Schlußbetrachtung
Hallo zusammen,
nochmals vielen Dank für Eure teils sehr interessanten Beiträge.
Auch wenn keiner dabei war, bei dem ich meine Erfahrungssituation genau wiedergefunden hätte, habe ich sie mit großem Interesse gelesen und versuche hier mal eine Auswertung:
Ich glaube mehr oder weniger drei Varianten der Erfahrung zu erkennen:
1. Jemand hat einmal seine große Liebe gefunden und irgendwann -aus welchen Gründen auch immer- wieder verloren. Alle nachfolgenden Partner sind mehr oder weniger Ersatz dafür, während das Herz noch immer an dem einen hängt.
2. Die große Liebe wurde erst nach einer oder mehreren vorausgegangenen Partnerschaften gefunden, die sich eben im Nachhinein als Testläufe erwiesen. Oder weil sie aufgrund äußerer Umstände zunächst akzeptiert wurden, in der unterschwelligen Hoffnung, noch einmal etwas “besseres” zu finden, was dann auch geschah.
3. Die große Liebe wurde bislang nicht gefunden, stattdessen alle erlebten Partnerschaften als gleichwertig empfunden. Vergleichbar mit einer Aneinanderreihung von Abenteuern, bei denen jedes seinen individuellen Reiz hatte. Hier steht die große Liebe entweder noch aus oder wird gar nicht angestrebt, weil man sich nicht übermäßig emotional binden will.
Abgesehen von allem, halte ich nichts davon, sich “aufzusparen”. Allerdings nicht wegen der so oft idealisierten sexuellen Erfahrung. Denn diese nützt nicht viel, um ein dauerhaft glückliches Sexleben bzw. Partnerschaft zu führen, weil jeder Mensch anders empfindet und sich zudem verändert. Sondern einfach deshalb, weil ich in Liebe ohne Sex ebensowenig einen Sinn sehe, wie in Sex ohne Liebe.
Einen Aspekt jedoch vermisse ich:
Sein Herz kann man nur dem geschenkt haben, der es auch angenommen hat!
Diejenigen, die glauben, ihr Herz mehrmals verschenkt zu haben, sollten sich vielleicht einmal fragen, welcher seiner Ex-Partner es wirklich angenommen hat!
Und jetzt nochmal zu mir:
Und das wäre vielleicht die vierte Variante:
Jemand hat von Anfang an klare Vorstellungen von seinem künftigen Lebenspartner. Lernt er jemanden kennen, der diesem Bild entspricht und bei dem er sich einigermaßen sicher ist, er könnte seine große Liebe werden, bietet er ihm sein Herz an bzw. versucht des seine zu gewinnen. Dann bekommt er vielleicht einen Korb, versucht es nochmal oder sucht weiter.
So konnte ich mein Herz auch nur der Frau schließlich schenken, die es annahm. Was ich immer wieder feststelle, ist, daß die meisten Menschen für ihre Lebensplanung hinsichtlich Partnerschaft irgendwie kein schlüssiges Konzept haben, sondern einfach den Dingen ihren Lauf lassen.
Wie auch immer, ich wünsche Euch allen eine glückliche Zukunft.
weserjunge