Die Waffen einer Frau

Es ist etwas anderes, erst mitzuspielen und dann zu sagen "verarscht - verarscht" oder sich das Getränk ausgeben zu lassen (um bei dem Beispiel zu bleiben), vorher aber zu sagen: "Danke. Aber mach dir deshalb keine weiteren Hoffnungen auf ein schnelles Abenteuer. Ich nehme das Getränk an, weil du mir gefällst. Ob du mir in zwei Stunden noch gefällst, weiß ich jetzt noch nicht."

Wieso wird eine Begegnung zwischen Mann und Frau eher als Kampfgeschehen gesehen denn als neugieriges Kennenlernen eines Menschen?


Und wieso muss ein "anderes Register gezogen werden", wenn jemand nicht so ist wie man sich das wünschen würde? Kann man das nicht einfach akzeptieren und sich woanders umschauen?

Ich sprach in dem Zusammenhang nicht vom unverbindlichen Kennenlernen/privaten Kontakt, da handhabe ich das weitestgehend so, wie du das beschreibst. Ich bezog mich eher auf institutionalisierte Kontexte, wo Maskeraden- und Rollenspiele an der Tagesordnung sind und ich lerne die adäquaten Rollen zu spielen, wenn mein menschliches Spielangebot nicht angenommen wird. (Sofern das nötig ist. Und wenn ich nach neun Monaten immer noch keine Reisekostenrückerstattung habe, weil die Leute vor Ort was verschlampt haben und sich nicht bewegen, obwohl ich ihnen Raum gegeben habe und ihnen sogar entgegengekommen bin, ist es schön zu erfahren, wie (schnell) die Dinge laufen (können), wenn ich mal ein wenig die Zügel in die Hand nehme )

Von "müssen" sprach ich übrigens an keiner Stelle. Wegen mir kann jeder Mensch so sein, wie er ist, solange ich so sein kann, wie ich bin. (Da fällt mir auf: Wer ist "man"?) "Ich bin hier, du bist hier, Schnabeltier."

Und was das "Mitspielen" angeht: Ich sehe es nur noch bedingt als meine Verantwortung an den Gegenüber darüber aufzuklären, was ich wie, warum und wozu tue. Bezogen auf dein Beispiel mit dem Getränkausgeben. Wenn ein Typ eine Frau fragt "Möchtest du etwas trinken?", sie sagt "Klar.", nimmt dann das Getränk und geht, erachte ich das für vollkommen legitim und sollte der Junge an seinem Phrasing arbeiten (Wobei es sehr charmant ist, wenn die Dame sagt, dass sie sein Spiel nicht mitspielt. Und wenn sie dann noch damit leben kann, wenn er sagt "Nö, dann nicht.", umso besser Wobei es ja schon viel über die Frau aussagt, wenn sie meint gleich etwas relativieren zu müssen. Wie war das noch mal mit dem offenen und neugierigen Kennenlernen? )

@****upa: Ich denke ich habe da andere Möglichkeiten

@********nder

Ich auch, vor allem weil ich eher kleine Brüste habe und ich sie im Alltag nicht zeige, sonder eher verstecke.

Im Zusammenhang zum Thema "Waffen einer Frau" verstehe ich nicht so richtig, was du mit "die Zügel in die Hand nehmen" bei einer Reisekostenrückerstattung meinst. Wie du bestätigst, geht es auch ohne große Titten.

Ich denke, Versuchender meinte das jetzt nicht bezogen auf die "Mann-Frau" Begegnung, von daher spielen auch gewisse körperliche Reize hier keine Rolle.

Aber zu zeigen, dass man sich nicht mehr länger auf der Nase herumtanzen lässt, das kann gewisse Vorgänge sehr erleichtern ... . Mein Ex bellte in Telefonaten mit Telefongesellschaft oder Versicherung in regelmäßigen Abständen das Wort "Rechtsanwalt" in den Hörer ... und plötzlich ging's.

Das ist gemeint, jedenfalls habe ich Versuchender so verstanden.

Kern meiner Aussage (Mir ist das auch aufgefallen ;)) ist eine klare Selbstpositionierung. Als Mann wie auch als Frau. Dann braucht es keine Spielchen und keine Waffen. Aber Mut. Die von SilkVelvet angesprochene Nacktheit. Was - zumindest meiner Erfahrung nach - oft mit einer großen Ambivalenz und Angst einher geht. Mut zur Menschlich- und Lebendigkeit, zum (natürlichen) Manipulieren und Manipuliertwerden.

