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Alte Ideen loslassen

****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
Alte Ideen loslassen
Vorsätze sind ja sehr beliebt zum Jahreswechsel. Vielleicht kann man auch etwas loslassen und muss sich nicht immer etwas vornehmen?

Mit alten Ideen meine ich Hollywood-Liebe-Ideen:

als Beispiel:

• es gibt DEN einen
• er/sie gehört MIR, geteilt wird nicht
• es muss unbedingt XY sein und sonst keiner
• Liebe ist immer nur monogam, sonst ist es keine Liebe
• Ich muss alles mit meinem Partner teilen
• nur konventionelle Beziehungen sind ernst zu nehmen
• ich muss mich unbedingt an den/die eine(n) festklammern, denn nur er oder sie können mir das geben was ich brauche
• ohne Partner bin ich nicht ganz
• wenn ich loslasse, habe ich nicht geliebt
• u.v.m.

sicher hat jeder für sich alte Ideen im Kopf, wie die Liebe, Beziehungen zu sein haben, damit es auch - richtig - ist...

Habt ihr Vorstellungen, von denen ihr euch gerne trennen würdet? Auch wenn es ein langer Prozess ist, der sich ggf. nicht in einem Jahr beenden lässt.

Ich würde gerne die Vorstellug loslassen, dass die Dinge so sind, wie ich sie mir in meinem Kopf vorstelle *g* Und mehr verstehen, dass Beziehungen nicht nur aus zwei sondern aus vielen Menschen bestehen, aus allen, die die beiden Protagonisten treffen, lieben, mögen, beeinflussen - und dass ich immer nur weiß was bei mir los ist und nie was insgesamt passiert. Alles Dauerklären wird nicht helfen, da selbst dann immer nur der Moment geklärt werden kann und nie was danach kommt, da die Einflüsse nie klar sind.

Und das das nicht Unsicherheit bedeutet - sondern einfach nur das Leben ist.

Das wäre meine alte Idee, die ich gerne in 2012 zurücklassen will.

Habt ihr auch Ideen, die ihr zurücklassen wollt?
loslassen,zurücklassen, wegdrängen..etc...sind ja aus meiner sicht ein zweischneidiges schwert. was ich unbedingt los werden will,verbinde ich auch mit negativen gedanken und gefühlsgängen...und so beschäftige ich mich nicht immer nur mit dem neuen,sonder auch immer wieder mit den alten zöpfen die mir als vergleich dienen was ich LOS werden will.

aus meiner sicht,MEINER...versuche ich diese dinge eher anzunehmen..als zeichen das bei mir was in disharmonie ist. woher und warum kommt diese disharmonie...warum fühl ich so und wieso will ich eine veränderung der situation?

mal für einen zukünftigen (erfolgreichen?) weg betrachtet sind es doch im die unbequemen dinge die man verändern will, und bei erfolg vergißt man, das auch erst DIESE UNBEQUEMEN DINGE einen auf den jetzigen weg gebracht haben....wäre dies und das nicht gewesen hätte ich nie dies und das gemacht. also..im grunde genommen darf man ja dankbar sein das diese unbequemen dinge einem sagten : hey du, bei dir stimmt etwas nicht,und ich bin es der es dir quasi präsentiert...ändere mich oder ich bleib solang bis du mich endlich ernst nimmst.
Und man lernt auch erst das eine zu schätzen ,wenn man das andere kennengelernt hat.


wichtig finde ich,sich selbst zu hinterfragen: was und warum will ich das eigendlich? und wenn sich alles geändert hat wie soll das leben dann weiter gehen...würde ich mich auch verändern..ist die veränderung eigendlich gut für mich?

Beispiel: endlich lottogewinner,endlich kann ich die sau rauslassen.mein chef ,der blöde nachbar....den zeig ichs jetzt...erstmal nen lambo gekauft...ha! schaut her JETZT bin ich wer..lambo wollte ich schon immer haben...und so fuhr ich und zeigte gleichmal dem BMW vor mir was eine harke ist...bis diese komische kurve kam die ich immer mit 50 in meinem älteren golf umzirkelte...nur der lambo war so schnell auf 160!! und dann kam da der baum....und wärend ich das licht im tunnel sah dachte ich noch,scheiß lambo,scheiß lotto...hätte ich bloß nicht.....

brauch ich dann wiklich lotto?


