Wie kommt mensch zum BDSM
Gar nicht. BDSM kommt zu Dir. Früher oder später.
Ich halte das für eine pragmatische Antwort, bei der sich sowohl diejenigen mitgemeint fühlen können, die ES schon immer in sich gefühlt und von Anbeginn ihres sexuellen Entwicklungsweges und Beziehungslebens dabei hatten als auch diejenigen, die zu einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens über SM gestolpert sind.
Sadismus... scheint mir eine ebenfalls angeborene Vorliebe zu sein, die ich schon bei tierquälenden Kleinkindern und Schülern beobachtet zu haben glaube.
Ein wenig musste ich schmunzeln bei dem Gedanken, dass ich häufig von Tops las, sie hätten ja schon als Jungs gerne Mädchen an Bäume gefesselt, aber bislang noch nicht von Tops, die als Jungs Frösche zerteilt haben mit der Anmerkung "damals hatte ich noch keinen Namen dafür".
Ich bin vorsichtig damit, Grausamkeit, Zerstörungswut, Quällust als angeborene Eigenschaften zu betrachten. Betrachte auch Tierquälerei in jungen Jahren nicht als Vorstufe einer sadomasochistischen Sexualität, sondern als Phänomen, dass verschiedene psychologisch ergründbare Ursachen hat, die sich platt gesagt auflösen lassen hin zu einem empathischeren Umgang mit den tierischen Mitgeschöpfen und einem konstruktiveren Umgang mit Frustation, Aggression, Wut.
Vielleicht hat sich diese Vorliebe evolutionär erhalten, weil sie Dominanzvorteile bringt. Sadisten werden gefürchtet, führen und pflanzen sich zahlreich fort.
Das finde ich einen wirklich kruden Ansatz: der evolutionäre Vorteil liegt darin, dass grausame Menschen durch die Erzeugung zahlreicher Nachkommenschaft den Fortbestand der Menschheit sichern? Dem mag ich nicht folgen.