Wenn man direkt fragt, färben Leute immer schön. Ihre ungefilterten Worte zeigen viel mehr Wahrheit.
Der Wahrheitsgehalt bei Gesprächen über den Ex-Partner ist wahrscheinlich noch geringer als bei direkten Fragen. Zumal wenn man davon ausgeht:
Wenn man direkt fragt, färben Leute immer schön.
Warum sollten die Worte zum Ex ungefiltert sein?
Ich glaube bei Themen zum Ex-Partner ist die Wahrscheinlichkeit, sich selbst besser darzustellen als die/der Ex größer.
Ich finde man sollte erst einmal davon ausgehen, dass das „Date“ das was es sagt auch so meint.
Ob jemand ehrlich ist oder nicht zeigt sich leider meist erst später.
Ich rede hier nicht von Lügen oder Wahrheit, sondern von Färben.
Was interessiert mich der Ex meines Partners? Aber mich interessiert:
• redet er mit Respekt von dieser Person
• redet er selbstkritisch von dem, was schiefgelaufen ist, oder dreht er es eher so, dass sie subtil schuldig erscheint
• was verraten seine Worte darüber, was er von einer Beziehung erwartet, wie er sich im Beziehungsalltag verhalten wird (hierbei sind die Nebeninformationen meist viel interessanter als ein "Ich bin jemand, der in einer Beziehung auch in kleinen Dingen aufmerksam auf die Bedürfnisse meiner Partnerin eingeht" - denn das glaubt er wahrscheinlich sogar selbst. Ein grober Klotz hält sich manchmal für besonders empathisch und ist davon ehrlich überzeugt.)
• Wie beurteilt er andere Menschen und schätzt sie ein? Welche Werte nennt er dabei, was ist ihm besonders wichtig? Vielleicht glaubt er, dass ihm bestimmte Dinge wichtig sind, und wird die auf Nachfragen auch gerne nennen - aber wenn er über die Ex redet, dann merke ich beispielhaft, was ihm eben wichtig ist, was ihn stört, was er gar nicht abkann und was er besonders mag. Das sind nicht immer die Dinge, die er bei direktem Nachfragen nennen würde - Selbsteinschätzung ist nicht immer exakt.
Wer sich selbst deutlich besser darstellt als die Ex, wäre bei mir z.B. schon mal unten durch ;).