90% aller meiner fotografischen Themen nehme ich mit einem 35mm und einem 90mm Objektiv auf (bezogen auf das ehemals Kleinbildformat von 24mm x 36mm).
Doch das hilft dem Threadersteller recht wenig.
Hätte man HCB gefragt, dann hätte er uns allen einen Vogel gezeigt und gesagt; "... so lange ich zwei Füße habe, brauche ich kein Zoom oder ein anderes Objektiv ...".
Doch das hilft hier auch nicht weiter.
Warum man sich als Fotoamateur (nicht der Semi-Profi) heute noch einen Riesenklotz mit Ofenrohr großen Durchguckdingern um den Hals hängt, ist mir ebenso schleierhaft wie die Mutmaßung, was man denn so alles braucht um ein Foto zu schießen.
Die sparsamste Möglichkeit zu verhindern, dass einem ein Motiv durch die Lappen geht ist seine Linse zu kennen. Das setzt nur etwas Verständnis und Übung voraus. Und richtig eingesetzt kann auch das mitgelieferte Kitobjektiv durchaus genügen.
Wenn es darum aber geht ein leichtes Equipment zu finden, dass neben einem enormen Zoombereich auch noch andere, für ein Foto wenig relevante technische Daten aufweist, dann würde ich lieber zu diesen Superzoomkameras greifen.
Da gibt es Modelle (z.B. von Panasonic/Leica) mit Antiwackel und Brennweiten von 24mm - 600mm, HD-Filmfunktionen und viel, viel mehr, für einen angemessenen Preis. Und die Dinger passen sogar noch in die Jackentasche, solang es kein Sakko ist.
Qualitativ sind die Bilddaten für den Heimgebrauch durchaus zu empfehlen und preislich ist das "All-in-one"-Paket unter einer SLR mit vergleichbarem Objektivpark angesiedelt.
Wer ein "Mehr" (an Abbildungsleistung) will, der muß halt tiefer in die Tasche greifen und benötigt irgendwann einen Sherpa zum Transport des Geraffels.
Wobei man sich immer fragen sollte, ob das überhaupt nötig ist.
Wie man sicherlich herauslesen kann, kann ich keine "optimale" Linse empfehlen.
Statt dessen will ich nur anführen, dass ich z.B. bei gebuchten Gesellschaftsreportagen (Empfänge, kirchl. oder standesamtl. Hochzeiten) gerne auf meine alte EOS 5 (ohne Mark oder Pfennig) und dem IS 28-135mm zurückgreife. Damit ist auch alles aufnehmbar (für diese Zwecke), ich spare Zeit beim Objektivwechsel, kann in beengten Räumen statisch arbeiten und ohne das eigentliche Geschehen zu stören, von einer Totalen auf Details wechseln.
Doch manchmal täte einem Bild etwas Bewegung des Fotografen ganz gut.
Daher möchte ich raten, nutze was du hast und erst wenn es sicher ist, dass du ein mehr an Linse brauchst, dann ergänze dein Equipment entsprechend deiner fotografischen Hauptinteressen.
Oder wie Robert Capa sagte: "... sind deine Bilder schlecht, dann warst du nicht nah genug dran ..."
... so hat ein jeder seine Art sein Equipment zu sehen. Wo der eine losschreit; "... man benötigt Profilinsen ...", brüllt der Nächste; "... Superzooms sind unschlagbar ...", ein dritter rät zum rotem Punkt und die Fotografen, die noch zu analogen Zeiten Ihren Job gelernt haben schütteln den Kopf und sagen: "Das was heute jede Amateurkamera zu leisten vermag war im analogen Zeitalter nur sehr aufwendig, wenn überhaupt, zu bewerkstelligen. Und ausserdem - unter 6x6 ist Kinderkacke ..."