fragt sich auch mal einer :was hab ich eigendlich alles gutes JEDEN tag? eventuell ein tägliches geschenk was schon so normal scheint das man es nicht mehr regestriert? allein warmes wasser aus der wand zu haben scheint in vielen Ländern eher als wunder...etc.pp

auf alle fälle nähere ich mich 2013 dem was ich gern ändern möchte,den mein bauch signalisiert etliche kleine fehlkonstellationen und mangelgefühle...ich kenn also ein paar dinge die mir fehlen, und weiß so gott sei dank was ich angehen kann um dies zu ändern
******rie Frau
156 Beiträge
das mit dem loslassen klingt in der theorie sehr gut. tatsaechlich glaube ich aber schon, dass vieles bei uns menschen auch biologisch bestimmt ist. wer die muehe des kinderhabens kennt, weiss wie wichtig eine feste bindung zwischen den eltern ist. und der sexualakt dient auch der fortpflanzung. es kommen hormone auf, die aneinander binden.
das passiert auch ohne kinderwunsch, einfach bei gutem sex. auch verlieben kann man sich dabei. und das hat eine wichtige bindungsfunktion, auch fuer kommende schlechtere tage.
ich habe mit psychisch kranken menschen gearbeitet, die nie eine enge bindung oder viele beziehungsabbrueche kennengelernt haben. also es ist gesund, sich zu binden.
und hier bei joy? darf man so einen anspruch haben? ich versuche den moment zu geniessen, ganz da zu sein. aber ich schlage mich auch mit gefuehlen rum. die beziehungen hier sind sehr fragil. aber manchmal passt es und dann ist es wie der himmel auf erden. und dann fuehl ich mich gebunden.
**xy:
Habt ihr Vorstellungen, von denen ihr euch gerne trennen würdet?

Nein, nicht mehr!
Früher war es die Vorstellung, das Leben planen zu können.
Vor ein paar Jahren habe ich mich davon in jeder Hinsicht getrennt - und natürlich gab es einen Auslöser.

Ich nehme das Leben mit seinen Bestandteilen wie es ist und mache situationsbedingt das Beste draus.
*********nd_69 Frau
7.524 Beiträge
Alte Ideen loszulassen kann sehr schmerzhaft sein, aber auch sehr befreiend.

Es kommt auf die Idee an...
es stimmt!!!
mann, oder auch frau sollte loslassen können, es ist nicht immer leicht, aber gehört zum leben dazu....

und vieles kann auch sehr viel besser werden...
*****l38 Mann
654 Beiträge
Hallo,

warum soll ich was Planen oder los lassen ?

Es kommt doch sowieso , wie es kommt, also mache ich mir kein Kopf und lasse mich einfach überraschen.

LG Jörg
********nder Mann
2.896 Beiträge
Hmm, hmm. Ich überlege mir, ob ich gegenwärtig überhaupt etwas festhalte, was Voraussetzung wäre, dass ich etwas loslassen könnte *gruebel*

Ich möchte den Fokus wenden und sagen, dass ich mir, meinen Ideen und anderen Menschen mehr Raum geben möchte. Wenn man so will, ist es dafür hilfreich mein "altes Ich" zurückzulassen. Bei dem Gedanken regt sich allerdings gefühlsmäßig massiver Widerstand. Ich mag mein altes Ich (Auch, wenn ich es eigentlich nicht mag. Aber es ist meins.) und möchte ich, dass auch seinen den Raum bekommt.

Von demher denke ich eher über Wachstum und Anbau nach. Alles andere kommt und geht von ganz alleine. (Und falls nicht helfe ich gegebenfalls nach *lach* )
sicher hat jeder für sich alte Ideen im Kopf, wie die Liebe, Beziehungen zu sein haben, damit es auch - richtig - ist...

Habt ihr Vorstellungen, von denen ihr euch gerne trennen würdet? Auch wenn es ein langer Prozess ist, der sich ggf. nicht in einem Jahr beenden lässt.

Hmm,das klingt für mich ein wenig nach einem Paradoxon.Um etwas loslassen zu wollen(!),muß es sich für mich bereits schlecht anfühlen,oder falsch.In dem Moment ,wo ich das registriere,habe ich "ideologisch"bereits losgelassen.

Grade Ideen sind ja nichts gottgegebenes.Sie haben sich oft aus Erfahrungen entwickelt.

Nein,ich glaube Ideen will ich grade nicht loslassen.Ich hätte lieber ,daß der Teil der Welt,der für mich relevant ist,ihnen entspricht.

Vielleicht in dem andere ihre Ideen loslassen *g*
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
@******rie: das finde ich ganz wichtig was du schreibst. Ich glaube viele Menschen glaube, das Loslassen bestimmter Ideen sei gleich Bindungsvermeidung. Oder bedeute nicht beständig zu sein in sich selbst. Und denken, wenn sie den anderen "lassen" dann bedeutet das sie können sich nicht binden.

