Der Schamane
Komm und geh nicht – bleib in dir befangen,grundlos ist das Schweigen deiner Erde,
wirf dich in die aufgestellten bösen Zangen,
leg dich flach vor dieser wilden Bisonherde…
die sich dort im Grasland sammelt, brüllt.
Nun, Schamane, streck dich, zeige Krallen,
sag, die tiefe Sehnsucht meine ungestillt,
sie müsse in die Trance der Meister fallen.
Verliere dich und keime still, doch laut,
wie ein verhallter Schrei der großen Seele.
Sie hat sich in dir, wissend, aufgebaut,
sie ruft dich, zögere nicht – erwähle!
Um dich, da ist doch alle Macht der Worte,
du stehst inmitten dieses Kreises „Sein“,
dein Geist ist echt, nicht von der Sorte
„gewöhnlich“ – „unversöhnlich“ – „klein“!
Begreife nun, du kannst auch was zerstören!
Schau in den schweren Himmel und gestehe
„ich will – gefühlt - der Urgewalt gehören“
bevor ich letztlich alles denke und vergehe!
(c) Sur_real