Und dazu gehört mitunter auch das bestehende Spielsystem (aus-) zu nutzen. Vermutlich ging mein Beitrag aber auch einfach nur viel zu weit am Thema vorbei

Stimmt

Mit der klaren Positionierung geb ich dir Recht. Aber was hat das mit "den Waffen einer Frau" zu tun?

Ich finde das Thema an sich völlig daneben. Die Ausgangsfragestellung lässt eigentlich erwarten, dass große kleine Mädchen hier erzählen, wie es damals mit Papa war und was sie daraus für ihr Leben, also für den Mann, der ihnen jetzt den Papa ersetzt, gelernt haben. Nämlich wie sie ihn "um den Finger wickeln" können.

Ich sag jetzt mal als Mensch, der sich auch ne ganze Weile um den Finger hat wickeln lassen (also eher "männliche" Perspektive, wenn man dem starren vorgepredigten Rollenklischee noch Glauben schenken mag - ja ja ich weiß, wer ist "man", aber man, nein DU, Versuchender, musst nicht jedes plazierte "man" beknurren): Es ist ein Scheiß-Gefühl, hinterher zu merken, dass ich mich habe wickeln lassen und dass ich nur als Spielball für irgendwelche Ziele und Zwecke missbraucht worden bin, die mir nie explizit mitgeteilt wurden. Und mir selbst dann auch noch eine gewisse Mitschuld geben zu müssen - nee du, nicht mehr mit mir. Hat selbstverständlich was mit der Ursprungsfamilie zu tun (in diesem Fall aber nicht mal mit Papa).

Klare Positionierung. Und deswegen wende ich auch keine "Waffen" an. Nicht mal bei der Reisekostenrückerstattung. Da sage ich höchstens, wie die Rechtslage ist und was ich tun werde, wenn diese Rechtslage missachtet wird.

Hast du denn explizit gefragt? (Und war sich die andere Person dieser Ziele und Zwecke bewusst?)

Glaub mir, ich kenne dieses Gefühl mehr als gut genug. Gleichzeitig ist es meine Erfahrung, dass auf beiden Seiten unbewusste Verstrickungen ablaufen, von daher habe ich es mit der Schuld nur bedingt. Zumindest an guten Tagen, an schlechten wühle ich mitunter in den untersten Schubladen.


Vielleicht ging meine Aussage deswegen daneben Nicht umsonst plädiere ich ja für "menschwürdigere Artikel" statt der Kultivierung frühkindlicher Erziehungs- und Verhaltensmuster. In dem Sinne ist auch mein - wenn auch ausgeholtes - Posting zu verstehen: Emanzipation hin zu einem selbstbestimmten Leben. Als Mensch mit Würdigung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Was die Waffen angeht: Klein-Versuchender wurde zu einem sehr rücksichtsvollen Jungen erzogen, so dass mir mitunter jede normale und gesunde Selbstpositionierung subjektiv so vor kommt, als würde ich meinen Gegenüber in seinen Freiheiten beschneiden oder ihm den Kopf abschlagen. Von demher ist das zum einen eine meiner Lernaufgaben (Raum (an-)nehmen), zum anderen entwaffne ich ganz gerne unbewusste Prozesse (Raum geben).

... und wenn einer merkt, dass (un)bewusste Verstrickungen da sind, laufen die Dinge anders. Es gehören immer zwei dazu - von daher ist das Thema "Schuld" hier gar nicht angesprochen, sondern eher das Thema "Ich bin auf meine eigenen Muster reingefallen". Meine Hoffnung ist immer noch, irgendwann vor meinem Tod diese Muster aufgelöst zu haben. Aber die sind hartnäckig wie Kaugummi am Schuh. Man kann nix machen als sie immer wieder zu erkennen und dementsprechend zu handeln.

Und die besagten "Waffen einer Frau" wirken sowieso nur da, wo Muster auf gleichgestrickte Muster treffen... glaub ich.

