@regenkreis
In diesem Sinne: Liebe Eltern, schenkt euren Kindern dieses Buch, haltet euch für Rückfragen bereit, aber bitte, bitte, lasst sie die Bilder darin alleine ansehen.
ich kann Dir gar nicht genug danken für Deinen Post!
Das erspart mir viel Schreiberei.
Das hier vorgestellte Buch habe ich gekauft und mit meiner Frau quergelesen, und nun steht es sichtbar und frei zugänglich im Bücherregal.
Irgendwann wird es für meine Kinder vielleicht interessant, und dann können sie es sich herausfischen, oder es ergibt sich aus einer aktuellen Situation, einer Frage von einem der Kinder, daß wir es ihm herauslegen.
Ich halte es aber für ausgesprochen wichtig, als Eltern ein feines Gespür für die Grenzen seiner Kinder zu haben oder zu entwickeln.
Als ich neulich im Verlaufsverzeichnis meines Browsers nach einer schon mal aufgerufenen Internetseite suchte, stellte ich fest, daß mein elfjähriger nach "Frauenunterwäsche" gegoogelt hatte, und sich jede Menge ziemlich harmloser Filmchen angesehen haben muss. Jedenfalls war klar: da erwacht gerade sexuelles Interesse.
Ich habe ihm bei einer passenden Gelegenheit dann gesagt, daß ich diese Filmchen und sein Googlen nach Frauenunterwäsche im Verlauf entdeckt hatte. Die Art, wie er antwortete, daß er das gar nicht gemacht habe, hat mir deutlich gezeigt, wie sensibel das Thema ist.
Ich habe ihm dann nur noch gesagt, daß ich nichts dagegen habe, wenn er sich solche Filmchen ansieht, und daß er aber auch jederzeit mit uns darüber sprechen kann, wenn er dabei Dinge sieht, die ihn beschäftigen.
Danach habe ich ihn damit in Ruhe gelassen.
Zusammen Pornos schauen mit meinen Kindern?
Zusammen darüber reden, was in Pornos wie und warum gezeigt wird, und was das mit der eigenen Realitiät zu tun hat?
, wenn die Kinder das Thema anschneiden oder es aus der Situation heraus Thema wird.
@*****lnd:
Mein Ansatz war und ist der einer in die Gesamterziehung integrierten ganzheitlichen Sexualerziehung, also einer Erziehung, die Fragen unnötig macht, weil das Kind herangeführt wird, je nach Alter. Dazu ist natürlich auch die Schulung der Eltern nötig und daher kann das nur ein sehr langwieriger Prozess sein, bis diese Art des Erziehens verankert ist.
Bei mir stellte sich erhebliches Unwohlsein in der Magengegend ein beim Lesen dieser Zeilen.
Für mich klingt das nach einer Utopie, über die ich mir noch nicht klar bin, ob ich sie überhaupt für erträumenswert hielte.
Das mag aber auch daran liegen, daß ich mir nicht vorstellen kann, wie konkret solch eine in die Gesamterziehung integrierte ganzheitliche Sexualerziehung aussehen sollte in Deinen Augen. Leider beschreibst Du das auch nicht konkret.
Mir drängen sich Erinnerungen an meine Schulzeit in den 80ern auf, wo ich in der Oberstufe einen Lehrer im Fach Psychologie hatte (das Wahl-Fach gab´s bei uns tatsächlich), der erzählte, daß seine Frau und er, wenn sie miteinander Sex hätten, die Kinder schon mal mit ins Bett holten
, denn Sex sei ja doch etwas gaaanz natürliches .
Eine in die Gesamterziehung integrierte ganzheitliche Sexualerziehung erscheint mir dabei gar nicht abwegig, soweit sie Sexualität als Teil der Menschlichen Existenz annimmt, insbesondere mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung!!!
Das mulmige Gefühl stellt sich bei mir ein bei den Worten:
die Fragen unnötig macht, weil das Kind herangeführt wird, je nach Alter.
Ich erinnere mich, daß ich als vielleicht Zehnjähriger meine Mutter gefragt habe, ob ich mal dabei zusehen dürfe, wenn sie und mein Vater miteinander schlafen. Sie hatte damals so unbestimmt "ja, wenn es sich mal ergibt" gesagt, daß damals ein komisches Gefühl in mir zurückblieb.
Wenn ich mir vorstelle, mein Kind würde mich das fragen, so würde ich Nein sagen. Ich denke, meine Kinder (11 und 9)wissen, daß ihre Eltern Sex miteinander haben, wir verheimlichen das ja auch nicht. Aber auf diese Frage würde ich ganz klar Nein antworten, mit der Erklärung, daß ich das nicht möchte, und daß Sexualität etwas ist, wo jeder für sich vollumfänglich selbstbestimmt damit umgehen darf. Und daß das für uns Eltern ebenso gilt wie für sie als Kinder.
@**na:
Ich danke Dir sehr für das Interview mit Ann-Marlene Henning.
Ich halte das Buch durchaus für Lesens- und Weitergebenswert.
In puncto "Gleichberechtigung" allerdings fiel mir bei der Lektüre des Buches an einigen wenigen Stellen auf, daß die rein weibliche Autorenschaft in Hinblick auf die Gefühlswelt von Jungen und jungen Männern eben auch "nur" einen rein weiblichen Blick hat. Das ist ein bisschen schade. Da ist für mich ein wenig die Chance versäumt worden, Jungen und jungen Männern die Empfindsamkeit (im positiven Sinne) zuzugestehen, die sie eigentlich nämlich in sich tragen.
Und sich dieser Empfindsamkeit bewußt zu sein, steht ja einem "im Bett seinen Mann stehen" in keinster Weise entgegen.
Alles in allem in meinen Augen ein gutes Buch, in Bezug auf Gleichberechtigung würde ich sagen: Da geht noch mehr!
lg erwil,
der nun doch viel geschrieben hat ...