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BDSM - Geht gar nicht.. ich bin doch nicht pervers

*********iten Paar
1.963 Beiträge
Da wir hier keinen Medizinkongress abhalten, sollten wir pervers mit dieser Bedeutung annehmen:

http://de.wiktionary.org/wiki/pervers
Warum nicht die anderen Mitmach-Seiten?
http://de.wikipedia.org/wiki/Perversion
Oder, etwas umfangreicher
http://en.wikipedia.org/wiki/Perversion

Mit
Aber ist BDSM wirklich etwas Gutes, oder ist es nur die Projektion unseres bösen, kranken Ichs, welches sich über das sexuelle Ausleben ein befriedigendes Ventil verschafft?
habt ihr übrigens genau den Zusammenhang zur Psychoanalyse hergestellt, den ich ebenfalls aufgegriffen habe.
Warum also jetzt die Abwehr der Bedeutungsauslegung von Wörtern in dem Kontext, in dem man sie verwendet?
*hae*

Ansonsten stimme ich ja überwiegend euren Aussagen im unverständlicherweise auf Ü18 gesetzten Posting zu...


Probematisch ist bereits in der Fragestellung "BDSM", da dieser Begriff wachsweich ist, in nahezu jeder Diskussion darum gestritten wird, was "es" ist und was nicht und es fast nie einen Konsens gibt.
Eine Titulierung nun mit diesem undefinierten Begriff kann also fast nur Streit geben, gerade weil sich "jeder sein BDSM selbst definiert" (ein Unding, aber leider Realität), der eine sagt "ich mache BDSM" (egal, was er macht, er will es eben so sehen) und der andere "ich mache kein BDSM" (egal, was er macht, er will es eben so sehen - V2).

Wie fraguillaume vorhin schon anmerkte, wurde diese Bezeichnung aus bestimmten Gründen geschaffen, sie sollte gerade nicht der Ab- oder Ausgrenzung dienen, sondern der Einbeziehung, ihre "Grenzen" sind soft gehalten.
Für Diskussionen "was machst Du, was ist das", zur sachlichen Diskriminierung (=Unterscheidung) und Differenzierung halte ich sie für ungeeignet.
Ich erkenne deine Abneigung gegen "Schubladen" und "Häuser". Doch hilft es uns nicht auch, in der Kommunikation, gemeinsame "Namen" für "etwas" zu finden???
Nein, ganz im Gegenteil, schliesslich brauchen wir die Schubladen, Bezeichnungen, usw. keine Frage, wollen wir miteinander kommunizieren.
Nur, wollen die Vanillas mit den BDSM'lern kommunizieren?

Nun hat eine Minderheit, die sich zudem noch nicht mal einig ist (um nicht zu sagen ziemlich zerstritten *g*) ein Haus mit vielen Zimmern gebaut, unter dessen Dach sie gern alle hätten.
Also stecken die wenigen die vielen in Schubladen. Das ist es wogegen ich eine ganz enorme Abneigung habe.

Klar kann man sagen: Du schlägst deine Frau, also bist BDSM'ler.
Man kanns aber auch umdrehen: Du versohlst deiner Frau den Hintern. Warum nennst dich BDSM'ler? Du bist Vanilla wie ich.

Migräne und Haarspitzenkatharr nach einer durchzechten Nacht - beides Kopfweh, beiden gehts nicht gut, trotzdem möcht die Personen aber nicht in die selbe Schublade stecken *zwinker* ASS nimmt man auch nicht nur wegen Kopfweh *g*


BDSM ist eben nicht nur ein Oberbegriff für sexuelle Praktiken. Es beschreibt auch eine Szene, Menschen die der Szene, Subkultur angehören - da möcht nicht jeder dazugehören.