Klar. Genauso, wie hohle "Ich liebe dich, also mach die Beine breit."-Phrasen oder "Ich gebe dir ein Getränk und du mir deinen Körper."-Aktionen nur bei gewissen Typen/Entwicklungszuständen funktionieren. (Und sich ja auch nicht jede Frau ins Bett quatschen lässt )


Wer ist man? SCNR.

Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile der Meinung, dass es gar nicht um die Auflösung geht, sondern viel mehr das bewusste Akzeptieren und Leben. Halte ich (gegenwärtig) auch für weitaus einfacher, als mich komplett mit mir selbst zu überwerfen. Wobei ich gespannt bin, wie das in fünf, zehn, zwanzig Jahren aussieht.

Was den Kaugummi am Schuh angeht: Einfach ein anderes Paar aus dem Schrank nehmen und gegebenfalls die begangenen Straßen wechseln. (Und drakonische Strafen für "Kaugummi auf die Straße Spucker"!!!!!!111elf)

Nachtrag:


Ähm, nein. Ich habe in diversen (eigenen) Beziehungen Verstrickungen im Handumdrehen rausgefiltert und bin dennoch wunderbar drinnen geblieben. Selbiges gilt für Muster meiner eigenen Person: Noch vor dem Ablaufen erkannt und trotzdem wunderbar drin aufgehangen. Wissen und Erfahrung/Können sind zwei Paar Schuhe, und wenn der Gegenüber bei der (gemeinsamen) Loslösung nicht mitspielt, kannst du dich - vereinfacht gesagt - ins Knie ficken. Oder halt das Messer nehmen und die Bindung kappen. Letzteres ist vermutlich gesünder.

Meine Herzallerliebste hat mich auf diesen - soll ich wirklich Artikel schreiben? - aufmerksam gemacht und ich habe mindestens bei jedem zweiten Satz nur noch mit dem Kopf geschüttelt.

Wir Männer sind also in den Augen dieser PerZufallWorteaneinandersetzerin zahme, manipulierbare Haustierchen, denen man das Leben, das Universum und den ganzen Rest schön langsam erklären muss, damit wir auch ja folgen können.

Und Frauen sollen also möglichst falschspielende, schauspielernde, berechnende Hyänen mit viel Geschäftssinn werden, damit sie ihr Dasein meistern und ein unbefangenes Männchen eintüten können?

Ich fasse es echt nicht.

Was bildet sich diese Frau ein? Ist sie die Krone der Schöpfung und hat sie alle Weisheit dieser Erde mit Löffeln gefressen? Wenn ich mir vorstelle, daß auch nur eine Frau bei einem Coaching von ihr etwas von den vermittelten Inhalten angenommen hat und umsetzt, dann wird mir ganz schlecht.

Ihr lieben, süßen, bemerkenswerten weiblichen Geschöpfe da draussen - seid einfach wie ihr seid - spielt keinem eine Maskerade vor. Glaubt es oder nicht - wir merken es - und wir mögen es genausowenig wie ihr.

Lacht mit uns, vertraut uns, so wie wir Euch vertrauen, schenkt uns Euer Herz, öffnet Eure Seele und Euer Ich für uns und wir werden es euch voller Freude mindestens im gleichem Maße zurückgeben.

Aber vor allem - seid ehrlich zu Euch und ehrlich zu uns - dies hat jeder Mensch verdient.

In diesem Sinne,

Mr. Unfein

fein gesprochen!

@***il: Danke schön!

Wir haben uns beide gerade noch viele Gedanken zu dem Artikel gemacht... und je länger wir das tun, desto schlimmer finden wir den Inhalt.

Alle Botschaften darin sind kaltherzig, berechnend, unmoralisch, menschen- und männerverachtend.

Wir würden uns beide wünschen, daß der Vater der Verfasserin diesen Artikel liest, damit er mal mitbekommt, wie seine Tochter ihn behandelt hat, um eigennützige Ziele zu verfolgen.

Dieser Artikel ist purer weiblicher Sexismus der allerschlimmsten Art und Weise und enthält nicht einen Funken Anstand.

Im gesamten Inhalt ist nicht einmal die Rede von Vertrauen, Liebe, Hingabe, sondern es geht nur um egoistische Manipulation.

Wir hoffen inständig, daß die Psyche der Schreiberin nicht dem entspricht, was sie schreibt, denn das wäre entsetzlich unmenschlich...

