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Der Meister

Kapitel 8/2
Vorsichtig erhob sie ihren Kopf und blickte erwartungsvoll in die Augen des Meisters.
»Komm näher!«, befahl er Sara mit knappen Worten. Sie kroch, nach kurzem Zögern, tatsächlich wie eine räudige Hündin, auf allen Vieren, zu Diaño. Vor ihm angekommen beugte sich der Meister langsam nach vorn und griff unter ihrem Hals hindurch, bis er die nackte Brust berührte. Wie ein Stromschlag durchzuckte es Sara bei diesem Kontakt, obwohl er ihr zwar hier in Frankreich schon öfters die Hand gegeben hatte, sie aber noch nie irgendwo anders berührte.
Seine Finger streiften über das pralle, feste Fleisch ihrer linken Brust und ertasteten die harte Brustwarze. Zwischen Daumen und Zeigefinger eingeklemmt drückte Diaño die dunkelrote Knospe lustvoll zusammen. Ein heißes Inferno schoss durch Saras Unterleib und endete wie ein feuriger Blitz auf der Perle zwischen ihren Beinen.
Die Galeristin stöhnte unwillkürlich auf und biss sich dabei auf die Unterlippe. Mit einer kurzen, aber ruckartigen Bewegung zog Diaño an dem Stoff und befreite nun auch ihre rechte Brust aus ihrer Gefangenschaft. Abermals zuckte Sara verlegen zusammen, als er nun auch diese mit seinen Fingern erkundigte. Plötzlich ließ er von ihr ab und lehnte sich wieder zurück in den Besuchersessel.
»Vielen Dank, Mrs. Hawk. Das haben Sie sehr gut gemacht.«
»Das habe ich gut gemacht?«, zweifelte Sara. Sie sah ihn verwundert an und wusste nicht was sie sagen sollte. All die neuen Eindrücke hatten ihr buchstäblich die Sprache geraubt. Sie schämte sich und war erregt zugleich.
»Ich denke, dass dies der wahre Grund ist, weshalb Sie mich sehen wollten. Sie wussten es von Anfang an, aber Sie haben es sich nicht eingestanden. Ich bin dennoch sehr zufrieden mit Ihnen und wenn Sie dieses Arrangement weiterführen möchten, bin ich bereit, es mit Ihnen zu versuchen. Wir werden ja sehen, wohin uns das ganze führt. Ist es das was Sie von mir wollen?«
Sara zögerte einen kurzen Augenblick: »Ja.«
»Ich habe Sie nicht verstanden Mrs. Hawk. Ist es das was Sie wollen?«, wiederholte er, in einer sehr dominanten Tonlage. Sara spürte die Hitze in ihrem Gesicht, und ihr Blut, wie es kochte.
»Ja, das ist es was ich von Ihnen möchte.«
»Dann ist es beschlossen. Erwarten Sie meinen Anruf.« Diaño stand auf. Als auch Sara aufstehen wollte, hielt der Meister sie verbal am Boden. »Bleiben Sie genau so, bis ich das Büro verlassen habe. Diese Haltung steht Ihnen ausgesprochen gut.« Der Meister sah auf die Galeristin hinab.
»Wie Sie es wünschen.« Sara wurde der Unterschied zwischen ihnen noch stärker bewusst. Er hatte die Macht, alles mit ihr anzustellen, alles mit ihr zu tun. Diaño trat einen Schritt zur Seite, berührte knapp und mit einer Geste, die man beinahe als zärtlich bezeichnen konnte, das lange rote Haar der Galeristin und verließ sodann das Zimmer. Im Türrahmen blieb stehen, drehte sich noch einmal zu ihr um und sagte: »Sie wissen hoffentlich, dass es für Sie durchaus sehr brisant werden kann, Mrs. Hawk? Sie spielen mit einer Flamme, die heißer und gefährlicher ist, als Sie es sich jemals vorstellen können. Ich persönlich würde Ihnen zur Vorsicht raten, aber da Sie keine Vorstellung davon haben, worauf Sie sich hier einlassen, werden Sie diese Warnung vermutlich sowieso nicht ernst nehmen.«
Sara dachte über seine Worte nach und nickte schweigend. Obwohl sie die Drohung nicht verstand, spürte sie den eiskalten Hauch in seiner Stimme, den sie zuvor noch nicht wahrgenommen hatte. Der Meister, griff an die Türklinke, hielt aber erneut in seiner Bewegung inne. »Der französische Dichter Jacques Rigaut hat mal gesagt: Vergesst nicht, dass ich mich nicht selbst sehen kann, dass meine Rolle darauf beschränkt ist, der
zu sein, der in den Spiegel sieht.« Seine Hand drückte den Türgriff herunter. »Ich verspreche Ihnen aber, dass ich Sie das nächste Mal nicht so lange zappeln lasse.« Mit diesen Worten verließ er das Büro.
Sara verblieb noch eine unbestimmte Zeit lang in ihrer vierbeinigen Haltung vor dem Sessel, in dem vor kurzem noch der Meister gesessen hatte, der Mann, den sie insgeheim so sehr hasste und so sehr verehrte.
Sie dachte über den Nachmittag nach. Schließlich hörte sie May, die durch den Haupteingang, den Bürokomplex betrat. Sie konnte jeden Moment in ihr Büro eintreten. Für einen kurzen Moment erschauderte Sara innerlich und war wie ein Reh, vom Licht geblendet. Schnell sprang sie vom Boden auf und rannte in den Nebenraum, um sich wieder anzuziehen.
Mein Gott, wenn May diese Szene mit Diaño gesehen hätte, das wäre verdammt peinlich gewesen, überlegte sie, als sie ihre Brüste zurück in die Bluse schob und schnell die Knöpfe verschloss. Niemand darf davon erfahren. Niemand und schon gar nicht Ben. Aber was will ich eigentlich von dem Mann. Eine Affäre? Eine Beziehung? Auf jeden Fall will ich Diaño nah sein, viel näher noch als ich es bis jetzt war, den er raubt mir meine Sinne und weckt Gefühle in mir, die ich bis dahin noch nicht erlebt hatte.
Kapitel 8/3
Der Begriff - Demütig - schockierte sie nun auch nicht mehr, schon lange nicht mehr. Auf dem Heimweg, in ihrem Auto, drehten sich Saras Gedanken immer wilder im Kreis, mit der Reminiszenz an den vergangenen Nachmittag und den brisanten Erlebnissen in ihrem Büro.
Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie sich beim Kochen, zweimal fast am spritzenden Fett verbrannte und sich einmal beinahe in den Finger schnitt, als sie das Filet zerkleinerte. Ihre Gedanken rotierten selbst dann noch, um die Erlebnisse, als sie schon längst neben ihrem Ehemann im Bett lag und dieser eingeschlafen war. Und plötzlich rotierten ihre Finger wie von selbst über die feuchte Perle zwischen ihren Beinen, bis sie zum ersten Mal in ihrem Leben, direkt neben ihrem schlafenden Mann einen gewaltigen Orgasmus erlebte.
Kapitel 9
IX.
In Zeiten da Täuschung und Lüge allgegenwärtig sind, ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt.
George Orwell

Sara Anne Hawk war die klassische Geschichte von der Karriere bewussten Frau, die so vieles geopfert hatte. Ihre Freizeit, ihre Hobbys, ihr Privatleben und zu einem gewissen Teil auch ihre Ehe. Unter dem Strich, galt sie als eine der anerkannten Galeristinnen in der Stadt und gehörte somit zum Gremium des Modern Art Museum. Sie selbst hatte einen Stab an Angestellten unter sich und man konnte ohne zu Zweifeln sagen, dass sie es wirklich geschafft hatte. Doch nicht nur Sara hatte es geschafft. Ihr Mann Ben war ebenso erfolgreich wie sie und so konnten sie zusammen ein angenehmes Leben in Luxus genießen, jedoch ist keiner so Urlaubsreif, wie jemand der gerade Urlaub hatte.
In den letzen Jahren hatte ihr Mann, neben der Karriere, für nichts anderes mehr Zeit. Sara erlebte, außer bei ihrer Arbeit in der Galerie, praktisch nichts mehr vom Leben außerhalb dieser Räume. Ihre Ehe hatte sich in gewisser Weise ebenso festgefahren, wie ihr berufliches Leben. Selbst wenn sie es genossen hatte mit ihrem Mann zu schlafen und sexuell aktiv zu sein, so war es letzten endlich immer der gleiche Trott. Wenn es auch ärgerlich war, wenn es auch immer dieselbe Stellung war die er bevorzugte, so hatte sie Ben dennoch sehr gerne. Und plötzlich bot ihr dieser Teufel, auf seine dominante Art, die Möglichkeit für eine neue Erfahrung an, bei der sie weiterhin mit ihrem Ehemann glücklich sein konnte, auch wenn sich in dieser Hinsicht nichts veränderte.
Sara Anne Hawk brauchte nur den nötigen Tritt in den Allerwertesten, um zu erkennen, was für eine pure animalische Lust in ihr steckte und was für eine hemmungslose Leidenschaft. Mit Juan Rey Diaño saß ihr nun ein Mann gegenüber, der es verstand, ihr diesen Tritt zu versetzen.
Erschöpft war Sara früh aufgestanden und hatte sich auf den Weg in ihr Büro gemacht. Irgendwie kam sie an diesem Morgen einfach nicht richtig aus dem Bett heraus. Das Frühstück viel knapp aus und den Kaffee hatte sie sich vorsorglich abgefüllt, um ihn während der Fahrt im Auto zu trinken. Nachdem sie ihren Ehemann Ben einen flüchtigen Kuss gab, verabschiedete sie sich eilig.
In ihrem Büro angelangt erwartete sie bereits ein großer Stapel Post, den sie zu bearbeiten hatte. Das meiste davon, waren zu ihrem Glück nur Portfolios und Ausstellungskataloge diverser Künstler.
»Guten Morgen, Sara«, hörte sie die fröhliche Stimme ihrer Sekretärin. »Kann ich herein kommen?«
»Natürlich, was ist das für eine Frage, May?«
»Sollte keine Frage sein, nur höfflich. Du weist ja, Respekt ist alles.«, grinste ihre Assistentin. »Ich bin heute Vormittag nur hier, um die Skizzen von Señor Diaño einzuscannen und heute Nachmittag bin ich wieder drüben im Museum. Die beiden Galeristen Rovére und Sadre kommen doch heute vorbei und wollen wissen, wie viele Kunstwerke seine neue Serie beinhalten wird.«
»Rovére und Sadre? Was geht die das an?«, fragte Sara skeptisch.
»Ich nehme mal an, sie wollen eventuell die Serie für ihre Galerien übernehmen, wenn sie bei uns nicht fachgerecht ausgestellt werden. Außerdem planen sie scheinbar eine Gesamtausstellung mit den erotischen Werken des Meisters.«
»So ein Blödsinn! Wann wollen die vorbeikommen?«
»So gegen fünfzehn Uhr haben Sie gesagt.«
»Ich werde vorbeikommen und ihnen den Marsch blasen! Die sollen mich mal kennen lernen.«
»Wenn Sie ihnen etwas anderes blasen würden, währen sie wahrscheinlich glücklicher und würden von ihrem Vorhaben abweichen«, lachte May.
»May!«, erboste sich Sara. »Das würde ich niemals tun. Erstens bin ich glücklich verheiratete und zweitens sind das zwei Kotzbrocken, die mir schon seit Jahren auf den Nerv gehen.«
»Sorry Sara, aber dein Wortspiel hat es einfach herausgefordert.«
Rovére und Sadre, mit denn würde ich es nicht einmal treiben, wenn es keine Männer mehr auf der Welt geben würde.
»Ist schon gut, May. Hast du zufällig zwei Abzüge von den Skizzen gemacht? Wenn ja, dann hätte ich gerne eine davon.«
»Schon erledigt!«, antwortete ihr May und reichte Sara einen großen braunen Umschlag, der prall gefüllt war. »Dann mach ich mich mal ans Werk, wir sehen uns ja heute Nachmittag nochmal. Bye.« Ihre Assistentin verließ das Büro mit einem wippenden Schritt und schloss die Türe hinter sich. Sara lehnte sich erschöpft in ihrem Stuhl zurück und starrte einen Moment lang an die weiße Decke über ihr. Sie öffnete ohne hinzuschauen das Kuvert und zog die kopierten Skizzen heraus. Nun senkte sich ihr Blick, während sie die Blätter auf dem Tisch verteilte.
Kapitel 9/1
Unter der ersten Zeichnung entdeckte Sara ein lateinisches Zitat von Cicero. Quid verba audiam, cum facta videam? – Wieso soll ich auf Worte hören, wenn ich Taten sehe? Die Zeichnung selbst stellte eine junge Frau dar, die sich in einer sehr devoten Pose selbst stimulierte, während sie mit ihrem Halsband an einer Kette befestigt war. Der Mensch ist frei geboren und liegt doch überall in Ketten, stand auf der Rückseite.
Irgendwie fühlte sich Sara schon wieder sehr erregt an und spürte das lustvolle Ziehen in ihrem Unterleib. Ihre rechte Hand gleitet wie von selbst unter den Tisch, während sie mit der Linken die einzelnen Seiten umblätterte. Sara öffnete langsam den Reißverschluss ihrer Hose und ließ die Hand darin verschwinden. Ihre Schamlippen waren bereits geschwollen und die gierige Perle dazwischen, stand freudig hervor. Ein leises Stöhnen entwich ihren prallen Lippen.
Sara versteifte ihren Mittelfinger und ohne sich besonders anzustrengen, verschwand er tief in ihrer Mitte. Das plötzliche Klingeln ihres Telefons schreckte Sara schlagartig aus der leidenschaftlichen Tagträumerei. Sie wollte nach dem Hörer greifen, schaffte es aber erst beim zweiten Anlauf, da ihre Hand noch immer tief in der Hose steckte. So nass wie, wie sie war, griff Sara an den Hörer und hielt ihn sich an das Ohr.
»Ja, bitte?«, fragte sie keuchend und konnte dabei die eigenen Erregung an ihren Fingern riechen.
»Einen schönen Tag, Mrs. Hawk«, vernahm sie Diaño dunkel Stimme. »Sind Sie krank?«
»Ich? Nein…, nein warum?«
»Ich dachte nur, dass ich sie eben irgendwie Stöhnen gehört habe. Könnte allerdings auch sein, dass es ein lüsternes Keuchen war?«
»Ich habe mich eben nur erschreckt und an meinem Kaffee verschluckt!«, log sie vorsichtshalber. »Ich hätte hier, mitten am Tag keinen Grund zu Stöhnen.«
»Nicht? Dann wird es Zeit dazu. Aber nicht jetzt!«
»Wie kann ich das verstehen?«, wollte Sara wissen.
»Ich habe einen Tisch reserviert für heute Nachmittag um fünfzehn Uhr im Restaurant Le Grand Véfour, in der Rue Beaujolais. Kommen Sie pünktlich und tragen Sie einen Rock. Keine Hose verstanden?«
»Warum keine Hose?«
»Weil in diesem Restaurant, Frauen für gewöhnlich keine Hosen tragen.«
»Aha?«
»Und Röcke stehen Ihnen sowieso viel besser.«
Verdammt, wenn ich seine Einladung annehme, dann kann ich nicht um 15 Uhr im Museum sein, dachte sich Sara. Außerdem ist das Grand Véfour auch noch das Lieblingsrestaurant von meinem Mann. Ich hoffe, dass er nicht mit einem Finanzier seiner Bank da ist, solange ich mit Diaño dort am Essen bin.
»Kommen Sie pünktlich, ich werde nicht auf Sie warten verstanden?«
»Ich werde pünktlich da sein!«
Diaño hatte aufgelegt. Sara roch noch immer den feucht, warmen Duft ihrer Finger am Hörer und nur langsam legte sie ihn wieder zurück auf die Gabel.

Sie war ratlos, Sara befand sich bald schon mit dem Meister in einem der feinsten Restaurants der Stadt, das reichlich mit Ornamenten aus der Jugendzeit verziert war und wusste nicht was sie tun sollte. Keine fünf Minuten nach ihrem Telefonat mit dem Meister hatte sie May angerufen und den Termin wieder abgesagt. Sara übergab ihrer Assistentin die komplette Verantwortung sich mit Rovére und Sadre im Museum auseinanderzusetzen und hoffte dabei, sie würde das Beste daraus machen.
Den ganzen Morgen über war sie vollkommen aufgeregt gewesen und hocherfreut über den Anruf. Diaño hatte Sie noch in der gewohnt kühlen und knappen Art gebeten, halterlose Strümpfe zu tragen und einen weiten Rock dazu. Natürlich hatte sie dies nicht an und musste nur, um seiner Bitte gerecht zu werden, noch einmal nach hause fahren und sich umziehen.
Sie hatte diesem Wunsch natürlich entsprochen und den ganzen Tag über schleppte sie den Gedanken mit sich herum, warum er mit solch einem Anliegen an sie herangetreten war. Sara ertappte sich sogar selbst bei einigen lüsternen Phantasien, die sie von der Arbeit ablenkten und während der morgendlichen Besprechung unruhig auf dem Stuhl hin und her rutschen ließ.
Sie konnte ihren heutigen Feierabend gar nicht schnell genug herbeisehnen und harrte der Dinge aus, die da noch kommen konnten.
Kapitel 9/2
Als sie im Grand Véfour ankam, stand bereits schon eine Flasche, recht teuren, Champagners auf dem Tisch. Juan Rey Diaño gab sich weltoffen und gut gelaunt. Eine Stimmung, die Sara gar nicht von ihm erwartet hätte und die sie ihm auch nicht zuordnen konnte. Nach dem letzten Treffen hatte sie das nun ganz bestimmt nicht von ihm erwartet. Sein dominanter Charakter und das Wechselspiel seiner Lüste, waren unübertroffen.
Was soll ich davon halten?, fragte Sara sich. Er benimmt sich wie ein lauerndes Raubtier, wild, leidenschaftlich und ebenso gefährlich.
