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Lebenseinstellung und sexuelle Lust

Lebenseinstellung und sexuelle Lust
Kennt Ihr sie auch, die lieben Mitmenschen, in deren Weltbild und Alltags- und Sonntagskopfkino sexuelle Lust inexistent ist?
„Nö, Sex brauch ich nicht unbedingt, da ist mir X, Y und Z viel wichtiger, bla, bla bla...“
Ich rede hier nicht von einer Phase oder einem vorübergehenden hormonbedingten Tief, sondern von einer solide gepflegten grundsätzlichen Lebenseinstellung: Das ganze Leben, alle sozialen Bezüge, alle mitmenschlichen Interaktionen, alles Engagement ist im Grunde auf Sexlosigkeit ausgerichtet. Sind solche Menschen zudem noch geistig aktiv, treten sie dir mit den elaboriertesten Konzepten über die Unnötigkeit von Sex entgegen.

Sex findet sporadisch zwar oft noch statt, aber meist in routineartig der immer gleichen Form und Abfolge und auch nur, weil einer der Partner regelmässig danach verlangt und man es halt so macht.
Experimentierfreude, Neugier, Spieldrang, Erweiterung des eigenen sexuellen Erlebnisspektrums werden sogar oft als störend, gefährlich oder unnatürlich abgewertet und ausgeblendet.

Nun gibt es aber auch Menschen, die irgendwann und irgendwie aus diesem Dornröschenschlaf in eine neue Lebenseinstellung hinein erwachen und plötzlich Sex, Körperkontakt, Erotik etc. gar nicht mehr als optional sondern zentral empfinden, und neu auf die Suche gehen, um über die bisherigen Grenzen hinaus zu wachsen.

Es würde mich interessieren, wer von Euch (Männer, wie Frauen!) wie tief und wie lange geschlafen hat, was Euch wann geweckt hat und was/wie ihr über den zurückliegenden erotischen Nihilismus in Sachen konzeptueller Lustlosigkeit heute denkt.

Aeskulap
*******n_fo Paar
200 Beiträge
Lebenseinstellung und sexuelle Lust
Hallo,
bei uns lief Sexuell nicht viel, nur auf mein(m) drängen hin lief alles gleich ab, es war aber die 3 Monatas Spritz schuld, erst nach einen Jahr nach den absetzten der Spritz kam die geilheit durch, wir haben wieder spaß und abwechslung, sogar in div. Clubs
Immer wieder aufwachen
Ich war immer sexuell interessiert, habe aber lange Zeit meine damalige Partnerschaft zum Wichtigsten auf der Welt erklärt.

Eindeutige Angebote habe ich damals abgelehnt.

Die Aktivität schlief ein, so dass Sex zur Nebensache wurde, langweilig und fade.

Eine Affäre hat mich erweckt, inzwischen bin ich mit ihr verheiratet und Sex spielt immer noch eine große Rolle. Und hier fängt die Gefahr an, erneut droht der, wenn auch aktivere, Schlaf. Jetzt gilt es uns (!) wieder richtig wach zu machen. Die Frage nach Anregungen gehört nicht in dieses Thema, daher sei sie nicht gestellt. Ich freue mich aber über jede ergänzende CM.
für mich ist sex absolut nicht wichtig und ich fühle mich wohl so... und das ist nicht nur so dahergesagt, sondern so ist es....
für mich war sex nie wichtig, es war halt ein netter zeitvertreib *zwinker*
****80 Frau
622 Beiträge
Nachdem ich mich über Jahre in einem solchen Dornröschenschlaf befand und mein Schatzi dermassen vernachlässigte wurde ich auch durch eine kleine Affäre geweckt.
Da bin ich aufgewacht und es hat alles verändert. Mein Mann und ich gehen sehr offen mit Sex und unseren Fantasien um.

Zwar ist Sex nicht unser Mittelpunkt in der Partnerschaft, weil da gibt es doch noch weitere Eigenschaften die mehr zählen, aber wenn wir welchen haben dann kracht es gewaltig und über einen längeren Zeitraum gerne auch öfter. *g*
******amp Mann
1.072 Beiträge
Es ist immer gefährlich, dass der Sex in einer Beziehung einschläft. Ich für meinen Teil habe daran auch immer den Grad der Beziehung gemerkt und wie weit man sich noch verbunden fühlte.

