@ Neugierpaar
Will mal versuchen Dir zu antworten, wenngleich es sicherlich so viele Möglichkeiten gibt, wie Menschen. Aber vielleicht kann man einen roten Faden finden.
Vielleicht ist Dir schon mal aufgefallen, dass die meisten Swinger schon ein bisschen älter sind. Also nicht mehr nur so Mitte Zwanzig, das ist eher die Ausnahme. Nun sind viele ältere Paare ja meist schon ne Weile zusammen. Und wie überall, wird auch Sex dann ein bisschen zur Routine, auch wenn das kein Mensch hier zugeben würde. Man bekommt einfach Appetit auf jemand anderen. Du kennst das sicherlich auch, dass Du bei einem oder anderen sagst: ups, das gefällt mir, den würde ich nicht von der Bettkante stossen. Heisst aber noch lange nicht, dass man verliebt ist dann. Sondern einfach Lust auf Sex hat mit dieser Person. Was passiert in vielen Beziehungen: einer geht fremd, oder sogar beide. Ist das so abgesprochen, dann ist gut, wenn nicht, dann verletzt es. Denn Fremdgehen impliziert meist auch ein Verlieben und das tut dann weh.
Also versucht man einen gemeinsamen Weg zu finden und peppt sein Sexualleben - denn man will ja weiter zusammen sein - ein bisschen auf, indem man Abwechslung sucht. In Anbetracht dessen, dass Sex erst an 12. Stelle von der Skala was eine Beziehung trägt kommt, ist das wenn beide einverstanden sind, nichts verwerfliches. Warum nicht?
Der zweite Fall ist sicherlich auch immer wieder der, dass man gerne etwas hätte, was der Partner nicht so geben kann. Sei es durch eine Hemmung, sei es durch Desinteresse an bestimmten Praktiken, sei es durch Krankheit, Impotenz, usw. usw. Da gibt es viele Optionen. Warum soll man es dem geliebten Partner nicht gönnen, dass er/sie auch sexuell glücklich wird? Denn über eines sind wir uns ja einig, wir möchten, dass es dem Partner gut geht und erfreuen uns dann auch daran.
Wir kennen ein Pärchen, da hat er einen relativ weichen Penis, auch wenn er erregt ist und es fällt ihm schwer eine Frau zu penetrieren. Sie mag das aber, also holt sie es sich woanders in seinem Beisein. Und er freut sich für sie, schaut zu und findet es auch geil.
Prinzipiell ist der Mensch nicht monogam von Natur aus. Wir sind genetisch so gepolt, dass wir uns potentielle Sexpartner "erriechen" bzw. unsere Körperbakterien entscheiden darüber ob wir Sex mit einem Gegenüber haben werden oder nicht. Es ist eine rein gesellschaftliche, bzw. kirchliche Implikation, dass man monogam leben soll/muss. Fast alle Völker waren vor Christi Geburt noch promiskuitiv. In vielen Völkern herrschte noch das Matriarchat und die Frau konnte sich jeden Mann nehmen, den sie wollte und die Männer hatten dadurch auch Abwechslung. In frühen Gemeinschaften von Menschen wurde wild durcheinander gevögelt. Man könnte jetzt sagen, das sei undiszipliniert, ich behaupte aber, dass es einfach naturgemäss war/ist. Man hat damals noch nicht nach Konventionen geschaut, es ging schlicht ums Überleben. Und dazu benötigte es verschiedene Sexualpartner, schon alleine wegen der Genvielfalt.
Diese Polung haben wir alle immernoch in uns drin. Wer es nicht mag, kein Problem, das ist genauso in Ordnung wie die Polygamie, zum Glück leben wir nicht mehr in der Zeit der absoluten Prüderie und Vorschriften der Kirche. Man muss bedenken, dass es bei allen Religionen und künstlich geschaffenen Gesellschaftsformen letztendlich immer um Macht ging. Je mehr der Mensch eingepresst in Vorschriften, desto besser folgt er und hat weniger Zeit um nachzudenken. Schaut man sich die Geschichte der Menschen an, wird einem das ganz klar.
Das als Versuch einer Erklärung, aber wie gesagt, letztendlich ist die Motivation, einer fast unendlichen Vielfalt unterlegen. Ich wage jedoch zu behaupten, dass es oft einfach selbst zurecht gelegte Rechtfertigungen sind, ich schätze, dass wir einfach genetisch so veranlagt sind...
Und nun dürft Ihr mich für meine einseitige Meinung steinigen