Wenn doch mal einer die allumfassende, weltweit gültige BDSM-Bibel schreiben sollte und festlegt ist was BDSM ist und was nicht, wo es anfängt und wo es aufhört - dann können die Menschen auf die verschiedenen Zimmer verteilen. Aber auch nur, wenn vorher ein "Gefühlechecker" festgestellt hat, ja der empfindet maso oder devot *zwinker*
*********r_by Mann
546 Beiträge
bdsm im untergrund
Ich finde nicht, dass BDSM Zugang zur gesellschaftkonformer "Normalität" finden sollte. Sie ist ein Nebenzweig der Sexualität und m. E. nicht unproblematisch. Sie ist immer noch ein relatives Untergrundphänomen, und dort gehört sie auch hin.

Sie gehört nicht in die Hände von Menschen, die ihre Bedürfnisse nicht genauestens einschätzen können. Sie kann viel kaputt machen, und in der "Szene" laufen zum Teil ganz schön kaputte Leute rum. Die Gefahr, dass man "Ja" sagt und sich überfordert, mit einem traumatischen Erlebniss nach Hause geht, ist nicht so selten. Und ob es nun gefällt das zu hören oder nicht, sehr vieles in der BDSM Szene sind Auswüchse von Persönlichkeitsstörungen, die mit "normaler" Sexualität nicht umgehen können, Nähe, Distanz-Probleme haben, etc. Es ist die Heimat der Borderliner sagte mir vor kurzem eine Masochistin, die weiter meinte; "Es ist recht praktisch, ich muss mich da nicht selbst verletzen und erniedrigt werde ich automatisch, weil ich das mit mir machen lasse."

Die Praktiken an sich sind nicht mal so sehr das Problem. Wie sich Menschen, die sich lieben Freude bereiten, geht niemanden etwas an. Die Praktiken sind wirklich relativ harmlos, wenn da nicht das drum herum wäre, dass zum Teil wirklich abartig ist. Nicht sexuell abartig, sondern menschlich abartig, da Regelrecht "Frischfleisch" gesucht wird um lediglich Körper und Kicks zu konsumieren. Beziehungslose, Emotionslose Begegnungen auf solch intimer Art ist für viele Psychen nicht unbedingt gut. Auch Emotionale Begegnungen, die auf emotionale Störungen basieren sind für die einzelnen nicht das Optimum.

Überall, wo Intimität, Sexualität ohne Gefühl, ohne Liebe gelebt wird, sollte es ausschließlich mündigen erfahrenen Menschen vorbehalten sein. Daher ist es nicht unbedingt schlecht, dass BDSM, aber auch Swinger, bezahlter Sex, ein wenig von der Gesellschaft fern gehalten werden.

All das ist meine persönliche Sicht, mit der ich ganz sicher nicht allein bin. Diese Sicht erhebt jedoch keinen Anspruch auf Richtigkeit, ist lediglich eine Meinung.
******Cut Frau
2.959 Beiträge
DerSpieler
Überall, wo Intimität, Sexualität ohne Gefühl, ohne Liebe gelebt wird, sollte es ausschließlich mündigen erfahrenen Menschen vorbehalten sein.

Wer bestimmt, was es heisst "erfahren" zu sein?

Und was bedeutet "erfahren" in Bezug auf BDSM?

Und was bedeutet "kaputt" in Bezug auf den einzelnen Menschen?
*********r_by Mann
546 Beiträge
Ja, ist doch einfach; Durch die ausserordentliche Stellung der BDSM Szene etwa, findet eine Form der natürlichen Selektion statt. Die, die sowieso sich weh tun würden, finden so seltener in die Szene. Man stelle sich mal vor, BDSM wäre Normalität, GRUSEL!!!

Mit der Rolle als "Ausnahmeerscheinung" finden sich widerum nur gewisse Leute in der Szene wieder und die wollen meist sowieso niemals als "Normalo" gelten, so passt es doch für alle wie es jetzt ist?!
*********iten Paar
1.963 Beiträge
@ Gemeiner Kerl

Gerade bei Wiki bitte immer den Diskussionsteil mit berücksichtigen ... dort wird dann auch die Zweideutigkeit von Perversion eindeutig benannt.

