Ich gebe jetzt auch noch meinen Senf dazu. Und hier handelt es sich natürlich nur um meine ganz persönliche Sichtweise.
Für mich stellt der TE zwei verschiedene Fragen. Was macht einen guten Liebhaber aus? Und was macht den ersten Sex mit einem Mann besonders aufregend?
Die zweite Frage kann ich schneller beantworten. Ich habe im Normalfall nur mit jemandem Sex, auf den ich Lust habe, den ich in diesem Moment mehr will als alles andere. Und da der Reiz des neuen mich sehr anmacht, bin ich wahrscheinlich so scharf auf ihn, dass er schon komplett andere Vorlieben haben muss als ich, damit ich es nicht wahnsinnig geil finde.
Das ist mir nur drei Mal passiert (also dass es gar nicht gepasst hat - und nur einer davon war ein ONS). Und da habe ich auch nicht gesagt oder gedacht, dass das schlechte Liebhaber waren, sondern dass es einfach nicht gepasst hat. Obwohl ich bei dem einen ungeschickten Schnellspritzer, dem völlig egal war, was mir gefällt, und der kein Interesse hatte, sich mit meinem Körper zu beschäftigen, annehmen würde, dass auf diese Art und Weise nicht viele Frauen stehen…
Die Chemie muss stimmen, der muss gut küssen können (ganz wichtig).
Und Erotik ist mehr als Äußerlichkeiten. Klar muss er mir gefallen. Aber manch einer hat mir erst gefallen, nachdem ich ihn besser kennengelernt habe. Ich finde auch nicht jeden Mann automatisch erotisch ansprechend, den ich "schön" finde.
Der Wunsch den Mann wieder zu sehen wird eher dadurch beeinflusst, ob ich Gefühle für den Mann habe. Wenn ich verknallt bin, dann will ich ihn wieder sehen (auch wenn das erste Mal mit ihm weniger berauschend war).
Ob er ein für mich (! - vielleicht sogar langfristig) passender/guter Liebhaber ist, zeigt sich erst mit der Zeit.
Und ich stehe übrigens auf nette Männer (nett im Sinne von sympathisch, freundlich, sensibel, einfühlend…). Im Bett reicht mir nett allerdings nicht. Da sollte er auch das Tier rauslassen können und wollen.
Sex sollte für ihn kein Leistungssport sein. Und Sex ist für ihn nicht nur GV und Orgasmus.
Er sollte mit meiner Lust spielen können. Experimentierfreudig sein.
Nicht immer die gleiche Nummer abspulen wollen (auch dann nicht, wenn diese Nummer die ersten Male gut funktioniert hat). Er sollte wilden, harten Sex mögen. Und er sollte auch ausgiebiges, zärtliches Streicheln mögen.
Ich muss spüren, dass er mich begehrt. Dass ihm gefällt, was ich tue. Er sollte mich nehmen können, aber er sollte sich mir auch hingeben können.
Natürlich sollte er auf mich eingehen. Aber er sollte auch wissen, was ihn anmacht und in der Lage sein, sich das zu nehmen und vor allem auch darüber zu reden (eher außerhalb des Bettes als dabei, obwohl ein bisschen dirty talk mag ich auch, wenn man auf die "gleiche Sprache" abfährt).
Er muss nicht alle meine Vorlieben teilen, aber eine gewisse Schnittmenge sollte da sein. Und man kann auch zusammen neue Vorlieben entdecken. Ich selbst habe in unterschiedlichen Beziehungen schon unterschiedliche Favoriten gehabt und wollte nicht mit jedem alles ausleben. Machtspiele können z. B. heiß sein. Das passt aber nicht automatisch, wenn er auch darauf steht.
Kompatibilität ist meiner Meinung nach wichtiger als Erfahrung. Und selbstverständlich liegt es immer an beiden, ob es guter Sex wird.
Und ja, ich habe auch schon Männer als gute Liebhaber empfunden, die nicht (oder nicht mal ansatzweise) alle der oben genannten Punkte erfüllt haben! Aber man wird ja mal träumen dürfen….