Meiner Meinung nach darf in einer Beziehung ALLES thematisiert werden. Wenn man in einem ehrlichen, respektvollen Austausch miteinander ist, gehören Themen der Vergangenheit ebenso dazu, wie Vorstellungen über die Zukunft.
Natürlich ist das Hier und Jetzt wichtig. Aber wie ich jetzt bin, hängt doch davon ab, wie mein Weg gewesen ist.
Neues Leben, neuer Abschnitt, Altes verarbeitet & abgehakt, neuer Sprung mit nacktem Hintern ins kalte Wasser. (...) Im IST leben, nicht in der vergleichenden Differenz von Vergangenheit und möglicher Zukunft.
Der Vergleich von Altem mit Aktuellem gehört ja nicht zwingend dazu, wenn man über sein bisheriges Leben erzählt. Wenn jemand ständig mit Früherem vergleicht, macht er auch meiner Meinung nach etwas nicht ganz richtig. Wenn man dagegen einfach nur erzählt, wie das bisherige Leben gewesen ist, finde ich das gut.
Warum sollte ich in einer Beziehung nichts über meine Vergangenheit erzählen dürfen, nur weil es die Vergangenheit ist? Und wenn doch, warum dann bestimmte Bereiche vorsätzlich ausblenden, selbst wenn der Mensch, der mich liebt und den ich liebe danach fragt?
Das verstehe ich nicht.
Wie gesagt: Es geht in Erzählungen erst einmal nicht darum, zu vergleichen. Es geht um ein berechtigtes, ehrliches Interesse der Partner aneinander, und da darf man so viel erzählen, wie man möchte und der andere es erfahren will - ganz nach dem Prinzip: Kleinster gemeinsamer Nenner.
Man sollte seine Erzählungen dem anderen nur nicht aufdrängen, wenn dieser sie gar nicht hören will.
Gruß
Chennai
PS:
Vergangenheit, die eigene wie auch die anderer Menschen und die der "Menschheit" ist wichtig. Sie erklärt, warum wir hier und heute so stehen, wie wir sind. Ich halte es also für legitim, ja sogar für wichtig, über alles Vergangene zu reden, wenn beiden danach ist.