Sie machte sich gewisse Sorgen, auf was sie sich da eingelassen hatte. Zwar kannte sie Diaño nun schon einige Zeit, wusste aber insgeheim so gut wie nichts über ihn. Weder wie er seine Jugend verbracht hatte, noch ob er verheiratet war oder in sonst irgendeiner Beziehung lebte. Sie hatte bis jetzt auch immer noch nicht herausgefunden, wo und ob er in Paris lebte.
Nachdem beide ein Glas Champagner getrunken hatten und das Zweite bereits wieder gefüllt war, beugte sich Diaño zu Sara über den Tisch.
»Zeigen Sie mir Ihre Beine. Ich möchte jetzt gerne Ihre Beine sehen.«
»Wie Sie meinen«, antwortete Sara und zog leicht den weiten Rock nach oben, um ihm den Ansatz ihrer schwarzen Strümpfe zu zeigen.
»Wie ich meine ... Wissen Sie was, Mrs. Hawk? Wir sollten diese förmliche Anrede ändern. Nun, wo wir uns doch besser kennen, finde ich es angebracht, Sie beim Vornamen zu nennen. Sara ist ihr Name, richtig?«
»Das ist richtig«, freute sie sich. »Und wie soll ich Sie nennen?«
»Meinen Namen kennen Sie doch, Juan Rey Diaño. Aber wir wollen doch nicht zu leger werden. Sie werden mich weiterhin Señor Diaño nennen oder mit Meister ansprechen!« Er lächelte sie dabei genauso verwegen an, wie Jack Nicholson in seiner Rolle als Wolf. Und all das fand auch noch hier in der Öffentlichkeit statt. Sara sorgte sich bereits jetzt schon um ihre Reputation, was denn wohl die Kellner denken mochten, wenn das so weiter ging.
Offensichtlich war auch ihr Gegenüber hier gut bekannt, denn der Kellner begrüßte ihn bei der Bestellung mit Señor Diaño.
Sorge bereitete ihr natürlich auch die Frage, was sie denn noch von ihm zu erwarten hätte, mit welchen Sticheleien sie noch von ihm traktiert werden würde. Sara hoffte, dass dem Meister nicht noch andere Dinge einfallen würden, die sie kompromittieren könnte.
Während Diaño zum Champagner griff, kam Sara sogar für eine Sekunde der Gedanke, ob sie den Meister nicht betrunken machen könnte, um ihn dadurch zum Schweigen zu bringen. Ihr schauderte davor, welche permanenten Einschränkungen ihrer Lebensqualität sie eventuell an diesem Abend noch hinnehmen werden müsste, weil ihm spontan noch irgendwelche Einfälle kämen, mit denen Diaño seine Macht über sie demonstrieren wollte.
Gerade war die Karte erst gekommen, da überflog Diaño diese so schnell und bestellte, noch bevor der Kellner sich wieder abwenden konnte.
»Mir ist heute nach einem saftigen Steak. Ich glaube, wir nehmen das Filet Mignon in Medium. Was hältst du davon, Sara?« Doch bevor Sara antworten konnte, wendete er sich bereits schon wieder an den Kellner. »Zweimal bitte.«
Der Kellner nickte knapp und verschwand.
»Das ist dir doch recht, oder nicht?“ fragte er.
»Natürlich.«
»Das glaube ich. Dir ist alles recht, was ich bestimme, nicht wahr?«
»Ja!«, antwortete Sara, während ihr das Wort fast im Halse stecken blieb.
»Das will ich auch hoffen, denn ich bestimme, wo es hier lang geht.«
Diaño sah Sara prüfend an. Er trank in einem Zug den Champagner aus und schüttete ihr und dann auch sich ein weiteres Glas ein.
»Herr Ober, bitte noch eine Flasche dieser Marke!«
Der Meister forderte Sara auf, ihren Arbeitstag zu beschreiben, was sie zunächst widerwillig, später etwas freimütiger auch tat. Diaño hörte dabei aufmerksam zu, unterbrach sie jedoch von Zeit zu Zeit, um die eine oder andere Verständnisfrage zu stellen. Dabei kamen sie natürlich auch auf die Galeristen Rovére und Sadre zu sprechen. Diaño stellte schnell fest, das Sara überhaupt nicht gut auf die beiden Herren zu sprechen war und es ihr erst wieder besser ging, als er ihr das Zugeständnis machte, seine Werke in ihrer Galerie auszustellen.
Schließlich kam das Essen, das beide nunmehr schweigsam verzehrten. Als sie das Mahl beendet hatten, lehnte sich der Meister zurück, nahm noch einen Schluck und griff dann nach der Serviette. Er sah sich diese kurz an und bemerkte anschließend: »Was ist denn das? Da ist ein Fleck drauf, Die kann ich nicht benutzen. Siehst du das?«
Er hielt Sara die Serviette hin, aber es war kein sichtbarer Fleck darauf zu erkennen.
»Dann muss ich wohl etwas anderes benutzen.« In seiner Stimme schwang plötzlich etwas Bedrohliches mit. »Gib mir dein Höschen.«
»Was?«
»Du hast mich verstanden, Sara. Gib mir deinen Slip, damit ich mir damit den Mund abwischen kann.«
Sara überlegte erschrocken.
»Es ist doch hoffentlich frisch. Du hast es doch heute Mittag frisch angezogen, oder ist es noch schmutziger als meine Serviette?«
»Nein, natürlich nicht.«
»Na dann gebe es mir.«
»Aber ich kann doch nicht… Hier?«
»Warum nicht?«
»Also gut.« Sara machte anstallten aufzustehen.
»Nein, nein meine Liebe!« Diaño beugte sich vor und hielt sie am Arm fest.
»Das wirst du hier erledigen und nicht auf der Toilette.«
»Was?«, entfuhr es Sara erschrocken.
»Zieh deinen Slip hier aus.«
»Tut mir leid, das kann ich nicht machen.« Das Maß ist voll, dachte sich Sara. Ich kann das nicht tun. Ich kann nicht hier in dieser Gaststätte, in der man mich und meinen Mann sehr gut kenn, einfach so meinen Slip ausziehen! Was, wenn man mich dabei sehen wird. Ich könnte nie wieder hierher kommen und das ist unmöglich, da Ben in diesem Restaurant, sehr häufig seine Geschäftsessen veranstaltet.
»Das geht zu weit, Señor Diaño«, wiederholte sie.
»Ich denke nicht! Du kannst ihn entweder ausziehen, wie ich es dir empfohlen habe oder ich werde hier aufstehen und unser Arrangement ist für immer beendet. Des Weiteren werden meine Werke an Rovére und Sadre übergehen.«
Sara hatte seine Drohung verstanden und nickte knapp.
»Und wie soll ich das machen, ohne das es auffällt?«
»Du schneidest links und rechts die Bündchen durch, dann musst du ihn nicht über die Beine bis nach unten streifen. Das ist doch nicht so schwer. Ich habe uns extra Steaks bestellt, damit du auch ein scharfes Messer bekommst. Stell dir einmal vor, ich hätte eine Suppe!«
Sara war sprachlos, dass er so etwas geplant hatte.
»Außerdem habe ich extra diesen Tisch genommen, damit Du das Lokal überblicken kannst. Du wirst also selbst sehen, wann jemand in unsere Richtung sieht und wann nicht. Stell dir vor, Du würdest auf meinem Platz sitzen. Der ganze Laden könnte Dich sehen und Du würdest es nicht einmal mitbekommen!«
Sara drehte sich der Magen um. Die ganze Aktion war also von Anfang an geplant gewesen. Sie zögerte kurz und wollte erneut und endgültig ablehnen, als sich Diaño plötzlich vorbeugte, ihre Hand fest griff und auf den Tisch presste. Seine Augen waren zu engen Schlitzen zusammengezogen, die Stimme dunkel und dominant.
»Jetzt hör mir mal zu. Ich sage es nicht noch einmal. Ich verschwende hier nicht länger meine Zeit mit Dir. Du tust, was ich Dir sage, oder ich stehe auf und Du siehst mich nie wieder. Du hast die Wahl. Entscheide dich jetzt.«
Kapitel 9/3
Sara hatte eine solche Kälte noch nie in einem Menschen gesehen. Sie hatte noch nie zuvor solch eine Entschlossenheit gespürt, diese Dominanz war ihr vollkommen fremd. Sie war herausgefordert, unglaublich viel zu riskieren, nur um diesen Mann zufrieden zu stellen. Es ging noch nicht einmal mehr darum, ihn glücklich zu machen. Diese Aufgabe war nichts als reine Schikane, um sie zu demütigen.
Sara war klar, dass dies erneut eine Lektion war, die ihr erteilt wurde und gleichzeitig ein Test darstellte, ob sie es Wert sei, mit dem Meister zu verkehren. Alles war eingefädelt gewesen. Die Kleiderordnung, der Sitzplatz, das alkoholisierte Verhalten. Der Meister wollte ein für allemal klar machen, dass er alle Zügel in der Hand hielt.
Sara entzog sich windend dem Griff ihres Gegenübers.
Sie war berauscht von der Kaltblütigkeit und der Macht, die der Meister nur für sie an den Tag legte.
Sara ergriff das Messer und setzte sich aufrecht hin.
Nur ein älteres Ehepaar saß in ihrer Nähe. Die anderen Gäste waren alle weiter entfernt und ein Kellner war auch nicht in direkter Sicht. Die Situation war günstig.
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Eine derartige Mutprobe hatte sie, seit sie ein kleines Mädchen war nicht mehr bestehen müssen. Es gab nur eine Möglichkeit. Sie öffnete vorsichtig den Reißverschluss ihres Rocks und zupfte langsam die Bluse heraus.
Wenn sie jetzt aufstehen müsste, wenn jemand Bekanntes vorbei kommen sollte, sie würde aussehen wie eine betrunkene Schlampe.
Ein Schauder kroch über ihren Rücken, als sie sich vorstellte, wie sie aufstehen musste und ihr Rock sich langsam, wie eine kleine aber hochgiftige Schlange, an ihren Schenkel hinunterglitt. Kühl, unaufhaltsam, entschlossen, kurz an ihren Knien langsamer werdend, nur um mit größerer Entschlossenheit an ihren Waden hinunterzufallen. Sie würde vor aller Welt mit entblößten Beinen dastehen, hilflos ausgeliefert.
Ihr Herz schlug bei dem Gedanken noch einen Schlag härter, ihr Hass gegenüber ihrem Peiniger wurde noch eine Stufe größer und ihre Erregung wuchs ins unermessliche.
Sara pulte mit den Fingern am Bund ihrer Hüfte und zuckte leicht zusammen, als sie unter ihrer Bluse das ansonsten verdeckte Fleisch spürte. Sie musste sich einigermaßen verrenken, um an das Band ihres seidenen Slips zu gelangen. Schließlich hatte sie diesen etwas nach oben gezogen, damit sie ihn auch mit dem erreichte.
Ein Blick in das Restaurant ließ sie in ihrer Bewegung verharren. Der Kellner bewegte sich langsam auf sie zu. Sie wartete, bis er herankam und sich dem älteren Ehepaar zuwendete. Der Kellner erkannte, dass Sara ihn ansah und lächelte freundlich und professionell zurück. Sara versuchte gleichermaßen zurück zu lächeln und spürte die Schweißperlen, die sich auf ihrer Stirn bildeten. Sie hoffte innigst, dass er nicht an ihren Tisch kam, um eine weitere Bestellung aufzunehmen.
Der Meister und sie waren eigentlich mit dem Essen fertig. Es war zu erwarten, dass der Kellner sehr bald schon abräumen wollte. Doch dann hätte Sara auch das Messer abgeben müssen. Hastig lehnte sie sich vor und stocherte zwischen den spärlichen Resten auf ihrem Teller, um ihm zu signalisieren, dass sie noch am Essen war.
Der Kellner ging vorbei und wendete sich dem Ehepaar hinter ihnen zu. Sara fiel ein Stein vom Herzen.
»Herr Ober!«, hörte Sara plötzlich Diaño Stimme. Der Kellner schaute auf und kam an den Tisch. »Ja, bitte, was kann ich für Sie tun?«
»Ich trinke noch einen Whiskey on the Rocks und einen Espresso. Möchtest Du auch noch etwas?«, fragte er Sara.
In diesem Moment hasste sie ihren Gegenüber noch mehr, der sich sehr zu amüsieren schien. Sie presste ihren Körper an die Tischkante, damit der Kellner nicht ihre inakzeptable Kleidung sehen konnte. Diaño sah Sara erwartungsvoll an.
»Nein danke«, presste diese hervor.
»Darf ich abdecken?«, erkundigte sich der Kellner.
»Nein, bitte noch nicht, ich esse noch«, warf Sara ein, die bemerkt hatte, dass der Mann sie zu ignorieren schien und sich immer noch mit Diaño unterhielt.
»Sehr wohl.«
Endlich verschwand der Kellner wieder.
»Den bist Du los geworden, aber er kommt gleich wieder mit den Getränken, also beeil dich!«
Mit einem Blick versicherte Sara sich, dass sie sich wieder an ihre Arbeit machen konnte. Sie lehnte sich zurück und zupfte erneut den Bund ihres Slips hervor und schnitt mit dem scharfen Steakmesser in die Schlaufe.
Doch Trotz der Schärfe des Messers gab sich der Stoff widerspenstig und so musste Sara mit aller Kraft drücken, bis er riss.
Sara entfuhr ein angestrengtes Stöhnen. Sie schlug mit der Hand gegen die Tischplatte und schrie beinahe laut auf, als ihre Knöchel dagegen krachten. Der Lärm, den sie dabei verursachte, erschreckte nicht nur sie. Von dem Nebentisch aus wurden verwunderte Blicke auf sie geworfen.
»Alles in Ordnung«, lächelte sie unsicher. Das ältere Paar wendete sich schließlich wieder ihrem Gespräch zu. Sara wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah in das süffisant grinsende Gesicht des Meisters, der sich an Saras prekärer Situation ergötzte.
»Und jetzt noch die andere Seite. Nun mach schon, der Kellner kommt gleich zurück.«
Sara blickte ihre Peinigerin flehend an, erhielt aber kein Mitleid. Der Stoff auf der anderen Seite ließ sich einfacher herausschneiden, da sie den Bund nun weiter heraus ziehen konnte.
»Na siehst Du Sara, Du hast schon Übung. Das nächste Mal wird das bestimmt sehr viel schneller gehen! Und nun gebe ihn mir!«
Sara griff eines der abgeschnittenen Enden und versuchte es vorsichtig hervorzuziehen, doch das gestaltete sich schwieriger, als sie gedacht hatte. Immerhin saß sie noch auf dem Slip. Sie drückte ihren Rücken an die Lehnen des Stuhls und hob ihre Hüfte hoch, dann zog sie langsam und vorsichtig an dem Stück Stoff. Sie war mehr oder weniger gezwungen schreckliche Verrenkungen zu machen, bis der Slip ebenso langsam wie ihre Bewegung zum Vorschein kam. Erneut wurde ihr ein Blick vom Nebentisch entgegen gebrachte, den sie hilflos lächelnd abzuwenden versuchte. Schließlich gelang es ihr doch, mit einem Ruck ein großes Stück hervorzuzerren.
Da erschien der Kellner wieder, Sara hatte sich so auf ihre Aufgabe konzentriert, dass sie ihn ganz vergessen hatte.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte die Bedienung, als er die Getränke abstellte. Sara hätte heulen können.
»Natürlich ist alles Bestens«, stammelte sie beinahe verlegen.
»Möchtest Du dich vielleicht auf der Toilette etwas frisch machen?«, mischte sich nun Diaño mit ein.
»Nein danke, es geht schon.« Das wäre ihr Tod gewesen, wenn sie nun in dieser Situation aufstehen müsste und ihr Slip halb aus dem Rock schauen würde.
»Kann ich Ihnen etwas bringen?«
»Nein danke, wie gesagt, es geht schon.«
»Machen sie sich keine Gedanken«, erklärte Diaño, »Sie ist manchmal etwas seltsam, aber so sind Frauen manchmal.« Die Art in der Diaño mit einem Kellner über die am Tisch sitzende Galeristin sprach, brachte Sara zur Weißglut. Es war unglaublich, dass er so über sie in der Öffentlichkeit redete, und es war unglaublich, dass sie selbst da mitspielte.
Schließlich verschwand der Kellner wieder und Sara machte sich an die Arbeit, den Slip nun endgültig unter dem Rock hervor zu ziehen. Als sie ihn endlich in den Händen hielt, war sie erleichtert und sehr stolz auf sich selbst.
Mit einer raschen Handbewegung reichte sie das zerschnittene Kleidungsstück über den Tisch und drückte es dem Meister schnell in die Hand.
Ohne große Vorsicht walten zu lassen, sah dieser sich, das edle, im gedämmten Licht schimmernde, Stück Stoff in seiner Faust an.
»Das war doch gar nicht so schwer«, raunte er herablassend ein und drehte das brillante Stück zwischen seinen Fingern. »Was ist denn das?« fragte er plötzlich unbekümmert und fuhr mit seinen Fingern über den Stoff, um dann prüfend daran zu riechen. »Komm her und beug dich vor!«
Diaño hielt Sara das Stück Stoff hin. Die Galeristin beugte sich verständnislos vor.
»Komm näher.« Ihre Blicke kreuzten sich. »Noch näher. Und jetzt riech mal daran!«
Sara hatte sich nun halb über den Tisch gebeugt und bewegte ihre Nase an den Slip. Als sie in vor der Nase hatte, drückte der Meister ihn Sara ins Gesicht. Sie spürte die Feuchtigkeit, die er aufgesogen hatte und ihre eigene Geruchsnote.
»Was ist das?« Plötzlich war wieder der kalte zischende Tonfall zu vernehmen, der Sara schon zuvor einen Schauder über den Rücken hatte laufen lassen.