Im Unterschied zu meinem Adjektiv pervers, bei dessen Wortbedeutung scheinbar weit zurücksteht.

Ich sehe beim Kürzel BDSM im übrigen nicht den ursprünglichen Wunsch möglichst alle und jeden unter diesen Begriff zu bekommen, sondern eine Erweiterung des Kürzels SM zur Abgrenzung vom bis dain herkömmlichen SM - Begriff.
Die Bezeichnung ist in ihrer Gesamtheit und wie Mondlicht schön beschreibt, mit ihrer Szene eng verbunden. Wenn ich behaupte, dass ich BDSM mag so sollte ich BDSM auch wirklich mögen ... eine Abneigung gegen z.B. SM empfinde ich dann als absurd ...
******Cut Frau
2.959 Beiträge
Wenn hier manche ihren Kink so ausleben wie sie schreiben, dann wird mir Angst und Bange...

Denken hier eigentlich alle an die Definitionen bei Wiki und Co. wenn sie den Arsch der Liebsten versohlen?
*********r_by Mann
546 Beiträge
Auch wieder nur eine Meinung;

Macht und Ohnmacht,... Das ist ein bestimmender Teil unserer Welt und Gesellschaft und ist m. E. bereits "Pervers". Sie findet ihren Ausdruck in der BDSM Szene leider leider m. E. allzu oft.

Macht und Ohnmacht haben normalerweise weder zwischen irgendwelchen Menschen, noch zwischen Mann und Frau etwas zu suchen, wenn nicht etwas fürchterlich schief gelaufen ist.

--

Was etwas komplett anderes ist, ist Verantwortung und Hingabe. Dies findet auch in der BDSM Szene ihren Ausdruck. M. E. ist weder Verantwortung noch Hingabe eine Perversion. Sie ist aber eben nur dann möglich wenn das Gefühl, wenn die menschliche Emotionalität nicht mit Füßen getreten wird.

--

In beiden Varianten ob Macht-Ohnmacht oder Verantwortung-Hingabe mögen die sexuellen Praktiken die Selben sein, ihr Ergebniss ist aber radikal unterschiedlich.

Kaputt ist übrigens jemand nach m. persönlichen Definition, wenn er sich selbst oder andere schädigt.
wiki (US)
The term BDSM was coined as a condensed acronym in the 1990s to combine communities and practices that had a significant amount of crossover – bondage and discipline (B&D or B/D), dominance and submission (D&S or D/s), and sadomasochism or sadism and masochism (S&M or S/M). BDSM is currently frequently used as a catch-all phrase to includes a wide range of activities, forms of interpersonal relationships, and distinct subcultures which may or may not fit well into the original three intended categories. With an ethos of "your kink is OK!" many BDSM communities welcome anyone with a non-normative streak who identifies with the community; this may include cross-dressers, extreme body mod enthusiasts, animal players, latex or rubber aficionados, and others.

So ist auch meine Wahrnehmung der "einschlägigen" US-Websites seit etwa 1993.

Bis dahin wurde von "kinks" gesprochen, was allgemein "vom Alltäglichen abweichende" (das ist einer der deutschsprachigen Codes gewesen) sexuelle Spielarten meinte.
Macht und Ohnmacht haben normalerweise...

Ähm... meinst Du damit "uneinvernehmliche" destruktive Beziehungen oder "einvernehmliches" Handeln in SM-Beziehungen?
Denken hier eigentlich alle an die Definitionen bei Wiki und Co. wenn sie den Arsch der Liebsten versohlen?

man versohlt ja nicht nur den der Liebsten *baeh**fiesgrins*

Aber im ernst, wenn die Definitionen von wiki, papiertiger etc pp etwa 90% meines BDSM (naja eigentlich ohne "B") beschreiben, mindestens 10 % passen nicht in den Rahmen dieser Definitionen.

