die eine oder andere Erfahrung gemacht hat, die er lieber nicht gemacht hätte. Unabhängig davon, ob man Dom oder Dev ist gibt es Dinge, die man nicht noch mal haben muß. Wahrscheinlich hat jeder in seinem Leben auch irgendwann mal selbst Mist gebaut. Das ist menschlich. Dieselben Fehler immer wieder zu machen ist m.E. entweder Dummheit oder Unfähigkeit. Zumindest am zweiten Punkt kann man arbeiten.