Wie kann sich ein Mensch sich nur so schnell ändern?
»Was riechst Du da, was ist das?« Sara wurde ihr eigener Slip nun härter so ins Gesicht gedrückt, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam. Sie hielt den Atem an und fühlte die Feuchtigkeit auf ihrer Nase und ihrer Oberlippe.
»Ich frage Dich nicht noch einmal. Was ist das?« Sara wusste nicht, wie sie es nennen sollte? Es war doch klar was es ist. Wie konnte ihr Gegenüber sie so demütigen.
Warum besteht er so darauf, dass ich es ausspreche?
Sie musste es aussprechen und sie murmelte die Antwort in ihr Kleidungsstück.
»Ich verstehe dich nicht. Sprich deutlicher!« Der Slip wurde etwas aus ihrem Gesicht genommen. »Noch mal!«
Es war Sara so peinlich, dass ihre Stimme brach und sie spürte, wie die Tränen in ihren Augen schossen.
»Es ist mein Saft, meine eigene Erregtheit.«
»Es ist Dein Saft? Man hätte es auch anders nennen können, aber ich lasse es dir dieses Mal durchgehen.« Sara konnte nicht fassen, wie ein Mensch so grausam sein konnte. Sie spürte, wie der Slip erneut auf ihr Gesicht gepresst wurde, so, dass sie keine Luft bekam.
»Du wirst mir jetzt zuhören. Atme durch die Nase und saug deinen Saft ein. Hör mir gut zu, verstanden? Konzentrier dich nur auf meine Stimme und auf deinen eigenen Geruch.«
Sara nickte, mit dem Stoff vor ihrem Gesicht. Sie atmete durch die Nase ein und spürte den schweren und unglaublich warmen Geruch, der ihrer Vagina entströmt war, als er sie so sehr gedemütigt hatte. Zunächst musste sie ein Ekelgefühl hinunterschlucken, denn in dieser Form und so intensiv war sie noch nie mit ihrem eigenen Duft in Berührung gekommen. Die Schwüle ihres Geruchs erregte sie und der Kontrast durch die dominant, dunkle Stimme ihres Peinigers verstärkte ihre Erregung nur noch mehr, während gleichzeitig die Tränen aus ihren Augen schossen und von dem zarten Stoff aufgenommen wurden.
Kapitel 9/4
»Dieser Slip ist der Beweis für Deine unbändige Lust, Sara. Ich behandele Dich so dominant, wie ich es will, und so wie Du es verdienst. Wenn Du mir vertraust und meine Befehle befolgst, dann werde ich Dir noch viele dieser triefnassen Höschen bescheren. Ich werde Dich an Orte führen, von denen Du vor Tagen noch nicht einmal zu träumen gewagt hättest. Weigerst Du Dich jedoch meine Befehle zu gehorchen, dann werde ich Dich fallen lassen. Du kannst dann zurück gehen, in die Gosse Deiner kleinbürgerlichen Spießigkeit. Hast Du mich verstanden?«
Sara nickte schluchzend. Der Slip wurde aus ihrem Gesicht genommen und der schärfste Teil verschwand aus der Stimme des Meisters. Achtlos warf er den Slip auf den Tisch.
»Hier, nimm einen Schluck von meinem Whiskey, damit Du Dich wieder beruhigst.«
Dankbar nahm sie das Angebot an. Die Beiden blieben noch eine Zeitlang an dem Tisch sitzen. Es gab Sara die Gelegenheit, sich wieder zu beruhigen.
Schließlich bezahlte Diaño die Rechnung. Als der Meister schon aufstehen wollte, hielt Sara ihn zögerlich zurück, nahm sich ein Herz ein sprach dann leise: »Darf ich Sie höflichst darum bitten, mein Höschen mitnehmen, damit es der Kellner es nicht findet?«
»Mir gefällt Dein Tonfall.« Der Meister lächelte auf eine Weise, die Sara nicht deuten konnte. Es war nicht Spott, der seinen Ausdruck dominierte. Fast hätte sie gedacht, es sei so etwas wie Zuneigung. »Nein, den nimmst Du nicht mit.«
Das Herz von Sara pochte und sie spürte das unangenehme Gefühl in ihrem Magen.
»Ich nehme ihn mit, als Andenken.«
Mit diesen Worten griff er sich das seidene Stück Stoff, roch kurz daran und steckte es mit einem teuflischen Lächeln ein. Dann stand Diaño auf und verließ das Restaurant. Sara folgte ihm mit einem Gefühl der Geborgenheit, die sie in dieser Form noch nie empfunden hatte.
Der Meister verabschiedete sich vor dem Restaurant von Sara mit den Worten: »Ich war heute sehr zufrieden mit Dir. Du machst Dich gut. Zur Belohnung werde ich Dir in Kürze einen Wunsch erfüllen.«
Mit diesen Worten ließ er Sara vor dem Lokal stehen, stieg in seinen Wagen ein und fuhr davon. Sara fragte was wohl dieser Wunsch sein könnte, als ihr Mann Ben plötzlich mit einem Klienten um die Ecke kam und direkt auf das Restaurant zusteuerte.
»Hallo mein Schatz, was machst du den hier?«, hörte sie seine vertraute Stimme, nachdem er sie vor der Türe entdeckt hatte.
»Ich hatte eben eine wichtige Besprechung und wollte nun wieder zurück in mein Büro fahren.«
Ben wand sich seinem Kunden zu: »Darf ich vorstellen, meine Frau, Sara Anne Hawk, die Galeristin des bekannten Museums für sinnliche Kunst.« Und an Sara gewand, »Das hier ist Mr. Splitter. Ich berate ihn bei finanziellen Transaktionen in unserer Bank. Er ist gleichermaßen ein Kunstkenner, so wie Du mein Schatz. Vielleicht solltet ihr euch irgendwann einmal unterhalten.«
»Sehr angenehm, Mr. Splitter«, äußerte sich Sara und reichte ihm die Hand. »Gibt es irgend ein Fachgebiet, das Sie in der Kunst besonders interessiert?«
»Ich weis nicht ob ich dies in Gegenwart einer Dame einfach so sagen kann, aber ja. Ich interessiere mich für erotische und anspruchsvolle Kunst. Dabei haben es mir die Werke eines gewisser Señor Juan Rey Diaño besonders angetan. Haben Sie schon einmal etwa von ihm gehört?«
»Ja, das habe ich«, flüsterte die Galeristin beinahe. »Wir haben ein paar seiner Werke im Museum ausgestellt.«
»Mrs. Hawk, entschuldigen Sie meine direkte Frage, aber glauben Sie es währe möglich, für eine Privatperson wie mich, eine Karte zu bekommen, für die Vernissage in seinem Anwesen?«
»Ich kann es Ihnen nicht sagen. Señor Diaño versendet die Einladungen gewöhnlich privat und seine Gäste sind handverlesen. Ich glaube nicht das...«
»Wenn Sie es schaffen sollten, dann werde ich mich Ihnen und ihrem Mann gegenüber sehr Erkenntlich zeigen.«, unterbrach der Kunde Sara. »Geld spielt dabei keine Rolle, denn es gibt nur eine Sache, die zu einem außergewöhnlichen Leben führt: Eine außergewöhnliche Einstellung. Versuchen Sie es Mrs. Hawk!«
»Ich kann es versuchen, werde ihnen diesbezüglich aber nichts versprechen!«
»Dennoch vielen Dank«, antwortete der Kunde, verabschiedete sich höflich und ging in das Restaurant hinein. Sara sah ihm kurz hinterher und dann auf den fragenden Blick ihres Ehemannes.
»Wer ist dieser Diaño?«
»Er ist ein sehr exzentrischer Mensch und ein brillanter Künstler zugleich.«
»Dann strenge Dich an, dass Du eine Einladung bekommst für meinen Klienten. Koste es was es wolle, aber das Geschäft mit ihm ist mehr als wichtig für unsere Bank«, bat sie Ben eingehend.
»Ich werde mich bemühen…«
Kapitel 10
X.
Es ist nicht so wichtig wer das Spiel beginnt,
sondern wer es beendet.
John Robert Wooden

Sara sah sich dem physisch überlegenen Mann hilflos ausgeliefert. Sie lag nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet auf den steinharten Fliesen, in seinem geheimen Anwesen, das nur die wenigsten kannten. Die Fugen rieben rau und steinig an ihren Schulterblättern. Mit unglaublicher Leichtigkeit hielt der Meister, der mit seinem ganzen Gewicht auf Sara lag ihre beiden Handgelenke auf den Boden gepresst. Der Druck zerrte auch an ihren Haaren die sich offen, wie eine feuerrote Flüssigkeit, über den Boden ergossen hatte. Sara wand sich unter dem Gewicht des Meisters, der gezielt auf ihrer Hüfte saß.
Es war zwecklos sich zu wehren. Weder konnte sie sich durch Tritte befreien, noch konnte sie ihre Arme freibekommen. Wie eine Schlange glich Diaño alle Bewegungen und Befreiungsversuche von Saras aus und mit jeder falschen Bewegung wurde scherzhaft an ihren Haaren gezogen, die unter ihren eigenen Händen gefangen waren. Der Schmerz durchzuckte ihren Kopf und warf ihn von einer Seite zur anderen.
Mit der freien Hand, versetzte der Meister ihr einen leichten Schlag auf die Wange. Es war nicht der Schmerz, der Sara bis ins Mark erschauderte, es war die Demütigung seiner Geste, die Leichtigkeit mit der er sie ausgeführt hatte. Es war beinahe so, als wäre der Meister dafür geschaffen, Bestrafungen zu verteilen und Sara dazu, diese zu erdulden.
»Hör auf zu jammern und lieg still!«, hörte sie seine dominante Stimme, die dunkel in ihren Ohren hallte. Seine eisblauen Augen blitzten vor ihr, wie die stählerne Klinge eines Rasiermessers. »Du wirst Dich mir jetzt unterwerfen, mit Deinem Geist und Deiner Seele.« Sara ergab sich ihrem Schicksal. Sie lag still und rührte sich nicht. »So ist es gut.« Der Hohn seines überlegenen Einflusses trieb Sara zur Verzweiflung.
Wie sollte ich mich jemals den Klauen entziehen, die mich erbarmungslos umschlungen haben?
Sara blickte in das Gesicht, das keine dreißig Zentimeter über ihr thronte. Wie ein Teufel, ein Dämon, nein besser ein Inkubus, schlank und muskulös, unglaublich stark und agil, der kurz davor stand, seine Fänge in die Kehle seines hilflosen Opfers zu stoßen. Sara spürte den süßlichen Atem des Meisters über ihr.
»So ist es gut.« Seine Stimme hatte etwas beruhigendes, etwas vom Tanz einer Python, die ihr Opfer hypnotisiert, um dann plötzlich zuzuschlagen. Sara gab unter den machtvollen Worten jeden Widerstand auf.
Langsam beugte sich der Meister zu ihr hinab und sah Sara direkt in die Augen. Der Atem und die dunkle Stimme des Überlegenen füllten nun alle ihre Sinne aus. Sie wurde praktisch von seiner Aura eingesaugt und nahm sie gierig in sich auf.
»So ist es gut, Sara.« Die Stimme war nun so nah und nichts anderes mehr als ein zarter Hauch. Vermutlich von seinen Ohren gar nicht mehr wahrnehmbar, aber von Saras ganzem Verstand ausgefüllt. Sie spürte ihr Herz rasen. Rasen von der Anstrengung ihres Kampfes, rasen vom Adrenalin, das sich wie ein wilder Strom über sie ergoss, rasend von der Erregung, in der sie sich befand.
Dagegen spürte sich der Herzschlag des Meisters regelmäßig und unheimlich ruhig an. Präzise wie ein Pendel und ebenso hypnotisierend. All das trug dazu bei, dass sie sich noch mehr entspannte und sich ihrem Schicksal ergab.
Kapitel 10/1
Nun spürte sie die freie Hand des Meisters. Spielerisch lag der in der kleinen Mulde zwischen ihrem Schlüsselbein und ihrem Adamsapfel. Sie drückte sich leicht, wie zur Probe in Saras Haut hinein. Beiläufig aber immer tiefer glitt er, bis sein Finger ganz leicht auf ihre Luftröhre drückte und ihr deutlich machte, welche Macht in einem Zeigefinger lag. Sara stockte der Atem. Langsam fuhr der Finger über ihren Hals, rastete kurz an ihrem Kinn ein, um dann ganz langsam weiter hinauf zu rutschen, um in der Mulde zwischen Kinn und Unterlippe verharrend, Kraft zu sammeln, für die Besteigung ihrer Unterlippe.
Endlich verharrte er dort und die Nervenenden in Saras Lippen schrien vor Erschütterung. Leicht öffnete sie ihren Mund in der Hoffnung, dass sie den Finger mit ihrer Zunge umspielen konnte, aber bevor er auch nur befeuchtet wurde, bewegte er sich schon wieder zurück über das Kinn, den Hals hinab und schließlich über das Brustbein, das sich schnell und rhythmisch mit der Bewegung der Lungen hob und senkte. Schließlich erreichte die Hand des Meisters, die Brücke ihres Büstenhalters, verharrte dort und folgte dann der Linie des Stoffes. Die Rippen des Brustkorbes verlassend glitten seine Hände über die weichen fleischigen Berge ihrer Weiblichkeit. Erst über ihrer linke und dann ihrer rechten Brust. Als sich dann der Finger unter den Stoff grub und sanft die harte Warze ihrer rechten Brust umspielte, senkte sich sein Haupt zu einem Kuss, der die Welt in Flammen aufgehen ließ. Ein solches Gefühl hatte Sara noch nie zuvor erfasst.
Der plötzliche Husten ihres Mannes weckte sie aus ihrem Schlaf hoch. Die Erkenntnis des verwirrenden Traumes und das Erwachen aus dieser Situation überflog sie wie ein gigantischer Taifun und brauste förmlich über sie hinweg. Nichts davon war real und nichts davon war passiert. Aber genauso stellte sich die Galeristin vor, was Diaño mit ihr anstellen könnte.
Sara fühlte ihre Erregung und den feuchten Film zwischen ihren Beinen. Sie spürte das Verlangen in ihr und die Lust, die dieses Gefühl ausgelöst hatte. Es war der Gedanke an Diaño und dieser Gedanke war sehr schwer für sie zu ertragen.
Die geschätzte und angesehene Galeristin lag neben ihrem schlafenden Ehemann und masturbierte sich erneut zum Höhepunkt, während sie an ihren dominanten Peiniger dachte.
Kapitel 10/2
Der nächste Arbeitstag gestaltete sich nüchtern und produktiv. Sara verschanzte sich hinter der Arbeit und verdrängte so das Desaster der letzten Abende. Sie wollte nicht mehr daran zurückdenken. Nicht mehr an die Demütigung und auch nicht mehr an die Lust, die ihr damit bereitet wurde.
Hätte sie nachgedacht, dann hätte Sara vor allem die Tatsache schockiert, dass der Meister sie so fest im Griff hatte und mit ihrer devoten Neigung spielte, wie es ihm gerade beliebte. Und das war nicht der erste Vorfall gewesen. Die Demütigung in dem Restaurant hatte ihr auch härter zugesetzt, auch wenn sie das zuerst nicht wahrhaben wollte. Als sie am nächsten Tag auf der Arbeit erschienen war, hatte sie daran gedacht, dass sie ja immerhin irgendwann noch einmal in Kontakt kommen konnte mit dem Kellner und dass solche öffentlichen Demütigungen keinesfalls akzeptabel für ihre Position in der Gesellschaft waren. Das dominante Spiel in ihrem Büro konnte sie ja noch tolerieren. Dort hatte nur die Möglichkeit bestanden, dass sie entdeckt werden könnte. Im Restaurant war sie ganz vorsätzlich erniedrigt worden.
Sara hatte erwartet, dass die Dominanz des Meisters nicht nur darin bestand, Macht auszuüben, sie herumzukommandieren und sie zu erniedrigen, sondern ihr auch Halt zu geben, ihr Trost zu spenden und sie zu befriedigen.
Sara erkannte, dass sie diejenige war, die dem Meister ein unglaubliches Geschenk machte, wenn sie sich ihm hingab, und alles, was sie erwartete war, dass der Meister einigermaßen sorgsam mit diesem Geschenk umging und es nicht vorsätzlich zerstörte. Sicherlich war sie es, die diesen Mann begehrte, aber sie nahm an, dass auch er Spaß an dem Spiel fand, das sie beide spielten. Da war es nur fair, dass er auch einige Regeln einhielt und gestern Nacht hatte er, ihrer Meinung nach, die Regeln überspannt.
Das Vertrauen zu ihm jedenfalls hatte einen tiefen Riss erlitten und sie war sich nicht sicher, ob ein solcher Riss in einer Beziehung wie dieser gekittet werden konnte, denn immerhin hatte sie kaum eine Möglichkeit, sich gegen ihn zu wehren. Sie konnte allenfalls das Spiel beenden.
Plötzlich blitzte eine tiefe Angst in ihr auf. Es war furchterregend, wie weit der Meister im Voraus plante, wie er manipulierte und berechnete. Diese ständigen Wendungen, diese Überraschungen, diese sadistische Energie. Jemand, der scheinbar eine solche Planung an den Tag legte, war ihr ungeheuer, und wenn es nicht Planung war, dann musste es eine unglaubliche Intelligenz sein, mit der Diaño sie durchschaute. Mit einem solchen Menschen legte man sich besser nicht an. Was, wenn der Meister noch viel weiter dachte, als sie vermutete. Wenn er wie ein Schachgroßmeister schon Züge voraussah, die Sara erst dann offenbar werden würde, wenn es schon zu spät wäre?
Kapitel 10/3
Was wird dieser Mann noch alles im Schilde führen?, fragte sie sich.
Er hatte allerlei Autorität und je mehr Sara darüber nachdachte, desto mehr wurde ihr bewusst, dass Diaño tatsächlich alle Macht der Welt hatte.
