Recht haben und Recht bekommen?
Das Recht auf Freiräume, selbst auf sexuelle Verwirklichung sprechen wir niemanden ab, denn dieses ist unstrittig vorhanden.
Das glaube ich Euch gerne - nur
unstrittig ist das sicher nicht, leider.
Anders jedoch ist es mit der Umsetzung dieses Rechtes. Wir sollten hier niemals die Wünsche eines jeden anderen ausser Acht lassen.
mit "eines jeden Anderen" ist bestimmt der Partner oder die Partnerin gemeint. Die wenigsten Menschen in einer Partnerschaft werden das auch gerne machen, besonders wenn die "Wünsche" des Partners nicht immer aus "NEIN das will ich nicht" bestehen.
Selbstverständlich wird auch kein Mensch mit dem Eingehen einer Beziehung Besitz des anderen, aber dennoch setzt es ein Miteinander voraus.
Ein Miteinander ist das auch dann gegeben wenn A JA sagt und B NEIN? ... und das nicht nur in einer Frage? Bedeutet Miteinander nicht auch das man bereit ist sich auf die Phantasien und Wünsche des GELIEBTEN Partners oder der GELIEBTEN Partnerin EINZULASSEN, OFFEN ZUSEIN UND SICH GEMEINSAM ZU BEGLEITEN
AUCH BEIN ENTDECKEN NEUER DINGE?
Wenn einer also meint sich unbedingt sexuell verwirklichen zu müssen, sollte er/sie schon bei der Auswahl des Beziehungspartners darauf achten, ob diese sexuelle Verwirklichung auch mit dem anderen möglich ist.
Das ist eine schöne, theoretische Regelung, doch sie berücksichtigt nicht das Menschen sich verändern, das manche neue Bedürfnisse bekommen, das neue Wünsche, Sehnsüchte und Träume entstehen können. Menschen gehen doch keine Bindung ein und bleiben dann für den Rest des Lebens so wie sie sind.
Kann ich ihr als ihr Partner diesen Wunsch abschlagen und mir das Recht herausnehmen, ihr diese Phantasie zu verwehren? Haben wir wirklich das Recht darauf, den Partner alles in sexueller Hinsicht zu verbieten und mit Konsequenzen zu drohen?
Ja und Nein. Zu verbieten hat man dem anderem Part gar nichts. Mit Konsequenzen zu drohen allerdings schon, siehe vorletzten Absatz dieses Beitrags.
Wunderbar, man verbietet nicht aber man - übt Druck aus mit den Konsequenzen: "Ich habe kein Interesse Deine Phantasien umzusetzen, aber na klar Schatzi Du kannst mit anderen XYZ-Sex machen, das verbiete ich Dir nicht, nur ich trenne mich dann von Dir, Das Haus behalte ich natürlich..." ???
Ja so wird es ja auch oft gelebt. Der Rat wird im Forum auch regelmäßig erteilt wenn man an diesen Punkt kommt.
Das passt auch gut in die "DER-JA-SAGENDE-IST-SCHULD" Dogmatik.
Natürlich, um nochmals auf das Recht zurück zu kommen, hat jeder dieses Recht, nur wie steht es mit der Umsetzung? Was wenn der andere Part damit nun nicht klar kommt? Umsetzung eines Rechtes zu Lasten der Beziehung/Partnerschaft/Ehe?
Warum wird das Umsetzen eines Rechtes als zu LASTEN der Partnerschaft gehend gewertet? Viele Ehen werden doch dadurch
stabiler das genau diese Freiräume eingeräumt werden.
Geschieht das nicht bestehen Spannung und Unzufriedenheit weiter. Was wenn der andere durchaus damit klarkommen könnte wenn er wüßte das der oder die Partner/in zwar z. B. Sex mit anderen macht aber dennoch Lebenstreu ist? ABER eben nicht WILL. Kann man dann nicht umgekehrs sagen, das Verweigern eines Rechtes geht auch zu LASTEN der Partnerschaft.
Gilt nicht beides? Lebt eine Partnerschaft nicht vom Miteinander, auch bei kontroversen Themen. Ich habe den Eindruck Miteinander bedeutet für viele Menschen "das gemacht wird was ICH will und das NICHT GEMACHT wird was ICH NICHT WILL.
Das bedeute nicht das man "ALLES WOLLEN MUSS"
Wir sollten nicht vergessen, das was des Einen Recht ist, nicht automatisch des Anderen Pflicht sein kann und muss.
Das ist ein Paradoxon, auf der einen Seite ist es gut so, auf der anderen ist es schlecht. An dieser Stelle denken sicher viele an EHELICHE PFLICHTEN und ZWANGSSEX in der BEZIEHUNG, wie das in früheren Zeiten in manchen Ehen so einhergehend mit der Unterdrückung der Frauen war.
Heute hat man den Eindruck das NICHT IN ALLEN aber in vielen Ehen genau das Gegenteil der Fall ist. Man macht das was schön und angenehm ist und alles was Verpflichtung bedeutet überläßt man getrost dem Partner.
Nicht jeder ist eben in der Lage sexuell so frei zu sein und so gönnen zu können wie ihr und wir.
Doch JEDER IST in der LAGE sexuell frei zu sein, aber NICHT JEDER hat das INTERESSE dies zu sein.
Unsere Gesellschaft ist leider immernoch anders geprägt, für viele ist nicht wichtig was die Partnerin will, sondern das was die immerhin schon brökelnde gesellschafltiche Konvention dazu sagt.