Sebastian Haffner 27.12.1907
Sebastian Haffner (* 27. Dezember 1907 in Berlin; † 2. Januar 1999 in Berlin; eigentlich Raimund Pretzel) war ein deutscher Publizist.
Um seine in Deutschland verbliebene Familie nicht zu gefährden, legte er sich das Pseudonym Sebastian Haffner zu (Sebastian ist abgeleitet von Johann Sebastian Bach und Haffner von der Haffner-Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart).
Nach Abschluss des Gymnasiums studierte er Jura und trat anschließend in den Staatsdienst ein. Er verließ diesen bereits 1933 aus Protest gegen den nun an die Macht gekommenen Nationalsozialismus. In dieser Zeit lernte er seine künftige Ehefrau Erika Landry kennen, die in der Terminologie der Nazis Jüdin war
Erst Mitte der 50er Jahre kehrt Haffner, inzwischen britischer Staatsbürger, nach Deutschland zurück. Er macht eine steile Karriere - als Journalist, Fernsehkolumnist und Buchautor ("Preußen ohne Legende"). Seine "Anmerkungen zu Hitler" werden weltweit zum Bestseller.
Haffner gilt als einer der erfolgreichsten Autoren historischer Literatur, die sich an ein breites Publikum richtet. Er war einer der bedeutendsten und umstrittensten deutschen Publizisten der Nachkriegszeit. Seine Lebensthemen waren Hitler und die (preußisch)-deutsche Geschichte. Er verstand es, komplizierte geschichtliche Zusammenhänge einem breiten Publikum verständlich zu machen und gleichzeitig in scharfsinniger Analyse und mit unorthodoxer Fragestellung bekannten historischen Sachverhalten neue Perspektiven zu geben. Politisch lässt er sich insgesamt kaum dauerhaft einordnen, konstant ist einzig seine kompromisslose, klarsichtige und vorurteilslose Ablehnung des Nationalsozialismus. Während er in den fünfziger Jahren antikommunistisch argumentierte, näherte er sich gegen Ende der sechziger Jahre dem linken Spektrum, von dem er sich später wieder entfernte.
Haffner ist meinungsfreudig und streitbar wie kein anderer: Er polemisiert, ideologisch durchaus ein 'Kalter Krieger', gegen die Kommunisten, sympathisiert jedoch mit der APO, der Studentenbewegung von 1968. Er ist weder rechts noch links - ein selbstständiger Kopf, der sich politisch nicht festlegen lässt, scheinbar unbekümmert seine Meinung wechselt. Haffner, 1907 in Berlin-Prenzlauer Berg geboren, lebt seit den 60er Jahren im gutbürgerlichen Dahlem. 1999 stirbt der Hochbetagte.
Auszüge Wikipedia/mdr.de
Allen die an deutscher Geschichte interessiert sind empfehle ich diese zwei Bücher, hier habe ich Preußen und das Hitlerreich „kennen gelernt“
Preußen ohne Legende (Bildteil: Ulrich Weyland, Hrsg.: Henri Nannen). Stern-Buch, Hamburg 1979, ISBN 3-570-01123-2
Anmerkungen zu Hitler. Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-596-23489-1
Off Topic
Und weil wir gerade bei „deutscher Geschichte“ sind. Es wurde ja hier über Seiten die „Geschichte“ der „DDR“ beschrieben. Schön wenn sie so glorifiziert wird, die Früchte solcher Berichterstattung fällt scheinbar auf fruchtbaren Boden.
Das ging heute über den Sender des Deutschlandfunk Kultur:
Donnerstag, 27. Dezember 2007 16:30 Uhr
Ängstlich und ahnungslos:
Brandenburger Schüler halten DDR für Sozialparadies
Aus Zukunftsangt und Unwissenheit verklären Brandenburgs Schüler die DDR als Sozialparadies. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Freien Universität Berlin mit 750 Schülern der 10. und 11. Klassen. Obwohl 80 Prozent der Befragten angaben, wenig oder nichts über die DDR zu wissen, lobten sie dennoch deren soziale Sicherheit. Der Berliner Politikwissenschaftler Klaus Schroeder erklärte, 40 Prozent der Schüler hielten das politische System der DDR für besser oder genauso gut wie das der Bundesrepublik. Ein Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur fiel den Schülern dabei nicht auf.