Meist geht das ja dann von einer Seite aus, dass es immer weniger wird, wie ja hier schon gesagt wurde. Daher müssen beide Seite was dafür tun, damit eben dieser Punkt nicht kommt.

Natürlich gab es schon immer Menschen die sexuell aktiver oder weniger aktiv waren.

@*******ell

Eines würde mich interessieren und es ist auch absolut nicht böse gemeint. Wenn Sex für Dich nicht wirklich wichtig ist, was treibt einen Menschen dann dazu sich auf einer Erotikplattform anzumelden. Denn die meisten, die ich kenne und die das von sich sagen, wollen auch sonst nicht mit dem Thema konfrontiert werden. Du bist dann irgendwie eine Ausnahme und eben die Beweggründe sind mit Sicherheit sehr interessant.
Sex ist eine nette Sache aber eben auch nicht mehr. Für uns ist der Sex nicht der Lebendsinhalt. Wenn es nicht passt von der Zeit her oder aus anderen Gründen können wir auch Wochenlang darauf verzichten. Sex soll für uns etwas besonderes bleiben und von daher haben wir keine Lust auf diese 2 Minuten Nummern kurz vorm schlafen.
Lieber weniger dafür dann aber lange und mit Genuss, egal ob alleine oder mit anderen.
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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Es schlummerte in mir...
Hallo, hier schreibt die "Sie" von uns beiden.
Auch in meinem Leben schlief die Lust auf Sex in einer langjährigen Ehe mit einem 26 Jahre älteren Mann irgendwann ein. Das kam zum einen, da ich mich sexuell weiterentwickelte in Richtung SM, ohne, daß mir dies damals richtig bewußt war. Ich hatte durch einen zufällig geschauten Porno, der meinem damaligen Mann sehr mißfiehl ungeheuer Neugier und Appetit auf die härtere Gangart bekommen. Ich glaube das war der "Knackpunkt", der Sex mit meinem Ehemann wurde so fade, daß ich vor ihm Ausflüchte suchte; wenn ich alleine war, machte ich`s mir lieber selbst und fing dabei auch an, meine Zeigefreudigkeit zu entdecken.
Den Supergau löste mein Diablito aus! Ich könnte sterben vor Glück, wenn ich mich unter seiner faszinierenden Dominanz fallen lasse, mich ihm hingebe, mich dabei aufgebe, Lust und Schmerz fühle. Es ist mein zweites, neues Leben, schenkte mich meinem Dom und geniesse meine Sexualität, wie noch nie zuvor!
*********handy Paar
1.202 Beiträge
@danny_slf
Wie passt der erste Satz Deines Beitrags

wäre dein Eingangsposting nicht ganz so urteilend gefärbt, hätte das ja ein guter Start für einen interessanten Austausch für all jene sein können, die hier etwas beleuchtend beitragen können

zu diesem Statement?

BDSMler kloppen sich ja nicht die Hintern wund, weil der Schmerz so geil ist, nö BDSMler verletzen ihren gesunden Körper, gerade weil das Fühlen in der Tiefe sonst nicht möglich scheint. Innere Themen und Defizite werden auf dieser Ebene ausgelebt. Ein Fakt, den sich 99% ja nicht eingestehen wollen, aber daran nichts ändert. Das Gleiche gilt auf der Psyche-Ebene (dominant/devot-Spielchen). Ein geistig und körperlich in sich ruhender Mensch muss niemanden erniedrigen oder sich erniedrigen lassen.

Es ist immer wieder bemerkenswert, dass es Menschen gibt, die anderen Menschen erklären wollen, wie sie wirklich funktionieren und was sie zu tun oder zu lassen haben.

