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Mißbrauch und die Sexualität danach

Spuren bleiben immer.... und vergessen wirst du es auch nicht....
Ich wurde Sexuell Mieshandelt über Jahre ( will mich da nicht weiter äußern... )
Doch gerade in der Dunkelheit bin ich total wachsamm,ich dreh mich staändig um und laufe schneller als normal, da ich denke es könnte eine Hand von hinten kommen und nach mir greifen..


Grüße S.
*******n_bw Frau
408 Beiträge
ich habe oft Vergewaltigungsphantasien..
auch ein Versuch darüber hinwegzukommen und Macht über seine
eigene Verletzlichkeit zu bekommen...
Er war so 35-40 ich 11-12, er lockte mich mit spielzeug bzw. er hat ein abhängigkeitsverhältnis aufgebaut.(Geld, Videospiele, Drogen etc.)

Seit dem werde ich nich so gerne an bestimmten Stellen meines Körpers angefasst, passiert es doch habe ich natürrlich sofort das thema im kopf. Würde nich behaupten das mich das fertig macht aber es ist ziemlich abtörnend wenn einem seine Freundin die Brust streichelt um dich heiss zu machen und mann muss an den ekligen 35 jährigen Makker denken. Abgesehen davon vermeide ich jeglichen Körperkontakt zu Typen, z.B. einem Bekannten den Rücken am Strand einzucremen oder sich leicht bekleidet nah an einen Bekannten ranzusetzen der auch nur leicht bekleidet ist etc.
Also Fussballumkleide = Hölle ;P
Ist aber über die Jahre besser geworden.
Als ich 13 war hab ich mich aus der "beziehung" gelöst, mit 18 hab ich das ganze zur Anzeige gebracht, war errleichternd aber nicht befreiend.
Ich hatte aber nie Albträume, Panikattacken o.Ä. halt nur unangenehmes gefühl in der Magengegend und´n schlechtes Gewissen das ich nicht schon früher zu den bullen gegangen bin, denn nach mir wird es noch weitere gegeben haben.

(Und das Urteil hat mich auch kotzen lassen, . 6000€ Geldstrafe an den Staat zu entrichten und ein halbes Jahr auf bewährung. Da zweifel ich dann schon so ein bissel am Deutschen Rechtssystem, wenn jemand der ein Safe knackt mehr Strafe bekommt als so´n spasti aber naja anscheinend auch wieder Ansichtssache)

so far
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
@ole911
(Und das Urteil hat mich auch kotzen lassen, . 6000€ Geldstrafe an den Staat zu entrichten und ein halbes Jahr auf bewährung. Da zweifel ich dann schon so ein bissel am Deutschen Rechtssystem, wenn jemand der ein Safe knackt mehr Strafe bekommt als so´n spasti aber naja anscheinend auch wieder Ansichtssache)

Da hatten Sie wahrscheinlich noch ein paar Kiffer zu verhandeln- deswegen war die Zeit für eine angemessene Urteilsfindung zu knapp.

LG aficionados - Der das leider genau so meint wie er's sagt.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Unfassbar ...
.... all die Berichte hier ... Da kommt pures Entsetzen in uns hoch!

Respekt für Eure Offenheit! Aber es ist ja kaum zu glauben, wie vielen Menschen so etwas zugefügt wurde.

Zu zwei Punkten möchten wir etwas anmerken:

1. hat "aficionados" auf Seite 2 etwas geschrieben, das zwar ziemlich zynisch klingt, aber vermutlich leider nur allzu wahr sein dürfte: ES gibt vermutlich Menschen (oder sind es Unmenschen?), die sich an Euren Berichten auch noch aufgeilen.

2. fragen wir uns seit vielen Jahren immer wieder, was jemand davon hat, wenn er ein Mädchen oder einen Jungen sexuell mißbraucht. Viele Männer beklagen sich hier in allen möglichen Thread lauthals (und durchaus berechtigt) über Frauen, die keine Freude an Sex haben und nur da liegen, um alles über sich ergehen zu lassen. Es macht nämlich keinen Spaß, und der Sex ist dann ja nun wirklich alles andere als gut.
Aber so ungefähr ist es doch wohl auch, wenn man jemanden mißbraucht. Derjenige wird ja wohl kaum Freude daran haben oder zeigen geschweige denn es geil finden oder gar begeistert mitmachen. Worin liegt denn dann für solche Arschlöcher der Reiz, um Himmels Willen? Und warum nehmen sie dann nicht lieber eine Gummipuppe?