Loslassen von einigen Ideen heißt für mich nicht Beliebigkeit. Eher fühle ich mich heute mit mehr Mensche verbunden als früher, als ich noch sehr viel mehr anhaftete.

Ich bin auch nicht ganz da - aber ich glaube, man kann sich immer nur selbst nach seinen eigenen Werten ausrichtigen. Und gute Bindungen, die nicht erdrücken sind definitiv auch einer meiner Werte. Was andere damit anfangen ist aber ihres.

Auch so eine Idee, die ich gerne immer weiter ein Stück loslasse...die Idee, wenn ich nach meinen Werten lebe, müssten andere das ebenso tun.

Gute Bindungen sind für mich sichere Bindungen. D.h. der andere weiß, er kann frei sein, und tun was er will (ohne Schaden anzurichten) und mit wem er will. Ich bin nicht immer der gleichen Meinung und es kann auch mal krachen - aber die Bindung ist nicht ständig in Gefahr, weil ich keine Wegwerfbeziehungen will.

Aber die Idee, andere müssten das ebenso sehen, die lasse ich gerne zurück.
@ Pixy
Ich persönlich glaube, dass "Hollywood", "Monogamie" oder was Du da noch aufgezählt hast eigentlich gar nicht das Problem sind.
"Polyamorie" könnte da genauso stehen, wenn es mir oder meinem Partner eben nicht ohne Schaden überzustülpen ist.

Und darum geht es doch eigentlich im Kern, dass man nichts erzwingen kann, nichts in eine Form pressen kann. Da die eigene Formbarkeit und die anderer Menschen begrenzt ist.

Wenn man diese Einsicht einmal hat, dann erkennt man, dass es weniger auf die "Idee", sondern vielmehr auf mich, meine Bedürfnisse und die meiner Mitmenschen ankommt. Und passen wird es nur, wenn es allen passt und nicht nur mir oder nur dem anderen.

Dieses Klammern an Ideen, an Personen oder woran auch immer, kommt aus einem bestimmten Mangel, aus einer bestimmten Angst.
Und da hilft es dann nicht zu sagen, falsche Idee, sondern sich zu fragen, wie kann ich diese Bedürftigkeit, diese Angst anders stillen, ohne dabei mich auf diese eine Option zu verrennen, die scheinbar nicht geeignet ist....

Manchmal möchte man, warum auch immer sogar unbewusst "scheitern", dann hilft es auch gar nicht zum nächsten Mann weiter zu gehen, zur nächsten Idee weiter zu gehen....

Hilft nur "sinnieren", warum es so ist, wie es ist *g*

Ich hatte auch mal die Idee, einen bestimmten Mann für mich einzunehmen, was nicht geklappt hat.
Dieser Frust, war der Tropfen, den ich gebraucht habe um das Fass zum Überlaufen zu bringen und mein Leben grundsätzlich zu ändern.
Im Nachhinein denke ich, dass ich unbewusst, dieses Scheitern an der Idee gesucht und gebraucht habe, als Sprungbrett....

Das wird einem aber dann erst hinterher klar...

Ich persönlich glaube, dass man an der "Zwanghaftigkeit" des eigenen Tuns als "Warnsignal" erkennen kann, ob es eigentlich um "mehr" als die Sache an sich geht.
Dann sollte man versuchen sich zu hinterfragen, worum es denn eigentlich geht.... vielleicht erspart man sich damit viel Kummmer...
Loslassen ist ein tolles Thema, denn nahezu jeder möchte etwas loslassen.

Im Grunde weiß auch fast jeder, dass gewisse Situationen oder Gegebenheiten nur dann "besser" werden können, wenn sie anders werden. Anders kann aber nur etwas werden, wenn wir etwas nicht mehr so tun oder zulassen wie bisher.

Ich treffe oft Menschen, die schon genau diesen gedanklichen Schritt gegangen sind. Sie haben erkannt, dass etwas anders werden muss und bisheriges am besten losgelassen werden sollte. Allerdings fehlt die Übung und Praxis bei dem -WIE-.

Auch ist interessant, dass ein Großteil der Loslass- & Änderungswilligen aber nicht wirklich bereit sind konsequent loszulassen oder akzeptieren wollen, dass es sie selbst sind, die sich hier im Wege stehen.

Dem Thema -loslassen- mit "biologisch" bei zu kommen, ist wenig sinnvoll, da es eine -ich such Gründe- Argumentationslinie ist.

Ich hatte diese Thematik erst die Tage ... wo es ganz deutlich wurde, dass konsequentes loslassen zwingend Veränderung bedeutet. Und wer will schon freiwillig ins Ungewisse, ins Unbekannte, ins Unsichere?