Die eigenen Schubladen scheinen doch recht klein zu sein...
danny
jeder mensch sollte sein leben so leben,dass es ihm gut geht.
wo prioritäten gesetzt werden ist jedem selbst überlassen.
aber so viel über toleranz zu sprechen und gleichzeitig BDSMler so durch den kakao zu ziehen ist nicht tolerant.zudem scheinst du dich noch nicht wirklich mit dem thema objektiv beschäftigt zu haben.
lies doch noch mal selbst was du geschrieben hast und denk nochmal nach.
****80 Frau
622 Beiträge
Ich verstehe was danny geschrieben hat. Er hat keineswegs Menschen in Schubladen gesteckt. Es gehört aber auch nicht zum Eingangsthema diverse Beiträge zu beurteilen! *flop*
*zumthema*

Ich fände es toll wenn die letzten beiden Beitragsspender mal ihre Sichtweise hier schildern!
Jeder hat doch seine eigene Meinung und das ist auch gut so. Sonst gäbe es ja gar keine interessanten Individuen mehr. *g*
wie gesagt,prioritäten sollte jeder selbst für sich setzen.
sicher verändern wir uns und auch unser leben verändert sich.
zu manchen zeiten hatte ich längere zeit keinen sex und kein verlangen danach.gut ging es mir damit aber nicht.
deshalb versuche ich nun mein leben so zu gestalten,dass möglichst alle teile von mir leben dürfen.
ich halte sex für eine wichtige sache.er ist für mich nicht nur triebbefriedigung.
ich spüre in mir,dass ich mich nur rund in mir fühle,wenn sex auch ein bestandteil meines lebens ist.
sich aber nur auf bestimmte dinge zu fixieren und anderes total auszuklammern ist für mich ungesund.
********sign Frau
6.854 Beiträge
Erst einmal möchte ich Danny meine Hochachtung für sein Posting aussprechen. Es trifft fast immer den Kern der Sache.

Meine eigene Sexualität war geprägt von der damals üblichen Erziehung. Lust gab es nicht. Sex machen wurde zum Ersatz für fehlende Liebe in der Familie. Das alles hatte aber nichts mit der eigentlichen, schönen Sexualität zu tun.

Nach meinen Wechseljahren mit 55 gelang es mir erstmalig selber, mich zum Höhepunkt zu bringen und war erstaunt über die Intensität meiner Gefühle. Selbige versuchte ich in den folgenden Jahren mit verschiedenen Praktiken unter Einbeziehung von Männern zu toppen (was mir aber nicht gelang). Es gibt nichts, was ich nicht ausprobiert hätte.

Dann lernte ich meinen jetzigen Partner kennen, der von sich sagt, er sei asexuell. Meine Versuche, ihn zu sexuellen Spielen zu verleiten, schlugen kläglich fehl. Er empfindet keine sexuelle Freude oder gar Begierde und kann sie mir dadurch auch nicht vermitteln. So kam es dazu, daß ich vor der Entscheidung stand, mich von ihm zu trennen oder eine Beziehung ohne Sex zu leben.

Ich habe mich zu letzterem entschlossen. Uns verbindet viel zu viel Schönes auf anderer Ebene, als daß ich auf seine Person verzichten möchte. Er vervollständigt mein Dasein.

Da mich ab und an doch mal die Geilheit überflutet, finde ich immer mal jemanden, der mir körperliche Befriedigung schenkt. Aber man kann sich dieses Gefühl auch nach und nach abgewöhnen. Einem dennoch harmonischen Leben zu zweit steht fehlende Sexualität in keinem Fall im Weg. Man muß es nur nicht zum eigentlichen Mittelpunkt des Lebens hoch gewichten.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Nicht einfach so
beantwortbar. Vermutlich bin ich ein Extrembeispiel: mit 24 ersten Sex, diese Frau geheiratet, Kinder gezeugt, aber praktisch mit nur ganz wenig Sex, oft monatelang ohne, Ersatz durch Masturbation, Sex wenn, dann Missionar und schnell, um sie nicht zu lange zu belästigen.

Nach der Silberhochzeit erstes Fühlerausstrecken, platonisch bleibende Affären, nach etwa 30 Jahren erste längere sexuelle Affäre mit Vanilla-Frau und endlich Bestätigung, dass man nur die richtige Partnerin haben muss.