Bin also kein BDSM'ler mehr, genauso wie noch keiner *g*
obwohl erfahren bin. Ok bin alt, aber irgendwann ist das das gleiche *g* Kaputt? hmm ganz sicher hat mich mein BDSM in gewisser Weise auch kaputt gemacht - ohne wär aber noch viel "kaputter".
********ne10 Frau
1.946 Beiträge
grinsel
Warum fällt es "den" BDSMlern so schwer sich als "Vanilla" zu verstehen, wenn sie alle doch nicht so richtig BDSM sind/sein wollen?!?

Was ist daran so schlimm? Was ist an so genannten Stinos überhaupt schlimm, dass man sich versucht davon abzugrenzen oder andere versucht zu überzeugen, dass sie doch eher BDSM betreiben anstelle von Blümchensex mit Augenverbinden.

...ist mir nur so durch den Kopf geschossen...

Hach was ne Aufregung.
******ss4 Frau
1.300 Beiträge
Tabu.
Es dreht sich im Prinzip alles um ein Tabu.

Tabus dienen dazu, Verbotenes, Vergessenes, Interessantes usw. am Leben zu halten.

Diejenigen die dagegen sind, sagen: Böse!

Diejenige die dafür sind, sagen: Super.

Genau was die Inhalt eines Tabus ist, ist eine individuelle Sache, obwohl es kulturelle Gemeinsamkeiten gibt.

Inwieweit das Tabu-Thema nur im Fantasie-Bereich bleibt, oder tatsächlich gelebt wird, ist auch sehr individuell.

Je mehr verpönt, desto mehr wird es verheimlicht - das ist meistens kulturell bestimmt.
Was ist an so genannten Stinos überhaupt schlimm, dass man sich versucht davon abzugrenzen oder andere versucht zu überzeugen, dass sie doch eher BDSM betreiben anstelle von Blümchensex mit Augenverbinden.

Die Lösung ist doch sehr einfach: weil Stino-Sex stinolangweilig ist.
********ne10 Frau
1.946 Beiträge
Genau *zwinker*

Schön, wenn man auf Menschen mit Humor trifft.
Warum fällt es "den" BDSMlern so schwer sich als "Vanilla" zu verstehen, wenn sie alle doch nicht so richtig BDSM sind/sein wollen?!?
Weil sie dann nicht toller, exklusiver und besonderer wären, sondern stinormal langweilig.


andere versucht zu überzeugen, dass sie doch eher BDSM betreiben anstelle von Blümchensex mit Augenverbinden.
Weil man dann ein erfolgreicher Schäfchenbekehrer wäre, mindestens um eine Kaste aufsteigt im nächsten Leben und sich bewiesen hätte, dass BDSM ganz normal ist und man selbst ganz normal ist und sich keine Gedanken machen muss.

*mrgreen*


Es dreht sich im Prinzip alles um ein Tabu.
Tabus dienen dazu, Verbotenes, Vergessenes, Interessantes usw. am Leben zu halten.
Wie kommst Du denn darauf?
*******dae Frau
24 Beiträge
hmm...
ich habe mich jetzt hier so durchgelesen, viele Meinungen gefunden die ich teile, und mit anderen Meinungen nicht konform gehe, ohne jetzt alle explizit nennen zu wollen...

Vor ein paar Jahren, als man das Fernsehen noch zum Nachrichten schauen und ein paar wenigen Fernsehfilmen und/oder Samstagabendprogramm genutzt hatte, gab es dieses Thema als solch Ernsthaftes wohl kaum...
Da wurde gespielt oder eben nur Blümchensex gemacht, aber kaum Einer hat sich wohl Gedanken darüber gemacht, in welchen Bereich man das einordnet...
Ich habe ausprobiert, was mir gefällt, und was nicht, und wenn ich das heute so sehe, könnte ich mich als pervers einordnen, ohne das in diesem Moment wirklich gewesen zu sein, bzw. darüber nachgedacht zu haben...
Dank reisserischer Aufmachung in den Medien, wird das erst so richtig gepusht, aber leider nur an der Oberfläche gekratzt, und so verfällt das Ganze in ein Klischee, das man teilen will, oder nicht, oder eben auch als pervers empfindet.