Wir kapieren das einfach beim besten Willen nicht! Was meint Ihr dazu und wie denkt Ihr darüber?
*******ond Mann
250 Beiträge
Themenersteller 
@ Antaghar
Nur ganz kurz zu deinem Punkt 1:
aus meiner Sicht
Sollte es Leute geben (und sicher gibt es die), die es nötig haben sich an unseren Berichten hochzuziehen-
soll´n sie doch
mich persönlich interessiert das nicht wirklich.
Ich weiß ich bin in einem öffentlichen Forum, und Arschlöcher gibt es überall.
So lange die im "echten " Leben niemandem wehtun...
Viele Fragen
Ich habe es jetzt erst mal bis zur ersten Seite hier geschafft, mehr noch nicht. Geht mir sehr nah das Thema. Meine Ex wurde als junges Mädchen auch mißbraucht und als Jugendliche noch zweimal. Als kleines Kind in Italien wurde sie von einem Mann auf der Toilette sexuell missbraucht - sie erinnert sich angeblich nicht mehr genau an den Hergang, nur daran, dass sie irgendwie wieder zur Mutter kam, die sie suchte. Als junge, kokette 14-jährige hat wohl ein Freund, bei dem sie übernachtete, die Grenzen überschritten, machte sie betrunken und schließ mit ihr; sie liess es geschehen, obwohl sie nicht wollte oder Angst hatte bzw. nicht richtig reagieren konnte - und fühlte sich missbraucht. Später wurde sie nochmals Opfer eines Überfalls, wo der Täter wohl versuchte sie zu missbrauchen, was aber nicht gelang.

Der Sex mit ihr war von Anfang bis zum Ende mechanisch, nie richtig lustvoll, nicht richtig entspannt. Selten machte sie den Anfang, meist ich. Obwohl sie feucht wurde beim Vorspiel und mich gern in sich spürte, konnte sie nie zum Orgasmus kommen. Sie behauptete zwar, sie bekomme "kleine" Orgasmen, die man nicht so spüre körperlich - sie war immer total still, eben wie eine Puppe - glaube ich heute, dass sie eigentlich nie einen Orgasmus hatte beim Sex. Nach eigenen Angaben konnte sie überhaupt nur in einer bestimmten Stellung kommen und das auch nur sehr schwer. Masturbation war ihr total fremd, sich selbst anzufassen beim Sex auch. Ebenso feuchte Küsse, alles was irgendwie ein wenig lustvoller ist als eben in der Missionarstellung miteinander zu schlafen jedes Mal...

Ich habe mehrere Anläufe gemacht, etliche Monate lang, um sie zu überzeugen, dass sie HIlfe braucht, um ihr Verältnis zu ihrem Körper zu ändern, diesen wieder zulassen und geniessen zu können. Letztlich leider ohne Erfolg. Bin jetzt beim Lesen dieses Threads schon ziemlich geschockt, wieviele ähnliche Erfahrungen haben und wieviele die Konsequenzen ganz ähnlich beschreiben.

*snief*
ole911
ole 911 ich finde es gut das du deine geschichte geschrieben hast.
nur reden hilft.......bzw. ....es einfach mal schreiben............
ole 911 vielleicht solltest du es mal aufarbeiten,wenn du es nicht schon tust.........

