Hallo rundum,
ich beschäftige mich seit Jahrzehnten intensiv mit der Entwicklung der Sexualität im Allgemeinen wie im Besonderen.
Ich denke das tut jeder Mensch.
Immerhin ist Sexualität ja ein angeborener Trieb.
Zumindest nach meinem Verständnis.
Gemeint : Jeder mensch muß da eben seinen ureigenen Weg finden und seine eigene Art und Weise mit der eigenen Sexualität umzugehen.
Der Mensch vergleicht sich zuweilen/ zieht vergleiche auf seinem sexuellen Weg mit anderen Menschen, tauscht sich aus, Difrenziertsich,greunz sich ab oder findet Gemeinsamkeiten.
Meinungsverschiedenheiten oder auch Ansichtsweisen können sich - wie in jedem anderen Lebensbereich- unterscheiden.
Je größer die Anzahl der Menschen, mit denen man sich über sexualität austauscht/ darüber redet, desto größer halt auch die wahrscheinlichkeit von anderen Meinungen und Sichtweisen.
Was ich gut finde: viele Neigungen, die noch vor gar nicht so langer Zeit "Unaussprechlich" waren haben den Weg geschafft, "aussprechlich" zu werden, und es werden immer mehr.
Sprache verändert sich auch generell, so im Laufe der Zeit.
Das Wort "Geil" regt heutztage keinen mehr auf.
Zu meiner Jugendzeit aber trafen mich noch unerfreuliche Blicke von älteren Menschen,wenn ich z.B sagte :
Mann,die Schuhe sehen geil aus.
Geil im alltäglichen Kontext zu benutzen und Zweckzuentfremden
kam nicht gut an.
Im Laufe meiner Entwicklung wurde für mich auch einiges an sexuell motivierten Worten aussprechlich, die für mich zuvor unaussprechlich waren.
Analverkehr wurde mit "Grieschisch" umschrieben.
Dass ich irgendwann mal bevorzugt mal das Wort Arschfick verwende, hätte ich nicht von mir selbst gedacht.
Allerdings fände ich es nicht sehr charmant dies z.B in einer Kontaktanzeige zu lesen.
Da ist mir eine " verniedlichende Umschreibung" doch lieber und wirkt charmanter.
Was ich sagen will, es gibt für mich, gerade in Punkto Sprache
eben auch eine private und eine öffentliche Ebene.
In der Öffentlichkeit ( Wo sich eine Vielzahl von Menschen tummelt,
die mit ganz eigenen " Schmerzgrenzen in Sachen sprachlicher Umgang mit Sexualität ausgestatte sind) finde ich es gut, wenn
Sprache nicht "verroht".
Es gibt genügend " abgegrenzte Plätze/Orte",eben auch Websites wie diese, wo man " klar , deutlich und "uncharmant"
sexuelle Praktiken ausprechen kann
oder halt Worte mit sexueller Motivation.
Da ich eben Privat und Öffentlichkeit trenne,
versteh ich auch nicht ganz was genau eben mit der Aussage gemeint ist
und in welchem Bereich da eine Entwicklung gesehen wird, betreffs von unaussprechlich zu ausprechbar.
Viele Spielarten, die man eigentlich dem weiten Gebiet des "BDSM" zuordnen würde, wie etwa Augen verbinden, Fesseln, Schlagen, NS-Spiele und einige mehr haben in diesen Jahren ihren Weg in viele Beziehungen und deren "Schlafzimmer" und in die "Normalität" gefunden, die - würde man ihnen sagen, sie sind BDSMer - das ganz weit von sich weisen würden...
Warum eigentlich? Was ist für viele so abstoßend am Begriff "BDSM" - selbst wenn sie "typische Spielarten" daraus zutiefst genießen können?
BDSM sind 4 Buchstaben.
Jede/r bastelt sich da sein eigenes Bild zurecht,
was dieses Buchstaben bedeuten könnten/ welche Bedeutung
man diesen eben selbst gibt.
Die 4 Buchstaben könne halt mit positiven oder halt auch negativen Gefühlen ( Assoziationen) besetzt sein.
Man kann halt keinem Menschen vorschreiben, wie er was zu empfinden hat und wie er was zu assozieren hat.
Klar kann man sich um die sachliche Bedeutung der 4 Buchstaben BDSM streiten, hilft aber nix,
wenn es eben um die Assoziation ( Die ureigenen Gefühle die man mit einem Wort verbindet ) bei Begriffen/Wörtern geht.
Da kann man sich halt nur hinsetzen und akzeptieren,
dass jeder Mensch eben seine ureigenen Erfahrungen gemacht hat (oder auch nicht) und eben aus seinen Erfahrungen oder halt seinen Vorstellungen eben seine ureigenen Gefühle mit einem Wort/ Bezeichung/Begriff/Abkürzung verbindet.
BDSM ist für den einen halt das " Ultimativ Positive - ein toller Begriff"
und für den Nächsten halt eine "voll blöde Abkürzung" mit der nichts anfangen kann/will.
Völlig unabhängig davon, welche Sexpraktiken in der eigenen Sexualität vollführt werden oder halt auch nicht ausgelebt werden.
Der eine findet halt BDSM als Begriff für sich stimmig
und der Nächste eben nicht.
Ich finde, man kann beides akzeptieren.
Kann jemand dieses Paradoxon verstehen, besser noch, erklären?
Aufgrund meiner Sichtweise, die ich ja beschrieben habe,
kann ich kein Paradox erkennen.