Dann etwa im Dreijahresrhytmus junge Frauen um 30 , dann 40 und schließlich wieder 30 in D/S-Beziehungen. Alles war jeweils anders, keine Beziehung wie die andere, aber von Mal zu Mal interessanter und besser.

Ich sehe das schicksalhaft so bedingt. Alles hat seine Zeit.
Ich finde den Beitrag von danny repräsentativ für unsere Kultur.

Viele denken, so wie er, beim Sex ginge es nur um "körperlichen Exzesse auf körperlicher Ebene, die keine Tiefe besitzen", "reine Triebbefriedigung auf Teufel komm raus", "Körper-Gehampel".
Das ist eine sehr begrenzte und negative Sicht von Sexualität.
Diese negative Einstellung hindert einen, wahre Erfüllung in der Sexualität zu finden, und irgendwann - selbstverständlich - verzichtet man gerne darauf. Letztendlich kann man auch ohne eine erfüllte Sexualität funktionieren, arbeiten und gesund sein. Wenn er keine Erfüllung bringt, macht Sex keinen Sinn.

Die Erkenntnis, "höher, weiter, tiefer, größer, schneller" würde zu keiner Erfüllung bringen, ist korrekt - soweit man für sich selbst merkt, man fühlt sich dabei nicht erfüllt. Aber die Wahl ist nicht zwischen dem totalen Zusammenbruch und dem kompletten Verzicht, es geht eher darum, die eigene Sexualität so zu entwickeln, dass sie zu einer Quelle von Freude, ein Geschenk an sich und an den/die Partner ist.

Sexualität ist eine Schatzkammer voller Gold und Juwelen, aber es nutzt einem nichts, eine solche Schatzkammer zu betreten, wenn man keine Hände hat. D.h.: Wenn man eine negative Einstellung zur Sexualität hat, wird man die Möglichkeiten nicht wahrnehmen, die vor einem liegen.

Zum Thema SM hatte ich vor Jahren dieselbe Einstellung wie danny und viele andere auch, bis ich in Berührung mit der SM-Szene kam.
Wenn man manche Praktiken nur von außen betrachtet - evt. weil man befürchtet, wenn man mitmachen würde, wäre man kein "geistig und körperlich in sich ruhender Mensch" mehr - kann man schwer nachvollziehen, worum es beim SM wirklich geht.
Was mich als Vanilla bei meinen ersten SM-Erfahrungen beeindruckt hat, waren die Konzentration auf den Partner, die Aufmerksamkeit, die Intensität jeder Handlung, was man beim normalen Sex nicht erlebt.
Dass man bei SM "innere Themen und Defizite" auslebt scheint mir eine positive und ganz normale Sache zu sein - ist Sexualität nicht auch sonst ein Ort, wo wir unser ganzes Wesen mitbringen, unsere Gefühlen, unsere Verletzlichkeit, ein Ort wo wir uns nackt zeigen?

Ich möchte hier eine Aussage von Michael Mary zitieren:

„Sexualität erzählt die Mythen einer Gesellschaft, eines Paares oder eines Individuums. Es sind dies Geschichten von Einswerdung, Vertreibung, Auflösung, Krieg und Frieden, Sieg und Niederlage, Eroberung und Hingabe, Leben und Tod, Macht und Ohnmacht. Daher kann Sexualität als Bühne betrachtet werden, auf der das Leben sich selbst erzählt und die Akteure dadurch unmittelbar an ihm teilhaben und es immer neu erfahren lässt.
Somit ist Sexualität zugleich wild und sanft, archaisch und kultiviert, unbezogen und bezogen, je nachdem, was Individuum, Paar oder Gesellschaft zu erzählen haben und welche Themen darin bewältigt werden.“
*********ist_X Mann
83 Beiträge
@danny_slf
@****80: Du hast recht, es gehört nicht zum Eingangsthema diverse Beiträge zu kommentieren. Aber wenn das hier ein Forum ist, dann gehört die Reflextion anderer Meinungen eben auch dazu. Aber Du hast wiederum recht, die beiden Beitragsspender hätten uns auch Ihre Sichtweise zum Thema darlegen sollen.