allen anderen mutigen geschichten die hier im forum eingestellt werden,finde ich wichtig.............es ist der richtige weg........und muß an die öffendlichkeit...........
rückt sie wach die gesellschaft............erzählt es..........denn ihr dürft nicht schweigen..........
[b]opfer schweigt nicht sondern zeigt mit dem finger darauf[/b]
****mas Frau
3.500 Beiträge
Ereignisse wie Missbrauch und Vergewaltigung brennen sich für immer in Dein Unterbewusstsein ein. Auch wenn Dir Dein Verstand tausendmal sagt: "Du kannst nichts dafür, es war nicht Deine Schuld, der Verbrecher ist derjenige, der Dir das angetan hat..." - alleine ist es fast unmöglich dieses Geschehen zu verarbeiten.
Du musst darüber reden, musst Hilfe suchen, am besten professionelle Hilfe, Du musst wieder lernen Vertrauen zu fassen. Man kann sein Unterbewusstsein nicht mit dem Verstand steuern, und gerade das ist es doch das Panikattacken, Alpträume und inneren Sperren auslöst. Erst wenn Du auch im Innersten davon überzeugt bist, dass es Menschen gibt, denen Du vertrauen kannst, bei denen Du Dich fallen lassen kannst, dann kannst Du auch die Liebe wieder unbeschwert genießen.
Leider werden die Täter noch immer mit einem kleinen Klaps auf die Finger nach Hause geschickt, während es für die Opfer ein sehr langer und schwieriger Weg ist, zur Normalität zurück zu finden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dieser Weg ohne Hilfe endlos lang werden kann...
...und niemand kann uns die verlorene Zeit zurück geben!
Vergessen kannst Du nie, aber Hoffnung gibt es doch...
... das fällt mir ein zu diesem Thema... bin ganz durcheinander von den vielen furchtbaren Geschichten und gleichzeitig macht es mir viel Hoffnung, dass Ihr den Mut aufgebracht habt, offen darüber zu schreiben / reden, was Ihr erlebt habt...

Denn ich glaube, das ist die einzige Chance, auf Dauer über solche Erfahrungen hinweg zu kommen, oder zumindest mit ihren Folgen leben zu lernen....

Es ist seltsam: Ohne zu ahnen, dass ich ein paar Stunden später hier in diesem Thread landen würde, hatte ich heute abend zu einer Freundin gesagt, dass Leute wie ihr Grossvater und mein eigener Vater eigentlich im Knast hätten landen müssen für die Dinge, die sie mit uns Kindern "veranstaltet" haben - und die Frage gestellt, wie es eigentlich möglich ist, dass Menschen, die Missbrauch sogar an ihren eigenen Kindern mitbekommen, SCHWEIGEN, anstatt ihre Kinder zu schützen ?????

Und ich frage mich bis heute, was wohl in den Köpfen/Seelen/Herzen von Eltern vorgeht, die ihr eigenes Kind sexuell missbrauchen...???

Und ich bin meinem Schutzengel dankbar, dass ich heute nicht selber im Knast sitze, weil ich irgendwann vor lauter XXXX am liebsten den eigenen Vater erschlagen hätte... (Ich weiss: ein Tabu, aber es war mein ehrlicher Wunsch!)

Ich mag hier meine Geschichte nicht im Detail erzählen, zumal sie nur die alten Wunden wieder aufreissen würde... sondern ich möchte ein Zeichen der Hoffnung setzen:

Man kann darüber hinweg kommen!

Man kann trotz allem ein wunderbares Verhältnis zur Sexualität entwickeln!

Man kann wirklich Lieben lernen!

Man kann lernen, sich fallen zu lassen!

Zu vertrauen... zu geniessen... zu LEBEN!!!

ABER: Ohne Hilfe von aussen ist das fast nicht möglich, bzw. man verliert kostbare Lebenszeit....

ALSO: Wie schon einige andere gesagt haben: Reden, Reden, Reden, sich Freunden oder Partnern anvertrauen, und: Therapeutische Hilfe suchen, unbedingt!

DENN: Was diese Verbrecher (Ja, mein Vater ist auch einer!) als erstes schaffen, vor allem, wenn sie sich an Kindern vergreifen, ist es, bei uns dieses Gefühl von SCHULD und SCHAM zu erzeugen... und das müssen wir mit jeder Körperzelle später mühsam spüren und begreifen lernen:
Dass es eben NICHT so ist, das nicht WIR, die Opfer, Schuld sind, sondern SIE, die TÄTER!!!!

Und noch etwas aus der eigenen Erfahrung: Es gibt immer wieder "wohlmeinende" Menschen, die sagen, der erste Schritt zur Überwindung eines solchen Traumas sei das Verzeihen! "...Erst wenn man dem Täter verzeihe, könne die Heilung beginnen..." Das ist ein ganz furchtbarer Irrweg, der alles nur noch schlimmer macht!

Zu allererst muss man laut und deutlich anklagen und aussprechen wer was getan hat (Und selbst wenn es die eigenen Eltern sind!) Dann erst kann die Heilung beginnen...

Ich danke Euch für Euer Verständnis und verneige mich erneut vor Eurem Mut!

