Dazu brauch ich kein Unterbewusstsein welches die Fragen aufwirft ob er es jetzt so gemeint hat wie er es sagt oder vielleicht doch nicht!
Schön, das wird das Unbewusstes freuen, vielleicht trollt es sich ja woanders hin....
Ich weis ja nicht in was für Beziehungen hier einige leben
Was mich betrifft, in einer höchst lebendigen, ich erläutere es gleich:
... aber ich rede wenn es Probleme gibt mit meinem Partner darüber. Offen und ehrlich und ohne wenn und aber...
Wunderbar! Aber vielleicht habe ich mich tatsächlich mißverständlich ausgedrückt. Das Bild des gemeinsamen Unbewussten bedeutet keineswegs, dass man sich nur über "unbewusste" Signale unterhält. Es soll deutlich machen, dass unser Handeln in unsere Beziehung nur von eigenen Wünschen und Wollen bestimmt ist. Desto bewusster man sich dies macht, umso besser. Sich das Unbewusste bewusst zu machen, und es dadurch zu integrieren, ist das große Problem und die große chance.
Und dazu ist das gemeinsame Reden unabdingbar. Da aber das Miteinandereden, zumal im Konfliktfall, meist auf Beschuldigung-Rechtfertigung hinausläuft, hat der besagte Paarteherapeut Möller das Konzept des "Zwiegespräches" entwickelt, eine Art geregeltes Sprechen, nach dem jeder 20 Minuten oder länger sprechen darf, ohne vom anderen unterbrochen zu werden. Es gibt noch weitere Regeln, die ich mir aber jetzt spare, die aber darauf hinauslaufen, dass jeder nicht sich verteidigen, sondern vielmehr sich selbst mitteilen soll. Sinn der Übung ist, möglichst viel vom anderen erfahren, und dem Unbewussten einen möglichst großen Raum zu geben.
Meine Partnerin praktizieren dies seit einem Jahr, in einem wöchentlichen, oder zumindest 14tägigen Rhythmus. Manchmal kommen Konfliktthemen zum Vorschein, die wir zu diesem Zeitpunkt garnicht erwartet hätten, und dann enden manche solche Gespräche ziemlich unangenehm. Manchmal werden Konflikte, die wir uns als groß vorgestellt haben, plötzlich kleiner als befürchtet.Man kann sich dies als eine Art Gruppentherapie zu zweit vorstellen - was jede Beziehung villeicht schon an sich ist, nur eben hier noch bewusster. Geredet wird jedenfalls mehr als vorher, gestritten weniger, aber lebendiger ist es auf jeden Fall.
Gruß Felix