Wenn man sich eingeengt fühlt in einer Beziehung, weil man mit seinem Lebenspartner auch über privatpersönliche Dinge spricht, hat man irgendwie eh ein Problem.
Ich bin jetzt seit über 10 Jahren in einer betrugsfreien Beziehung, und wir haben uns nach und nach immer mehr voneinander erzählt. Die Offenheit fördert bei uns eher das nicht-betrügen, da ich mir nicht irgendwo anders suchen muß was mir zu Hause fehlt und worüber ich nicht sprechen kann.
Wenn einer wegen irgendeiner Sache was gefragt hat, hat er/sie auch im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten eine Antwort bekommen. Ich finde, das darf man durchaus erwarten. Ein vollständiges Abblocken würde mich da schon sauer machen. Zumindest ein "ich möchte da nicht drüber reden, weil es (mir zu peinlich ist, ich das nicht mit dir ausleben möchte, ich schlechte Erfahrunge gemacht habe über die ich nicht sprechen möchte, ich grad andere Dinge im Kopf habe)" sollte da schon drin sein.
Natürlich wächst das alles über die Jahre und man lernt immer mehr kennen vom Partner. Vor fünf Jahren waren wir da noch an einem ganz anderen Punkt als heute. Heute sind wir auch jetzt noch nicht "am Ende" angekommen und werden es vielleicht nie sein.
Wichtig ist aber, daß ich mit meinem Partner im Grunde über alles sprechen
könnte wenn ich das möchte, und andersherum. Und mir ist auch wichtig, daß ich alles was für mich relevant ist über ihn erfahre. Das schließt auch Dinge ein, die zu "problematischen" Verhaltensweisen des Partners führen.
"Ich steck mir beim Wichsen nen Finger in den Popo" wäre jetzt nichts, das ich als Geheimnis betrachten würde wenn ich es nicht weiß über meinen Partner. Solange es nicht zum Problem für die Beziehung wird.
Und wenn mein Partner mich ohne Erklärung blöd abblockt, wäre ich auch irritiert.