Wenn auch angehende Switchs antworten dürfen?
ABER: Wie sieht es mit der Seite des Dom´s oder dominanten Parts aus? Was fühlt er/sie, was denkt er/sie und was erhofft er/sie?
Ich gestehe vorab, blutige Anfängerin im dominanten Bereich zu sein.
Dennoch kann ich etwas zu meinen jetzigen Gefühlen schreiben.
Die sind momentan nämlich vollkommen "Out of Order", ähneln denen, die ich von meiner anderen Sete (der devoten) auch kenne..und sind dennoch nicht vergleichbar miteinander.
Ja, Mensch, das dürfte doch einer angehenden Domme gar nicht erst passieren, wird sich jetzt so mancher denken. ..Was will das Weib bestimmen, führen, halten, wenn sie nicht mal weiß, wohin sie will und unsicher ist
Wie soll dann der andere vertrauen und sich hingeben?
Aber es ist einfach so und ich folge dem, was da bis jetzt nur einer Ahnung gleicht. Dem Wunsch, einen anderen Menschen zu führen, mit ihm neue Wege zu beschreiten, ihm Welten zu eröffnen, die für ihn neu und unbekannt und aufregend sind.Die ich vielleicht schon kenne und die dennoch bei ihm ganz anderes bewirken können..Ich will in sein Innerstes vordringen. In das, was ihn bewegt, ihn ängstigt, ihn wahnsinnig macht, ihn kickt, was ihn sich selbst überwinden lässt und ich wünsche mir das er mir genug vertraut um mit mir diesen Weg weiter zu gehen.
Das fühlt sich einfach gut an und ich habe verdammt lange gebraucht, mir selbst einzugestehen, das auch dies eine Seite von mir ist und ich fühle mich trotz all der Unsicherheit, etwas falsch zu machen, nicht perfekt, nicht immer dominant genug zu sein, richtig gut und lebendig.
Ich agiere zur Zeit noch sehr viel aus dem Gefühl heraus, aus dem was bei mir durch seine Reaktionen ankommt. Gehe schrittweise vor und fange an, Verantwortung für meine Handlungen zu übernehmen und mag diesen Gedanken. Ich gehe zwei Schritte vor und er sorgt durch seine Ehrlichkeit und Authentizität dafür, das ich wieder einen Schritt zurück gehe. Das macht mich sehr stolz - das Vertrauen, das er mir schenkt.
Eigentlich steht all das das in totalem Widerspruch zu meiner devoten Seite und dennoch lerne ich gerade dadurch, diese Widerspürche im Leben, in mir anzunehmen, zu akzeptieren...
Wohin ich will, wohin er will, weiß ich noch nicht wirklich und ich glaube, es ist uns beiden auch egal. Denn einzig wichtig ist, das wir den Weg gehen wollen. Mit Mut, mit Freude, mit Lust, mit Erlebenshunger, mit Offenheit und mit einer Lebendigkeit, die einem nur das Leben selbst ermöglicht, wenn man sich den Herausforderungen denn stellen mag.
LG Anikya