Lieber danny,

Ich kann beim besten Willen nicht die urteilende Einfärbung im Eröffnungsbeitrag erkennen. Solltest Du demnächst mal die Zeit finden, dann nenn mir (uns) doch mal die Textpassagen.

Ich Deinem Betrag kann ich hingegen durchaus eine urteilende Einfärbung erkennen. In dem Absatz über BDSM erkenne ich, mit Ausnahme des letzten Satzes, sogar eine verurteilende Einfärbung. Ich glaube nämlich nicht, dass Du mit 99% aller BDSMler gesprochen hast. Und wenn, dann wüsstest Du das der Schmerz zur Geilheit dazu gehört und dass es nicht um Erniedrigung geht, sondern u. a. darum sich jemandem auszuliefern zu dem mann/frau ein tiefes Vertrauen hat.
Ich glaube auch, dass es den allerwenigsten um höher, weiter, tiefer, größer, schneller geht. Ja, ich kenne auch Frauen die lieben es sich von mehreren Männern und/oder Frauen bespielen zu lassen (und zwar ziemlich tabulos). Aber auch denen geht es nicht um höher, weiter, tiefer ...
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die allermeisten hier im JC den Sex als Lebenshauptinhalt sehen. Da gibt es eben die Freunde, Beziehung (nicht bezogen auf Sex), Kultur, Arbeit, usw..

Du hast für Dich festgelegt, dass Du lieber verzichtest. Schön. Leider erkenne ich in Deinem Beitrag, dass das intensive Ausleben der Sexualität bei Dir negative Assoziationen auslöst.
Aber Du bist in guter Gesellschaft. Ob streng glaubige (egal welche Konfession), radikale Nichtraucher, überzeugte Antialkoholiker, alle die sich in Ihrem Leben Grenzen gesetzt haben, projizieren diese Grenzen auf andere.

So jetzt habe ich euch zugetextet *zwinker* . Hab' auch keine Zeit mehr. Heute ist frivoles Ausgehen angesagt *zwinker* .

Fortsetzung folgt (aber dann zu meinem Sexualleben) ...
*********ist_X Mann
83 Beiträge
Ergänzend zu meinem Beitrag kann ich mich nur dem von la_lupa anschliessen. Danke la_lupa *top* .
*********handy Paar
1.202 Beiträge
Zum Thema SM hatte ich vor Jahren dieselbe Einstellung wie danny und viele andere auch, bis ich in Berührung mit der SM-Szene kam.
Wenn man manche Praktiken nur von außen betrachtet - evt. weil man befürchtet, wenn man mitmachen würde, wäre man kein "geistig und körperlich in sich ruhender Mensch" mehr - kann man schwer nachvollziehen, worum es beim SM wirklich geht.
Was mich als Vanilla bei meinen ersten SM-Erfahrungen beeindruckt hat, waren die Konzentration auf den Partner, die Aufmerksamkeit, die Intensität jeder Handlung, was man beim normalen Sex nicht erlebt.
Dass man bei SM "innere Themen und Defizite" auslebt scheint mir eine positive und ganz normale Sache zu sein - ist Sexualität nicht auch sonst ein Ort, wo wir unser ganzes Wesen mitbringen, unsere Gefühlen, unsere Verletzlichkeit, ein Ort wo wir uns nackt zeigen?

Danke dafür *top*

Diese Worte zeigen, worum es gehen sollte. Nicht um Vorbehalte gegen etwas, das ist völlig legitim. Nur sollte man dann auch wissen, wovon man redet. Und ob man dann bei seinen Vorbehalten bleibt, weil Sexualität nun mal sehr vielseitig ist und keinen allgemein gültigen Regeln folgt/folgen sollte oder ob man an dem ein oder anderen Neuen doch Gefallen findet, bleibt die freie individuelle Entscheidung.

