Ansichtssache...
Hallo,wie man das Thema "fremdgehen" mit einem Mann nun sieht ist, so wie es scheint, Ansichtssache. Die einen sagen so, die anderen so.
Aber ich möchte trotzdem noch einmal auf die Frage eingehen: "was macht Ihr, wenn es die Frau irgendwann rausbekommt?". Sicher, das ist eine Katastrophe, genauso wie jede Art von Fremdgehen eine ist. Hier wurde geäussert, dass dies für die Frau furchtbar schlimm ist, und allein der Gedanke daran, dass Er seinen ... vor ner Stunde in nem anderen Mann hatte usw. hat Ekel hervor gerufen. Ich denke, dass es einige Frauen auch nicht so genau mit der Treue nehmen. Mal angenommen, ich als Mann finde heraus, dass meine Frau mit nem anderen fremdgegangen ist. Dieser Mann könnte genauso eine Stunde zuvor seinen ... im A... oder wo auch immer in der Frau gehabt und abgespritzt haben. Der Gedanke daran würde mich auch ekeln - allerdings würde das zumindest bei mir nicht zu Ekelgefühlen gegenüber allen Frauen führen... Aber ok, was ist nun wenn sowas ans Tageslicht kommt? Das hängt wohl auch davon ab, wie lange es so "gut" gegangen ist, oder? Ich meine wenn man mit seinem Partner z.B. 40 tolle Jahre zusammen ist und dann kommt sowas raus. Sind dann alle diese Jahre für die Katz? Ich meine die schöne Zeit, die man gemeinsam in dieser Zeit erlebt hat, kann man doch nicht einfach rückwirkend auslöschen... Ok, was ist die Alternative? Am Anfang der Beziehung gesteht der Mann seine Neigung, und die frisch begonnene Beziehung ist dahin. Keiner der beiden hat möglicherweise je wieder einen Menschen gefunden, der seinen Traumvorstellungen sooo nahe kam. Beide lebten 40 Jahre lang (und länger) getrennt und waren in dieser Zeit nicht wirklich glücklich. Was ist den nun besser? Klar, aus moralischer Sicht die zweite Alternative -- gestehen. Aber um welchen Preis? Das Leben besteht nicht nur aus Moralvorstellungen sondern auch as dem Leben leben selbst. Demgegenüber steht die Katastrophe nach 40 Jahren, weil's rauskommt. Möglicherweise kann man nach so langer Zeit gar nicht mehr ohne einander und man verträgt sich vielleicht sogar trotz der Katastrophe...?
Dann zum Kommentar, wie man sich herausnehmen kann für zwei Menschen zu entscheiden. Wenn man ein wenig nach "Kuckuckskind" googelt, dann stolpert man immer wieder über in etwa über die gleichen Zahlen. Jedes 7. bis 10. Kind ist ein Kuckucksei. Hier nimmt sich Frau sogar raus für drei Menschen zu entscheiden. Über sich, den vermeintlichen Vater, und das Kind. Ich finde diese Statistik ist erschreckend -- aber das nur so am Rande. Und im Prinzip bestimme ich immer das Leben anderer mit, wenn ich eine Entscheidung treffe, die andere direkt oder indirekt beeinflusst. Wenn ich mich dazu entscheide, meinem Partner meine Neigung zu gestehen, dann bestimme ich auch über seinen Kopf hinweg. Ich konfrontiere den Partner mit einer Tatsache, und er ist gezwungen(!) sich damit auseinanderzusetzen. Ich könnte also auch fragen: wie kann ich mir das Recht herausnehmen einfach zu entscheiden, dass das Gegenüber sich ab sofort mit einer Tatsache zurechtzufinden hat. Vielleicht habe ich gerade seine komplette Vorstellung für das zukünftige Leben miteinander zerstört... Ist das nicht auch eine Katastrophe?
Bitte einfach mal über diese Dinge nachdenken. Ich will nicht behaupten, dass es richtig ist, seinen Bi-Neigungen heimlich nachzugehen. Aber ich behaupt auch nicht dass es immer falsch ist. Es ist eben Ansichssache: erzwinge ich aufgrund meiner Entscheidung eine möglicherweise katastrophale Konfrontation mit Tatsachen, oder lasse ich dem Partner ein stück weit seine eigene Welt und zwinge ihn damit in dieser (Schein-)Welt zu leben.
LG,
ich (m)