Ok, also dann werde ich einstweilen auch mal hier antworten:
ich denke, es ist für uns hier schwierig, aus der Distanz zu beurteilen, wie Dein Dom tickt.
Was ich absolut nachvollziehen kann und was für mich ganz genau so ist, ist die Tatsache, dass sich über die BDSM-Situation tiefe, bindende Gefühle einstellen. Das ist ein Mechanismus, den mit Sicherheit viele Subs kennen. Um sich wirklich hingeben zu können, braucht es einfach (für viele) eine gewisse Verbundenheit, ein tiefes Vertrauen und vor allem auch eine große Anziehungskraft. Wie gesagt, für mich ginge es ohne dies alles auch nicht. Insofern habe da bitte keine Sorge, dass es irgendwie unangebracht ist, was Du fühlst.
Was nun ihn betrifft, so können wir da wirklich nur spekulieren, ähnlich wie Du. Du hast aber uns gegenüber den Vorteil, dass Du mit ihm reden kannst. Sprich doch ruhig mit ihm über Deine Unsicherheiten. Je offener Du bist, desto besser lernst Du ihn kennen und desto besser kannst Du ihn einschätzen.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Unsicherheit, nicht zu wissen, welche Gefühle es sind, die ihn motivieren, auf Dauer bei Dir zu Verkrampfungen und zu Verschlossenheit führen und das ist für Euer Spiel mit Sicherheit nicht förderlich.
Allgemein ist zu sagen, dass es natürlich "Doms" gibt, die so ticken, wie Du befürchtest. Die nicht aus Leidenschaft heraus agieren sondern aus Aggression und vielleicht sogar Frauenhass heraus. Die aus Verachtung schlagen und nicht aus Lust. Leider ist das so und es ist nicht einmal besonders selten.
Es gibt aber selbstverständlich auch Doms, die nicht so sind. Du fragst, wie man jemanden gern mögen kann, Sympathie empfinden kann und ihn dann dennoch "so" behandeln kann. Ihn demütigen, ihm Schmerzen zufügen.
Nun... all diese Dinge sind Teil eines Rollenspiels. Du musst Dir vorstellen, dass hier nicht Ärger, Frust oder Hass die Motivation sind sondern allein die Lust daran, Phantasien auszuagieren, sich gegenseitig sexuell zu reizen, zu stimulieren und zu befriedigen. Ein Sub erfährt diese Befriedigung durch Unterwerfung, durch das Sich Fügen in die Hände des Doms, durch das Ausliefern, manchmal auch durch den Schmerz. Dom dagegen hat auch das Ziel, seine Wünsche und Sehnsüchte auszuagieren, nur hat er halt genau entgegengesetzte Wünsche zu Dir. Er hat den Wunsch nach Kontrolle, nach Machtausübung und danach, Dir zuzuschauen, wie Du Dich hingibst, wie Du ihn machen lässt, wie er all dies an Dir tun darf. Das erregt ihn. Wenn er ein positiver Dom ist und keiner dieser Frauenhassertypen, dann berührt es ihn tief, was Du für ihn tust. Dann empfindet er es als Geschenk, dass Ihr Euch begegnet seid und dass er an Dir tun darf, wovon er immer geträumt hat.
Wichtig ist, dass Ihr beide von dieser Situation profitiert. Er darf Macht ausüben, Du darfst seine Macht genießen. Er will Kontrolle haben, Du willst sie ihm geben.
Diese Einigkeit sollte vorhanden sein.
Wie Ihr das im Einzelnen ausagiert, welche Art von Spielen Euch zusagen, dass werdet Ihr gemeinsam herausfinden.
Über Deine grundsätzliche Befürchtung, dass er Dich verachten könnte oder Dich ablehnen könnte weil er all das mit Dir tut, da musst Du einfach mit ihm sprechen, denn letztlich kann nur er Dir diese Angst nehmen.
Aber lass Dir versichert sein, dass diese Angst nicht ungewöhnlich ist. Diese Fragen, die Du hast, die hatten schon viele Subs vor Dir auch.