Wir sind seit Geburt an darauf dressiert, dass sich alles orientierend in sicheren Bahnen bewegt. Selbst Leute, die von sich behaupten gar nicht mehr mit Haltegriffen im Leben zu leben, tun trotzdem im Kleinen genau das. Unser Hirn verlässt sich darauf, dass es tagsüber hell ist oder noch extremer, dass man nass wird, wenn man unter der Dusche steht. All das und vieles mehr sind Haltegriffe für unser Hirn. Wir würden geistig aus den "Latschen" kippen, wäre zuviel aufeinmal anders, weil schlicht die Basisorientierung fehlen würde.

Was einem beim loslassen sehr hilft, ist das sich beschäftigen mit den Einzelschritten. Erkennt man für sich, was zum loslassen notwendig ist, kann man beleuchten, was einen noch daran hindert.

• warum erlaube ich mir XY nicht?
• was in mir hält noch an XY fest?
• was ist das eigentliche Thema hinter XY?
• ist es jetzt die Zeit für dieses Thema oder ist es was anderes?
• kann ich mit der neuen Situation leben?
• bin ich bereit für echte Veränderungen?

Unser Weltbild hat uns gelehrt und geimpft, dass wir be- & kämpfen und Ursachen sowie Gründe stets im außen zu suchen sind.

"...ohne Job gehts nicht ..."
"...habe kein Geld für ..."
"...habe Kinder und deswegen ..."
"...ich will nur dies und das loswerden..."
"...das Leben kommt so wie es will..."
"...ich muss ..."

Loslassen geht aber so nicht.

Oders anders gesagt.

Wir wissen nie wirklich wohin etwas führt, wenn wir innerlich Veränderung zulassen und alte Muster/Prozesse loslassen. Das ist wie Autofahren. Bis heute fahren wir mit einem Druck/Kampf/Zerstörungs-Energiemodell. Sich vorzustellen, dass wir mit einem Zug/Einklang/Nutzungs-Energiemodell fahren könnten, ist extrem schwer. Die geistige Entwicklung kann aber nur dann dort hin gehen, wenn vom alten Modell Abstand genommen wird.

Veränderung im außen kann ja erst dann wirklich erfolgen, wenn wir innerlich diese Veränderung vorbereitet und vollzogen haben.

Ich habe die Erfahrung die letzten Jahre gemacht, dass es anfangs sehr, sehr schwer ist, von alten Mustern loszulassen und noch viel schwerer ist, jedes mal ins pure Vertrauen zu gehen. Nicht zu wissen wohin es führt, nicht überschauen zu können, welche Folgen es hat, ungewiss zu sein, wie es sich danach dann damit lebt.

Aber es funktioniert nur so. Vertrauen ins Ungewisse ist das Fundament für ein loslassen. Der spannenste und auch wichtige Prozess ist das Beleuchten.

Ich für mich habe für 2012 losgelassen, was ich loslassen wollte. Es war teils schmerzhaft, aber auch kräftezehrend und oft mit der bekannten Unsicherheit verbunden. Aber es hat funktioniert.



*smile*

danny
**********vence Frau
430 Beiträge
nachdem ich das ja schon im Motto stehen hab ...

Loslassen ... die Idee dass irgendetwas irgendwie zu sein habe.

Ausserhalb von mir existiert eine Welt, Menschen ... die ich nur sehr beschränkt beeinflussen kann (und das wird mich viel Mühe, Kraft und Energie kosten und eine Menge Enttäuschungen bereithalten)

Dagegen kann ich vergleichsweise (!) leicht beeinflussen, wie ich auf diese Umwelt, meine Mitmenschen reagiere, wie ich sie wahrnehme und wieviel und welchen Einfluss auf mich ich zulasse.

Ein Beispiel:

Jemand ist notorisch unpünktlich.

Ich kann versuchen "jemand" diese Unpünktlichkeit abzugewöhnen, auszutreiben, wie auch immer. Irgendwann werde ich vermutlich feststellen, dass es nur noch Streit deswegen gibt.

oder

Ich freue mich dass derjenige kommt, statt mich zu ärgern, dass er zu spät kommt. Manchmal werde ich nicht mehr da sein, weil ich lieber pünktlich irgendwo bin. Nicht ich will den anderen ändern, der andere muss die Konsequenz seiner Handlung tragen.