Der Meister verlangte ungeheuerliche Dinge von ihr und sie kam seinen Wünschen mit nur wenig Widerstand nach. Es waren teuflische Wünsche. Wünsche die Sara bereits jetzt schon viel abverlangten, die aber noch viel drastischer werden könnten und vermutlich auch werden würden.
Wo ist das Ende? Wie kann man einem Menschen, der bereits jetzt schon zeigte, dass er eine sadistisch, dominante Ader hatte, vertrauen?
Sara konnte nicht abschätzen, wie weit das alles gehen konnte, welche Aufgaben sie in Zukunft noch zu erledigen hatte. Und irgendwann würde einmal etwas davon auffliegen. Der Kellner, ein Kunde und die Drohung, sie als Flittchen bekleidet durch die Stadt zu jagen. Beim nächsten Mal traf sie einen Bekannten, einen Arbeitskollegen, ein Galerist, ein Künstler oder ihren Ehemann.
Dieser spanische Antichrist konnte alles tun, was er wollte. Er konnte sie vernichten. Mit dem Wissen, das er bereits jetzt schon über sie besaß, könnte er ihre Reputation zerstören. Eine versteckte Kamera oder ein verstecktes Mikrophon könnten alles vernichten, was Sara sich mühsam aufgebaut hatte.
Es war riskant, zu riskant. Ein Tanz auf dem Vulkan. Ein Pakt mit dem Teufel, bei dem man nur verlieren konnte. Es war ein Spiel mit dem Feuer. Reizvoll und beängstigend zugleich.

Das Telefon klingelte. Im Display erkannte Sara, dass ihre Assistentin May am Apparat war.
»Hier bei mir ist Señor Diaño, er hat mir erklärt, dass er heute einen Termin bei Dir hätte. Ich habe aber nichts in Deinem Terminkalender eingetragen, weil Du zu mir gesagt hattest, das Dich heute niemand stören soll.«
»Ist schon in Ordnung, May. Schicken ihn zu mir.«
»Nun gut, ich schicke ihn.«
Sara war verunsichert und nicht sehr erfreut, das May ihr diese Nachricht überbrachte. Sonst kam er immer von alleine. Bestätigten sich so schnell die Befürchtungen, die sie gerade gehegt hatte? Wurde dieses dominante Spiel jetzt schon in ihrer Galerie gespielt. Das ging zu weit. Ihr Arbeitsplatz sollte Tabu sein, das musste der Meister verstehen.
Einen Augenblick später öffnete sich die Tür und Diaño trat in Begleitung von May ein, die heute in der Galerie beschäftigt war.
»Vielen Dank, May. Ich möchte bitte nicht gestört werden, solange Señor Diaño zu Besuch ist.«
»Sehr wohl«, antwortete ihr May.
Die Assistentin schloss die Tür von außen und Sara stand unsicher in ihrem eigenen Büro.
»Ich war gerade in der Nähe und dachte, ich schau einfach mal vorbei«, erklärte ihr Diaño kurzerhand.
Sara war etwas erstaunt, eine solch platte Ausrede zu hören. Sie fragte sich, was er mit ihr vorhatte. Der Meister machte einen entspannten Eindruck und fast hätte Sara die Vermutung gehegt, dass er seine unbeabsichtigte Anwesenheit nur vortäuschte. Diaño griff in sein Jackett und zog aus der Innentasche ein elfenbeinfarbenes Kuvert hervor, dass er ihr reichte: »Das hier ist eine Einladung zu einer geheimen Vernissage in meinem Anwesen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, bei der nur meine persönlichen Freunde eingeladen sind. Wir werden den Abend in meinem Pariser Anwesen verbringen. Aus diesem Grund rate ich Dir, dass Du dir für den ganzen Abend frei nimmst. Und es versteht sich natürlich von selbst, dass Du dich fein kleidest, da außer Dir noch sehr viele andere prominente Gäste anwesend sein werden.«
»Wer wird erwartet?«
»Unter anderem wird die Bürgermeisterin und die beiden Galeristen Rovére und Sadre anwesend sein.«
»Rovére und Sadre?«, fragte Sara verblüfft. »Ich denke, Sie stellen ihre Werke nur in unserer Galerie aus?«
»Das werde ich eventuell auch!«, antwortete Diaño gelassen. »Aber ich denke, ihre Anwesenheit wird Deinen Status in der Kunstszene nur erhöhen. Konkurrenz belebt das Geschäft und steigert den Preis. Nicht wahr?«
»Ja!«, antwortete Sara etwas verbissen.
»Dann ist ja alles geregelt. Die Vernissage beginnt am Samstag um zwanzig Uhr. Die Adresse mit der Anfahrt Skizze steht in dem Brief. Sei dieses Mal pünktlich und zeige diese Einladung niemandem. Nicht einmal deinem Mann. Verstanden?«
»Ja, ich habe es verstanden.«
Diaño erkannte an der Art ihrer Aussage, dass Sara noch irgendetwas auf der Seele brannte. Etwas, dass sie bisher noch nicht zur Aussprache gebracht hatte. »Gibt es noch irgendwelche Fragen?«
»Nur...«, drückte sich Sara um die Frage herum. »Als ich mit ihnen das Restaurant verlassen habe, traf ich auf der Straße meinen Mann mit einem seiner wichtigsten Kunden. Sein Name ist Mr. Splitter, ein deutscher Finanzier aus Frankreich.«
»Und was ist mit diesem Herrn?«
»Er hat mich darum gebeten, ihm eine Einladung für ihre Vernissage zu besorgen.«
»Sara, Du weist, das die Gäste handverlesen sind?«
»Ja, das ist mir bekannt und ich habe ihm dies auch ausführlich mitgeteilt. Er bat mich dennoch darum.«
»Wenn Dir das alles bekannt ist, warum fragst Du mich dann noch danach? Kennst du die Antwort nicht schon?«
Sara wusste, dass sie Diaño nichts verschweigen konnte. Sie wollte es sich aber auch nicht mit ihm verscherzen. Zu tief hatte er sie bereits jetzt schon in eine Neue Welt aus Lust und Leidenschaft eingeführt und zu erregend waren die Gedanken an ihn. »Mr. Splitter sagte mir, das wenn ich es schaffen sollte, ihm eine Einladung zu besorgen, dann würde er sich meinem Mann und mir gegenüber sehr Erkenntlich zeigen.«
»War das alles?«
»Nein, er sagte auch das Geld dabei keine Rolle spielt, denn es würde nur eine Sache geben die zu einem außergewöhnlichen Leben führt: Eine außergewöhnliche Einstellung.«
»Das ist allerdings wahr!«, antwortete Diaño. »Und nun soll ich mich diesem Herrn erkenntlich zeigen, damit er weiterhin Geschäfte mit Deinem Mann macht und sich euch gegenüber erkenntlich zeigt?«
»Nein, ich dachte nur sie...«
»Ich schreibe einem Fremden kurz eine Einladung und lade ihn persönlich in mein Haus ein? In mein Anwesen, in dem absolute Diskretion den Gästen gegenüber besteht?«
»Nein, ich...«
»Habe ich gesagt das du mich unterbrechen sollst?«
»Nein!«, flüsterte Sara kleinlaut.
»Dann mache es auch nicht!« Saras Herz pochte wie wild und ihre Hände begannen leicht zu zittern. Diaños dominante Stimme hallte durch ihr Büro. »Wozu währst du bereit, wenn ich mich bei Dir und damit auch bei Deinem Mann Ben erkenntlich zeigen würde?«
Sara stockte der Atem. Bei mir und meinem Mann?
»Ich weis nicht, was Sie meinen?«
»Dann werde ich dir ein wenig auf die Sprünge helfen! Du bittest mich um einen gefallen. Du bittest mich darum einen Fremden in mein Anwesen einzuladen, damit er sich Dir und Deinem Mann erkenntlich zeigt und dann weist Du nicht, was ich damit meine?« Diaño legte eine kurze Pause ein, um seiner Aussage mehr Gewicht beizumessen. »Quit pro quo – ich gebe dir etwas und du gibst mir etwas zurück. Ich werde dir diesen Gefallen erfüllen und als Gegenleistung werde ich zu gegebener Zeit meinen Gefallen von dir einfordern. Bist Du bereit, Dich für Deinen Mann zu opfern?«
Sara flüsterte ein verstocktes: »Ja!«
Eigentlich erwartete Sara etwas anderes von Diaño zu hören. Ein Statement zu den vergangenen Tagen im Restaurant, in ihrem Büro oder wo auch immer er seinen Spaß daran hatte sie zu demütigen.
Der Meister hatte die Zurückhaltung gespürt, die Sara ihm trotz der kleinen Verhandlung entgegenbrachte.
»Keine Sorge, ich werde dich hier in Deinem Büro nicht weiter belästigen. Ich bin auch schnell wieder weg. Du bist wegen dem Besuch im Restaurant ungehalten, ich weiß. Aber eins musst Du verstehen. Ich bestimme, wie es läuft. Ich gewähre dir Vergnügen und ich enthalte es dir vor, wie es mir gefällt. Wenn dir das ungerecht erscheint, dann ist es Dein Unglück und meine Macht es zu tun. Ich habe das sagen und Du arrangierst Dich damit oder lässt es für immer.«
Sara nickte.
Kapitel 10/4
»Ich weis, dass Du an Deinen Gefühlen zweifelst. Ich weis auch, dass Du dir nicht sicher bist, ob es gut sein kann, dass ich soviel Macht über Dich habe. Doch ich lasse mich nicht emotional von Dir erpressen und ich habe es auch nicht nötig, mich mit Dir abzugeben. Aber ich habe Dir dennoch etwas mitgebracht, damit Du nicht den Eindruck von mir hast, dass Du mir nichts bedeutest. Das ich nur mit deinen Gefühlen spielen möchte.«
Diaño zog aus seiner Tasche, indem schon das Kuvert gesteckt hatte, ein langes, sehr dünnes Gebilde aus Metall, das aus drei silbernen Ketten bestand. Sara war überrascht und ein kleiner Schauder überkam sie, als die Galeristin erkannte, dass an einer der Ketten drei kleine Silberkugeln hingen, die eine Größe von Glasmurmeln hatten.
»Das hier soll Dich an mich erinnern, wenn ich nicht in Deiner Nähe bin. Diese beiden Ketten hier werden um die Hüfte gelegt, die andere Ketten mit den kleinen Kugeln hängt in Deinem Schritt. Du kannst den Schmuck unter der Kleidung tragen und man wird es nicht sehen, solange Du deinen Schoß nicht anderen Leuten hinhältst. Wenn Du dich irgendwohin setzt, wirst Du auf den Kugeln sitzen, damit Du sie spürst. Verstanden?«
Sara war gerührt. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet. Sie nahm das Schmuckstück entgegen und sah es sich lange an.
»Darf ich es gleich hier anprobieren?« fragte sie zaghaft.
»Dazu müsstest Du deinen Rock anheben und deinen Slip ausziehen. Ich wollte das in deinem Büro nicht von Dir verlangen.«
Bei diesen Worten schmolz Sara förmlich dahin. Wie kommt es, dass der Meister heute alles richtig macht?
Schüchtern flüsterte Sara: »Ich möchte es anprobieren. Niemand wird ohne zu Klopfen hereinkommen.«
»Es ist allein Deine Entscheidung.«
Sara drehte dem Meister, den Rücken zu und öffnete den Reißverschluss des Rocks. Sie ließ ihn einfach zu Boden gleiten. Die Galeristin atmete einmal tief durch und dann streifte sie auch den Slip herunter. Allerdings verdeckte ihre weiße Bluse einen großen Teil ihrer runden Pobacken. Nun stand sie unten herum völlig entblößt da. Mit ein wenig Furcht, aber auch sehr erregt dachte sie daran, was passieren würde, wenn der Meister sie jetzt auffordern würde, auch die Bluse auszuziehen und sich umzudrehen. Natürlich würde sie ihm gehorchen, aber er würde auch die Erregung sehen, die sich bereits zwischen ihren Schenkeln zu bilden begann. Aber ein solcher Befehl stand nicht an. Nicht in diesem Moment.
Sara legte die silberne Kette an, worauf sich die drei Kugeln genau an den drei empfindlichsten Punkten, in ihrem Unterleib befanden. Eine Kugel drückte gegen die Klitoris, die Zweite gegen ihren Scheideneingang und die Dritte gegen ihren After.
»Lass mich den Verschluss zumachen«, sagte der Meister und ergriff die beiden Enden der Kette.
Er zog die Bluse der Galeristin leicht nach oben und eröffnete so den Blick, auf Saras feste Pobacken.
Nachdem Diaño kurz den Rücken der entblößten Frau berührte, zuckte sie zusammen. Die Finger des Meisters waren sehr warm und erfahren. Belustigt nahm Diaño ihre Reaktion zur Kenntnis und streichelte ein paar Mal mit seinen Fingern über die zarte Haut. Dann jedoch schloss er zu ihrer Enttäuschung die Kette und trat einen Schritt zurück. »Fertig!«
Für einen Moment spielte Sara mit dem Gedanken, sich mit gestreckten Beinen hinunterzubeugen, um ihren Slip zu ergreifen. Dadurch hätte sie Diaño ihren blanken Po vollends und zugleich sehr lüstern präsentiert. Sie konnte nicht leugnen, dass sie diese Geste der Zuneigung, die ihr zuteil geworden war, und die Szenerie in ihrem Büro sehr geschmeichelt hatte.
Dann aber ging sie doch in die Hocke und zog ihren Slip schnell wieder hoch. Sogleich merkte sie, wie die drei Kugeln von ihrem Slip eng gegen ihre Schamlippen gepresst wurden und ihre Feuchtigkeit die silbernen Kugeln umfingen, wie ein warmes Kissen. Sie spürte nun ganz deutlich die reizenden Fremdkörper an und in sich, die jedoch keinen Schmerz produzierten, sondern pure Stimulanz erzeugten.
»Wie fühlt es sich an?«, fragte Diaño.
»Es ist sehr ungewohnt, aber dennoch schön.«
»Das ist gut so, denn Du wirst diese Kette von nun an immer anziehen. Wenn Du von der Arbeit kommst, legst Du sie ab und versteckst sie. Wenn Du jedoch hier in Deinem Büro sitzt, Dich bei einer Konferenz befindest oder zu einem Event gehst, sollst Du durch diese Kette immer an mich erinnert werden.«
»Ich habe es verstanden.«
»Gut. Dann darfst Du Dich jetzt bei mir dafür bedanken.«
Sara dachte kurz nach, am liebsten hätte sie ihren Gebieter geküsst, auch wenn sie wusste, das Diaño nicht geküsst werden wollte.
»Vielen Dank für das schöne Geschenk.« Sara gehorchte glücklich und stellte sich neben ihren Schreibtisch. Diaño drehte sich um und verließ das Büro. Die Türe hinter sich ließ er offen stehen. Sara hatte alles verstanden. Und wie sie alles verstanden hatte!
Eine Einladung zu einer der gefragten Vernissagen in der Stadt. Ein romantischer Abend mit Diaño und seinen Gästen in einem stielvollen Anwesen. Champagner, Kerzen, festliche Kleidung. Was wünscht sich eine Frau eigentlich mehr?
Endlich würde es soweit kommen. Endlich hatte das lange Hinhalten ein Ende. Und endlich bestand auch die Hoffnung darauf, dass die sexuelle Spannung, die sich in ihr aufgebaut hatte, entladen wurde. Morgen Abend würde Sara sich zum ersten Mal, seit ihrer Teenagerzeit, einem Mann hingeben, der dominant und machtvoll zugleich war.
Als sie sich wieder allein in ihrem Büro befand, schloss sie die Türe hinter Diaño und dachte für einen winzigen Augenblick daran, ob sie ihren Groll gegen ihn, nicht doch etwas zu vorschnell abgelegt hatte. Sie setzte sich auf ihren Sessel, rutschte auf dem Stuhl etwas hin und her und schon waren diese Gedanken wieder vergessen.

Saras restlicher Arbeitstag verlief sowohl positiv, wie auch produktiv und so gut, wie schon lange nicht mehr. Die Arbeit ging leicht von der Hand und am Ende des Tages hatte sie so viel erledigt, dass sie zufrieden nachhause eilen konnte.
Lediglich die kleinen Silberkugeln, die immer wieder empfindlich gegen ihre Intimzone drückten und sie dabei auf andere Gedanken brachten, verhinderten, dass sie Diaño Worte jemals vergessen konnte.
Sara besorgte, mit den angelegten Kugeln auch noch ein paar Einkäufe und ging auf der Fahrt nachhause ihre Optionen für die Kleiderfrage durch. Dabei kam sie sogar zu einem Entschluss, mit dem sie rundum zufrieden war. In ihrem Haus angekommen, legte sie die Kugelkette ab, versteckte sie in ihrem Kleiderschrank und nahm ein langes und entspannendes Bad.
Kapitel 11
XI.
Ich wähle meine Freunde wegen ihres guten Aussehens, meine
Bekannten wegen ihres guten Charakters, meine Feinde wegen ihres starken Intellekts.
Oscar Wilde


»Ich bin hier im Museum auf einer Vorlesung über die Kunst des Mittelalters. Hol mich gegen einundzwanzig Uhr ab, dann gehen wir was essen«, hörte Sara noch immer die Stimme des Meisters in ihrem Ohr. Sie wartete jedoch bereits schon eine knappe halbe Stunde und fragte sich, ob das wieder ein Test war und sie hier noch weitere drei Stunden warten müsse, bis sie schließlich den erlösenden Anruf bekäme, dass das alles wieder nur ein Spiel gewesen war.
Die Galeristin lehnte sich zurück und ließ erneut die extrem peinliche Szene Revue passieren, die sie heute Vormittag mit May erlebt hatte.

»Ich brauche die Unterlagen von Señor Diaño für das Museum«, erklärte ihre Assistentin, die gerade in dem Moment in ihr Büro kam, als Sara am Regal stand und dabei war Akten abzuheften.
