@ mch144:
Nun - bitte liebe Tierfreunde, lasst uns Pelzliebhaber über unsere Leidenschaft - die auch (beim Menschen!) Leiden schafft - austauschen.
Es spricht nichts dagegen, dass Ihr das tut. Offenbar gibt es aber zuwenig Joy-Mitglieder, die Deine Leidenschaft teilen. Ansonsten möchte ich Dich aber auf den Threadtitel hinweisen. Dieser Thread ist sicher nicht
ausschließlich dazu da, dass sich Pelzfetischisten austauschen, es wurde zu einer kontroversielle Diskussion geladen, und die gibt es hier mittlerweile seit einigen Seiten.
@ Vincent_Rotgold:
Es ist mühsam, da Du Dir den Thread offenbar bei weitem nicht durchgelesen hast. Viele Deiner Argumente wurden bereits durchgekaut und zum Teil widerlegt - lies Dir z.B. den verbalen "Schlagabtausch" zwischen woody_68 und mir durch. Ich möchte aber dennoch auf einige Passagen Deiner Beiträge eingehen.
Zunächst einmal zur Kernfrage, ob Pelz erotisch ist oder nicht:
Warum eine schöne Frau auf einem Ledersessel Sexy ist und eine im Pelzmantel nicht ist, kann ich persönlich nicht verstehen.
Das kannst Du nicht verstehen, weil es eine reine Geschmacksfrage ist. Genauso könntest Du schreiben "Warum manche Menschen grün nicht schön finden, kann ich nicht verstehen". Ich persönlich finde, wie schon mehrfach geschrieben, Pelze unerotisch und "alt machend". Wenn Du es anders siehst, ist es natürlich Deine Sache und es liegt mir fern, mich in Deinen persönlichen Geschmack einzumischen - ich erwarte es mir aber auch umgekehrt.
Aufgrund der Auflagen, der Kontrollen, Ansprüche der Kunden und auch der Qualitäts Ansprüche ist dieser für Pelze deutlich besser als jener für Autositze, Schuhsohlen, Ledersessel, billige Lederjacken, Geldbeutel, Schlüsselanhänger,(...)
Erstens: Was bedeutet in diesem Kontext "dieser".
Zweitens: Woher willst Du das mit den Auflagen und Kontrollen wissen?
Nicht selten werden Pelzmäntel über Generationen getragen, vererbt und wie auch hier schon geschildert umgearbeitet
Sorry, aber was ändert das?
Anders als bei den gängigen Lederprodukten gibt es bei Pelzmänteln Urspungszeugnisse, Zertifikate und strenge Kontrollen.
Also Ursprungszeugnisse und Zertifikate sagen einmal gar nichts über Gesundheit oder Haltungsbedingungen aus. Das Ursprungszeugnis sagt Dir nur, wo es herkommt, das Zertifikat bestenfalls was über die Pelzdichte oder so. Und mit den "strengen Kontrollen" - wenn Du so eine Behauptung aufstellst, musst Du schon auch dazuschreiben, wo Du das her hast.
Schließlich spendet die Pelzindustrie keine Wiedereinnahmen wie bestimmte Automarken, Modefirmen oder Möbelhäuser
Erstens: Wohin spenden diese ihr Geld?
Zweitens: Woher willst Du wissen, dass die Pelzindustrie nichts "spendet"?
Ist es eine Kuh, die zum schlachten gezüchtet wurde weniger verwerflich sich mit ihrem Leder zu schmücken, als bei einem Zobel der auch dazu gezüchtet wurde ?!?
Ja, das ist ein gewaltiger Unterschied! Es wurde in diesem Thread schon oftmals von mehreren Postern erklärt. Erstens ist Nahrung ein Grundbedürfnis des Menschen. Das Schlachten von Tieren für Nahrungszwecke ist mit keiner anderen Nutzung vergleichbar. Zweitens ist es bei domestizierten "Nutz"tieren wie Kuh, Schaf & Co. möglich, diese artgerecht zu halten, und es wird auch tatsächlich praktiziert - mit in letzten Jahren wieder steigender Tendenz übrigens. Pelztiere hingegen sind Wildtiere, und die einzige artgerechte "Haltung" von Wildtieren ist eben in freier Wildbahn und nicht in Käfigen.
