Toleranz und Kompromissbereitschaft sind alles...
Hallo,
ich selbst bin und war immer Nichtraucherin, sowohl mein Ex-, als auch mein jetziger Ehemann waren bzw. sind beide Raucher und ich habe die Erfahrung gemacht, daß mit Kompromißbereitschaft und Toleranz eine Beziehung zwischen Raucher und Nichtraucher durchaus gelingen kann (zumindest war die Tatsache, daß ich Nichtraucherin und mein Ex-Mann Raucher war nicht verantworlich für das Scheitern unserer Ehe
).
Ich hatte jeweils das Glück, daß beide Männer von sich aus nicht in der Wohnung rauchen wollten, da sie selbst ein verqualmtes Wohnzimmer nicht leiden konnten. Deshalb haben beide nur im Freien, d. h. auf dem Balkon bzw. im Winter in der Küche vor offenem Fenster geraucht. Dies hat sehr viel dazu beigetragen, die Beziehung mit mir als Nichtraucherin nicht unnötig zu belasten, denn ich könnte es nicht akzeptieren, wenn mein Partner Raucher wäre und dieser Sucht im Wohnzimmer frönen würde. Außerdem sollte er auch selbst für das regelmäßige Ausleeren seiner Aschenbecherinhalte sowie die Reinigung seiner Aschenbecher sorgen, da dies für einen Nichtraucher doch eine ziemlich eklige Angelegenheit sein kann. Würde ein Partner rücksichts- und/oder gedankenlos in der Wohnung rauchen, seine vollen Aschenbecher überall herumstehen lassen und auch noch erwarten, daß ich diese leere und reinige, würde meine Toleranz eindeutig aufhören und ich fände, daß dieser Mann dann eindeutig zu wenig Kompromißbereitschaft zeigen würde.
Bezüglich der Körperhygiene gibt es für mich als Nichtraucherin auch einige Dinge, die ein "rauchender Partner" beachten sollte und ich hatte das Glück, daß sowohl mein Ex als auch mein jetziger Mann dies taten bzw. tun. Hierzu gehört z. B.
• nach dem Rauchen ein Pfefferminzbonbon zu essen
• sich unbedingt vor dem Schlafengehen auch noch mal Zähne zu putzen (evtl. auch Mundwasser zusätzlich zu benutzen)
• ggf. auch tagsüber nochmal kurz Zähne zu putzen wenn man intensivere Zärtlichkeiten/Zungenküsse austauschen will oder Sex machen möchte
• sich nach dem Rauchen die Hände mit Seife zu waschen, damit der Zigarettengeruch von den Fingern verschwindet
• sich ggf. öfter mal zu Duschen, Haare zu waschen und die Kleidung zu wechseln, sofern Rauchgerüche sich störend bemerkbar machen
Desweiteren habe ich als Nichtraucherin auch noch festgestellt, daß es einen großen Unterschied macht, ob jemand z. B. eine Zigarettensorte wie "Marlboro" raucht oder eine Light-Version wie z. B. "R1". Je leichter die Zigarettensorte, desto geringer auch die Geruchs- und Geschmacksbelästigung, d. h. der Rauch bei Leicht-Zigaretten ist viel weniger intensiv, riecht weniger stark, verzieht sich schneller wieder und wenn man den Partner küsst, schmecken die Küsse nicht so sehr nach Rauch, wie es beim Rauchen einer relativ starken Zigaretten-Sorte der Fall ist.
Darüberhinaus kommt es natürlich auch noch darauf an, ob der Partner starker oder weniger starker Raucher ist, d. h. raucht er 2 Schachteln am Tag, 1 Schachtel am Tag oder gerade mal je 1 Zigarette nach den Mahlzeiten?
In einer Partnerschaft treffen immer zwei Menschen mit verschiedenen Lebensweisen, verschiedenen charakterlichen Eigenschaften, verschiedenen Hobbies, verschiedenen Vorlieben und Abneigungen, verschiedenen Denk- und Sichtweisen usw. aufeinander. Will man langfristig zusammen glücklich leben, ist Toleranz und Kompromißbereitschaft gefordert. Dies gilt im Großen (z. B. bei Fragen hinsichtlich der gemeinsamen Lebensplanung, beruflichen Zielen, Familienplanung, Wohnsituation, Freizeitgestaltung usw.) wie im Kleinen (z. B. bei so banalen Fragen wie ein Nichtraucher mit einem Raucher oder ein Vegetarier mit einem Nicht-Vegetarier zusammenleben soll bzw. kann). Insofern habe ich die Erfahrung gemacht, daß es immer dann möglich ist, gegenseitige Toleranz und Kompromißbereitschaft aufzubringen, wenn man tiefe und ehrliche Gefühle für den Partner hat und einem deshalb das Gelingen der Partnerschaft von enormer Wichtigkeit ist. Gerade dann wird man sich nicht durch solche Kleinigkeiten wie das Rauchen am erfolgreichen Führen einer Partnerschaft hindern lassen. Wichtig ist dabei natürlich, daß beide Partner tolerant und kompromißbereit sind, denn nur dann kann es funktionieren. Aber wenn die tiefen, ehrlichen Gefühle auf beiden Seiten vorhanden sind, sollte es selbstverständlich sein, dem Partner ggü. tolerant und kompromißbereit zu sein.
Ich selbst würde niemals einer Beziehung schon deshalb von vorneherein keine Chance geben, weil der Mann Raucher ist. Das halte ich für extrem oberflächlich (wenn man nicht gerade Asthmatikerin ist, aber dann ist es ja auch wieder medizinisch begründet). Ich selbst würde zwar tendenziell einen Nichtraucher bevorzugen, aber prinzipiell bzw. hauptsächlich ist mir einfach nur wichtig, daß ein Mann der raucht bereit ist, Kompromiße in der beginnenden Beziehung mit mir als Nichtraucherin zu machen (siehe meine obige Aufzählung). Wenn das funktioniert ist insofern alles paletti und die Problematik "Raucher oder Nichtraucher" ist damit für mich dann schon geklärt.