@ lil
Danek für Deine erhellenden und wohltuenden Beiträge!
In einem Punkt meinen wir, Dir widersprechen zu müssen - und sind auf Deine Meinung gespannt:
Natürlich ist es keine Frage, dass es Unsinn und verletzend ist, einen Menschen in seiner Gesamtheit abzuurteilen (wie Du es formuliert hast). Ist uns selbst hier leider schon desöfteren passiert. Und es geht auch nicht ums Verurteilen - das Recht dazu hat hier ohnehin keiner!
Aber wenn jemand ein Problem hat und es schon zur Diskussion stellt (und damit sich nicht nur wichtig machen, aufspielen oder Kontakt suchen will - wie es der Lustbaer gelegentlich zu sehen scheint), dann sollte es auch von allen Seiten beleuchtet werden. Dann bringt es nämlich überhaupt nichts, denjenigen in Watte zu packen und nur mit Samthandschuhen anzufassen.
Und dazu muss man eben manchmal auch darauf hinweisen, dass im Denken, Leben und Handeln eines Fragestellers möglicherweise ein Widerspruch steckt, der das Problem verursacht.
Ein vielleicht albernes (aber treffendes und uns ständig hier begegnendes) Beispiel: Jemand hat im Profil stehen: "Absolut keine Tabus, alles kann, nichts muss" (eben dieser fast schon alberne Spruch vieler Swingern). schreibt aber dann in einem Thread vehement und voller Aggression, dass es für ihn niemals in die Tüte käme, dass er beim Swingen mal einen anderen Mann anfässt. Und bezeichnet dann auch noch alle, die so etwas tun, als total eklig.
Man liest das, fasst sich an den Kopf und stellt fest, dasss da was nicht stimmen kann. Und antwortet entsprechend, z. B.: "Lies mal dein Profil, da steht was von tabulos! Wie vereinbarst du das mit dem, was du hier schreibst?" Und ab sofort wird man attackiert, per Clubmail niedergemacht, angegriffen, an den Pranger gestellt für doof erklärt.
Man könnte auch schreiben: "Stimmt, ihr habt ja recht, ist uns gar nicht aufgefallen. Da müssen wir wohl entweder unser Profil ändern oder mal über uns selbst nachdenken."
Oder nimm eine Frau, die selbst schreibt, dass sie Fremdgehen total falsch findet, es aber trotzdem fröhlich tut. Wäre es da nicht angebracht, sie mal darauf hinzuweisen, dass sie mit voller Absicht etwas tut, was sie selbst falsch findet. Und dass da etwas nicht stimmen kann?
Das hat nichts damit zu tun, dass man den betreffenden Menschen in irgend einer Weise verurteilt, sondern nur sein Denken und Handeln falsch findet oder nicht versteht. Warum dann die oder der Betroffene sich gleich komplett als Mensch abgewertet fühlt? Das nennen wir z. B. einen Mangel an Kritik- und Konfliktfähigkeit. Und da lernt man garantiert nichts dazu, wenn das jemandem nicht auch mal deutlich gemacht wird.
Oder sehen wir das falsch? Wir lassen uns gerne belehren und korrigieren.