Auch ich bin so eine treue Seele gewesen. Ich hatte bisher nur einen Mann, nämlich meinen Mann. Ich kannte den Sex nur mit ihm. Seit über 10 Jahren sind wir nun schon verheiratet. Wir waren schon vorher etliche Jahre zusammen. Doch vor 4 Jahren hat sich die Routine und Gewohnheit in unsere Ehe geschlichen. Wir gingen nicht mehr zusammen aus, er geht früh ins Bett, ich sehe fern. Ich bin sportlich ziemlich involviert, er sitzt am WE ewig im Fernsehsessel. Wir haben überhaupt keine Gemeinsamkeiten. Aber das Schlimme ist, der Sex grottenschlecht, abgesehen dauert er nur 3 Minuten, rein raus, rein raus , das vielleicht ein paar mal – das wars. Ich machs, weil er sonst ziemlich beleidigt ist und dann noch weniger mit mir spricht
So kam es, wie es kommen musste. Auf einer Weihnachtsfeier wurde mir der neue Arbeitskollege vorgestellt- Da stand er nun vor mir, ein Bild von einem Mann, attraktiv und sexy. Ich konnte meine Augen kaum von ihm wenden. Wir kamen ins Gespräch und da stellte sich heraus, dass auch er verheiratet ist. Wir tanzten bis 4 Uhr morgens durch, dann wollte er mich begleiten. Hinter einem Baum bekam ich dann wohl den leidenschaftlichsten Kuss meines Lebens (mein letzter Kuss von meinem Mann ist jetzt 4 Jahre her)
Da war es um mich geschehen, ich bekam weiche Knie, er fuhr mit der Hand unter mein Kleid bis zu meinem Busen. Ich wurde schwach. In seinem Auto schliefen wir dann miteinander. Er war so atemberaubend leidenschaftlich, voller Ekstase und so fantasiereich. Ich machte Dinge, von denen ich bis dato nur gelesen habe. Und ich habs genossen.
Zu Hause angekommen, wartete ich dann auf das schlechte Gewissen, dass mich plagen sollte. Doch es kam nicht, stattdessen nahm der Egoismus Oberhand bei mir. Ich wollte diesen Sex mit diesem Mann noch einmal genießen. 3 Monate vergingen und wir landeten wieder im Bett und so ging es alle 4 bis 6 Monate so. Übrigens, das schlechte Gewissen hat sich bei mir noch immer nicht eingestellt. Mein Mann und ich, wir leben so, wie immer. Ich habe Sex mit ihm, und es ist alles im Lot. Nur meine Affaire möchte ich nicht aufgeben.
Jetzt hab ich persönlich ein kleines Problem. Vielleicht sehe ich das auch falsch oder interpretiere da was hinein, was nicht ist. Bei der schicksalsträchtigen Weihnachtsfeier wurde wir natürlich auch von den anderen Kollgen gesehen. Wir tanzten, sagen wir mal, etwas ausgelassener, als die Anderen. So ist es dann zu Tuscheleien gekommen. Wobei ich festhalten möchte, dass niemand uns gesehen haben kann. Die Rederei war nun mal da. Ich negierte dieses Gerede und ging auch auf kein Gespräch ein. Ich brauche mich nicht zu rechtfertigen. Mein Süßer agiert so, dass er mich gefließentlich ignoriert und kaum mit mir spricht. Wir haben auch keinen Augenkontakt. Für mich ist das ein ganz schlimmes Gefühl. Mag sein, dass er eine sehr stressige und schwierige Arbeit hat, die seine volle Konzentration verlangt. Aber diese Ignoranz tut mir im Herzen weh. Da kommts schon vor, dass wir 3 oder 4 Tage kein Wort sprechen. Dann plötzlich kommt wieder das süße Lächeln über seine Lippen und meine Herz schmilzt wieder dahin. Meine Gefühle fahren Achterbahn, von tiefster Traurigkeit, bis hin zur Leidenschaft ist alles drin. Und wenn wir dann wieder zusammen sind, kann er soooo lieb sein. Aber irgendwie gibt es dem Ganzen einen schmutzigen Touch. Einerseits will ich auf keinen Fall auf den Sex mit ihm verzichten, andererseits komme ich mich benutzt vor. Ich weiß z. Z. weder ein noch aus. Jetzt bin ich wieder mal in einem seelischen Tief. Wobei ich vom Grund auf ein absolut fröhlicher Mensch bin, immer gut gelaunt und immer liebenswert. Aber irgendwie ist mir dieses Gefühl abhanden gekommen. Aber da muß ich durch, ob ich will oder nicht. Ich habs mir eingebrockt, ich muß es nun auch auslöffeln. Wie ich agiere, weiß ich noch nicht, ich will auch nicht großartig darüber nachdenken, dafür hab ich zu großen Kummer. Wer weiß, vielleicht siehts bald wieder anders aus. Das Komische daran ist, wenn ich diese Ignoranz bei ihm anwende, störts ihm. Und er sagt mir das auch. Das Spielchen funktioniert, aber es braucht viel Kraft und viel Überwindung, denn im inneren meines Herzen liebe ich ihn.