Ich lasse los ... und daraus kann viel leichter ein Dialog entstehen ...

würzigen Gruß
die Herbe
@ danny
mir gefällt das Bild vom "totalen Loslassen müssen" um etwas anderes "greifen" zu können irgendwie nicht.
Es muss nicht unbedingt das Ungwisse sein, nicht immer muss ich ein Buch zuschlagen um das nächste aufmachen zu können.
Ich kann auch mehrere Bücher gleichzeitig offen haben und das richtige, interessanteste wird mich dann schon in seinen Bann ziehen, dann kann ich das Alte immer noch zuschlagen.

Ich weiß, es ist nicht so ganz konventionell, wenn man es jetzt auf die Beziehungsebene überträgt.
Es wird ja gepredigt, erst die Trennung, dann der Neuanfang, erst die Scheidung, dann die neue Geliebte.
Die Wahrheit sieht eben oft anders aus, dass man im Herzen eigentlich keine Leere, kein Vakuum ertragen kann.
Das Interesse an einem mehr oder weniger schon kontreten "besser geeignenten Partner", den Ausschlag gibt mich zu trennen. Es ein fließender Übergang ist.
Die wenigsten kündigen, ohne die nächste Jobalternative in Sichtweite zu haben. Der Sprung ins ganz Ungewisse ist etwas für die Mutigen, für die Risikobereiten, aber nicht für jeden gangbar.

Alle anderen werden nur eine Hand loslassen und dann, wenn die andere Hand sicher das Neue hält, auch mit der anderen Hand das Alte loslassen.

Ich denke man sollte den Menschen dies auch zugestehen, es nicht verteufeln oder ausschließen....

Konkretes Beispiel:
Ich habe eine Freundin, Mitte 30.
Die Beziehung zum Freund ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber man könnte sich auch "arrangieren", dass man zum X.ten Mal versetzt wird, Fussbal wichtiger ist, Freizeit oft lieber alleine verbracht wird, keine Panungssicherheit für Wochenenden etc....an sich wäre aber ja ein gewisses Feuer für diesen Mann da.
Der korrekte Weg, wäre jetzt zu sagen, "ja ich nehme den Kerl so wie er ist", oder "nein, ich sucher mir jemanden, bei dem ich "wichtiger" bin". Also entweder oder.

Und bei "oder", müsste sie dann "total loslassen", Trennung, aus und vorbei und dann erst auf Bräutigam-Schau gehen.
Die gebärfähige Zeit bald vorbei und ein Mann, bei dem es gleichzeitig kribbelt und der dann auch noch verlässlich ist auch nicht gefunden, vielleicht auch nicht findbar...

Muss es da wirklich dieses absolute Loslassen sein um Alternativen überhaupt erst denkbar zu machen? Oder ist die "ehrliche" Halb-Loslassung nicht auch moralisch ok - vielleicht auch sogar sinnvoll?
*********Pufel Paar
1.132 Beiträge
Das ist ja mal ein super schönes Thema und passt voll zu meiner Situation...

Ich (w) möchte schon länger eine offene Beziehung haben, habe es mir aber nicht getraut zu sagen, weil man seinen Gegenüber nicht weh tun möchte...

Nun ist aber so gekommen, das ich einen Seitensprung hatte den ich selber habe aufgedeckt, in dem ich zu meiner besten Freundin gegangen bin und ihr gestanden habe, das sich ihr Mann in mich verliebt hat, den Rest und das es wirklich so ist und das wir es schon über eine länge Zeit treiben hat dann ihr Mann dazugeben, und schon war es gesagt...

Was natürlich eine ganze Mänge Ärger mit sich brachte weil unser beiden Partner das anders sehen...

Ich habe meine beste Freundin verlohren und auch meinen besten Freund...
Mein Mann weiß nicht wie er damit umgehen soll, usw......

Warum nur???

1. Was ist so schlimm daran wenn Freundinnen auch den Partner teilen, wenn sie doch sonst alles teilen???

2. Wer sagt denn das man nur einen Partner haben darf???

3. Wer sagt denn, das man seinen Partner dann nicht mehr liebt???

4. Nur weil ich mal ehwige Treue geschwohren habe, muß ich mich in meiner Freiheit einschränken, und ich soll es mir selber schlecht gehen lassen, weil meine Reize so stark sind und ich mit einem anderen Mann poppen will???

Warum nur ist das Leben so kompliziert???

Ich kapier es nicht, ich würde das gut finden wenn man sowas ablegen kann, und nicht immer an den alten Vorsetzen festhällt, und mal was neues ausprobiert, warum denn nicht...

Ich sehe das so, wenn mein Rücken weh tut gehe ich auch zu einem Masseur und da sagt auch keiner etwas weil ein Mann mir den Rücken massiert...
Aber wenn mein Pfäumchen juckt und ich mir nen Kerl suche, dann gibt es Ärger ist doch auch nur Haut was dann aneinanderreibt..und meine Bedürfnisse befriedigt...Und es mir gut gehen läßt...