Und die ist genauso wertfrei wie die Entscheidung, anderen Lebensprioritäten den Vorzug vor Sex zu geben...
Lebenseinstellung und sexuelle Lust
Ich habe sehr tief und lange geschlafen, mehrere Jahre zuletzt ganz ohne Sex gelebt und das noch nicht einmal als Mangel empfunden. Nachdem es mir immer schlechter ging, meine Hemmungen und Schamgefühle mich beinahe kaputt gemacht habe, habe ich mir überlegt, dass es so nicht weitergehen kann. Über den joy bin ich zufällig gestoplert, habe mich angemeldet und mir die Seite sozusagen als Therapie selber "verordnet". Inzwischen geht es mir viel besser, ich entwickle mich weiter, obwohl ich mit ganz viele Aspekten der Sexualität (noch) weiterhin nichts anfangen kann oder will. Dazu kommt meine wohl von Natur aus eher geringe Libido, die es mir leicht macht, bei Stress oder anderen negativen Umständen ganz auf Ex zu verzichten. Sex ist wichtig, macht mir Spass, aber ein zentraler Punkt meines Lebens war er nie und wird er auch nie sein.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
BDSM
wird zu oft, hier in vielen Forenthemen präsent, als das BDSM gesehen. Aber das gibt es nicht, ist reine Fiktion, kann daher auch nicht in Bausch und Bogen verdammt oder himmelhochjauchzend verehrt werden. Es ist nur möglich, sein eigenes BDSM zu leben, das, was man selbst daran reizvoll findet und alles wegzulassen, was man selbst nicht so möchte. Der eine gefällt sich in der Rolle des mittelalterlichen Folterknechtes, der andere liebt ästhetische Bondagen, der Dritte befindet sich in einer D/S- Liebesbeziehung, in der es auf Demut und Hingabe ankommt, oder....

BDSM ist, wie immer Außenstehende es empfinden mögen, für die Beteiligten eine unglaubliche Bereicherung der erotischen Möglichkeiten. Es ist völlig ok, wenn die Mehrheit sagt "Kommt für mich nicht in Frage!", nicht ok ist aber eine Bewertung, auf welchem Hintergrund auch immer, ganz schlimm, wenn mit moralischer Entrüstung gepaart. Menschen, die BDSM leben, tun das auf der Basis sicher, gesund und einvernehmlich, sind also auch keine bösen Menschen oder gar wie so mancher Moralist aufgrund von Unkenntnis annehmen mag, Bestien.

Schlimm im BDSM ist der scheinbare Rechtfertigungsdruck, wohl einer der Gründe, warum so viele BDSMler anderen BDSMlern nicht grün sind und behaupten, dass nur sie das einzig, wahre und gute BDSM vertreten. Das jeweils richtige BDSM definieren jeweils neu die Menschen, die sich dazu zusammenfinden, um es gemeinsam zu er-leben.
fesselnd
Du hast sicherlich Recht mit deinen Ausführungen im Großen und Ganzen.
Das Problem jedoch, zumindest sehen wir es so, ist doch aber dass wir die die BDSM, SM und was alles dazu gehört völlig ablehnen uns immer wieder anhören müssen wie schön es doch sei.
Hier, und das ist unsere Erfahrung, fehlt eine Menge an Toleranz. Während es uns völlig ega istl wie Paare es machen ob nur Blümchensex oder mit Peitschen auf sich einschlagend. Jeder soll leben wie er es gerne mag. Gerade aber aus den Großbereich des SM müssen wir uns immer rechtfertigen warum eben wir das für uns ablehnen.
BDSM ist sicherlich eine Einstellung, eine Einstellung aber, die nicht jeder teilt und von daher auch kein Interesse an der Spielart hat.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Das
hat vielleicht gerade mit dem zu tun, was ich schrieb, dass zu viele Menschen ihr BDSM als das einzig legitime betrachten. Ich war 30 Jahre in einer Vanilla-Wüste verdurstet, endlich befinde ich mich in einer blühenden BDSM-Oase. Daraus darf ich aber nicht schließen, dass es keine Vanilla-Oasen gibt.