Ich denke für mich, dass Unwissenheit den Gedanken an Perversion hochbringt, denn viele tun ES ohne sich wirklich Gedanken darüber zu machen, dass es SM, BDSM oder was auch immer sein könnte, eben weil sie Spass haben an dem was sie tun, ohne zu Fragen, was das sein könnte.

Es wurde hier noch von Borderlinern gesprochen, die sich in dieser Szene gut aufgehoben fühlen; das mag sein und wenn sie gut aufgehoben sind, dann kann das doch nicht verkehrt sein.

Mittlerweile gibt es so viele definierte Krankheiten, dass ich überlegen muss, ob ich wirklich noch "gesund" bin *zwinker*

@**lf, stell die Frage doch einmal bei gewöhnlichen Stammtischen in einer gewöhnlichen Kneipe, ohne www sondern in Echt und in Farbe, vergiss das Diktiergerät nicht... *g* *g*
Ausschließlichkeit
Als SM'ler bzw. BDSM'ler bezeichnet man sich wohl, wenn es der Weg ist, und kein anderer.
Einige Praktiken ausüben, sich aber von BDSM abgrenzen können die, die auch normalen Sex leben können.
Bei mir z. B. Als masochistisch-devote FRau kommt Blümchensex nicht mehr in Frage. Wie oft hatte ich normale Männer mit denen mich nichts anfangen konnte, bis mir endlich meine Neigungen bewusst wurden, ich erkannte, dass ich nicht asexuell bin?!
Und "Spieler": Wenn Borderliner SM praktizieren sind sie natürlich trotzdem krank.
Um auf Dauer SM zu leben braucht man m. E. Aber eine starke und gesunde Persönlichkeit, weil man an Grenzen Gerät, die nicht immer leicht zu handeln sind, weil der Dom eine besondere Verantwortung hat und, und........
Und die, die bekennende BDSM'ler sind, und nicht nur mal zwischendurch es ein bischchen härter mögen, machen sich bestimmt immer Gedanken, wer sie sind, wohin sie gehören. Das Anderssein fühlt man ja. Wie die Homosexuellen fragt man sich doch: Bin ich normal? Darf ich als emanzipierte FRau, ja Feministin, devot sein und mich einem Mann unterwerfen? Unterwandere ich womöglich die Frauenbewegung? Oder sollte ich mich Outen, auch auf die Gefahr hin, von meiner Umwelt als krank und pervers deklariert zu werden?
Auch wenn Das Sexleben privat ist und man damit nicht hausieren geht, glaube ich, das nur offensives an die Öffentlichkeit gehen langfristig zu Toleranz führen kann - siehe Homosexuellenbewegung.
Und das wäre mein Wunsch (auch wenn die Praktiken nicht jugendfrei sind) - es muss in unserer Gesellschaft einfach möglich sein, seine Neigung vorurteilsfrei ausleben zu können. Paradoxien (ich bin emanzipiert, aber ich möchte auch geschlagen und gedemütigt werden) müssen einfach akzeptiert werden, auch wenn sie ein "normaler" Mensch nicht nachvollziehen kann.
Ausschließlichkeit
Als SM'ler bzw. BDSM'ler bezeichnet man sich wohl, wenn es der Weg ist, und kein anderer.
Einige Praktiken ausüben, sich aber von BDSM abgrenzen können die, die auch normalen Sex leben können.
Bei mir z. B. Als masochistisch-devote FRau kommt Blümchensex nicht mehr in Frage. Wie oft hatte ich normale Männer mit denen mich nichts anfangen konnte, bis mir endlich meine Neigungen bewusst wurden, ich erkannte, dass ich nicht asexuell bin?!
Und "Spieler": Wenn Borderliner SM praktizieren sind sie natürlich trotzdem krank.
Um auf Dauer SM zu leben braucht man m. E. Aber eine starke und gesunde Persönlichkeit, weil man an Grenzen Gerät, die nicht immer leicht zu handeln sind, weil der Dom eine besondere Verantwortung hat und, und........
Und die, die bekennende BDSM'ler sind, und nicht nur mal zwischendurch es ein bischchen härter mögen, machen sich bestimmt immer Gedanken, wer sie sind, wohin sie gehören. Das Anderssein fühlt man ja. Wie die Homosexuellen fragt man sich doch: Bin ich normal? Darf ich als emanzipierte FRau, ja Feministin, devot sein und mich einem Mann unterwerfen? Unterwandere ich womöglich die Frauenbewegung? Oder sollte ich mich Outen, auch auf die Gefahr hin, von meiner Umwelt als krank und pervers deklariert zu werden?
Auch wenn Das Sexleben privat ist und man damit nicht hausieren geht, glaube ich, das nur offensives an die Öffentlichkeit gehen langfristig zu Toleranz führen kann - siehe Homosexuellenbewegung.
Und das wäre mein Wunsch (auch wenn die Praktiken nicht jugendfrei sind) - es muss in unserer Gesellschaft einfach möglich sein, seine Neigung vorurteilsfrei ausleben zu können. Paradoxien (ich bin emanzipiert, aber ich möchte auch geschlagen und gedemütigt werden) müssen einfach akzeptiert werden, auch wenn sie ein "normaler" Mensch nicht nachvollziehen kann.
****olf Mann
1.430 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Omphale,