LeoneL
****mas Frau
3.500 Beiträge
@ LeoneL
Du sprichst mir mit Deinen Worten aus der Seele. Ich bin auch der Überzeugung, daß es noch um einiges schwerer zu ertragen sein muß, wenn der Übeltäter aus der eigenen Familie kommt.
Wenn unser Mut, hier offen über ein solch heikles Thema zu schreiben,
auch nur einem einzigen Opfer hilft, mit den Folgen einer solchen Tat besser fertig zu werden, dann war es der Mühe wert.
Ich wünsche mir nichts mehr, als daß unsere Erfahrungen Anderen dabei helfen können, schneller wieder ins Leben zurück zu finden.
@paloma
...ist doch irgendwie toll... vor ein paar Stunden noch hätte ich mir nicht träumen lassen, öffentlich darüber zu sprechen... es war ein Riesenschritt für mich... aber Eure Offenheit hat mir diesen Schritt ermöglicht... und ich hoffe genau wie Du, dass es Kreise zieht...

Danke

LeoneL
*******ond Mann
250 Beiträge
Themenersteller 
Danke!
hier "nur" nochmal ein Grooßes DANKESCHÖN an alle die sich hier bis jetzt beteiligt haben!
Es bestätigt mich noch einmal darin dass es gut war, diesen Thread überhaupt anzufangen (ich hab echt überlegt ob ich das machen kann...),
und erschreckt mich einerseits, dass es so viele gibt, hilft mir aber auch andererseits, da ich merke und sehe, dass viele es auch geschafft haben, und dass es einfach Menschen gibt, die das alles auch durchgemacht haben,
und ich/mein/unsere Partner damit nicht alleine stehen.

Nochmals *diegroessten*

Zuckermond(w)
****ne Frau
8.370 Beiträge
Ich hätte da mal eine Frage an die Betroffenen die mich selbst schon länger beschäftigt: habt oder hattet ihr jemals selbstzerstörerische Tendenzen?
Egal in welcher Form.

Da ich ja zusätzlich einen sehr gewalttätigen Vater hatte habe ich mir einen Schutzpanzer angefressen.
Bin immer noch dabei diesen wieder abzulegen.
Desweiteren bin ich jemand der vor Sarkasmus förmlich trieft.
Nein, ich kann auch sehr ernsthaft und nicht alles ins lächerliche ziehend sein.
Und trotzdem bin ich sehr empfindsam und leide am Helfersyndrom.
Auch hier bin ich schwer an mir am Arbeiten das unter Kontrolle und ein normales Maß zu bringen.

Wie sieht es bei euch aus?

Kelene
@kelene
...was Du beschreibst kenn ich nur allzu gut:

Als Kind hab ich mir genauso den Schutzpanzer angefressen (der leider gegen die Schläge meines Vaters auch nicht viel half... besser funktionierte das "Aussteigen" aus meinem Körper...einfach nichts mehr spüren...)

Ich glaube, die Tendenz zur Selbst-Schädigung bzw. -Zerstörung wird durch diese Erfahrungen auf jeden Fall angelegt, denn im Unterbewusstsein setzt sich ja dieses Schuld/Schamgefühl fest, das einem jede Chance nimmt, ein gesundes Gefühl für das "Selbst" zu entwickeln, also Selbst-Liebe und Selbstbewußtsein... und wenn dann von den Eltern auch noch ständig Botschaften kommen: Du bist nicht richtig so wie Du bist, na dann ist der Sprung zum Selbst-Zerstören auf vielen Ebenen nicht mehr groß...

Bei mir führte das z.B. zu exzessiven Nikotin und Alkoholkonsum und auf der zwischenmenschlichen Ebene oft zu stark konfrontativem Verhalten, mit dem ich mir nicht zuletzt auch beruflich sehr geschadet hab...

Und was ganz fatal ist: In der Partnerwahl scheint das Unterbewusstsein als Folge dieser Erfahrungen dafür zu sorgen dass man sich gerne Partner sucht, bei denen man "ähnliche" Erfahrungen macht...

Aber... wie schon oben gesagt: das TOLLE ist:

Man kann es schaffen, aus diesem Teufelskreis heraus zu kommen und ein gesundes und glückliches Leben zu führen... Von ganz entscheidender Wichtigkeit ist dabei aus meiner Sicht die Erkenntnis, dass wir nicht SCHULD sind... wenn man das einmal wirklich verinnerlicht hat, dann kann man frei werden von diesem ganzen schrecklichen Ballast!

