@Susi speziell und @alle im allgemeinen
(es schreibt Satyresse)Was könnt Ihr mir denn raten?
Wir können dir nur raten: Sprich mit deinem Freund, versuche ihm näher zu bringen, WAS der Kick für dich ist, WARUM du den Kick brauchst, inwieweit dieses Interesse, diese Vorlieben teil deiner Persönlichkeit sind, ggf. wie wichtig das (notwendige?) Ausleben einiger deiner ureigensten Facetten sind. (KENNST DU SELBST DIE ANTWORTEN??) Wir denken nicht, dass ER langweilig ist, wir denken, dass DU so gestrickt bist, dass du bestimmte Dinge BRAUCHST. Und das ist doch auch in Ordnung, solange du damit niemandem weh tust. Wenn du ihm das verständlich machen kannst, mag er vielleicht auf dich zugehen, deinen Gedanken und Gefühlen zu folgen wagen. Vielleicht dich im Ausleben zumindest begleiten. Wenn das allerdings SEINEN Bedürfnissen, seinem "Strickmuster" arg zuwider läuft, KANN er das u.U. nicht oder nur sehr schwerlich.
Nun mal etwas grundsätzliches: Wann und weshalb probiere ich etwas neues aus, bzw. möchte etwas neues ausprobieren?
• ich habe (plötzlich) den Wunsch (woher im Mom. egal) dazu.
Daraus, dass ich den Wunsch HABE, kann ich folgern, dass ich interessiert daran wäre, den Wunsch umzusetzen (sonst wär´s ja kein Wunsch, sondern vllt. nur ´ne Idee). Ob ich es dann tue, kommt im nächsten Schritt.
• mein Partner trägt den Wunsch an mich heran.
Bedeutet noch lange nicht, dass ich dadurch zwangsläufig, automatisch auch den Wunsch bekomme. (siehe Susi und anal, siehe Susis Freund und swingen) Wie ich mit dem Wunsch meines Partner umgehe, inwieweit ich grundsätzlich offen für seine Wünsche bin, es in meine Vorstellung von Partnerschaft paßt, mich den Wünschen grundsätzlich erst einmal zu öffnen, oder eben nicht, ist sozusagen Präambel.
Wenn man sich überhaupt an irgendetwas in diesem Thread stossen kann... Ich für meine Person merkte, dass ich es total blöd fand, jemanden als kleinkariert zu bezeichnen, nur weil er für bestimmte Sexualpraktiken kein Intersse zeigt, sogar von mangelnder (sexueller) Bildung wurde gesprochen. (Sex-Hochschulabsolvent mit Promotion ist der, der während Bukake einen Sandwich erfährt, dabei gepaddelt, gefilmt und verbal beschimpft wird, all das in einem öffentlichen Schwimmbad?? Ich denke, "sexuell gebildet" ist jemand, der von sich weiß,"wie er tickt". HEISST NICHT, dass er nicht noch DAZUlernen kann!)
Ob es "blöd" ist, dass ER auf Susis Wünsche nicht zumindest mal gedanklich eingeht, und wie Susis Lösungsansatz bewertet wird, hat sich ja zum eigentlichen Thema hier entwickelt!).
Wir finden es schade, sich NICHT mit den Wünschen des Partners auseinanderszusetzen.
Und wir finden es schade, wie hier manchmal diskutiert wird, wie mit den Einstellungen anderer umgegangen wird. Vielleicht aus mangelder Erkenntnis, mangelndem Verständnis heraus, WIE Menschen zu ihren Meinungen, Einstellungen kommen (die hier veröffentlicht und damit nicht automatisch zur Kritik, aber schon zur Diskussion freigebenen sind).
Als Beispiel:
Wir können nur von uns ausgehen. Wir leben monogam, haben über die Jahre (fast 20) unserer gemeinsamen Beziehung vieles entdeckt, AUCH sexuell. Vor allem uns als Menschen entwickelt, haben uns und unsere Lieben, Bedürfnisse, das was uns Spaß und Freude macht, und eben auch Dinge, die wir nicht mögen entdeckt. Natürlich auch sexuell. (Ach ja, VOR unserer Beziehung gab es auch schon so etwas wie ein Gefühl für sich selber, sind ja nicht als Embryonen zusammen gekommen). Viel über sexuelles gesprochen, angedacht, ausprobiert, verworfen, von vornherein FÜR UNS abgelehnt (z.B. Sado/Maso, Kaviar, Gangbang) - paßt halt so gar nicht zu unseren PERSÖNLICHKEITEN, unserem Genußempfinden), Dinge gesehen, fantasiert, etc..