Ich vermute die Verwechslung mit Gewalt.

Zehn Seiten weiter denke ich, dass du mit der ersten Antwort hier "den Nagel auf den Kopf getroffen" hast.


Hallo ARSamandae,

im Großen und Ganzen stimme ich dir durchaus zu.

Nur eines würde ich gerne korrigieren: Weder Fetischismus noch Sado-Masochismus gelten heute noch als Krankheit. Das hat sich inzwischen sogar zur äusserst träge reagierenden WHO inzwischen durchgesprochen. Zur Krankheit wird es erst, wenn der, der die Neigung hat, darunter LEIDET. Das finde ich eine durchaus angemessene Sichtweise.

Sonst gilt Fetischismus und SM "offiziell" als "besondere, ungewöhnliche Neigung" im Gegensatz zum Durchschnitt der Bevölkerung... das "Normale" wäre also das, was über 50 % der Bevölkerung wollen und tun.

Für SM-Interessierte und nach Möglichkeit Lebende gibt es für den deutschsprachigen Raum konkrete Zahlen: regionsabhängig sind das 5-9% der Bevölkerung. Nicht gerade wenig, wenn man von den angenommenen Zahlen z.B. für homosexuelle Menschen ausgeht - die bewegen sich so zwischen 2-3 % der Bevölkerung.

Für Fetischisten konnte ich bislang keine konkrete Zahlen in Erfahrung bringen, gehe aber davon aus, dass deren Zahl deutlich höher ist als die für jene mit SM-Neigung.

Interessant mag vielleicht auch sein, dass die Buchstaben B(-ondage) - und D(- Disziplin oder Dominanz) keinerlei Erwähnung im WHO - ICD-10-Katalog finden, also nicht einmal als "besondere, ungewöhnliche Neigung" dort angesehen werden...

