6. und 9./10.Gebot
Über diese Frage gab es schon sehr intensive Diskussionen, z.B. im fast 100 Seiten lang gewordenen "Christ und Nichtchrist"-Thread oder auch in einem Thread names "Sex und Glaube (Religion) - ein Widerspruch".
In diesen Threads haben sich höchst interessante, zum Teil sehr belesene und fachkundige Menschen mit unterschiedlichsten Weltanschauungen zu Wort gemeldet. Es geht und ging natürlich nicht nur darum, ob Religion und Swingen vereinbar sind, sondern auch um andere Dinge.
Kurz zusammengefasst die wesentlichsten Erkenntnisse zum Thema "christliche Gebote und Swingen".
• Swingen kann nicht gegen das sechste Gebot verstoßen, solange es alle Beteiligten freiwillig machen und keine Geheimnisse, d.h. kein Betrug herrscht. D.h. wenn ein Ehepartner ohne Wissen und Einverständnis des zweiten swingt, ist es Ehebruch. Da eine solche Verhaltensweise aber ohnehin den goldenen Regeln des Swingens krass widerspricht, sollte das kein Thema sein.
• Swingen verstößt gegen das 9./10.Gebot (je nach Konfession unterschiedlich), wenn man nach dem heute gängigen Bibeltext geht. Denn dort wird schon allein das Begehren (also der Gedanke an) seines Nächsten Frau verboten (ich schreibs immer gerne, bitte die Ironie erkennen: Die Frau darf offenbar Ihrer Nächsten Mann begehren, also ist das Christentum eine Frauen bevorzugende Religion.
</Ende Ironiemodus>).
Es gibt aber bemerkenswerte Erkenntnisse. Die Bibel wurde mehrfach übersetzt; ursprünglich war sie in aramäisch geschrieben, wurde dann - in dieser Reihenfolge - ins hebräische, griechische, lateinische und Jahrhunderte später ins deutsche übesetzt. Dabei sind Übersetzungsfehler passiert, viele davon sicher nicht ohne Absicht! Lange Rede kurzer Sinn:
Dieses Gebot heißt im ursprünglichen aramäischen Text: "
Du sollst Deinem Nächsten seine Frau nicht neiden." Das hat natürlich eine ganz andere Bedeutung, eine weit sinnvollere und in unsere Zeit offenbar genauso passende wie in die Zeit Moses.
Nimmt man also die Originalversion des 9./10.Gebots, so spricht es nicht gegen das Swingen.
---> Ich möchte mich übrigens nicht mit fremden Federn schmücken; ich habe die Erkenntnisse dieses Punktes praktisch allesamt vom wunderbaren Joy-Mitgliederpaar Antaghar.
• Von den Antaghars stammt auch folgende Aussage, die aber genauso gut auch von mir stammen könnte:
Sex ohne spirituelle Komponente mag geil oder spannend sein, aber niemals wirklich rundum befriedigend. Er bleibt immer irgendwie fad und oberflächlich.
Religiosität ohne die leibliche Komponente, also Sex, wird immer verkopft sein und auf pure Hirnwichserei hinauslaufen, letztlich ohne Herz und ohne Seele.
* Die katholische Kirche interpretiert das 6. und 9.Gebot anders, laut ihren Glaubensregeln ist Swingen strengstens verboten. Die katholischen Interpretationen widersprechen aber in vielen Punkten den ursprünglichen Lehren und Intentionen des Christentums. Bei der evangelischen Kirche ist es nicht ganz so eindeutig; im Wesentlichen lehnen die protestantischen Konfessionen jeden Sex ohne Liebe ab. Hier ließe sich aber durchaus sagen, dass dies den meisten Arten des Swingens nicht widerspricht, weil für das Zustandekommen von Swingerkonstellationen zumindest Sympathie vorausgesetzt wird. Und Sympathie ist auch eine Form von Liebe.