Da muss ich auch noch mal ein paar Worte verlieren...
Ich finde diesen Thread sehr interessant, obwohl die Beiträge zwischenzeitlich das eigentliche Thema nur noch streiften...
Ich will mal versuchen, wieder zum Ursprung zurück zu kehren.
Ich finde es sehr erschreckend, wenn "Fotografen" hier Einladungen zu einem Shooting aussprechen, in Wirklichkeit aber ein Date wollen. Das wirft eben leider auch ein schlechtes Licht auf die seriösen Fotografen. Letztendlich glaube ich aber, dass die meisten Leute, die derartige "Einladungen" bekommen, entsprechend reagieren (oder eben nicht ;-)) und auch differenzieren. Die Frage bleibt aber: woran erkennt man einen seriösen Fotografen?
Ich würde auf jeden Fall einen Blick in die Galerie werfen und der Fotografen nach weiteren Referenzen fragen. Ob ein eigene Homepage des Fotografen ein Indiz für ehrenwerte Ambitionen ist, möchte ich mal dahin gestellt lassen.
Wichtig ist aber, dass überhaupt Referenzbilder da sind und diese eine gewisse Bandbreite (auch an Modellen) erkennen lassen.
Dann das Thema "Begleitperson". Aus meiner Erfahrung ein schwieriges Thema. Grundsätzlich habe ICH nichts gegen eine Begleitperson. Gerade wenn sich Model und Fotograf noch nicht kennen, ist das durchaus legitim!
ABER!!!!! Ich bitte die Modelle dann in der Regel darum, dass sie doch lieber eine gute Freundin anstatt des Ehemannes oder Freundes mitbringen.
Und ich verrate auch gerne den Grund: Ehemänner oder Freunde sind häufig nicht dazu in der Lage, sich dann auch auf den Posten des Bodyguards zurück zu ziehen, also auch nur im Notfall einzugreifen. Diese "Beschützer" haben hin und wieder mit der Eifersucht zu kämpfen oder entwickeln sich im Studio dann zu Coproduzenten. Und beides kann ich im Studio nicht gebrauchen.
Ein Begleiter, egal in welcher Beziehung er zum Model steht, sollte sich ebenso professionell verhalten, wie man es vom Fotografen auch erwartet.
In meinem Studio ist es so, dass Aufenthalts- und Studiobereich nur durch einen dicken, schwarzen Molton getrennt sind. Dadurch kann der Begleiter, der sich im Aufenthaltsbereich postiert, alles hören aber nichts sehen. Und das reicht! Er aber muss nicht neben dem Fotografen stehen, ihm Tipps für seine Arbeit geben, dem Model Posen vorschlagen oder das Model zum nachdenken anregen, ob die gewählte Pose nicht vielleicht doch zu aufreizend ist!
Bitte nicht falsch verstehen: ich habe nichts dagegen, wenn das Model in Begleitung kommt, aber...
Dann noch was zur Abgrenzung zwischen Amateur und Profi: die Frage ist einfach, worauf man den Status ansetzen will: auf die Qualität der Fotos, das Verhalten des Fotografen oder auf den Art seines Broterwerbes. In der Betrachtung werden diese Bereiche sehr gerne vermischt.
Ein Hobbyfotograf kann auch sehr gute Bilder machen, obwohl er damit nicht seinen Lebenunterhalt verdient. Ein Berufsfotograf kann mit einer miesen Ausrüstung auch versuchen, das Model anzugrabschen, ein Knipser mit teurer Ausrüstung kann das Model völlig in Ruhe lassen, aber trotzdem bescheidene Fotos abliefern....
Es wurden ja inzwischen viele Indizien genannt, woran man einen guten Fotografen erkennt. 100%-ige Sicherheit gibt es aber nicht. Der Erfolg eines Shootings ich auch von zu vielen Faktoren abhängig. Wenn der Fotograf zu einen Model "keinen Draht" findet, wird man das auch auf dan Bildern sehen. Wenn ein Model trotz allem verkrampft ist, hat auch der gute Fotograf es sehr schwer, obwohl er viele gute Bilder in unter seinen Referenzen hat.
Wichtig fände ich persönlich aber, dass schlechte Erfahrungen mit "Pseudo"-Fotografen auch mal öffentlich gemacht werden (ich hoffe, die Moderatoren stimmen da zu). Ebenso schön wäre es aber auch für die Fotografen, wenn zufriedene Modelle sich zu einem entsprechenden Eintrag im Gästebuch des Fotografen hinreißen lassen, da sich doch hin und wieder Interessierte dorthin verirren
Mike