Nehmen wir uns gedanklich die "Mehrheit" vor... die keinerlei "Draht" zu BDSM und auch nicht zur Homosexualität hat... und ziehen wir alle sexuelle Begegnungen davon ab, die nicht wirklich auf dem Wunsch BEIDER beruhen... zwar konnte ich auch da leider keine konkreten Zahlen finden... doch getraue ich mich zu wetten, dass wir dann für die "angebliche Normalität" deutlich unter 50% der Bevölkerung kommen... und die "Normalität" damit gar nicht so "normal" ist...


@**l,
Der Thread hat leider einen Verlauf genommen, den ich so nicht vorhergesehen habe und auch gar nicht wollte. Leider sind nur Wenige auf meinen Ausgangsfrage eingegangen und denen danke ich hier ganz besonders. Stattdessen ist Vieles an Antworten in die Richtung gegangen, was BDSM überhaupt ist... diese Frage wollte ich ganz bewusst nicht stellen, weil ich aus langjähriger Erfahrung weiß, dass man hier keinen Konsens erzielen kann.

Ich will dem aber auch nicht ausweichen und habe auch dazu durchaus eine Meinung, zu der ich stehe: für mich ist BDSM ein großes Haus, mit vielen Gängen, Zimmern und Türen, wo ALLE Beteiligten Lust und Freude daran haben, die Zimmer nach und nach zu erforschen. Hinter mancher Türe mag sich für beide Begeisterndes verbergen, hinter anderen Türen nur für einen und wieder hinter anderen Türen etwas, das beide nicht wollen... das alles ist ok... doch genau diese "Neugier", Neues in gegenseitiger Liebe gemeinsam ausprobieren, kennen zu lernen, fehlt mir hier bei ganz Vielen.

Schlimmer noch... der Großteil der Antworten hier verleitet mich LEIDER zu dem Schluss - BDSM ist für viele genauso wie Aldi oder McDonalds... immens viele kaufen dort zwar ein - aber "offiziell" will's keiner gewesen sein, keiner je dort gewesen sein... ein Hoch der verlogenen Gesellschaft...

Hätte ich in der Forenabteilung "Sex Forum" meine Frage gestellt, hätten mich viele Antworten, die ich hier fand, keineswegs verwundert, ja erwartet.

Aber ich habe die Frage ganz bewusst in der "BDSM-Abteilung" gestellt... und bin ehrlicher Weise schockiert über den Großteil der Antworten in diesem "Kreis" - die mir mehr als deutlich machen, wie viele es selbst unter, sage ich jetzt mal, "Neigungsverwandten", nicht wirklich begriffen haben, worum es überhaupt geht.

Ich danke allen denen, die es ganz offensichtlich begriffen haben, worum es bei BDSM eigentlich geht, doch war das nicht einmal meine initiale Frage - wenngleich die Antworten Vieles Ungefragten mehr als deutlich gemacht haben.

Und wenn auch überhaupt keiner dazu stehen mag, ihr mich alle in der Luft zerreißen mögt... ja, ich kaufe auch bei Aldi (bei uns "Hofer") ein und ab und an auch mal bei McDonalds... und BDSM mag ich auch noch in nahezu allen Varianten...

Zerreißt mich in der Luft, wenn's euch dann besser geht... aber hört BITTE endlich mit der verlogenen Heuchelei auf!

DocWolf
Kannst du jemanden als Junkfood(fr)esser bezeichnen weil ihn paar mal mit einer McDonals Tüte gesehen hast? *zwinker*
Selbst wenn jemand dreimal im Jahr Burger ist, kannst ihn noch nicht als ausgesprochenen McDonalds-Fan bezeichen.

Wir reden von Sex, wenigstens von sexuell motiviertem Verhalten. Klar haben da Vanillas und BDSM'ler "Schnittmengen" (soll ja BDSM'ler geben, die haben noch "normalen" Sex *gg*)

Liegt die Heuchelei nicht auf Seiten der BDSM'ler, wenn sie einem Vanilla sagen er sei BDSM'ler - wegen ein paar gemeinsamer Praktiken, die so alt sind wie die Menschheit.