Gruss
LeoneL
...ich habe mich "danach" erst einmal abgehungert (49,5 Kilo!!!), in der Hoffnung so hässlich zu sein, dass sich das nicht mehr wiederholt und habe mir auch die Haare stoppelkurz geschnitten...
Meine Eltern haben sich darüber überhaupt keine Gedanken gemacht.

Als ich mich sicher glaubte...habe ich wieder zugenommen, 30 Kilo...
ein ewiges auf- und ab, Speckrollen ja...als Schutz.
Heute brauche ich sie nicht mehr *zwinker*

LG Pink_Panther
*******_sn Frau
56 Beiträge
Auch ich hab nicht mehr viel gegessen bis auf Joghurt ... und wurde sehr dünn. Meine Eltern meinten ich sein"kaufaul", also nur zu faul zu essen. Eine Auseinandersetzung in der Familie gab es nicht weiter. Vielleicht war das gut, ich weiß es nicht.
Ich hab erst nach sieben oder acht Jahren, so mit18 oder 19 langsam akzeptiert das ich eben keinen kindlichen Körper mehr habe.
Ergänzung @kelene
Was ich zur Partnerwahl von missbrauchten Kindern geschrieben habe, erscheint beim Wiederlesen etwas missverständlich...
Was ich sagen wollte, war nicht etwa dass man dazu neigt sich "böse" Partner zu suchen, sondern:

Ich hab irgendwann gemerkt, dass ich aus lauter Bedürftigkeit und Sehnsucht, endlich "richtig" geliebt zu werden, mich immer wieder viel zu schnell und heftig in Beziehungen gestürzt habe... die dann natürlich gescheitert sind, weil die Partnerinnen meinen Anspruch gar nicht erfüllen konnten! Als ich das endlich begriffen hab, das war wie eine Bombenexplosion in mir...

Und einen Hinweis wollte ich noch geben; Die Bücher von Alice Miller haben mir wahnsinnig viel geholfen beim Verstehen all dieser Dinge... sie hat auch eine hervorragende Website, leicht zu googlen...

Gruss
LeoneL
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ jens90_99 (und alle Betroffenen)
Manche fressen sich einen Panzer an, manche hungern (was ja auch selbstzerstörerisch ist, eine Art Selbstbeseitigung) und so weiter ...

Was wir allen nur wärmstens empfehlen können:

Informiert Euch doch mal über EMDR und beschäftigt Euch ein wenig damit! Das ist eine rasche, effektive und unkomplizierte Methode, mit welcher sich sämtliche Traumatisierungen (auch aus sexuellem Mißbrauch) sehr rasch und wirkungsvoll auflösen lassen, ohne dass man jahrelang daran rum machen oder gar in endlosen Sitzungen die Kindheit aufbröseln muss.

Einen guten ersten Ein- und Überblick findet man in dem auch sonst sehr lesenswerten Taschenbuch von Servan-Schreiber mit dem Titel "Die neue Medizin der Emotionen"!

Könnte für alle Betroffenen von großem, ja unschätzbarem Nutzen sein. Viel Glück und Erfolg!
****mas Frau
3.500 Beiträge
Diese Phase der Selbstzerstörung habe auch ich durchgemacht. Zuerst fühlte ich mich beschmutzt, erniedrigt, zerstört und wertlos. Dann kam die furchtbare Angst vor einer Schwangerschaft. Es gab niemand dem ich mich anvertrauen konnte. Meine "Freundin" nahm es auf die leichte Schulter, meine Mutter hätte mir gesagt, daß ich selbst Schuld bin und bei der Polizei saß ein Freund meines Vaters. In dieser Zeit habe ich öfters mit dem Gedanken gespielt diesem Grauen ein Ende zu setzen. Der einzige ernsthafte Versuch ist (heute sage ich "Gott sei Dank") misslungen und wurde von meinen Eltern nicht mal als Selbstmordversuch wargenommen.