»Kein Problem, nimm sie dir aus meiner Schublade im Schreibtisch.«
Nach dem Öffnen hatte May ein breites Grinsen im Gesicht fragte plötzlich: »Was ist das denn?«
Sara hatte sofort gewusst, was May meinte. Sie hatte das Gefühl, einen Moment lang hätte ihr Herz aufgehört zu schlagen. May hielt einen kunstvoll geformten Dildo in der Hand und betrachtete ihn von allen Seiten. »Interessant, sehr interessant! Wofür hast Du den hier in Deiner Schublade?«
Sara wurde verlegen und spürte die Hitze in ihrem Gesicht. May würde sicher nicht erwarten, dass sie es sich in ihrem Büro selbst besorgen würde. Sie konnte sich also wieder ein wenig entspannen.
»Gib ihn her, das ist ein exotisches Exponat aus Westafrika.«
»Wohl eher ein sehr erotisches Ausstellungsstück, und so natürlich geformt«, antwortete May.
»Das ist was anderes.«
May hielt sich den Phallus unter die Nase. »Was hat denn ein Dildo aus Mahagoniholz, mit einer Kunstausstellung zu tun?«
»May!«
»Ist ja schon gut«, grinste sie. »Trotzdem, würde mich interessieren, was das für ein Exponat ist?«
»Ich werde jetzt darüber kein Wort mehr verlieren, ich habe noch sehr viel zu tun und Du haltest mich auf.«
»Ich gehe ja schon, aber glaube mir Sara, wenn ich solche Gegenstände in meiner Schublade hätte, dann würde ich mir schon manchmal überlegen, ob ich sie nicht Zweckentfremden würde.«
»Das reicht jetzt«, erboste sich die Galeristin.
May war nicht gewillt, das Thema ruhen zu lassen. Im gleichen Maß, wie ihr Misstrauen wuchs, stieg auch ihrer Neugier.
»Hast Du noch nie darüber nachgedacht, Sara?«
»Das kann ich Dir so nicht sagen.«
»Ach, komm schon! Der sieht doch richtig gut aus, vielleicht ein wenig zu breit für mich, aber gut genug.«
»May!« Mit gespielter Entrüstung versuchte Sara ihre Assistentin in die Schranken zu weisen, aber deren Enthusiasmus wurde dadurch nur noch gesteigert.
»Der wurde bestimmt von einem Hengst, von Mann, abgeformt. Ist dir das aufgefallen?«
»Gib mir jetzt das Ding wieder her!« Zornig entriss sie ihr den Kunstpenis.
»Ist ja schon gut!«
»Bleib in Zukunft einfach von meiner Schublade weg, verstanden?«
»Du selbst hast gesagt das ich hin gehen soll und ich konnte ja nicht wissen, dass Du darin deine exotischen Exponate versteckst!« Das Lächeln Mays war Sara eine Spur zu keck. Aber sie wollte dieses Thema auch nicht länger als nötig am Leben erhalten.
»Das reicht jetzt May!«
»Ist schon gut Sara! Bleib mal ein wenig locker, es war nur ein Scherz.«
Manchmal könnte Sara ausrasten, wenn sie hörte, wie ihre Assistentin sich benahm.
Wo war bloß ihre ganze Erziehung geblieben?
Sie fragte sich, wie sie einem solchen Verhalten begegnen sollte, aber mit ihren vierundzwanzig Jahren war da vermutlich nicht mehr sehr viel zu machen und außerdem war ja nur das zu bemängeln. Alles andere an ihr war vorbildlich. Sara fühlte sich etwas hilflos.
Wie kann Diaño das nur jeden Tag in seinen Vorlesungen und Seminaren ertragen? Da musste man ja ein dominantes Erscheinungsbild haben.
Sara war sich bewusst, dass May sich im Museum anders benahm und dass sie ihre Chefin damit nur ärgern wollte, weil sie mehr als nur Kolleginnen waren.
»Na dann gehe ich mal in mein Büro zurück und schau nach ob ich auch so was geiles in der Schublade habe. Lust dazu hätte ich jetzt!«
»Ich warne dich!«
Mit einem breiten Grinsen klemmte May sich die Akte von Diaño unter den Arm und verließ das Büro.
Kapitel 11/1
Welch eine unangenehme Situation, hatte Sara sich gedacht. Warum sollte May nicht auch ihren Spaß mit einem Kunstglied haben? Ab und zu brauch man das, wenn man es nötig hat und keinen Mann zur Hand...«
Sie wollte jetzt nicht weiter darüber nachdenken. Stattdessen blickte sie aus dem Autofenster. Immer noch war niemand zu sehen. Kurze Zeit später sah sie Menschen aus dem beleuchteten Gebäude kommen und einige Minuten später erschien auch Juan Rey Diaño.
»Mein Gott, was für eine langweilige Veranstaltung war das denn!«, hörte sie ihn. Diaño ließ sich in den teuren Wagen fallen und knallte die Tür zu. »Diese Fortbildungen werden auch immer schwachsinniger. Ich habe selten so ein dummes Gelaber gehört!«
Sara wusste nicht, was sie sagen sollte, jede Äußerung, die sie machen konnte, erschien ihr unpassend, zumal sie diese Veranstaltung im Vorfeld geplant hatte. Eine humorvoll zustimmende Bemerkung, wie sie angebracht gewesen wäre, hätte vielleicht wieder zu Bestrafungen geführt. Mit Schaudern wurde sie an die dominanten Äußerungen von Diaño erinnert, die wie ein Damoklesschwert über ihr drohten, wenn sie sich im Ton vergriff.
»Du könntest ruhig was dazu sagen, immerhin hast Du den Redner engagiert.« Sara hatte falsch gedacht. »Fahr einfach los.«
Heute würde sie vorsichtig sein müssen. »Wohin?«
»Fahr einfach.« Sein Ton wurde eine winzige Stufe schärfer. Sara startete und fuhr langsam die Straße entlang. Der Meister saß still und gedankenverloren neben ihr. Sara war etwas beunruhigt über die Stimmung des Meisters. Ein schneller Blick offenbarte ein ausdrucksloses und konzentriertes Gesicht, das im Schein der Straßenlaternen monoton für kurze Augenblicke aus der Dunkelheit gerissen und dann wieder hineingestoßen wurde. Einen Reim konnte Sara sich jedoch nicht darauf machen.
»Lass mich fahren.« Sara blickte auf ihren Beifahrer. »Halt an, ich fahre jetzt. Ich brauche Ablenkung.«
»Ist gut.«
Sara war nun wirklich besorgt. Besorgt um Diaño, besorgt um ihren 500er SL. Dennoch hielt sie am Straßenrand an. Die beiden stiegen aus und gingen auf die jeweils andere Seite des Wagens. Als sie sich an der Motorhaube trafen, versuchte Sara den Blick des Mannes zu begegnen, doch dieser vermied den Augenkontakt.
»Ein Frauenauto.« Der Meister stellte den Sitz richtig ein und befühlte das lederne Lenkrad mit beiden Händen. »Dann wollen wir mal.«
Mit einem lauten Brüllen schrie der Motor auf, als erst das Gaspedal durchgedrückt wurde und dann die Kupplungsscheiben gegeneinander schlugen. Die Reifen trennten sich in tiefschwarze Abdrücke auf dem Asphalt und schneeweißer Rauch flog hinter ihnen davon. Hastig griff Sara nach dem Gurt, als sie in ihren Sitz gepresst wurde. Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h war bereits nach weniger als drei Sekunden gebrochen.
Mit einem lauten Röhren jagte der Sportwagen über die verlassenen, nächtlichen Straßen.
Sara betrachtete den Fahrer, dessen Gesicht jetzt nicht mehr von den Laternen langsam mit Helligkeit gestreichelt wurde, sondern in hoher Frequenz mit kaltem Licht gepeitscht wurde, um dann für winzige Momente in der Dunkelheit wieder zu versinken. Kalt und entschlossen wurde das Antlitz des Meisters reflektiert.
Der Tacho jagte Saras Herzschlag in die Höhe und der Drehzahlmesser maß ihren eigenen Adrenalinausstoß. Das Stopschild rauschte in einem Augenblick vorbei, als währe es nicht vorhanden gewesen. Ein grimmes Lächeln in den starren Augen des Fahrers, fixierte seinen Weg.
Sara hatte Angst. Mittlerweile hatten sie es in die breiten geraden Straßen außerorts geschafft und schon wurden die 100 km/h geknackt. Sara sah in ihrem geistigen Auge die Polizei auf Streife, die sich ihre Nummer notierte. Sie sah den Mechaniker, der sorglos nach einigen Überstunden nachts mit dem Fahrrad über die Kreuzung radelte und sie sah den Vierzigtonner, der aus einer Ausfahrt herausfuhr und plötzlich die Straße vor ihnen versperrte. Berühmte Galeristin bei Raserei im Sportwagen erwischt. Berühmte Galeristin in schweren Autounfall verwickelt. Berühmte Galeristin nach Unfall in Lebensgefahr. Was macht eine devote Frau, wenn ihr Meister außer Kontrolle gerät?
Ihrer Rolle entsprechend konnte sie nicht eingreifen, sie musste ihm folgen, gehorchen, vertrauen.
Vertrauen war das schwerste. Zum Gehorchen gehörte nicht viel. Vertrauen erforderte jedoch unendlich mehr Kraft.
Kapitel 11/2
Was kann ich tun?
Sie wusste nicht einmal mehr, ob sie Diaño nicht mehr vertraute.
Ist das alles vielleicht sogar ein Test meines Vertrauens zu ihm? Will der Meister mich zur Verweigerung des Gehorsams drängen? Will er meine Loyalität prüfen?
Sara sah sich erneut in einer Position des Nichtwissens. Sie wusste nicht, was der Meister vor hatte, sie wusste nicht, ob er noch alles unter Kontrolle hatte, sie wusste nicht, welche Pläne oder Hintergedanken Diaño mit seiner Aktion hegte.
Ein zaghafter Versuch entwich ihren Lippen: »Sollen wir bei dieser Geschwindigkeit nicht besser auf die Autobahn fahren?«
Die vollbremsenden Reifen brannten tiefe Furchen in den grauen Asphalt. »Wer zum Teufel hat Dich gefragt?«
Der Wagen war noch nicht ganz zum Stehen gekommen als die kalten blauen Augen eisiges Feuer spuckten, der in Sara Gesicht gefror.
»Habe ich Dich gefragt?«
Der Wagen war zwar zum Stehen gekommen, aber eine Gefahr war durch die nächste ersetzt worden. »Ich kann mich nicht erinnern, Dich um deine Meinung gefragt zu haben! Habe ich Dich gefragt?«
»Nein!«
»Nein! Nein, ich habe Dich nicht gefragt. Nein, ich wollte von Dir nichts dazu hören. Verdammt noch mal, was maßt Du es Dir dann an? Ich habe mich heute einen ganzen Tag lang, meiner kostbaren Zeit, nerven lassen in dieser albernen Veranstaltung, die weder etwas intellektuelles, etwas kulturelles oder gar etwas künstlerisches an sich hatte und jetzt kommst Du und machst weiter! Ist das hier irgend ein Komplott gegen mich?«
Sara war mit diesem Ausbruch zerbrochen. Sie konnte nur flüstern. »Ich bitte um Entschuldigung.«
»Steig aus!«
Sara musste schlucken. Diaño schien wirklich außer sich zu sein. Als sie ihren Gurt gelöst hatte, schlug bereits die Fahrertür hart zu. Sara beeilte sich.
Weit und breit war niemand zu sehen und kein erleuchtetes Fenster zeugte von der Anwesenheit eines Menschen. Nicht ein Mal ein Fußgänger mit seinem Hund würde sich an diesen abgelegenen Ort verirren.
Auf der einen Seite, verspürte sie keine Angst. Die Dominanz, die von Diaño ausging, wirkte in diesem Augenblick sicher und bedrohend zugleich, denn trotz der anhaltenden Beherrschung, die er immer noch ausstrahlte, hatte Sara nichts Gutes zu befürchten.
Sie standen direkt unter einer alten dämmrigen Laterne, auf dem Bürgersteig, vor einer umzäunten Werkstatt für alte Maschinen. Rostiges Metall und Schrott, soweit sie blicken konnte.
»Was bildest Du dir ein?«
Diaño trat so nah an Sara heran, dass die zurückwich. Der Meister war ihr nicht nur körperlich, sondern auch physisch überlegen. Aber der Gedanke, dass sie sich auflehnen würde, war ohnehin vollkommen absurd. Schließlich verbaute der verwachsene Drahtzaun hinter ihr den weiteren Rückzug.
Der Meister kam Sara so nah, dass ihre Nasen sich fast berührten. Er lehnte sich vor ihr mit beiden Armen so an den Zaun, dass Sara dazwischen gefangen war.
Ihre Augen konnten sich dem eisblauen, wütenden Blicken nicht entziehen. Ihr gesamtes Blickfeld wurde von diesem einen Anblick bestimmt. Und obwohl Sara den warmen Atem des Mannes wenige Zentimeter von ihren Lippen spürte, fror sie innerlich vor Verlangen.
Es herrschte nunmehr Stille zwischen den beiden. Sara glaubte sogar zu spüren, wie sich der Herzschlag ihrs Gegenübers beruhigte. Doch sie sah in den Augen, dass der Meister nachdachte und dass mit zunehmender Stille seine dominanten Einfälle gefährlicher wurden.
»Du musst wohl erst noch lernen, wo Dein Platz ist. Du enttäuschst mich, Sara. Mach den Reißverschluss deines Rocks auf und lass ihn auf den Boden fallen.« Die kalten Augen verengten sich leicht.
Kapitel 11/3
Die Galeristin schluckte, über die Kaltblütigkeit mit der dieser Wunsch vorgetragen worden war. Es war ein leises, bedrohliches Zischen gewesen. Mehr nicht.
Sara musste ihre Augen senken, sie konnte dem Blick des Meisters nicht länger standhalten.
»Sieh mich an!«, wurde sie rasch zurecht gewiesen.
Saras Lider wurden schwer, nur mit Mühe konnte sie diese wieder soweit anheben, dass sie den Befehl des Meisters nachkam.
Die Angst stand Sara förmlich ins Gesicht geschrieben und sie erkannte, dass gerade diese Angst ein spöttisches und triumphales Lächeln in seine Augen trieb. Ein kaltes Vergnügen, ein furchterregendes Lächeln.
Sie sah, wie Diaño erneut die Lippen zu einer Äußerung formte und in diesem Moment erschauderte sie vor dem kommenden Befehl, vor der dunklen Finsternis dessen, was seinem Kopf entspringen konnte.
»Mach es, jetzt!«
Sara kam seinem Befehl nach. Während sie mit der rechten Hand den Reißverschluss öffnete, blickte sie ständig in das Eismeer seiner Augen, die nichts anderes ausstrahlten als die Gewissheit und Klarheit seiner Macht.
Sara musste einige Male die Hüften bewegen, bevor der Rock von der Schwerkraft ergriffen zu Boden gezogen wurde. Während all dem, hatte sich Diaño keinen Zentimeter von ihr bewegt.
»Sehr schön. Und jetzt zieh deinen Slip runter.«
»Hier?« Sara bereute die Frage noch bevor das Wort ihren Kehlkopf verlassen hatte. Verdammt!
Der Meister schlug mit der flachen Hand hart gegen den Maschendrahtzaun, der wie eine Klapperschlange zu zischen begann und in Schwingungen versetzt wurde, die Sara von seiner Herrschaft kündeten.
»Ich möchte nicht, dass Du meine Befehle infrage stellst!« Die laute Stimme des Mannes tat Sara in den Ohren weh. Sie blickte sich schell um, ob vielleicht ein verirrter Passant sie gehört hatte.
»Sieh mich an!« Erneut schlug die Hand in den Zaun und ein paar Tröpfchen Speichel landeten auf ihrer Wange. Sara spürte sie, verstärkt durch den leichten Wind, kühl auf ihrer Haut. Sie erwartete, dass sich dieses Gefühl jeden Moment ändern könnte, beinahe, als wenn man in zu heißes Wasser stieg. Für wenige Sekunden die trügerische Sicherheit einer angenehmen Temperatur fühlte, die dann in siedende Hitze umschlägt.
Sara versuchte sich wieder zu beruhigen. Obwohl Diaño nur ein kleines Stück größer war, schien Sara zu schrumpfen, denn die stahlblauen Augen zwangen sie förmlich in die weichen Knie.
Die Galeristin hakte beide Daumen links und rechts in ihren Slip ein und schob diesen langsam über ihrer Hüften herunter. Sie ging leicht in die Knie, um ihn noch weiter auf ihre Oberschenkel herunter zu ziehen.
Der Hauch, der kühlen Luft an dieser intimen Stelle, war ungewohnt für Sara. Der geheime Gedanke trieb ihr eine Gänsehaut über den Rücken.
Für eine endlos lange Zeit zwang der Meister, der sich noch immer nicht bewegt hatte, Sara in dieser verhängnisvollen Position zum Stehen und genoss dabei den Anblick der eingeschüchterten Frau. Sie wiederum erkannte in dieser Geste, wie er sich an ihrer Angst und dem Gefühl des Ausgeliefertseins labte. Einzig der Atem des Meisters schien tiefer zu werden und Sara vermeinte eine Schwere zu deuten, die sie nur auf pure Lust zurückführen konnte. Der Gedanke, dass dieser mystische Künstler von ihrer Situation erregt sein könnte, verwunderte Sara im ersten Moment. Sie hatte Diaño als eine kühle, rationale Person kennen gelernt. Dass er zu solch einer leichtfertigen Erregung fähig war, kam Sara ganz unbekannt vor. Einen Moment dachte sie darüber nach, was für einen dummen Gedanken sie da geäußert hatte. Einen weiteren Moment später stellte sich das Gefühl von Stolz in ihr ein. Sie war also in der Lage, den Meister in Erregung zu versetzen. Sie war mehr als ein Objekt für ihn. Der Gedanke beflügelte sie und trieb ihr die Hitze zwischen die Beine.