Nur mal vorangestellt.
Und, bitte, wenn wir z.B. sagen: Nein, wir möchten (mögen) keinen Gruppensex, da wir unsere Sexualität zu zweit und allein erleben möchten, dann wollen wir auch ERNST GENOMMEN werden. Wir sind schließlich keine Deppen, die sich selbst nicht kennen und daher andere Menschen mit anderen Erfahrungen brauchen, um uns an unsere eigenen (dann wohl noch geheim und im verborgenen liegenden wahren) Wünsche und Bedürfnisse heranzuführen. Schon gar nicht mögen wir hören, wenn dann jemand sagt: "das könnt ihr gar nicht wissen, wenn ihr es nicht ausprobiert habt". (Aber DU weißt das schon über uns??!!)
Wissen, wie etwas IST, können wir dann nicht, aber WISSEN, SPÜREN, ob wir die Erfahrung machen möchten, können wir schon.
Die dann auf dem Fuße folgenden BEWERTUNGEN - in beide Richtungen - sind schlicht weg engstirnig (oops, auch ich bewerte hier gerade!). Wieso sollte sich irgend jemand allein durch eine Äußerung in Frage gestellt oder gar bedroht fühlen? Wieso die eigene sexuelle (vielleicht in frühster Kindheit durch ein Trauma bedingte) Präferenz als für alle anderen erstrebenswert, gar notwendig, weil sonst unausgefüllt erachten? Wieso behaupten, dass durch das Nicht-Teilen der eigenen (womöglich durch eine schlichtes Gemüt, Fantasielosigkeit und Egoismus bedingte) sexuellen Präferenz jemandem drohe moralisches Moloch?
Es ist manchmal eine Frage: Wo fängt der Respekt an? Wann beginnt Bewertung?
DAS HEISST NICHT, dass wir GEDANKLICH nicht offen wären, über etwas nachzudenken, etwas mit uns, unserem Inneren abzugleichen. Nur dieser Abgleich findet in UNSEREN Köpfen und Herzen statt. Und wenn ich sage, Nein, kein Gruppensex! bin ich NICHT kleinkariert, ungebildet, verklemmt, und verpasse wahre Freude und Erfüllung im Leben!
Manche Menschen finden (zu ihrem eigenen Glück ) eben schnell zu dem, was sie mögen und wollen, andere brauchen halt länger.
Wenn jemand schreibt "Wir sind Swinger, leben treu, finden Vertrauen und Ehrlichkeit das Wichtigste" so nehmen wir das genau SO von dem anderen an, und fangen nicht an zu sagen, "wenn....., dann....., kann nicht...." Und genau DAS ist nämlich das, was NERVT! Wie auch umgekehrt wir es nicht mögen, dass andere aus dem Umstand das wir KEINE Swinger sind, folgern dass wir kleinkariert, unerfahren sind, sowieso uns gegenseitig hinterrücks betrügen.
So verlagert sich eine Diskussion und wird unerfreulich und wenig produktiv. Also, einerseits BEWERTUNGEN und SCHLUßFOLGERUNGEN SEIN LASSEN und andererseits MEINUNGEN HÖREN und darüber DISKUTIEREN (erinnert ihr euch noch?? These, Antithese, Synthese. Einfaches Vorgehen)
Ansonsten ein wenig Nächstenliebe versuchen zu spüren... Haben nicht die Antaghars irgendwo gesagt: "Liebe ist ein Kind der Freiheit". Also: Freiheit zu hören (lesen) und zu sprechen (schreiben) und zu empfinden.
Frage mich gerade, ob ich nicht zu sehr mit dem Zeigefinger gewedelt habe...??? Nö, nur meine grundsätzliche Einstellung zur Umgehensweise bei Meinungs-Verschiedenheiten.
Liebe Grüsse an alle und einen reichen Tag an Erkenntnissen und Erfahrungen wünscht euch
Satyresse
Susis Lösungsansatz, nämlich sich ohne mit ihrem Partner abzusprechen, ihre sexuellen Bedürfnisse im Alleingang zu befriedigen, wurde ja diskutiert