Da ich zu denen gehöre, die ihre Sklavin inszenieren und vorführen, frage ich eben im Voraus genau nach, wer welche Vorstellungen hat. Unser BDSM bleibt für uns reserviert Unsere Gäste dürfen jeder Kategorie angehören und werden sicher nicht nach ihrer Meinung zu BDSM befragt und bekommen noch weniger mit, dass es bei uns auch BDSM gibt, wenn sie sich als Vanillas/Stinos bezeichnen. Ich habe noch nicht erlebt, dass Stinos unsere Erotik nicht genossen haben mit allen Sinnen.
fesselnd
diese Einstellung finden wir gut.
Leider aber wird doch oft, zu oft, versucht die eigene Einstellung als die einzig wahre zu verkaufen.
Wir denken das zu einer Lebendseinstellung was Politik, Kinder und sonst noch was, auch eine Einstellung zum Sex entwickelt. Wir denken auch das jede Einstellung zum Sex seine Berechtigung hat aber eben nur für sich selbst und nicht angewandt auf alle.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@****upa

Ich danke Dir sehr für Deinen Beitrag, Du benennst für mich den Kern der Sexualität. Denn es geht doch letztlich tatsächlich um die eigene sehr individuelle Erfülllung, die jeder auf eben sehr unterschiedlichem Wege für sich selbst findet.

Wir sind in unserem Menschsein zu tiefst sexuelle Wesen und sicherlich ist es so, das wir durch unsere Sozialisation, Erziehung und eben auch unser Umfeld mehr oder weniger beeinflusst sind, unsere uns eigene Sexualität auszuleben, oder eben auch nicht, die Entscheidung liegt ja letztlich bei uns.

Ich habe mit meinem Exmann eben auch lange meine Sexualität nicht gelebt, weil wir sexuell nicht zusammen passten und erst nach der Trennung mich wieder als sexuelles Wesen wahrgenommen. Letztlich habe ich dabei eben auch gespürt, wie sehr ich damit mich selbst in ein Ungleichgewicht gebracht habe.

Sex ist nicht nur die Befriedigung eines inneren Triebes. Es ist so viel mehr und eben nicht immer gleich.

Ich habe erst relativ spät die Sinnlichkeit in mir als eine Komponente erfahren, die letztlich mein Leben, meinen 'Alltag durchzieht und es mir heute wichtig ist, dieser Sinnlichkeit auch Ausdruck zu geben.

Insoweit ist Sex sehr wohl eine Art Lebenseinstellung für mich.

Je mehr ich mich meiner Sinnlichkeit, meinem Begehren dem Wunsch nach Erfüllung geöffnet habe, habe ich Bereiche in mir entdeckt, die zu mir gehören und mich "ganz" machen.

Die eigene Erfüllung mit einem Menschen zu erleben ist etwas sehr Kostbares für mich geworden. Und dabei geniesse ich die große Bandbreite dessen, was sich dabei entwickelt und eine scheinbar oberflächliche Begegnung zur reinen Triebbefriedigung hat dadurch den gleichen Stellenwert erhalten, wie die sehr tiefen Begegnungen, in denen sich beide öffnen und sich mit der Tiefe der Seelen begegnen. Eben alles zu seiner Zeit.

Lust und 'Erotik hat so viele Gesichter und ist niemals gleich und auch das habe ich gelernt zu geniessen, je mehr ich mich getraut habe mir in jeder sexuellen Begegnung auch selbst zu begegnen.

Und damit hat für mich auch jede Spielart der Erotik seinen Stellenwert.
Das kann die zärtliche, fast tantrische Begegnung sein, ebenso wie die Lust am Schmerz und auch an der Erniedrigung. Es sind immer Anteile in mir selbst, die dann Erfüllung suchen und gerade die Vielfalt des Erlebens gibt mir Erfüllung. Die Intensität der Begegnung ist für mich da der Schlüssel.

Diese Erfüllung mit einem Menschen zu erleben, der mir dann auf diesen Ebenen begegnet und in dem ich mich spiegeln kann und der sich bestenfalls eben auch in mir spiegelt, sind einfach kostbare Momente, die ich nicht missen möchte.
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