Doch mal anders, die Evolution und Population unserer Spezies ist an einem Punkt angekommen, wo das töten der schwächeren und jener die Dominiert werden können normal ist. Wir Menschen müssen für unsere Nahrungsaufnahme und der Bedürfnisse Töten oder gehen einen Kollaps entgegen welchen wir nicht aufhalten können.
Das ist aber sehr resignativ. Ich bin da wesentlich optimistischer! Ich gehe davon aus, dass jeder einzelne dazu beitragen kann, bestimmte Missstände auszuräumen. Und aus vielen einzelnen kann eine nachfragerelevante Bewegung werden - wie z.B. die noch immer zweistelligen Zuwachsraten im Markt für Bio-Lebensmittel zeigen.
Häufig stehen die Jäger in der Kritik, welche ja auch nicht das ganze Tier verwerten wenn sie es geschossen haben. Doch es ist noch nie ein Tier ausgestorben das unter Jagdschutz stand – da die Jäger hier zum Schutz und der pflege verpflichtetet sind. Jedoch unter Naturschutz sterben die Tiere reihenweise aus, der der Tierschützer nicht regelmäßig die Tiere Pflegt geschweige den Bedrohungen erschießt.
Also das ist die am meisten realitätsfremde Aussage in Deinen Beiträgen! Was bedeutet für Dich "Jagdschutz"? Wenn "Jagdschutz" Schutz vor Jägern bedeutet, dann hat Deine Aussage Sinn. Wenn Du jedoch meinst, dass Tiere durch Jäger "geschützt" werden, dann hast Du völlig unrecht. Als Beispiele aus meiner Umgebung nenne ich Braunbären und Luchse, die in Österreich vor Jahrzehnten durch Jagd ausgerottet wurden und erst in jüngster Zeit durch Auswilderungsprojekte mühsam wiederangesiedelt werden konnten. Auch die Wildkatze wurde durch Jagd ausgerottet, und was ist mit den Wölfen? Wenn wir etwas weiter weg gehen, treffen wir auf Elefanten, Nashörner und afrikanische Tiger, die auch alle vor der Ausrottung stehen oder es bereits sind. Bevor Du also so eine Aussage triffst, solltest Du Dich besser erkundigen. Und dass unter Naturschutz stehende Tiere ausgestorben sind, dafür musst Du mir auch erst Beispiele bringen.
Tatsache ist: Die Natur kommt tadellos ohne den Menschen aus. Noch nie wurden "Beute"tiere ohne Zutun des Menschen durch Raubtiere völlig ausgerottet - die Natur ist intelligent genug, Ökosysteme langfristig im Gleichgewicht zu halten, und somit sterben auch keine Beutetiere aus, weil dies auch das Aussterben ihrer (tierischen) Jäger, für die sie Nahrung darstellen, zur Folge hätte. Das Aussterben von Tieren entsteht nur durch exogene Schocks, das können z.B. Meteoriten sein oder das Auftreten des Menschen.
Deine anderen Argumente, die von Insektiziden bis zu Tierversuchen reichen - da gebe ich Dir Recht. Nur ist es so wie ich schon einmal geschrieben habe: Keiner kann die ganze Welt verändern, aber jeder hat es in der Hand, einen kleinen Teil davon zu verbessern. Deine Argumentation lädt zum Nichtstun ein. Warum soll ich meinem in Schwierigkeiten geratenen Nachbarn helfen, wenn es dem zweiten Nachbarn noch schlechter geht? Und einem Mitbürger, der zwei Straßen weiter weg wohnt, geht es noch schlechter, aber dem geht es immer noch gut im Vergleich zu jemandem in Tschetschenien, wobei der wiederum im Luxus lebt, wenn man einen Menschen aus Bangladesch als Maßstab nimmt.
Wer so denkt, hat eine perfekte Ausrede, gar nichts zu tun, weil's eh wurscht ist. Ich bin aber der Meinung, dass jeder ein bisschen was beitragen kann, und das fast ganz ohne Verlust an Lebensqualität. Wer Lebensmittel aus der Umgebung und aus biologischer Produktion kauft oder Kosmetika, die ohne Tierversuche hergestellt wurden oder auf Pelze verzichtet, dem fällt kein Stein aus der Krone, der lebt um nichts schlechter (im Gegenteil) und hat doch schon einen ziemlichen Beitrag zur Verhinderung des von Dir geschilderten Kollapses geleistet.