Für einen winzigen Augenblick kam ihr eine Illusion in den Kopf. In dieser Phantasie lag der Meister in ihrem Ehebett, die Augen fest geschlossen, die Laken wild zurückgeworfen und onanierte mit einer Hand seinen harten Phallus, die andere hatte er hinter seinem Kopf vergraben. Und all seine Gedanken kreisten nur um sie, um ihre Demut, ihre Lust und um ihre Leidenschaft.
Mit der Hitze, fühlte Sara nun auch, wie sich langsam die erregte Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen ausbreitete.
Schließlich formte der Meister vor ihr seine Lippen und sprach: »Wollen wir doch mal sehen, ob Du deine letzte Aufgabe auch richtig erfüllt hast.«
Dann spürte Sara auch schon, wie seine Finger sich auf ihrem Bauch befanden und sich schnell ihren Weg, vom Bauchnabel, hinunter an den rasierten Schamhügel bahnten. Sara riss bei der ersten Berührung die Augen auf. Sie spürte, wie die Feuchtigkeit sich in ihr immer mehr ausbreitete. Mehr noch, als die Finger langsam die Konturen ihrer dünnen und verbliebenen Behaarung verfolgten. Ihre Schamlippen wölbten sich erregt und Sara bemerkte, wie die Nässe sich einen Weg aus ihrem Körper bahnte.
Bald schon würden seine erfahrenen Finger die fleischigen Erhebungen ihrer Schamlippen berühren und die wollüstige Benetzung dazwischen. Es war nur noch eine Frage von Augenblicken, dann würde auch er es spüren. Diaño würde ihre Erregung fühlen, er würde erfahren, welchen Einfluss er auf sie hatte, welche Macht.
Sara spürte, wie die Kraft aus ihren Extremitäten in den Unterleib strömte. Ihre Knie wurden weicher und sie musste erneut Halt suchen. Immer noch waren die Blicke der Beiden in einander verschränkt, doch die anfängliche Kälte war gewichen und Sara vermutete, in den nunmehr leicht getrübten Augen einen winzigen funken Wärme zu verspüren. Der Gedanke ließ sie erschaudern.
Die Fingerkuppen kamen ihrem Ziel immer näher, pflügten nun langsam durch die verbliebenen Haare und änderten ihre Richtung, kurz bevor sie ihre prall aufgerichtete Klitoris erreicht hatten. Sara war nun so erregt und so aufmerksam in diesem Bereich ihres Körpers, dass sie auch die kleinste Bewegung genau wahrnahm. Doch die Finger vermieden den Kontakt und streiften nun die äußeren Erhebungen der Schamlippen, entlang.
Kapitel 11/4
Die Knie der Galeristin wankten immer mehr, worauf sie, um nicht umzukippen, ihren Stand verändern musste. Dabei bewegte sich auch ihr Becken so ungeschickt, das der Mittelfinger des Meisters für einen knappen Moment lang, tief in den salzigen Teich zwischen ihren Beinen eingetauchte.
Mit einem wollüstigen Stöhnen spürte sie seinen Finger, der über die extrem erregte Haut strich, Besitz von ihr nahm und die feuchte Flüssigkeit aus ihrer Lusthöhle langsam auf den Schamlippen verteilte. Sara schloss die Augen, um sich dem befriedigenden Gefühl hinzugeben. Sie betete darum, dass der Meister weitermachen soll.
Hier und jetzt hätte er alles von ihr verlangen können. Sara hätte ihm nichts ausgeschlagen, wenn sie dieses Gefühl nur weiter erleben könnte. In diesem Moment hätte sie sogar ihre Seele an den Teufel verkauft. Doch der Meister ließ Sara nicht in diese Welt abgleiten.
»Mach deine Augen auf und sehe mich an!« Die Stimme der Meister war nun ganz eindeutig vor Lust erstickt, dessen war sich Sara sicher. Sie fühlte wie sich die flache Hand des Meisters, wie eine japanische Schale über ihren Unterleib legte. Im nächsten Augenblick dann endlich schmiegten sich Diaños warmen Lippen auf die von Sara. Die Galeristin versank in einem drängenden, tiefen Kuss. All ihre Sinne schienen zu explodieren, und alle ihre Gefühle konzentrierten sich auf die reglose Hand zwischen ihren Beinen und dem feuchten Kuss, der drängenden Zunge, in ihrem Mund.
Saras Beine gaben nun endgültig nach, und sie musste sich von der Hand in ihrem Schritt stützen lassen.
Sie spürte den muskulösen Körper des Meisters und die starken Arme, die sie an ihn pressten.
Etwas weiter entfernt vernahm Sara, dass knirschen von Reifen auf dem Kies. Sie sah an den Lichtern, wie sich ein Wagen näherte, hörte das Kreischen einiger Jugendlicher und erkannte, wie der Wagen sich schließlich wieder lautstark entfernte. Ihr Herz pochte wie wild, wobei ihr nicht in den Sinn kam, dass sie mit heruntergelassenem Slip auf offener Straße einen Mann küsste, von dem sie leidenschaftlich dominiert wurde. In diesem Moment gab es nur sie und Diaño.
Bald schon spürte sie die vorauseilenden Lustwellen eines Höhepunktes und ließ es geschehen.
Ihre Zunge umschlang nicht mehr die Zunge des Meisters, ihre Augen schlossen sich, ihr Atem gab sich dem Rhythmus ihres Körpers hin. Und dann war es vorbei.
Keine Zunge. Kein Körper. Keine Hand. Der Meister hatte sich von Sara gelöst, die im selben Moment, unfähig war, sich auf den Beinen zu halten. Sie rutschte an dem rostigen Maschendrahtzaun hinunter und saß nun, in einer sehr obszönen Position, mit weit gespreizten Beinen, auf dem Boden. Ihre Augen waren geschlossen, der Geist von Sinnen.
Es dauerte einige Zeit, bis Sara sich wieder gefangen hatte. Frustriert, dass der Höhepunkt ihr versagt geblieben war, zitterte sie am ganzen Leib. Als sie schwer atmend die Augen öffnete, lehnte der Meister auf der Motorhaube des Mercedes und betrachtete die Galeristin amüsiert.
»Beruhig dich wieder.« Nur langsam und äußerst widerwillig ließ sich Sara zurück in die Realität zerren. »Das hat dir wohl gefallen?«
Sara stand mühsam auf. Als sie sich bückte, um Slip und Rock hochzuziehen hörte sie seinen unmissverständlichen Befehl: »Lass es so, wie es ist. Wir sind noch lange nicht fertig.«
Die Situation beschämte Sara Zusehens. Nun, da Diaño sich von ihr entfernt hatte, war sie selbst für jeden vorbeikommenden sichtbar in ihrer natürlichen Nacktheit. Unschlüssig richtete sie sich wieder auf.
»Du hast meine Hand beschmutzt mit deinem Saft.«
Der Meister rieb die Finger, die eben noch in Saras Schritt geruht hatten, und roch daran.
»Interessanter Duft, aber Du solltest das wegmachen.«
Sara war etwas überrascht, wie schnell sie wieder in ihre devote Rolle verfallen sollte. Es war klar, was Diaño damit meinte. Der Gedanke, ihre eigene Flüssigkeit mit Absicht ablecken zu müssen, kam ihr einigermaßen unreal vor, obwohl sie damit schon öfters in Kontakt gekommen war während des Geschlechtsverkehrs oder nach einem oralen Zwischenspiel, um das Glied ihres Mannes wieder zu befeuchten.
Sara trat einen Schritt näher, doch der Meister machte keine Anstallten, ihr die Hand, die reglos an seiner Seite ruhte, entgegenzustrecken. Sara war gezwungen, vor ihm auf die Knie zu gehen.
Erstaunt musste sie erkennen, dass die Hand feuchter war, als sie das gedacht hätte, schließlich war einiges der Flüssigkeit längst an der Luft verdunstet. Zuerst ließ sie vorsichtig und neugierig die mittlerweile erkaltete Flüssigkeit prüfend auf ihrer Zunge verlaufen. Noch nie hatte sie ihren eigenen Duft so intensiv wahrgenommen, wie in diesem Augenblick. Ein leicht salziger, herber Geschmack war es, der sie umfing. Nicht unangenehm, mit einer leichten, aber eher zu erahnenden Schwüle. Ihre Zunge umspielte jeden einzelnen Finger des Künstlers, die sich nicht dabei regten. Schließlich spürte Sara die andere Hand, die ihren Kopf so zärtlich streichelte, wie den einer räudigen Hündin.
»Das hast du gut gemacht, Sara. Steh auf.« Sie gehorchte ihm. »Du kannst den Rock wieder hochziehen, aber gib mir dein Höschen.« Sara gehorchte erneut und reichte ihm das Stückchen Stoff. »Na, der ist ja noch einigermaßen trocken.«
Der Meister wischte sich die Hand daran trocken und steckte den Slip ein.
»Gehen wir etwas essen. Du fährst.«
Die beiden stiegen in den Wagen und fuhren erneut zu dem Lieblingslokal ihres Mannes. Nach einem angenehmen und sehr romantischen Abendessen gingen beide ihrer Wege.


Als Sara später am Abend im Bett lag, reflektierte sie den vergangenen Tag und jenseits der spannenden und schönen Erlebnisse machte ihr am meisten Sorge, wie schnell und einfach sie in dem Wagen zerbrochen worden war. Mit Schaudern erinnerte sie sich der Kälte in seiner Stimme, an den Ausdrucks und der Haltung des Meisters. In diesem Moment gab es nichts, als Verachtung in ihr, das hatte sie gespürt.
Sara hatte sich nicht nur wie ein kleines Mädchen gefühlt, das man zu Recht gewiesen hatte wegen eines dummen Vergehens. Sie hatte sich nicht einmal wie ein Hund gefühlt, der wegen einer Nichtigkeit geprügelt wurde. Sie hatte sich gefühlt wie eine Lustsklavin. Wie ein Geschöpf das von Befehlen lebt, um ihre eigene Lust zu befriedigen, die es liebt gehorsam zu sein, um all das zu erleben. Mit Schrecken dachte sie an ihre Reaktionen zurück. Sie hatte sich gegen dieses Verhalten nicht gewehrt, wie es eigentlich geboten gewesen wäre. Sie hätte aufstehen müssen, sich erheben müssen. Sie hätte der Meister Grenzen setzen müssen. Dies war zweifelsohne mehr als ein Spiel, in dem Regeln gebrochen werden konnten. Dies war real und in der Realität gibt es immer Grenzen.
Sara konnte sich nicht alles gefallen lassen und sie musste darauf vertrauen, dass der Meister diese Grenzen kannte. Sie machte ihm immerhin ein Geschenk damit. Sie schenkte ihre Gefolgschaft, ihre Demut. Was sie im Gegenzug erwartete, war, dass er sie mit einem Mindestmaß an Respekt behandelt wurde. Erneut sträubte sie sich gegen ihre Rolle und ihre Position.
Waren seine Forderungen denn übertrieben und ungerechtfertigt? Wo liegen seine Grenzen? Hat er gar keine? Bin ich für ihn unbegrenzt benutzbar, nur weil ich mich auf ihn eingelassen habe in Toledo? Wo wird das enden? Was hat er noch mit mir vor?
Auf der anderen Seite hatte Diaño wegen seiner Machtposition auch jedes Recht, Sara zu behandeln, wie er das für geboten hielt. Und sie konnte nicht erwarten, dass alle Handlungen des Meisters in ihrem Interesse erfolgten. Sie hätte sich ihm widersetzen müssen. Sie hatte es nicht getan…
Stattdessen hatte sie ihm gehorcht und er hat ihr im Gegenzug dafür gezeigt, dass Demut durchaus seine befriedigenden Reize hat. Er hat ihr gezeigt, dass all ihre devoten Phantasien real sein können und sie Situationen erleben konnte, von denen sie niemals geträumt hatte. Mit nachdenklichem Grauen dachte Sara aber auch daran, wie weit Diaño heute hätte mit ihr gehen können. Wie konnte er so etwas von mir verlangen und wie weit werde ich ihm folgen? Wie kann ich mich, ihm gegenüber, widersetzen? Bin ich dazu überhaupt in der Lage?
Ein, zwei Worte...
...würden reichen, um einen Kommentar für diesen Roman zu hinterlassen. Ich würde mich freuen, wenn er Euch gefällt.
Gruß Raban
Bild ist FSK18
*********1960 Frau
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Der Roman gefällt mir....bin gespannt wie er weiter geht.
Kapitel 12
XII.
Was sonst ist des menschliche Leben,
als eine Art Komödie in welcher verschiedene Schauspieler, verkleidet mit verschiedenen Kostümen und Masken, weitergehen und die eigene Rolle spielen, bis der Regisseur sie von der Bühne führt?
Erasmus

Sara bereitete sich sorgfältig auf die Vernissage vor. Auf diesen einen Abend hatte sie sich schon seit Wochen gefreut. Der Meister hatte ihr gegenüber immer nur Andeutungen gemacht, was geschehen könnte. Und nun war es soweit. Im Bad rasierte sie ihre Intimzone, so wie auch ihre langen Beine. Alles sollte für den Abend bei Diaño perfekt sein.
Ihr Ehemann Ben wollte sie zunächst nicht so lange weg gehen lassen, sah es dann aber doch ein, nachdem Sara sich ihm gegenüber gefügig zeigte und mit ihm den ganzen Nachmittag im Bett verbracht hatte. Freudig erregt lief sie nun nackt in ihrem Schlafzimmer umher und durchwühlte den Kleiderschrank nach einer angemessenen Garderobe. Bald schon lag der gesamte Inhalt auf dem Bett verstreut, so unschlüssig war sie mit einem Mal geworden. Ihr vorbeigehender Ehemann fragte nur: »Ziehst Du um?«
Sara ersparte sich die Antwort auf seinen sarkastischen Kommentar. »Ich habe nur etwas gesucht. Was ist mit dir? Ich dachte du wolltest heute zu Deinem Freund einen Männerabend machen und die Champions Liga anschauen? Fängt das Spiel nicht bald an?«
»Ja, ja. Ist ja schon gut! Ich bin schon weg. Ich wollte mich nur noch kurz bei Dir verabschieden.«
Damit war das Gespräch auch schon beendet. Sara zog sich an, schminkte sich eiligst und machte sich auf den Weg.

Mit dem Gefühl von Neugier und dem krönenden Abschluss, an der Vernissage teilzunehmen, fuhr sie zu dem alten Anwesen, das sich tief im Wald, auf einer freien Lichtung befand. Heute sollte sie erfahren, wo der Diaño in Paris lebte. Aber ohne eine genaue Wegbeschreibung, würde wohl niemand dieses Anwesen, auch nur durch Zufall, finden.
Mittlerweile leuchtete Sara ein, dass er unberechenbar war und die Gerissenheit eines Fuchses hatte, mit der er sein Auftreten plante. Wenn er in all seinen Werken, seinen Seminaren und seinen Beziehungen ebenso weitsichtig war wie in ihrem Fall, dann trug er den Titel Maestro nicht umsonst.
Ich sollte mich bei May einmal genauer nach Diaño erkundigen, überlegte sie, oder besser nicht?
Ihre Assistentin würde nur wieder misstrauisch werden, und darauf konnte sie verzichten. Bei aller Gerissenheit, bei Champagner und Kerzenschein konnte es doch hoffentlich keine Missverständnisse mehr geben.

Pünktlich um 20.00 Uhr stellte Sara ihren 500 SL auf dem Parkplatz ab und klopfte an die Eingangstüre. Eine kleine Luke öffnete sich und ein markantes, männliches Gesicht betrachtete sie von oben bis unten. »Wie lautet das Passwort?«
Sara hätte es beinahe vergessen. Sie nahm das zusammengefaltete Blatt Papier aus ihrer Tasche, das sie von Diaño, zusammen mit der Einladung, erhalten hatte.
»Ohne Passwort kommen sie hier leider nicht herein Lady!«
»Ja, ja Moment. Ich habe es ja gleich«, antwortete sie sichtlich nervös. Sara entfaltete das Blatt und las vor was darauf stand: »Finis coronat opus – Das Ende krönt das Werk«
»Und ihr Name«, wollte der Wärter wissen.
»Sara Anne Hawk«
»Sie können eintreten, Mrs. Hawk.« Die massive Türe öffnete sich vor ihr. »Kommen sie herein und seien sie unser Gast. Der Meister erwartet seine Gäste in der großen Halle.«
Mit zittrigen Beinen ging Sara den langen Gang entlang, die meisten der Türen des Anwesens waren verschlossen und für die Öffentlichkeit unzugänglich. Die Räumlichkeiten sahen sehr phantastisch aus und kamen Sara vor wie in einem Traum. Viele alte und kunstvolle Möbel, Vitrinen mit Kunstgegenständen und Skulpturen säumten ihren Weg. Der Diener, dessen Namen sie nicht kannte, schloss die Türe hinter ihr und führte sie zu dem Hausherrn und seinen Besuchern.
Sara freute sich das Haus zu betreten, auch wenn sie selbst nicht ganz so sicher war, ob dies das Richtige für sie sein könnte.
Juan Rey Diaño sah ihn seinem schwarzen Anzug wie immer sagenhaft aus und die Vernissage würde sicherlich genauso gut werden, dessen war sie sich fast sicher.
»Guten Abend, Mrs. Hawk«, begrüßte er sie förmlich.
»Guten Abend, Maestro Diaño.«
»Wie ich sehe, konnten Sie sich für den Abend frei nehmen?«
»Es war ihre Bitte!«, antwortete ihm Sara erfreut.