Die Welt ist spießig und irgendwie sind wir schon soweit gekommen, nur in Sachen Sex mit anderen nicht....
Wir wollen doch alle Uptudate sein, warum da denn nicht????

Und dann kommt noch etwas dazu, eine richtige Freundin darf man auch lieben und mit ihr kuscheln, sie evt. sogar noch küssen, da sagt auch keiner was, warum dann nur wenn Frau und Mann aufeinandertreffen die nicht zusammen sind????

Ach ich würde diese Spießigkeit gern ablegen, und das würde mein Leben sehr erleichtern, weil ich ausgeglichener wäre...Weil wenn man es heimlich macht, hast man nur immer Angst das etwas herauskommt...

Ich brauche die Angst nicht ich möchte es offen machen dürfen, möchte offen darüber reden dürfen...Weil ich der Meinugn bin das sowas immer dazubeiträgt das das knistern zu Hause auch wieder mehr wird...

Weil man nie weiß, was hat der andere neues in Petto...

Ich bin dafür.....

Du hättest ne Umfrage dranhängen sollen, wer ist dafür und wer dagegen....

In diesem Sinne Guten Rutsch euch allen und der, der es für sich braucht, sprecht darüber und versucht auch euer Recht durchzusetzten, man Lebt nur einmal...Denkt daran und warum immer verzichten, wenn es soooo schön sein kann....

Denkt mal drüber nach....

Sicherlich bringt es ne Menge Mut, Mühe, Kraft und Nerven mit sich, aber einmal gekämpft immer für sich gewonnen...
**********vence Frau
430 Beiträge
@schutzi
ähm ... wie sieht dann das Halbloslassen aus? Sie arrangiert sich solange bis was besseres kommt? Und wenn nicht, dann lässt sich sich von der halben Wahrheit schwängern?

Sie sollte bei sich selbst schauen, wie sie mit den "Unzulänglichkeiten" ihres Freundes umgehen kann oder eben auch nicht. Und vor allem warum nicht! Warum ist ihr die Planungssicherheit für's Wochenende so wichtig? Was stört sie an seiner Fussballverrücktheit? Was macht diesen Mann trotzdem so anziehend? Wäre er überhaupt noch attraktiv, wenn sie ihn sich "zurechtschnitzen" könnte?

Dann kann sie entscheiden - loslassen oder bleiben
********lack Frau
19.360 Beiträge
@**xy

Man kann sich noch so viel vornehmen, wenn nicht irgendwann das Handeln folgt, bleibt es ein Vornehmen.
Will man etwas loslassen, dann führt das automatisch dazu sich zu fragen, warum man bisher an etwas festgehalten hat. Und ich gehe davon aus, daß man nur loslassen wird, wenn man die Notwendigkeit für sich eingesehen hat. Das ist bei Dingen, die einen selbst betreffen, schon schwierig. Manches mal erfordert es Mut, Geduld und Konsequenz/Disziplin um nicht wieder in alte Muster zu rutschen. Betrifft es nicht nur einen selbst, sondern auch andere, wird man eben erst einmal auch genauer klar legen müssen, was denn nun genau losgelassen werden soll und wie sich dies von beiden gestalten läßt.

Der Unterschied zwischen Wunschdenken und Realität ist oftmals gegeben. Frage ist eher, wieviel kann man realistisch von diesem Wunschdenken umsetzen.
Das betrifft m.E. alle Dinge des Lebens und nicht nur Beziehungsmodelle.

WiB
Warum nur ist das Leben so kompliziert???

Ich kapier es nicht, ich würde das gut finden wenn man sowas ablegen kann, und nicht immer an den alten Vorsetzen festhällt, und mal was neues ausprobiert, warum denn nicht...

Du hast es für dich doch abgelegt.Das Problem ist,daß Du das nicht von anderen verlangen kannst.

Sex ist eben doch mehr als das emotionslose Aneinanderreiben von Haut und so wenig,wie Monogamie das einzig richtige Beziehungsmodell ist,ist es die Polyamorie.

Da muß jeder für sich rausfinden,was ihm liegt.

Dein Ärger rührt daher,daß Du die richtige Reihenfolge nicht eingehalten hast(erst reden,dann handeln) und daß Du dich auf eine Art bedient hast,die einerseits nicht zu den Wünschen anderer paßte und die jemanden ebenfalls zum Lügen zwang .

Deine Freundin hast Du nicht verloren,weil's Pfläumchen juckte,sondern weil Du nicht ehrlich warst.