Später habe ich mir, genau wie Du, einen Schutzpanzer angefuttert. Selbstbewußtsein habe ich nie entwickeln können. Ich fühlte mich immer minderwertig und lediglich geduldet, zumal ich in der Schule nicht mehr mitkam und ständig meine beiden Geschwister als leuchtendes Vorbild vorgehalten bekam.

Allerdings habe ich dann angefangen krampfhaft nach Liebe und Zuneigung zu suchen. Ich habe mich regelrecht selbst aufgegeben, nur um zu gefallen. Jedem helfen zu wollen war nur eine der vielen Spielarten, immer mit dem Ziel beachtet und geliebt zu werden.

Ohne jegliche Hilfe von Außenstehenden habe ich fast 20 Jahre gebraucht, um zu einem selbstbewussten und lebensbejahenden Menschen zu werden.
Das sind viel zu viele verlorene Jahre. Laßt Euch helfen!!
Das Leben ist wunderschön wenn man es einmal wiedergefunden hat!

Liebe Grüße
Paloma
****rle Frau
254 Beiträge
Mir ist es vor genau 4 Jahren an Silvester passiert, ich kannte den typen und es war bei ihm viel alkohol im spiel, so dass er sich logischerweise an "nichts" erinnern konnte. Ich weiß bis heute nicht ob ich schuld daran habe. Ich muss immer wieder daran denken. Ich habe zwar eine Therapie angefangen aber wieder abgebrochen weil der therapeut mich dazu bringen wollte die sache zur anzeige zu bringen. das will ich aber im mom nicht. zu viele fragen , zu viel daran denken.. im moment einfach unmöglich.
jetzt wohne ich 500 km weit weg von dem schwein und hoffe dass mir die distanz etwas ruhe verschafft, da ich ihn fast jeden tag sehen musste.
in einer ruhigen minute schreib ich mal alles auf..ich merk, dass es gut tut sich ein paar sachen von der seele zu schreiben.
was den sex angeht... manchmal, ja manchmal muss ich trotz aller verdrängungsversuche daran denken ( z.b. in situationen wo meine hände fest gehalten werden...) aber trotz allem habe ich einen liebevollen partner, bei dem ich mich sicher und wohl fühle.. das ist viel wert und hilf dabei sich wieder als frau und als begehrenswert zu fühlen.

ich geh mal schlafen..vielleicht bis morgen ihr lieben

[b]euch mal allen eine knuddelwelle schick[/b]

Lg Oimerle
****mas Frau
3.500 Beiträge
@ Oimerle
Ich bitte Dich inständig - rede Dir nur nicht ein, daß du Schuld daran hast!
Auch wenn Alkohol im Spiel war, so ist das noch lange keine Entschuldigung dafür, was er Dir angetan hat. Ich habe auch meine leisen Zweifel an der Aussage, daß er sich an nichts mehr errinnern kann.
Da Du Deine Therapie abgebrochen hast, ist es schon ein Fortschritt das ganze Geschehen aufzuschreiben.
Aber versuche mit jemandem darüber zu reden. Das Verdrängen hilft nur eine begrenzte Zeit. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß es irgendwann wieder aufbricht. Du wirst sonst gewisse Blockaden (z. B. beim festhalten der Hände) nie oder nur sehr schwer wieder los.
Ich wünsche Dir viel Kraft
****rle Frau
254 Beiträge
ich hab mich dazu aufgerafft euch meine geschichte zu erzählen...

