Nun bin ich nicht der Typ, der den lieben langen Tag an Sex denkt oder denken kann. Wie auch? Bei 2 kleinen Kindern, Haus und Hund und Arbeit...
Außerdem möchte er gern verschlossen sein und nur ab und zu zum Sex freigelassen werden...Ich habe aber gerne täglich Sex...
Er möchte auch, wie bei einer richtigen Dom, nicht abspritzen dürfen oder gar keinen Sex bekommen...Aber ICH mag diese Dinge !
Da ich doch die Dom bin, kann ich das doch bestimmen ! Aber wenn ich weiß, dass es nicht das ist, was er mag ?
Schau, weißt du, wie ich es mache? Wenn mein Freund sich mehr Dominanz von mir wünscht (= ich soll neben meinen anderen Aufgaben auch noch die "Verantwortung" für sein Wohlergehen tragen), dann muss er mich dafür an anderer Stelle entlasten. Dann gibts einen Plug in den Popo, ich beschäftige mich in Gedanken mit Möglichkeiten für seine Session, die irgendwann kommt - und im Ausgleich dazu, dass ich mir die "Arbeit" des Beherrschens mache, muss er mir irgendeine andere Arbeit abnehmen. Wäsche, Abwaschen, sonstwas...
Dann
musst du nicht die ganze Zeit an Sex denken, sondern du
darfst es. Denn dein Sub nimmt dir die Arbeit ab, an die du sonst denken müsstest. Vielleicht kannst du dich auch endlich mal wieder ein, zwei Stunden mit dem Buch aufs Bett legen und entspannen und dich umsorgen lassen? Ganz ohne Sex? Und am Ende darf er dir als Belohnung die Füße waschen - und wenn du dann Lust hast (nur dann!), dann hast du Sex mit ihm.
Viele Frauen trauen sich immer gar nicht, als Domse auch mal zu fordern. Sie sind so dazu erzogen, dass sie immer lieb und nett sein müssen und alle anderen Leute um sich herum zufrieden stellen, dass sie... Na ja, dass sie Dominanz mit Wunscherfüllen verwechseln.
Aber wenn ein Mann dienen und Sub sein möchte und beherrscht werden will - dann soll er gefälligst der Lady das Leben einfacher und nicht schwerer machen! Wünsche darf er haben, aber nicht fordern! Es zählen die Wünsche der Lady, und erst, wenn die erfüllt sind, werden die Wünsche des Sub erfüllt.
Ehrlich gesagt ist das längst nicht so egoistisch, wie sich das anhört. Wenn man es wirklich authentisch rüberbringt und Spaß dabei hat - dann kriegt der Sub durch das Dienen ganz oft auch einen großen Kick.
Ich bin im Alltag ein sehr dominanter Mensch. Mir ist es wichtig das wir trotzdem ein Eheleben auf Augenhöhe führen.
Hui... Permanente Keuschhaltung, permanent Erfüllung deiner sexuellen Wünsche durch deine Frau und trotzdem im Alltag bestimmen wollen...? ^^
Das klingt aus meiner Sicht sehr, sehr anstrengend für deine Frau! Was kriegt sie denn von dir dafür zurück?
Wichtig dabei finde ich aber auch, dass dir ihre Wünsche wichtig sind. Hast du nach diesen denn schon einmal von dir heraus gefragt?
Ganz wichtiger Einwand von hanjie.
Subs haben oft die Vorstellung und das Gefühl, dass die Herrin ihre Wünsche schon automatisch und von alleine durchsetzen wird - schließlich ist sie die Herrin. Aber wie soll eine Herrin das schaffen, wenn sie in der Rolle noch ein bisschen neu und unsicher ist und vielleicht im Real Life auch ein Mensch ist, der freundlich ist und möchte, dass sich alle Leute in ihrer Nähe wohl fühlen?
Klar necke ich Sie und fordere vielleicht eine Strafe.
Aber mal ehrlich, [...] ein sub der nur ja und amen sagt...
... ist vielleicht genau das, was eine unerfahrene Herrin braucht, um in ihre Rolle hineinzufinden. Bitte versetz dich einmal in die Rolle: Du bist noch total unerfahren. Ein Mensch, den du liebst, sagt dir, dass du jetzt herrschen sollst. Dieser Mensch sagt dir auch, wie du es machen sollst (Wünsche eben). Und dann kommt dieser Mensch noch im Alltag ständig an und fordert, dass du jetzt genau auf die von ihm gewünschte Art herrschen sollst...
Puh! Anstrengend und überhaupt nicht schön!
Hatte ich auch mal. Hat mir gar nicht gefallen. ICh hab mich überhaupt nicht dominant dabei gefühlt, sondern wie eine auf ihre Funktion reduzierte Wunscherfüllerin. Und das hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Ich habe ihn manchmal gehasst, wenn er wieder "subbig" wurde, es kam mir dann so vor, als ob er schon wieder fordert, als ob ich nur noch geben, geben, geben soll... Hausputz geben, Geld geben, Katzenklo putzen und geben, auf der Arbeit geben, Liebe geben und dann auch noch Herrschaft geben...
Und zurück habe ich überhaupt nichts mehr bekommen.
Schrecklich.
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Es ist gut, wenn Sub auch mal über diese Seite des Spieles nachdenkt.
Wir haben dann tatsächlich ein halbes Jahr abgemacht, dass jeder Impuls von mir ausgehen MUSS. Wann immer ein Impuls von ihm kam, hat er sich auf Augenhöhe dafür entschuldigt, weil er mich doch liebt und nicht unter Druck setzen wollte.
Und er durfte niemals renitent sein. Denn ich brauchte erst mal das Gefühl, das meine Herrschaft anerkannt wird, damit ich überhaupt hineinfinde.
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Inzwischen... bin ich souverän genug, um mich geäußerten Wünschen und Renitenz umzugehen - auf für beide Seiten höchst vergnügliche Weise. Aber da musste ich erst reinwachsen. Und das hätte ich nie gekonnt, wenn er mich dabei nicht massiv unterstützt hätte und auf meine scheuen real geäußerten Wünsche eingegangen wäre.