Schutzi:
Und bei "oder", müsste sie dann "total loslassen", Trennung, aus und vorbei und dann erst auf Bräutigam-Schau gehen.
Die gebärfähige Zeit bald vorbei und ein Mann, bei dem es gleichzeitig kribbelt und der dann auch noch verlässlich ist auch nicht gefunden, vielleicht auch nicht findbar...

Ich bin nicht sicher,ob das richtig verstehe.
Heißt das,sie soll den alten ,neben der Suche, zur Not behalten,um "auf den letzten Drücker" den noch zur Befruchtung zu nutzen,falls nichts adäquates aufzutreiben ist?
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
@*********Pufel

Es kommt doch gar nicht darauf an wer dafür oder dagegen ist. Das Leben ist kein Wunschkonzert und ich muss mir schon Menschen suchen, die meine Vorstellungen teilen.

Wenn ich gewissen Vorstellungen nachgehen möchte, muss ich vielleicht dafür Menschen loslassen, die ich liebe. Wenn ich Menschen, die ich liebe halten möchte,muss ich vielleicht bestimmte Vorstellungen und Bedürfnisse loslassen.

Ich muss immer für mich entscheiden was mir wichtiger ist. Von daher würde loslassen bedeuten, dass ich entweder Menschen loslasse oder Vorstellungen (Das kann in beide Richtungen gehen. Vielleicht muss auch ein nicht monogamer Mensch seine Vorstellungen loslassen, weil ihm ein Mensch wichtig ist).

Letztendlich wird das Leben immer kompliziert bleiben. Niemand kann erwarten, dass alles auf einmal perfekt ist, weil man für alles offen ist.

Warum kannst du die Reaktion deiner Freundin nicht verstehen. Du hast schließlich nicht geteilt, sondern genommen. Wärst du vielleicht vorher offen gewesen, hätte es sich anders klären lassen. Würde mich ein Freund fragen, ob ich ihm 50 Euro leihen könnte, würde ich ihm das Geld geben. Würde er sichs aber einfach aus dem Portmonee nehmen ohne mich zu fragen, wäre ich sauer. Du hast dir den Partner deiner Freundin genommen. du hast sie nicht vorher gefragt. Teilen ist aber ein bewusster Akt und nichts was man einfach so nimmt. Vielleicht ist das ja das hauptsächliche Problem. die wenigsten Menschen mögen es, wenn man mit ihnen unehrlich umgeht. Oft ist das schlimmer als das was man getan hat.

Es ist auch eine Frage der Bedeutungen. Wenn für dich Sex nur Hautkontakt ist, dann muss es das für andere noch lange nicht sein und kann wesentlich mehr bedeuten. Man muss auch nicht jedem Trend hinter her laufen. Wer das tut, der tut mir Leid. Von daher zieht das Up to Date Argument nicht.

Deswegen würde ich auch keine festen Vorsätze für ein Jahr treffen. Ich muss immer abwarten was passiert und dann aufs neue entscheiden, wo meine Prioritäten liegen und was mir wichtig ist.

Ich würde das auch nicht als Hollywood-Wunschdenken abtun, denn auch die Vorstellung, dass alles einfacher und besser ist, wenn nur jede Verbindlichkeit verschwunden ist, kann sich schnell ein haltlose Wunschvorstellung entlarven.
********lack Frau
19.360 Beiträge
@*********Pufel

Du fragst Dich warum Deine Handlungsweise Konsequenzen hatte und kannst das nicht verstehen. Ich schon, denn wer nur egoistisch handelt und dann noch erwartet, das man dafür Verständnis aufbringt, der muß sich nicht wundern.
Wenn Du für Dich darauf gekommen bist, daß Du einiges in Deinem Sexualleben ändern willst, dann hättest Du genauso erst mit den Betreffenden reden können, statt ihr Vertrauen aufs Spiel zu setzen.

WiB
@Schnufel-Pufel
Wenn du eine offene Beziehung möchtest,dann sprich "vorher" darüber,legt zusammen die Grenzen und Regeln fest...Das hat nichts mit Spießigkeit zutun,sondern mit Respekt,Achtung,Anstand und Ehrlichkeit....
Man kann alte Strukturen ablegen,aber nur wenn es andere nicht absichtlich verletzt...
********nder Mann
2.896 Beiträge
*********Pufel:
Warum nur ist das Leben so kompliziert???

Weil du es dir (wie jeder andere auch) mehr oder weniger kompliziert machst.

Bei dem beschriebenen Szenario geht es übrigens höchstwahrscheinlich weniger darum, dass du mit dem Mann deiner besten Freundin hinter ihrem Rücken und dem deines Mannes rumgevögelt hast, sondern dass du nicht offen und ehrlich warst. Dass deine Handlung impliziert, dass du den beteiligten Personen nicht vertraust.