Für mich klingt das eher nach dem Versuch sich als BDSM'ler den Anschein der Normalität geben zu wollen.
Ein weiterer Grund warum Vanillas es weit von sich weisen.

Ja, manchmal ist sicher Heuchelei dabei, wenn Vanilla sagt: bin kein BDSM'ler, bin nicht pervers. Kein Wunder so wie sich die """Perversen"" benehmen und auftreten, erst recht nicht wenn sie sich anmaßen andere als ihresgleichen zu bezeichnen.

Tja und über die Heuchelei der BDSM'ler selbst, ihr egoistisches, selbstverherrlichendes Gehabe, Intoleranz gegenüber den andersdenkenden, -fühlenden Artgenossen musst dich doch wirklich nicht mehr wundern, oder ? *zwinker*
****olf Mann
1.430 Beiträge
Themenersteller 
Hallo mondlicht6,

ich habe in keinem meiner Beiträge jemanden als " Junkfood(fr)esser" diskreditiert.

Was ich aber zutiefst beschämend finde, einerseits etwas, was auch immer, zu tun und es andererseits im gleichen Atemzug weit von sich zu weisen. Das empfinde ich schlicht als verlogen. Und das ist nun mal nicht Meins.

LG,
DocWolf
****olf Mann
1.430 Beiträge
Themenersteller 
Nachtrag...
Ich kann es mir ehrlicher Weise nicht verkneifen, @*******ht6, nachzufragen,

wenn du BDSM gleich "pervers" setzt - was hält dich in dieser "Foren-Abteilung"?

LG,
DocWolf
*********iten Paar
1.963 Beiträge
Manch einer scheint mehr unter seiner Neigung zu leiden als er denkt, habe ich so den Eindruck ...

Kommt einigen eigentlich niemals in den Sinn, dass man das Was kritisieren kann, genauso aber auch das Wie?

Welch Zufall, dass SM - die uralte Bezeichnung - in der Medizin Berücksichtigung findet, BD als neue Bezeichnung aber nicht ... warum BD wohl erfunden wurde ... Zufall könnte man meinen, oder jemand hatte Köpfchen und hat eine Abgrenzung zum seinerzeit "krankfhaftem" SM gefunden ... ich glaube es hat was mit Köpfchen zu tun ...

Was ist eigentlich erschreckend oder verleugnend an der Tatsache, dass es viele gibt, die die gesellschaftliche Möglichkeit zur Auslebung ihrer Sexualität völlig in Ordnung finden und den ganzen IchWillEndlichAkzeptanzZinnober für völlig unnötig und verfehlt.

Irgendwie entsteht der Eindruck, dass aus der eigenen Unsicherheit heraus zwanghaft die gesellschaftliche Normierung gesucht wird, die einem seine Gesundheit bestätigt. Dann sei aber die Frage erlaubt, ob dieses Verbeissen in BDSM wirklich noch gesund ist.

Den Vergleich zur Homosexualität halte ich für anmassend und falsch. BDSM beschreibt was und wie ich etwas liebe, während Homosexualität beschreibt wen ich liebe. Homosexualität als Praktik zu degradieren ist genau der Gedankengang, der ihm das Bild des Krankhaften gebracht hat. Inzwischen ist man da weiter.

Ohne genau bezeichnen zu können was etwas ist, ist man kaum in der Lage zu behaupten, dass jemand genau dieses etwas tut ... eine Sache der Logik ...

Mangels Konsens einer anderen Bedeutungsdefinition, könnte man sich ja mal ganz eng an die Wortbedeutung halten ... dies würde dann aber schnell zum Ausschluss der Plüschhandschellenfraktion führen ... und das ist ja nicht gewollt ... als echter BDSMler lässt man niemanden zurück und wenn er auch mit einer Kette um den Hals hinterher geschleift wird.

Sind so halbwegs unsortiert die ersten Gedanken zu den neuen Beiträgen.
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