»Das war es«, antwortete er. »Kommen Sie herein, ich hoffe Sie haben etwas Hunger mitgebracht. Wir haben hier jede Menge leckere Tapas und guten Wein aus dem Herzen Spaniens.«
Die Gäste, inklusive Sara und Diaño speisten fürstlich und unterhielten sich angeregt, nachdem er das Büffet und somit auch die Vernissage eröffnet hatte.
Die Vernissage, in der Villa Xesred war ein großer Erfolg. Unter den handsortierten Gästen befanden sich diverse Künstler ihres Faches, die Bürgermeisterin, Architekten und weitere angesehene Persönlichkeiten aus allen Herren Länder. Selbst Mr. Splitter war inzwischen anwesend und unterhielt sich mit den restlichen Gästen. Sara selbst begrüßte er wohlwollend mit einem zufriedenen Augenzwinkern. Nachdem sie ihn zu einem späteren Zeitpunkt wieder entdeckt hatte, unterhielt er sich jedoch sehr lebhaft und zu ihrem Missvergnügen, mit den Galeristen Rovére und Sadre. Die beiden Männer wussten zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht, dass der Meister inzwischen Sara die Zusage gemacht hatte, seine Bilder in ihrer Galerie auszustellen. Wenn ich Dir meine Werke für Deine Galerie überlasse, hörte sie seine Stimme in Gedanken, dann wirst Du einen Preis dafür bezahlen müssen, der eventuell Deine Vorstellung übersteigt. Bist Du bereit dazu? Sara sagte zu, unter der Bedingung, dass es nichts mit Geld zu tun hatte.
Kapitel 12/1
Die allgemeine Stimmung war dennoch ausgelassen und dem kunstgerechten Rahmen angepasst. Es wurde viel gelacht und getrunken. Alle unterhielten sich angeregt über die erotische und zumeist sehr provozierende Kunst des Meisters.
In der weiträumigen Villa verliefen sich die Besucher und so fand jeder von ihnen eine Gruppe oder eine intime Ecke, um sich über gänzlich private Themen zu unterhalten.
Doch wie es kommen musste, so kam es dann auch. Sara fühlte eine ungeheure Spannung im Raum, die sie einfach nicht los ließ. Alleine schon, dass Diaño sie wieder formell mit Sie ansprach, gab der ganzen Situation etwas exotisches.
Gegen Mitternacht war der offizielle Teil der Vernissage beendet und die meisten der Gäste verließen wieder das Anwesen. Der Rest, der V.I.P. Gäste, wurden in einen separaten Raum geführt, in der die inoffizielle und somit auch die geheime Vernissage statt fand, nach der sich die restlichen Besucher verzehrten.
Ich habe mein Wort gehalten mit Mr. Splitter und ihn zu der V.I.P. Vernissage eingeladen. Nun erwarte ich, dass auch du meinen Wunsch erfüllst, hallte es in Saras Kopf, nachdem der Meister sie mit den anderen Gästen offiziell verabschiedet hatte. Zusammen mit seinem Diener kam sie jedoch durch die Hintertüre wieder in das Anwesen zurück.
Nun stand Sara in einem kleinen Ankleidezimmer und probierte die Kleidung an, die sie in diesem Zimmer vorgefunden hatte. Ein kurzer schwarzer Lederrock, eine durchsichtige schwarze Bluse und extrem hochhackige Pumps, eine Maske und keine Unterwäsche. Es würde nicht einfach sein, in diesen hochhackigen Schuhen zu laufen. Sara betrachtete sich im Spiegel. Der Anblick war ungewohnt, fremd und erregend zugleich. Das Outfit musste teuer gewesen sein.
Auch der Meister war wie immer komplett in Schwarzen gekleidet. Das weiche Leder seiner Hose lag eng an der Haut an und Sara ertappte sich dabei, wie sie auf die Beule zwischen seinen Beinen starrte und genau an das dachte, was sie verdeckte.
»Bist du fertig?«, fragte Diaño, der Sara selbstverständlich trotz dem Kostüm und der Maske erkannte.
»Ja.«, antwortete sie ihm.
»Du bist sauber rasiert?« Diaño hatte ihr aufgetragen, besonders darauf zu achten, dass sie heute vollkommen blank rasiert war. Zur Sicherheit hatte Sara am Vorabend noch einmal die Klinge geschwungen.
»Natürlich, wie befohlen.«
»Dann komm mit.«
Der Meister war seit ihrer Autofahrt in den Vorort von Paris sehr kurz angebunden gewesen und hatte Sara weitestgehend im Unklaren gelassen über das, was heute noch kommen sollte.
»Bevor wir die Halle betreten, muss ich Dir noch etwas sagen.« Eine ungewohnte Ansage. »Du wirst heute noch einiges erleben. Was immer auch passiert, denk immer an mich und sei immer daran erinnert, was Du mir bedeutest.«
»Ich verstehe.« Wenn Sara zuvor neugierig war, dann mischte sich jetzt Furcht hinzu. Wenn der Meister eine derartige Ansage machen musste, dann würde sie noch viel zu erwarten haben.
»Und um sicher zu gehen, dass Du deine Anonymität auch behältst, befestige ich jetzt die Maske so, das du sie nicht mehr verlieren kannst. Immerhin bist Du vorhin mit den anderen Gästen rein offiziell gegangen.«
Diaño zog ein Lederband hervor, um ihre Maske zu verschnüren. Der Meister führte das Band durch die Ösen hinter der Maske und schnürte sie hinter ihrem Kopf zusammen. Den Rest des Bandes führte er einmal kunstvoll um ihren Hals herum und verschnürte es im Nacken. Die Maske saß eng und ungewohnt. Sofort begann Sara darunter zu schwitzen.
»Du siehst mehr als interessant darin aus!«, erklärte ihr der Gastgeber. Der vorgehaltene Spiegel offenbarte ein sehr erregendes Bild. Sara erschrak, als sie sich selbst zum ersten Mal in dieser Kleidung sah. Ein wenig unwohl betrachtete sie sich von beiden Seiten. Das Wort Sklavin kam ihr in den Sinn. In einer derartigen Rolle hatte sie sich noch nie gesehen.
»Dann lass uns gehen, und vergiss nicht: Vertrau mir!“
Der Meister öffnete die Saaltüre mit einem größeren Enthusiasmus, als Sara aufbringen konnte. Sie musste erst durchatmen, bevor sie ihm gehorsam folgen konnte.
Eine bizarre Kleidung, eine bizarre Location, eine bizarre Atmosphäre. Menschen in Lack und Leder kamen ihr plötzlich entgegen. Frauen mit entblößten Brüsten, oder mit gerafften Röcken, die freie Sicht auf ihre intimsten Stellen gaben.
Sara hielt sich nah an den Meister, um instinktiv Schutz zu suchen, während sie langsam eine steile Treppe tiefer schritten. Von der im Untergeschoß liegenden Halle ertönten dissonante Laute fremdländischer Musik. Je näher sie dem Hauptsaal kamen, desto mehr sank ihr das Herz in die Hose. Es war schwer sich daran zu gewöhnen, dass sie eigentlich keine Scheu zu haben brauchte und sie mit ihrer Maske vollkommen anonym war. Trotz dieser Tatsache hatte sie immerzu das Gefühl, nicht wirklich sicher zu sein.
Als sie die schweren Metalltüren, des Kellergewölbes durchschritten, umfing sie die traditionelle Musik wie eine Welle aus tausendundeine Nacht, gepaart mit den dumpfen Trommelklängen einer Darbukka, dem hellen spiel von Zimbeln, und den berauschenden Klängen diversen Oboen.
Kapitel 12/2
Menschen in Schwarz, bizarr gekleidet unterhielten sich miteinander, tranken Wein oder tanzten zu den vollendeten Tönen, die belebend durch das dunkle Backsteingewölbe hallten. Die Bassklänge der Trommeln donnerten so durchdringend, dass sie sich in Saras Eingeweide gruben. Menschen, vollkommen in Latex gekleidet, Menschen mit Masken oder in Ketten gefesselt; Menschen, die komplett in Zellophanfolie eingewickelt waren wie Mumien; Menschen die gefesselt, an ihrem Halsband, an Leinen geführt wurden; Menschen, die angsteinflößende Schlagwerkzeuge mit sich führten: Reitgerten, Paddeln, Peitschen. Dazu jagte immer wieder düstere Schatten durch die Halle, die auf Sara nicht gerade beruhigend einwirkten. An den Wänden hingen große Leinwände mit bizarren Kunstwerken und erotische Skulpturen in verschiedenen Größen. Auf diesen konnte man sadomasochistische Szenen zu den unterschiedlichsten Themen erkennen.
In einem Nebenraum, weiter hinten im Saal, wurden willige Sklaven und Sklavinnen ausgepeitscht, mit brennenden Kerzen traktiert oder mit Nadeln gequält. Sara konnte sich jenseits ihrer Angst einem faszinierten Blick nicht enthalten. Fasziniert wurde ihr Blick immer wieder auf die Kunstwerke gezogen, die alle synchron im gesamten Raum hingen und bestens ausgeleuchtet wurden.
Der Meister bahnte sich, mit Sara im Schlepptau, einen Weg quer durch die Halle. Auch hier hingen an den Wänden riesige Gemälde mit dunklen, verstörenden und anmutenden Motiven.
Intelligent dreinblickende Menschen mit Sektgläsern, aber ebenso dubios gekleidete unterhielten sich anregend über seine Ölgemälde, so dass der Eindruck aufkam, dass es sich hierbei um eine sehr bizarre Vernissage handelte, in dem es nur darüber ging, Lust mit Leidenschaft zu vereinen. Der Meister ließ sich lange Zeit und betrachtete kritisch alle Bilder und die Personen, die davor standen und sich darüber unterhielten. Wie beiläufig stellte er sich dann und wann, zu den vereinzelten Gruppen, lauschte kurz und gab ab und zu ein Statement dazu ab, worauf er zumeist Lob und Anerkennung erntete.
Schließlich bahnten sie sich seinen Weg an das hintere Ende des Raumes, wo eine kleine Bühne aufgebaut war. Dort hing an einem großen stählernen Bogen, an Händen und Füßen angekettet eine jugendliche weibliche Gestalt. Um sie herum leuchteten lange weiße Kirchenkerzen in unterschiedlichen Größen. Der Kopf dieser Sklavin war mit einer schwarzen Haube bedeckt, die an ihrem Hals zusammengebunden war.
Sara war sich nicht sicher, sie betrachtete die junge Frau mehrmals und glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Dennoch erkannte sie, anhand der kleinen Kolibri Tätowierung auf ihrer Leiste, dass es May, ihre Sekretärin sein musste. Sie erschrak und blickte Diaño fragend an, doch er lächelte nur beruhigend zurück. Was soll das? Was macht May in dieser Position?
Neben der Bühne trafen sie auf eine Frau mit Mittelbraunem langem Haar. Der Meister begrüßte sie ausgiebig. Die Beiden unterhielten sich angeregt, als würden sie sich schon seit Jahren kennen, lachten und ließen Sara einige Schritte von ihnen entfernt stehen. Während sie sich unterhielten, beobachtete Sara ihre Sekretärin auf der Bühne, die reglos an ihren Fesseln hing und nur von Zeit zu Zeit den Kopf bewegte. Sara hätte May gerne zu verstehen gegeben, dass sie anwesend war, aber sie konnte diesbezüglich nichts unternehmen. Nicht hier.
Schließlich kam Diaño zurück und sagte nur:
»Mach Dir keine Sorgen, sie macht das alles aus freien Stücken.«
Sara hatte das ohnehin vermutet, aber nachvollziehen konnte sie nicht, wie May bei so was einwilligen konnte. Wie sie sich nackt vor einer Meute seltsam aussehender Gestalten zur Schau stellen konnte.
Der Meister und Sara hatten sich vor der Bühne positioniert, als die Musik langsam leiser und das Spotlicht aufgedreht wurde. Dann trat ein kräftiger großer Mann auf die Bühne, den Sara als den Wächter wiedererkannte, der sie an der Eingangstüre nach dem Passwort gefragt hatte. Er stellte sich genau vor May und verdeckte sie weitestgehend hinter seinem breiten Rücken. Die Menge begann unwillkürlich laut zu klatschen und freudig zu johlen. Mit einer ausladenden Handbewegung bat der Wächter, vom Rand der Bühne aus, um Stille, was zunächst den Jubel nur noch einmal erhöhte. Schließlich aber kam die Menge zur Ruhe und starrte gebannt auf das Podest, als Diaño die Plattform betrat.
»Willkommen meine lieben Freunde!“, rief er pathetisch. »Ich freue mich, dass Ihr alle zu meiner traditionellen Ausstellung gekommen seid! Aber ich will hier nicht lange herumreden, denn Ihr seid nicht gekommen, um mich reden zu hören. Ihr wollt euren Spaß haben und das kann ich gut verstehen!« Die Menge jubelte und der Meister bat sie erneut um Ruhe, die sie ihm nach einiger Zeit gewährten. »Kunst ist Magie, meine Freunde, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein!« Sara betrachtete während seiner Ansprache den weißen Körper von May, der noch immer rein und unschuldig im kalten Licht schimmerte. »Ich werde also nicht viel reden! Aber wir sollten die Art of Obsession würdig eröffnen. Und wie könnte man die Ausstellung würdiger eröffnen als durch das Opfer einer Jungfrau!«
Er drehte sich, mit der Hand zeigend, zu May um. Die Menge grölte. Er trat auf Saras Sekretärin zu und legte seine Hand in ihren Schritt. Stieß May einen Finger in die Scheide und rollte genüsslich mit den Augen. Sara entdeckte in der Menge eine südländisch Frau mit einer Digitalkamera, die unaufhörlich Fotos von der Szene machte. Diaño zog seinen Finger langsam aus Mays Scheide heraus und leckte ihn genüsslich ab. »Diese Sklavin hier, ist verdammt heiß!«
Die Menge grölte. Diaño erhob seine Hand und winkte die Frau, mit den braunen Haaren auf die Bühne, mit der er sich kurz zuvor unterhalten hatte. »Das hier ist meine gute Freundin Vivien, die ein paar unter Euch mit Sicherheit schon einmal kennen gelernt haben. Ist sie nicht eine Rasse-Frau? Sie wird ihr heute so richtig einheizen!«
Die Braunhaarige trat erhobenen Hauptes auf die Bühne. Erst jetzt konnte Sara sie richtig und in kompletter Größe bewundern. Die Frau trug einen langen schwarzen Ledermantel und hohe Lackstiefel, die auf der Rückseite verschnürt waren. Ihre braunen Haare wallten in einer Löwenmähne über dem Mantel und wippten bei jedem Schritt. Der Anblick war atemberaubend und die Männer im Raum ließen dies auch lautstark hören.
»Aber bevor wir beginnen«, erklärte der Meister, »wollen doch der Tradition folgen und das Gesicht der neuen Sklavin sehen!« Dann riss er mit einer großen Bewegung May die schwarze Haube herunter. Sie war sichtlich erschrocken und schloss reflexartig die Augen. Nur langsam öffnete sie die Lider wieder, während die Menge weiter johlte und sich über die Offenbarung freute.
Kapitel 12/3
Sara hoffte, dass sie May auf sich Aufmerksam machen konnte, aber sie wollte auch nicht großartig winken. So hoffte sie nur, dass sie zufällig zu ihr hinsehen möge. Erst einige Minuten später wurde ihr wieder bewusst, dass selbst wenn ihre Sekretärin es tat, sie durch die Maske gar nicht erkennen konnte.
Die Menge johlte wieder, als Vivien mit einer beiläufigen Bewegung eine lange Peitsche entrollte.
Sie ließ die Peitsche einige Male über die Köpfe des Publikums krachen. Sara lief ein kalter Schauder über den Rücken, als sie die alles durchdringenden Laut hörte. Sie konnte sich kaum vorstellen, welche brutalen Schmerzen diese Peitsche auf einem weichen Körper hervorrufen müsste.
Diaño sah, wie Sara zitterte und sprach sanft in ihr Ohr: »Keine Sorge, wenn man mit so einer Peitsche umgehen kann, dann ist das ziemlich ungefährlich. Es ist halb so schlimm, wie es sich anhört.«
Sara blieb dennoch skeptisch. Dann trat Vivien an die gefesselte junge Frau heran, gab ihr einen langen Kuss und machte einige Schritten zur Seite. Vivian ließ das Ende der Peitsche auf den Rücken des Mädchens schnalzen. Saras Augen blieben auf May gerichtet und sahen sie zusammenzucken. Immer wieder verzerrte sich ihr Blick, als die Lederpeitsche ihr teuflisches Werk verrichtete. Irgendwann erkannte Sara, wie der Blick ihrer Sekretärin sich verklärte, entrückte, wie sie es zuvor bereits schon einmal getan hatte.
Währenddessen wurde die Menge immer stiller und schaute fasziniert zu. Erst als Vivien ihren letzten Schlag vollzogen hatte, brach die Menge wieder in begeistertem Jubel aus. Doch May blieb immer noch in ihrer Welt versunken.
Und die Performance war noch nicht vorbei.
Diaño trat wieder nach vorne auf die Tribüne. »War das gut oder war es das nicht?« Die Menge kochte vor Lust und jubelte vor Leidenschaft. »Aber wir sind noch nicht fertig! Wir werden diese Novizin jetzt in unseren Orden aufnehmen und sie hier auf der Bühne befriedigen!«
Diaño´s V.I.P. Gäste erkannten, wie Vivien sich einen dicken Dildo umband, der an einem breiten Ledergeschirr befestigt war. Gleichzeitig wurden die Beine der jungen Frau von zwei Männern, angehoben und so herum gedreht, dass das Publikum sie nun von der Seite aus beobachten konnte.
Sara wollte nicht glauben, was gerade vor ihren Augen passierte. Hier war May, ihre Sekretärin, die Sara durch die Lehre hindurch, bis zum heutigen Tag begleitet hatte, in einer Lusthöhle angekettet und ausgepeitscht worden. Jetzt sollte sie auch noch vor der versammelten Menge mit einem Gummischwanz gefickt werden. Anders konnte man es nicht nennen. Sara wollte es nicht begreifen. Und dennoch hatte sie keinen Zweifel daran, dass dies alles aus freiem Willen geschah.