*********Pufel:
4. Nur weil ich mal ehwige Treue geschwohren habe, muß ich mich in meiner Freiheit einschränken, und ich soll es mir selber schlecht gehen lassen, weil meine Reize so stark sind und ich mit einem anderen Mann poppen will???

Ah ja. Wasser predigen und Wein trinken. Finde ich in Ordnung, solange jeder auch die Konsequenzen für sein Handeln übernimmt. Feige hinter dem Rücken von zwei bedeutsamen Personen rumvögeln und sich dann noch beschweren, dass diese einem nicht applaudierend gratulieren und sagen: "Hey, ist ja wunderbar, dass du uns hintergehst und keinerlei Rücksicht auf meine Bedürfnisse nimmst.", finde ich... konsistent. Wobei ich der Meinung bin, dass auch andere gut für sich sorgen dürfen. Und dass Menschen Menschen aus ihrem sozialen System werfen, von denen sie sich hintergangen fühlen: Zumindest für mich absolut nachvollziehbar. Du bist nicht die einzige Person, die gut für sich sorgen darf *zwinker*
Ich würde gern die fixe Idee loslassen, nicht schön genug zu sein...

Ich weiss, dass ich ok bin und bekomme ja auch immer wieder positive Rückmeldungen. Und trotzdem steh ich dann vor dem Spiegel und betracht mir die eine oder andere Problemzone. Ok, ich hab abgenommen und bin sportlicher, aber dafür ist aus den Möpsen jetzt die Luft raus, etwa.

Ich weiss, ich kann mein Ideal gar nie erreichen.... und doch mag ich es dann doch nicht ganz loslassen, weil es mich dazu treibt, permanent an mir zu arbeiten und mich nicht (zu sehr) gehen zu lassen.

Insofern schwierig. Ich steh mir selbst im Weg und das pusht mich gleichzeitig. Bin mir nichtmal sicher, ob ich das wirklich wirklich loslassen wollen würde!
*******rlin Frau
2.548 Beiträge
Habt ihr auch Ideen, die ihr zurücklassen wollt?

Fällt mir spontan keine ein.

Wobei ich denke, dass , wenn ich etwas loswerden will,
"nicht in einen aktiven Prozeß" einsteigen muß.

Gemeint : Desillusionierungen kommen eh von ganz alleine,
wenn sie meinen die Zeit sei reif dafür
einen zu besuchen/heimzusuchen.
Ich vetraue da quasi voll dem Wesen der Desillusionierung.

Ich übe mich eher ,immer wieder, im Prozeß des Akzeptierens.
Oftmals verschwinden damit dann Dinge
(Gedanken/Ideen/Vorstellungen) von ganz alleine.
So als "Nebenwirkung".
Ebenso ergeben sich "automatisch"dann neue
"Sichtwinkel"/Gedankengänge.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
Der Unterschied zwischen Wunschdenken und Realität ist oftmals gegeben. Frage ist eher, wieviel kann man realistisch von diesem Wunschdenken umsetzen.
Das betrifft m.E. alle Dinge des Lebens und nicht nur Beziehungsmodelle.


Ich muss gar nichts umsetzen - ich muss mal grundsätzlich nichts. Ich kann im Leben etwas lernen und mich weiterentwickeln oder ich lasse es und verharre in alten Vorstellungen, ich würde das Leben mit meinem Kopf lenken.

Mir persönlich und für mein Leben geht es, wie schon mehrmals geschrieben um bestimmte Dinge - anderen aber um ganz andere Dinge.
Es ist ein Prozess, keine Arbeit, kein Kampf. Es passiert, weil es passieren soll...man muss es nur zulassen. Ich bin sehr fest davon überzeugt, dass man nur sich und seine Vorstellungen ändern kann - und ganz automatisch wird sich die Welt mitverändern.

Ich bin aber auf deine Ideen zu deinem Leben gespannt *g*

@*******rlin: das sehe im Prinzip auch so. Es ist kein aktiver Prozess, wie oben schon erwähnt. Man muss das nicht umsetzen oder daran aktiv arbeiten.
Aber ich glaube, man muss schon offen dafür sein. Ich kenne Menschen die sind 10-20 Jahre älter als ich, haben 3 Ehen und diverse Beziehungen hinter sich und halten immer noch an bestimmten Ideen fest, wie Beziehungen zu sein haben, was gut und was schlecht ist. Sie lassen es nicht zu diese Ideen loszulassen - dafür haben sie auch sicher gute Gründe und das sei ihnen auch belassen.
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