[b]Seufz[/b]
Das Problem, welches hinter dieser Thematik mit all ihren Facetten steckt, ist doch die Definition der Begrifflichkeiten "Dominant" - "Devot".
Und: Jeder Jeck ist anders.
Ergo versteht auch jeder Jeck was anderes darunter.
Pauschalisierungen helfen nie weiter.
Aber: ich hab einiges an Erfahrung hinter mir, und ich bin mir oft sehr, sehr sicher, dass ich sowas in der "Szene" (Stammtische, SZ, etc pp) nie finden werde.
Warum? Weil meine Begrifflichkeit von Dominanz sich eben nicht mit der Begrifflichkeit der Allgemeinheit deckt.
Dazu braucht man bloss einmal ins Wörterbuch zu schauen. Auch devot wird dort als: "unterwürfig" bis hin zu "kriecherisch" bezeichnet.
Ist das "auf Augenhöhe"? Ja, gut, ich krieche für den, der es kann, aber vorher nicht, das muss er aber erst mal beweisen. Wenn er es kann, ist es Augenhöhe, und wenn ich am Ende bekomme, was ich brauche, als Belohnung.
I.d.Regel wird das Kriechen aber vorher verlangt
Warum? Mit welcher Begründung?
Ich hab mal in einigen anderen threads hier gelesen, da ging es um den Vertrauensvorschuss, bzw. das Reden darüber, zu vertrauen. "Doms" reden ja gerne davon.
Es klappt einfach nicht. Jedes mal, wenn ich vertraue, fall ich auf die Schnauze. Warum sollte ich also eine Vorleistung liefern, und kriechen, ohne zu wissen, dass ich auch belohnt werde?
Sorry, so handelt kein "normales" Lebewesen.
Der Mensch und auch die weitaus meisten Tiere handeln zielorientiert, zweckbestimmt; Verhalten, welches belohnt wird, wird wiederholt; Verhalten, welches nicht zum Erfolg führt oder sogar negative Auswirkungen hat, wird seltenst wiederholt.
Aber von Frauen - subs - wird das verlangt? Warum?
"Dominant" wird allgemein mit "aktiv" bezeichnet.
Nur ist sinnlose Aktivität an den Bedürfnissen des Gegenüber vorbei keine Aktivität, sondern Egoismus.
Ich wäre dev, wenn... derjenige die richtigen Knöpfchen drückt. Da es aber scheinbar nur diese eine Definition von "Dominanz" gibt (ich schreibe "scheinbar", weil ich keine andere kenne), nämlich die Dominanz, die sich einfach nimmt - wie auch immer das aussieht im Einzelfall, sehe ich das Thema sehr kritisch.
Erst recht wenn es um meine Lust geht, bzw. weitergehend, um die Lust beider, auch die meines doms - denn der hat ja nur Vorteile von meiner Lust. Er kann ja quasi schalten und walten, wie er will, wenn das mit meiner Lust klappen würde... es gibt keine größere Motivation als die Lust, den Trieb.
Aber den Weg geht keiner.
Warum?
Zu kompliziert? Nicht dommig genug? Oder Angst vor der Lust der Frau?
Hank schreibt, D/S-Beziehungen (solch eine würde ich mir wünschen) seien einvernehmlich.
Ich hinterfrage immer, inwiefern etwas einvernehmlich ist, bzw. wer was wo und wann gibt.
Eine Beziehung, die zwar von aussen gesehen einvernehmlich ist, die aber, genau hingesehen, in gewissen Bereichen - und damit meine ich explizit den Bereich Sex - nicht einvernehmlich ist, d.h. für die Frau gleichermassen lustvoll und orgasmustechnisch befriedigend, ist für mich, egal, was die Beteiligten dazu sagen, erzwungen.
Oder ein Kuhhandel.
Hab ich vor ein paar Wochen noch erlebt: Er verprügelte mich - war geil - un dafür verlangte er dann, einen geblasen zu bekommen.
Es war ein Kuhhandel. Ich hab es ihm auch genau so gesagt: Er hat es nicht verstanden.
was ist daran so schwer zu verstehen, dass Frauen AUCH Lust haben UND die befriedigt haben wollen?
Ich habe den Kontakt abgebrochen. Es war schade, er war ein sehr netter, zuverlässiger Mensch. Aber beim Sex war Ende bei ihm im Kopf.
Woran liegt das?
Ist mir klar, dass hier keiner was zu diesem Einzelfall sagen kann, aber: Es ist IMMER so bei Männern.
Und das verstehe ich nicht!
Platt gesagt: Eine Frau, die sich sex. benutzen lässt, ohne O, nur weil sie die sexuelle Benutzung ihres Körpers emotional befriedigt, ist für mich schwach. Es gehört nichts dazu, sich benutzen zu lassen.
Für mich gibt es nur einen Grund für Sex/bdsm: Lust.
Kein: "Er begehrt mich, er vögelt mich, er prügelt mich, ach ist das toll" ...
das lehne ich ab.
Selbstbestätigung über solche Dinge lehne ich ab.
Je höher die Erwartungshaltung ist und umso konkreter die Vorstellungen sind, um so schwerer ist es den Richtigen zu finden.
ich habe keine hohen Erwartungshaltungen. Ich habe ganz normale Erwartungshaltungen: Befriedigenden Sex, ausleben-können meiner Sinnlichkeit in allen Facetten, incl. meines Masochismus.
Das erwartet JEDER Mensch. Das ist nicht "hoch", sondern normal.
Gruß Shelley