Diaño trat auf May zu, die frei in der Luft schwebte, von den Männern gehalten. Er streckte seine Hand aus und spielte erneut zwischen Mays Beinen herum. »Ihr glaubt gar nicht, wie nass diese kleine Novizin ist! Hier wird kein Gleitgel von Nöten sein!«
Sara empfand Diaño als sehr dominant, glücklicherweise trat nun aber Vivien vor. Ohne große Anstalten zu machen, führte sie May sofort den Dildo zwischen die Beine. Setzte ihn an ihrer feuchten Öffnung an und stieß zu. Sie griff nun die Pobacken der jungen Frau und legte sofort ein schnelles Tempo vor.
Die Menge feuerte sie an. Sara kannte May gut genug, um zu sehen, dass diese schon nach flüchtiger Zeit kurz vor einem Orgasmus stand. Das Bild vor ihr war unwirklich, unreal und surrealistisch.
Obwohl Sara nur ein drei Meter entfernt stand, konnte sie das wollüstige Stöhnen ihrer Sekretärin hören, die vor Lust und bei jedem Stoß immer lauter wurde. Auch Vivien erkannte die Reaktionen ihres Opfers. Ihre Bewegungen wurden härter, leidenschaftlicher, dominanter. Sie war gewillt, die junge Frau über die Klippen zu stoßen. Ganz kurz bevor es May kam, gab die Frau mit der Löwenmähne ein Zeichen, und die beiden Männer ließen heißes Kerzenwachs über die Brustwarzen der Sekretärin träufeln. Im gleichen Moment ertönte die Halle von den Schreien der jungen Frau, die sich ihrer ganzen Lust hingab. Sie hielt nichts zurück, nicht einen Lustschrei.
Es dauert einige Minuten, bis May sich wieder von ihren lustvollen Zuckungen beruhigt hatte und erschöpft in ihren Fesseln hing. Vivien war zu ihr getreten und streichelte liebevoll den erschöpften und verschwitzten Kopf der jungen Frau, um ihm ein wenig Halt zu geben.
Sara musste Diaño, auch wenn sie es nicht wollte, Bewunderung zollen. Aber es sollte noch nicht zuende sein. Erneut trat der Meister auf die Bühne und sprach zu seinem Publikum.
»Was für eine Einweihung!« Die Menge freute sich und jubelte May zu. »Aber es ist noch nicht vorbei! Heute wird diese süße junge Dame, die so emotionale Höhepunkte haben kann, sich für immer dem Orden hingeben! Ihr wisst, was das bedeutet, Sie wird gezeichnet!«
Sara verstand kein Wort, aber die Menge johlte feierlich. Hinter der Bühne kam eine kleine Frau nach vorne. Sie war gezeichnet mit Tätowierungen und diversen Piercing´s. Aus einer kleinen Tasche holte sie ein Betäubungsspray und ein Tuch, kniete sich vor das Mädchen und desinfizierte die empfindliche Stelle über den Schamlippen. Als sie fertig war, winkte sie nur kurz und zu einer lauten Fanfare brachten die beiden Männer auf einem roten Samtkissen das Besteck, womit sie gleich
das Piercing erhalten sollte.
Sara konnte sich denken, was nun kommen sollte, aber der Gedanke erschreckte sie. Ihr wurde ganz flau im Magen. Instinktiv griff sie nach dem Arm des Meisters.
»Keine Sorge!«, beruhigte er diese, »auch das ist halb so schlimm! Sie selbst hat sich diese Stelle ausgesucht«.
Daran zweifelte Sara allerdings immer mehr. Die tätowierte Frau nahm die Spitze vom Kissen und betrachtete diese prüfend. Derweil schien May immer nervöser zu werden. Sara konnte es in den Augen der jungen Frau erkennen, die rastlos umher blickte und immer wieder die Augen von Vivian oder die von Diaño suchte. Vivian hatte sich direkt hinter May gestellt und streichelte sanft ihren Kopf, um sie etwas zu beruhigen. Auch wenn May immer wieder in Diaño´s Richtung blickte, so erkannte sie nicht Sara, die direkt neben ihm stand.
»Um in den Orden aufgenommen zu werden«, erklärte der Meister, »hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit zwischen einem Tattoo oder einem Piercing zu wählen. Es sollte nur etwas dauerhaftes sein, um sich die Anerkennung zu verdienen.«
Die kleine Frau trat nach vorne an die Bühne und erhob ihre Stimme: »Jetzt ist es soweit!« Sie nahm nun erneut die Spritze in die Hand, desinfizierte sie, reinigte die Klammer, um ihre Klitoris zu fixieren. Gleichzeitig nahm Vivien den Kopf der jungen Frau in die Arme und gab ihr einen langen Kuss. Aus der Menge kamen anerkennende Pfiffe. Abermals ertönte die Fanfare. Dann senkte sich Stille über die Menge.
Sara erwartete, May laut vor Schmerz schreien zu hören, doch sie verzog nur einmal kurz die Miene. Stattdessen glaubte die Galeristin einen kleinen Lichtblitz zu sehen und das Knistern zu hören, als die dünne Haut durchstochen wurde.
Obwohl es recht unspektakulär aussah, musste Sara wegsehen und glaubte den eigenen Schmerz zwischen ihren Beinen zu spüren.
Die Menge jubelte, und als Sara wieder hinsah, küsste Vivien ihre Sekretärin gerade leidenschaftlich, währen sie ihre Zunge in May´s Mund verschwinden ließ. Dann war es vorbei. Die Tätowierte betrachtete ihr Werk eingehen, brachte etwas Wundschutzsalbe auf und verschwand wieder von der Bühne.
Diaño trat nach vorne, ging auf May zu und sprach euphorisch: »Ein neues Mitglied, für die Nacht der mystischen Besessenheit! Und nun tanzt, trinkt und erfreut Euch an meinen Kunstwerken! Kauft sie, meine Freunde!«
Dann fiel ein Vorhang, und das Spektakel war unter lautem Applaus vorbei. Sara konnte es einfach nicht glauben. Die Musik wurde wieder etwas lauter und langsam begann die Menge erneut ausgiebig zu feiern. Der Meister zog Sara weg von der Bühne. »Wie war dieses Erlebnis für Dich?«
»Ich muss sagen, ich könnte das nicht, was May da gemacht hat.«
»Nun, der Abend ist noch nicht zu Ende«, lächelte der Meister, »Du hast sie erkannt?«
»Ja habe ich.«
»Dann weist Du ja jetzt bescheid. Sie ist genauso Devot veranlagt wie Du, genauso leicht zu erregen und sie liebt es diese sexuelle Erniedrigung auch von Frauen zu erfahren. Hast Du nicht gesehen, wie sie Vivian geküsst hatte?«
»Sie ist Bisexuell? Das hat Sie mir nie erzählt.«
»Warum sollte sie? Wie auch immer, ich habe noch eine Überraschung für dich!«
»Noch eine? Da bin ich aber gespannt. Ich hoffe nicht vor den ganzen Leuten!«
»Keine Sorge, Du bist doch durch Deine Maske geschützt!«
»Nun, es wäre dennoch sehr heftig, so etwas zu erleben.«
»Wirklich?«, fragte Diaño beiläufig nach.
»Na ja, es war schon ein erregendes Gefühl, solch eine Session mitzuerleben, das muss ich zugeben.«
»Na dann mach dir keine Sorgen und komm mit!“
Diaño zog Sara hinter sich her, eine schmale Steintreppe hinauf, bis sie schließlich in einem engen Gang standen, in dem vermutlich einmal Lagerräume gewesen waren. Hinter der Stahltüre war die Musik sofort gedämpft und um einiges erträglicher.
Der Meister öffnete eine Tür und zog Sara hinein. Sie befanden sich in einem spartanisch eingerichteten Raum.
»Zieh dich aus!«, hörte sie seine dunkle Stimme.
»Hier?«, fragte die Galeristin verunsichert nach.
»Ja, Hier!«
Sara sah sich unsicher um. Die bizarre Atmosphäre der Halle hatte sie nicht vergessen und auch die Bilder der entblößten May standen ihr noch sehr deutlich vor Augen. Natürlich bestand kein Zweifel an ihrer Gefolgschaft, und so stand sie wenige Augenblicke später vollkommen nackt in dem kleinen Raum.
»So ist es gut! Und jetzt komm zu mir her!«, befahl ihr Diaño und Sara gehorchte. Er griff ihr unter das Kinn und blickte der Galeristin tief in die Augen.
»Erinnerst Du dich, dass Du mir noch einen Gefallen schuldig bist, dafür dass ich den Kunden deines Mannes eingeladen habe? Diesen, wie war noch sein Name, Mr. Splitter?«
»Ja, ich erinnere mich«, sagte sie verunsichert.
»Dann wirst Du mir jetzt diesen Gefallen einlösen!« Diaño zog ein schwarzes Seidentuch aus seiner Hosentasche, drehte Sara einmal um die eigene Achse und band es ihr zwei Mal um den Kopf herum, damit sie nichts mehr sehen konnte.
»Alles bitte, nur keine Schmerzen!«, flehte sie zitternd.
»Alles, nur keine Schmerzen!«, wiederholte Diaño. »Ich möchte, dass Du bereit für mich bist. Jetzt und hier!« Das kam völlig unerwartet, doch Sara fühlte sich geehrt, durch die intime Geste des Meisters. Natürlich dachte sie an Ben, ihren Ehemann, doch in diesem Augenblick war alles andere Gleichgültig, einzig und allein zählte der Augenblick, ihrer Lust.
Zwei warme Hände geleiteten unter ihren Armen hindurch, streiften über ihre Hüfte und hoch, entlang der Rippen, bis zu ihren prallen Brüsten. Geschickt massierten die Finger ihre Brustwarzen, die sich sofort erregt aufstellten und wie zwei reife Kirschen von ihren Fleischbergen abstanden. Zwischen Daumen und Zeigefinger gefangen fühlte Sara den lustvollen Druck, als ihre Knospen zusammen gedrückt wurden. Sie zuckte erschrocken zusammen und spürte mit einem Mal die Lust, bis tief in das Zentrum ihrer Erregung.
Mit der rechten Hand, wurde die Hand der Galeristin ergriffen und langsam nach unten geführt. Sie konnte nun sehr deutlich die pralle Beule in der Hose des Mannes hinter ihr spüren.
Sara drehte sich instinktiv um und ging sofort auf die Knie, griff nach der Hose des Meisters und öffnete den Verschluss. Sie fackelte nicht unnötig herum. Wie lange hatte sie darauf gewartet. Sofort fand sie ihren Weg, öffnete den Gürtel, und den Knopf der Hose. Kaum zog sie an der Unterwäsche, sprang ihr auch schon das steife Glied entgegen. Hart und impulsiv, wie sie es bei ihrem Mann noch nie praktiziert hatte, ließ sie ihre Zunge um die pralle Eichel gleiten. Sara nahm den harten Schwanz zwischen ihre Lippen und saugte fast schon wild und leidenschaftlich daran.
Kapitel 12/4
Die ganze Atmosphäre, die sadomasochistische Szene in seinem Anwesen und die Session mit May hatte sie so sehr stimuliert, das sie gar nicht mehr anders konnte, als ihrer Lust freien Lauf zu lassen. Wenn sie vielleicht zuvor im Allgemeinen kein Interesse daran hatte, so war sie nun völlig entflammt. Die Galeristin vergrub ihren Kopf im Schritt des Mannes, bis der ganze Schwanz in ihrer Mundhöhle verschwunden war. Leidenschaftlich leckte sie an dem harten Schaft entlang, umspielte mit ihrer Zungenspitze die pralle Eichel und leckte lüstern an seinem Hoden.
Mit einem Mal wurde sie hoch gezogen, wieder umgedreht und mit dem Oberkörper auf den einzigen Tisch gepresst, der im Raum stand. Der Mann hinter ihr spreizte Saras Beine, in dem er seine dazwischen stellte und diese auseinander drückte.
Sara schrie auf vor Lust, als sie spürte, wie die harte Kuppe deines Schwanzes ihre nasse Grotte dehnte und mit einem kräftigen Ruck, tief in ihr verschwand. Seine zwei stärken Hände krallten sich an ihrer Hüfte fest und pressten ihr Becken immer wilder gegen seine Lenden. Jeder Stoß, traf sie so tief in ihren Eingeweihten, das Sara glaubte, der Teufel persönlich würde sie reiten.
Kalter Schweiß trat auf die Stirn der Galeristin, während ihre Brustwarzen auf dem rohen Holz, bei jedem Stoß, zusätzlich gereizt wurden. Das rhythmische Schmatzen ihrer feuchten Höhle heizte Sara noch stärker an, als sie es sowieso schon war.
Mit einem Mal wurde sie an den Haaren nach oben gezogen, umgedreht und mit dem Rücken auf den Tisch gelegt. Ihr Peiniger schnappte sich Saras Füße und legte sie sich über die Schulter, damit ihre heiße Grotte noch besser für ihn zu erreichen war. Kaum lag Sara in dieser angewinkelten Position, spürte sie auch schon wieder wie er grundlos in sie eindrang. Die Galeristin keuchte bei jedem Stoß und hatte das Gefühl, das er noch tiefer in sie eindrang, als kurz zuvor.
Mit der rechten Hand reizte sie nun ihren Kitzler, während er sich lustvoll ihren Brustwarzen widmete. Immer wieder zwirbelte er sie zwischen seinen Fingern und immer wieder schrie Sara laut auf vor Lust.
Demütig nahm sie diesen leidenschaftlichen Akt hin, keuchte, ächzte und ließ sich benutzen, ganz so wie er es mit ihr tun wollte. Das Stöhnen der Galeristin wurde immer lauter und schon lange dachte sie nicht mehr darüber nach, wo sie sich in diesem Augenblick befand. Immer leidenschaftlicher trieb er seinen Schwanz in ihre heiße Lusthöhle hinein, bis Sara spürte, wie die heißen Wellen von ihrem Leib Besitz ergriffen. Ihr Orgasmus war so gewaltig, dass sie sich auf dem Tisch krümmte und ihre ganze Lust heraus schrie, während sein Schwanz sie noch immer pfählte. Es wahr, als währe sie in einem bizarren Traum gefangen.
Und obwohl sie in voller Dunkelheit agierte, spürte Sara plötzlich zwei Hände auf ihrem Hinterkopf, die ihr Haupt festhielten, um ihren Mund gegen den nassen Penis zu drücken. Willig öffnete sie ihn und leckte ihren eigenen Saft von seinem Schaft herunter. Immer wilder stieß er nun den harten Schwanz in ihren Mund, bis er unter heißen Zuckungen explodierte. Schwallartig ergoss er sich in ihren Mund. Sara musste sie ein wenig abstützten, dass sie nicht nach vorne umkippte.
Während er sich wieder etwas beruhigte, saugte sie weiterhin lustvoll an der prallen Eichel, damit nicht ein einziger Tropfen seiner Männlichkeit verloren ging.
Erst als nichts mehr vorhanden war, fiel Sara erschöpft nach hinten und keuchte ermattet. Ihre Zunge glitt immer wieder über ihre Lippen und der Schweiß tropfte von ihrer Stirn.
»Habe ich meinen Gefallen gebührend eingelöst?«, fragte Sara erschöpft, noch immer breitbeinig auf den Rücken liegend.
»Ja, das hast Du«, antwortete ihr Diaño in aller Ruhe, als währe sein Puls nie über achtzig Schläge pro Minute angestiegen.
»Ich bin so erschöpft, so fertig. Seit ihr das nicht?«
»Nein, bin ich nicht Sara. Vielleicht aber Mr. Splitter, er steht direkt vor dir.«
Entsetzt riss sich Sara die Augenbinde vom Kopf und sah in das verschwitzte Gesicht, vom Kunden ihres Mannes. Voller Entsetzen sprang sie von dem Tisch herunter, raffte ihre Kleider zusammen und presste sie an ihren nackten Leib.
»Warum er?«, fragte sie verzweifelt.
»Weil ich die Macht dazu habe mit Dir zu tun, was immer ich möchte. Es war Dein freier Wille, Deine eigenen Entscheidung.«
Diaño wendete sich Mr. Splitter zu. »Ihr werdet Euch Mr. Hawk erkenntlich zeigen. So wie Ihr es ihm versprochen habt.«
»Ja werde ich«, antwortete er etwas verwirrt.
»Dann macht es und vergesst nicht das Ihr jetzt noch tiefer in meiner Schuld seit, als Ihr es Euch jemals vorstellen könnt. Verschwinde nun von diesem Anwesen, Ihr habt bekommen, was Ihr verdient habt!«
Als Splitter aus dem Raum entflohen war drehte sich Diaño wieder Sara zu, die noch immer zitternd vor dem Tisch stand und die Kleider an ihren Leib presste.
»Was sonst ist das menschliche Leben, als eine Art Komödie in welcher verschiedene Akteure, verkleidet mit verschiedenen Kostümen und Masken, die eigene Rolle spielen?« Der Meister ging zur Türe und öffnete sie. »Du kannst jetzt entweder nackt hinausmarschieren, dich anziehen oder hier bleiben. Alles was Du tust, geschieht aus Deinem eigenen freien Willen. Heute hast Du meine Macht gespürt. Entscheide selbst, ob Du mir weiterhin ergeben sein möchtest oder die brave treue Frau Deines Mannes. Mit der Vereinbarung, die ich mit Mr. Splitter getroffen habe, wird Dein Mann so gut abgesichert sein, das seine Beine den Boden nie wieder erreichen. Entscheide selbst!«
*******ady Mann
359 Beiträge
bin zwar erst bei Kapitel 4
Aber bin begeistert von Deiner Geschichte und freue mich schon mir den Rest in Ruhe durch zu lesen.
Lg daemonsady
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