Nun, ich bin wohl eine von denen, die du in deinem Thread ansprichst. Ich finde den Begriff „BDSM“ zwar ganz und gar nicht nicht abstoßend, aber für mich eben schlicht auch nicht passend, denn das, was du als „typische Spielarten“ aus dem BDSM-Bereich aufzählst/bezeichnest, sehen andere (mich eingeschlossen) vielleicht gar nicht im BDSM-Kontext.
Es muss nicht für alles eine Bezeichnung oder Schublade geben, trotz dem es auch für mich Praktiken gibt, die ich ganz klar dem BDSM zuordne, wie z. B. das gemeinsame, absolute Glücks- und Lustempfinden beim zufügen oder empfangen von Schmerzen.
Ich selbst kann mich zwar mit allem möglichen identifizieren, aber passe dennoch nicht in diesen Bereich. Es würde in meinen eigenen Ohren lächerlich klingen, mich als BDSMer zu bezeichnen. Es gibt einfach zu viele hier vorgestellte und diskutierte Praktiken, die ich nicht mag und mit denen ich so gar nix anfangen kann, Praktiken, bei denen ich nichts empfinde oder deren Sinn ich nicht verstehe.
Eigentlich ist es aber doch gar nicht so schlimm, wenn sich nicht jeder als BDSMer bezeichnet, der mal eben die Reitgerte ausprobiert oder die Geburtstagsgag-Plüsch-Handschellen über dem Bett zu hängen hat. Ich finde es einfach ehrlicher (auch oder gerade mir selbst gegenüber), zu sagen: „Ich habe mich mit dem Thema lange auseinandergesetzt und es gibt Dinge, die mich berühren, interessieren und erregen. Dennoch reicht das nicht aus, um mich dem BDSM zugehörig zu fühlen. Demnach KANN ich mich einfach nicht als BDSMer bezeichnen.“
Um mal ein ähnliches Beispiel zu nennen: Ich finde die Gothic-Szene total spannend, die Musik und den Style geil … trotzdem bin ich kein Anhänger und wahrlich auch kein Gothic-Girl (oder wie auch immer man die Mädels in der Szene nennt).
Ob das jetzt eine Erklärung ist, weiß ich nicht. Aber es ist eben das, was ich denke und fühle, wenn ich in mich hinein lausche. Es braucht nicht für alles eine Bezeichnung.