Loslassen ist ein tolles Thema, denn nahezu jeder möchte etwas loslassen.
Im Grunde weiß auch fast jeder, dass gewisse Situationen oder Gegebenheiten nur dann "besser" werden können, wenn sie anders werden. Anders kann aber nur etwas werden, wenn wir etwas nicht mehr so tun oder zulassen wie bisher.
Ich treffe oft Menschen, die schon genau diesen gedanklichen Schritt gegangen sind. Sie haben erkannt, dass etwas anders werden muss und bisheriges am besten losgelassen werden sollte. Allerdings fehlt die Übung und Praxis bei dem -WIE-.
Auch ist interessant, dass ein Großteil der Loslass- & Änderungswilligen aber nicht wirklich bereit sind konsequent loszulassen oder akzeptieren wollen, dass es sie selbst sind, die sich hier im Wege stehen.
Dem Thema -loslassen- mit "biologisch" bei zu kommen, ist wenig sinnvoll, da es eine -ich such Gründe- Argumentationslinie ist.
Ich hatte diese Thematik erst die Tage ... wo es ganz deutlich wurde, dass konsequentes loslassen zwingend Veränderung bedeutet. Und wer will schon freiwillig ins Ungewisse, ins Unbekannte, ins Unsichere?
Wir sind seit Geburt an darauf dressiert, dass sich alles orientierend in sicheren Bahnen bewegt. Selbst Leute, die von sich behaupten gar nicht mehr mit Haltegriffen im Leben zu leben, tun trotzdem im Kleinen genau das. Unser Hirn verlässt sich darauf, dass es tagsüber hell ist oder noch extremer, dass man nass wird, wenn man unter der Dusche steht. All das und vieles mehr sind Haltegriffe für unser Hirn. Wir würden geistig aus den "Latschen" kippen, wäre zuviel aufeinmal anders, weil schlicht die Basisorientierung fehlen würde.
Was einem beim loslassen sehr hilft, ist das sich beschäftigen mit den Einzelschritten. Erkennt man für sich, was zum loslassen notwendig ist, kann man beleuchten, was einen noch daran hindert.
• warum erlaube ich mir XY nicht?
• was in mir hält noch an XY fest?
• was ist das eigentliche Thema hinter XY?
• ist es jetzt die Zeit für dieses Thema oder ist es was anderes?
• kann ich mit der neuen Situation leben?
• bin ich bereit für echte Veränderungen?
Unser Weltbild hat uns gelehrt und geimpft, dass wir be- & kämpfen und Ursachen sowie Gründe stets im außen zu suchen sind.
"...ohne Job gehts nicht ..."
"...habe kein Geld für ..."
"...habe Kinder und deswegen ..."
"...ich will nur dies und das loswerden..."
"...das Leben kommt so wie es will..."
"...ich muss ..."
Loslassen geht aber so nicht.
Oders anders gesagt.
Wir wissen nie wirklich wohin etwas führt, wenn wir innerlich Veränderung zulassen und alte Muster/Prozesse loslassen. Das ist wie Autofahren. Bis heute fahren wir mit einem Druck/Kampf/Zerstörungs-Energiemodell. Sich vorzustellen, dass wir mit einem Zug/Einklang/Nutzungs-Energiemodell fahren könnten, ist extrem schwer. Die geistige Entwicklung kann aber nur dann dort hin gehen, wenn vom alten Modell Abstand genommen wird.
Veränderung im außen kann ja erst dann wirklich erfolgen, wenn wir innerlich diese Veränderung vorbereitet und vollzogen haben.
Ich habe die Erfahrung die letzten Jahre gemacht, dass es anfangs sehr, sehr schwer ist, von alten Mustern loszulassen und noch viel schwerer ist, jedes mal ins pure Vertrauen zu gehen. Nicht zu wissen wohin es führt, nicht überschauen zu können, welche Folgen es hat, ungewiss zu sein, wie es sich danach dann damit lebt.
Aber es funktioniert nur so. Vertrauen ins Ungewisse ist das Fundament für ein loslassen. Der spannenste und auch wichtige Prozess ist das Beleuchten.
Ich für mich habe für 2012 losgelassen, was ich loslassen wollte. Es war teils schmerzhaft, aber auch kräftezehrend und oft mit der bekannten Unsicherheit verbunden. Aber es hat funktioniert.
danny