Das ist es...
"ein ungeheurer Anreiz " schreibt jrrlw (nicht im letzten beitrag - aber in dem davor) - und ich glaube hier und im Bericht vom Baracudapaar einen Hauch des Erlebens alter Tradition und Kultur nachfühlen zu können.
Dem mythischen hingegeben sein. Das flüstern alter Steine: In der Welt Gottes stehen und WISSEN das er Abraham gesagt hat das alle M ä n n e r sich bescheiden lassen sollen.
Heut gibt man sich kool und aufgeklährt und alles ist "Humbug". Doch Schmerzen sind Leid - und auch Leidensfähigkeit ist ein Gut.
Wenn französische Existenzialisten schreiben das in der Extremsituation der Mensch sich selbst überdenkt und seine Grenzen neu setzt dann können wir das doch leicht nachfühlen und wissen das RTL2 und Günter Jauch und Poppkorn und Daunenbettwäsche und Lightgetränke dem entgegenwirken.
Die Wiederholung der eigenen Sätze ziert keinen; dennoch, und weils nötig scheint - für euch habe ich Mut zur Hässlichkeit: Bei den Jungs die heute beschnitten werden (im Kindesalter oder gar als Baby) wird der Schmerz gelindert ( Eisspray & Lokalanestäsie) um das Ritual zu erhalten, das Leid aber zu mindern.
Kindesmisshandlung? Vergewaltigung? Ja seit ihr deppert?
Zu den oben angeführten Vergleichen zwischen Elterlich gewünschter Beschneidung und Kindesmisshandlung möchte ich nur sagen das Ihr das mit den "Äpfeln und Birnen" besser tarnen müsst wenn ihr damit argumentieren wollt. Bei einer Beschneidung durch einen Arzt, oder einen langjährig ausgebildeten Beschneider (zB ein Mohel jüdischer Tradition) wird wohl keiner an eine demütigende und erniedriegende (gar sexuelle) Misshandlung denken, und ich hoffe das wir keinen oder keine Misshandelte/en als Mitleser hier in diesem Forum Bereich haben. WENN euer Vergleich gilt, dann gilt er auch umgekehrt und das wäre eine Beleidigung für jeden Misshaldelten und jede Misshaldelte. Und um nochmal deutlich zu machen stelle man sich den folgenden Dialog vor: "Ich wurde als Kind von meinem Vater unter Duldung meiner Mutter Misshandelt" - darauf der Beschnittene: "ja kenn ich, ich wurde mit 6 Jahre beschnitten..."
Den letzten Block zu schreiben war eine echt unangenehme Sache. Ich bin jedoch noch motiviert weiteres auszuführen.
Thema Schmerz:
Heute wird jedes Baby in Deutschland darauf untersucht ob die Hüfte Lauf-optimal wächst (1 Untersuchung des Kindes in der 1. Lebenswoche - inkl. Hüftultraschall). Wird eine Fehlfunktion festgestellt wird mit Schienen gerichtet oder auch operiert. Ist die Vorhaut verängt werden Maßnahmen ergriffen. Sitzen die Zähne nicht richtig wird nachgeholfen und es werden Spritzen gesetzt und so fort. Viele der genannten Eingriffe sind mit Schmerz verbunden.
Ich möchte das Argument das jedem sofort einfällt vorweg nehmen: " Aber das ist ja für das Wohl des Kindes!!" Ja, ja - und das kennen nur die Eltern...
Wer weis denn ob das Kind nicht selbst entscheiden will ob es lieber schiefe Zähne hätte, oder eine unmodifizierte - und daher nicht Laufoptimale Hüfte. Eventuell ist das so... es gibt bestimmt auch Kinder die ihre Beschneidung in der Rückschau für unnötig und doof halten. Aber unserem Kulturkreis ist nunmal eine schöne Zahnreihe und eine perfektionierte Hüfte toll und in anderen Kulturkreisen ist ZUDEM noch eine abgeknappelte Vorhaut das non plus ultra. Ich übrigens würde den Arzt die U1 machen lassen - und auch die mit einer Hüftrichtung verbunden Schmerzen für mein Kind akzeptieren.
Und wieder höre ich ein Argument: " Aber das mit der Hüfte ist ja notwendig für das Kind und das mit dem Pimmel ist unwichtig". Nö, hier geht es nicht um einen Notfall. Die Menschen leben mit diesem im Umbau befindlichen und unperfekten Laufaparat seit geraumer zeit recht gut, das ist unser derzeitiges Entwicklungsstadium ^^.
Ordnung:
Die Todestrafe, und andere Irreversiblen Eingriffe in das Leben von Menschen (Kindern) o h n e ihren Willen kann man eventuell wie folgt nach ihrer Auswirkung auf das Leben nach diesem Eingriff einsortieren:
Hüftgelenk Korrektur: Eingriff zum Teil schmerzhaft; nach dem Eingiff voll lebensfähig und ein besseres laufergebniss. Toll.
Pimmelhaut Beschnitt: Eingriff zum Teil schmerzhaft; nach dem Eingriff voll lebensfähig und ein Kulturelles Zugehörigkeitsgefühl (Achtung: wird in Erotikforen kontrovers diskutiert).
Haftstrafe statt Hand abhacken: Eingiff oft zeitaufwendig und zum Teil schmerzhaft (wer weis was im knast so alles passiert); Nach dem Eingriff voll lebensfähig (Achtung: wird an Stammtischen kontrovers diskutiert)
Todesstrafe: Eingriff zum Teil schmerzhaft; nach dem Eingiff nicht voll lebensfähig (Achtung: in Texas wird nicht diskutiert).
Man kann so eventuell schnell erkennen das die Beschneidung neben ihren angezweifelten Vorteilen auch noch eine gar nicht so schlimme Sache ist - heute braucht sich ein Beschnittener Mann nicht verstecken wie es unter der Römischen Herrschaft, oder im Kommunismuss und unter radikalen Christenregimen war.
Während ich diese Zeilen schreibe kommt ein Poppupfenster mir in die Sicht. Ein neuer Beitrag: Es bittet uns der moderator aral die Streitigkeiten einzustellen. Schade: Ich hatte extra noch eine neue Tastatur für den lieben Nicolaus bereitgelegt - eine ganz frische.
Gruss Aral, und wieder ein Beschnitt
diesmal ist´s die Streitkultur ^^
Gegen die Streitigkeit hilft nur Poesie!
Als Antwort also dies Gedicht:
Ich lockere also den Griff um mein Schwert und zwinge mich, statt zu bezwingen, dem Frieden willen und der Liebe, das Streiten zu vertagen und mich mit Nico zu vertragen: Nico, alter Christ - du bist wie du bist!
Timo