wie gesagt es war an silvester vor 4 jahren ( damals war ich 16 j. ). ich war in der kneipe arbeiten an dem tag und als ich um 2 uhr feierabend hatte, hat ein bekannter mich gefragt ob ich denn nicht lust hätte mit ihm und noch 2 anderen mädels zu seinem freund zu fahren und dort noch einen absacker zu trinken. ich bin mitgegangen, was ich bis heute bereue. dort angekommen waren alle schon gut dabei, ich hab mir mein glas sekt geschnappt, da ich fahren musste und mich gesetzt. nach einer weile kam der besagte freund zu mir und meinte er müsse mit mir unter 4 augen reden. ich hatte mich zu dem zeitpunkt schon gewundert, da ich den typen ja kaum kannte. naja ich bin mit ihm mit. er führte mich in ein kleines zimmer außerhalb des hauses ( wohl so eine art party raum). als wir dort angekommen sind bat er mich, mich zu setzten und im selben moment hatte er schon den schlüssel in der hand. da hab ich panik bekommen aber ich war unfähig irgendetwas zu machen und habe nur gehofft dass ich da heil wieder raus komm. er hat mich bedrängt ihn zu küssen, mich auszuziehen.. ich hab mich gewehrt und ihn immer wieder weg gestoßen , ihm gesagt er soll mcih in ruhe lassen. aber was sollte ich machen ? die tür war zu..niemand hat mich gehört, da ein stück weiter weg laut gefeiert wurde.. ich war wie gelähmt, konnte mich kaum bewegen , geschweige denn mich weiter wehren, ich hab nicht geglaubt was da grade passiert. nachdem er mich an die wand gestoßen hatte und mir mein höschen runtergezogen hat, warf er mich aufs bett und legte sich auf mich... danach ging er, schloss den raum auf, und meinte nur "das hat gut getan und wehe du machst den mund auf, dann bring ich dich um".. ob er angst vor seiner frau oder der polizei hatte weiß ich nicht, wohl beides.
ich bin runtergerannt, hab den mädels gesagt dass ich mich nicht gut fühle und jetzt nach hause fahr.
einige tage später hab ich mich jemandem anvertraut, der die ganze geschichte prompt breit getreten hat, und es das ganze dorf wusste... gerede, komische blicke und das schlimmste....der typ ging in die offensive.
er hat mir seinen bruder auf den hals gehetzt, mir gedroht und sich bei jeder gelegenheit über mich lustig gemacht.. durch den job in der kneipe, in der er stammgast war, musste ich ihn fast täglich sehen.
ein 4 jahre langer spießrutenlauf hatte angefangen...
jetzt, im november letzten jahres hab ich mich dazu entschlossen wegzugehen und bin mit meinem freund , der fast 600 km weit weg wohnt, zusammen gezogen. Die Distanz tut mir gut, ich habe endlich meine ruhe und kann hier oben neu anfangen.
ob ich nochmal eine therapie anfange weiß ich nicht, dazu fehlt mir im moment die kraft. ich weiß, dass es feige war weg zu rennen aber mir blieb nichts anderes übrig. die ganze sache ist außer kontrolle geraten.
ich hab das ganze extrem gekürzt da es den rahmen sprengen würde, aber ich hoffe , dass sich doch jemand die zeit genommen hat zu lesen.
wenn nicht, auch egal, ich füjl mich ein klein wenig besser, jetzt wo ich alles aufgeschrieben habe...
danke fürs zuhören

LG oimerle
****mas Frau
3.500 Beiträge
@ Oimerle
Das ist eine ganz üble Geschichte. Nicht nur was dieser "Mensch" Dir angetan hat, auch daß Du danach mehr oder weniger das ganze Dorf gegen Dich hattest. Dadurch bist Du immer der Verlierer, egal was Du tust.

Ich bin zwar im Prinzip dafür, diese Schweine an den Pranger zu stellen, aber in diesem Fall kann ich Dich verstehen. Da ist auf der einen Seite die Angst - was wird er als nächstes tun?
Auf der anderen Seite sitzt in einem Dorf das Vorurteil, daß auch die Frau nicht ganz unschuldig ist, zu fest in den Köpfen verankert. Einem Mann wird so etwas leider viel zu oft noch als "Kavaliersdelikt" nachgesehen, während an der Frau meist ein Makel hängen bleibt.
Du mußt Dir immer vor Augen halten: Er ist der Verbrecher, Du bist das unschuldige Opfer.
...und irgendwann wird er die Quittung dafür erhalten - auch wenn es lange dauern kann.
Aber Kompliment - Du hast einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Du bist eine junge, hübsche Frau, die das ganze Leben noch vor sich hat.
Laß es Dir nicht von solch einem Schwein verderben.
Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du mit Deinem Partner zusammen einen Neuanfang schaffst und diese grauenvolle Zeit hinter Dir lassen kannst.

Alles Liebe
Paloma
*******ond Mann
250 Beiträge
Themenersteller 
@oimerle
Danke
für´s schreiben!

Ich habe auch oft die Kraft verloren, wieder und wieder daran zu arbeiten...

Und ich habe gemerkt, dass auch mir das Schreiben sehr hilft.
Oft auch nur, um die Gedanken aus dem Kopf zu bekommen und anschließend schlafen zu können.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute

Zuckermond(w)
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