LG,

Mr. und Mrs. Unfein

Das finde ich ein ein wenig harsches Urteil, zumal sich an der Stelle fragen ließe, inwieweit menschliches Verhalten denn unmenschlich sein könne.

Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass letztendlich jeder Mensch egoistisch handelt und seine eigene Agenda fährt. Dass einem die eigene besser gefällt als die der anderen, naheliegend, sonst hätte man sie wohl kaum. Ingroup-Love ist aber nicht gleich Outgroup-Hate. Für den JC wär's vermutlich dennoch sinnvoller entweder allmonatlich einfach ein Werbebanner von ihren Schreiberlingen (Ausnahme Sina.) als Artikel ohne derartige Gedankenverbrechen zu veröffentlichen oder - ich sage das jetzt einfach mal anmaßend - qualifizierte oder zumindest humanistisch orientierte Autoren zu akquirieren. (Mich interessiert ja brennend, ob die Autoren für den Werbeplatz wenigstens etwas zahlen oder der JC für solche Artikel noch wertvolle Mitgliedsbeiträge rauswirft. Falls letzteres, sei das, jenseits des Images, allein aus dem Grund zu überdenken. Wobei vermutlich keiner oder nur zu wenige aufgrund derartiger Artikel ihre Zahlmitgliedschaft gekündigt haben und vermutlich genug den Köder fressen. Hach ja.)

Ich denke jeder Mensch ist bei gewissen Dingen, die jeder für sich anders definiert egoistisch, um dabei genau das zu erreichen, was er möchte und ich denke auch, jeder Mensch hat schon einmal manipuliert!!!

Dabei werden bewußt oder unbewußt Hilsfmittel genutzt, um das Gegenüber zu manipulieren. Wie weit diese Spielchen gehen und ob das Gegenüber Selbiges mitbekommt und dann auch mitmacht, ist u.a. wiederum situationsabhängig und auch davon abhängig, ob das Gegenüber die Manipulation erkennt bzw. erkennen will.

Ausserdem gehören zum "Manupiliert-werden" auch immer Zwei..deshalb gibt es in meinen Augen nicht nur die eine Seite der Medaillie..

LA

Zum erschossen werden auch.Was sagt das über die implizierte "Schuldverteilung" aus?

Wenn man mal die komischen Beispiele und die schreckliche Vater-Geschichte aus dem Artikel heraus nimmt, dann steht doch da, dass frau mit Freundlichkeit und "positiver Verstärkung" (=Lob) erwünschten Verhaltens mehr erreicht, als durch Meckerei.

Tolle Erkenntnis. Dazu brauche ich auch keine "Waffen der Frau", denn das gilt für die meisten Situationen und auch für Männer.

Was aber im Endeffekt als Eindruck stehen bleibt ist
a) emanzipierte Frauen lächeln nicht, die schlagen gleich zu ... deshalb ja dieser Leitfaden
b) Männer müssen mit "Waffen" besiegt werden, dass sie kochen und den Müll rausbringen oder überhaupt mal mit einem reden

Wie gesagt, das ist ein Menschenbild, mit dem ich nichts anfangen kann. Ob meine Ehe glücklicher ausgegangen wäre, wenn ich meinem Mann jeden Morgen ... na ja, er wäre glücklicher gewesen, ich wahrscheinlich in der Psychiatrie gelandet, denn Probleme löst dieses Verhalten auch nicht.

Schlechtes Beispiel "ofinterest11"!

Aber um deine Frage zu beantworten: Solange es Menschen gibt, die sich manipulieren lassen, wird es auch immer welche geben, die das ausnutzen bzw. zu ihren Gunsten nutzen!

LA

Und Tomaten sind rot.

Ich vermag aus dieser Feststellung immernoch keine Legitimation für irgendwas herauszulesen.

Das ist aber vermutlich eines dieser merkwürdigen Ethikthemen...

Nein, erschossen werden geht auch alleine


Zum Thema Manipulation kann ich, auch aus eigener Erfahrung zumindest im Rahmen einer langfristigen Paarbeziehung sagen:

Zur Manipulation gehören nicht nur immer zwei, sondern beide Partner manipulieren (in der Regel) auch noch wechselseitig gleichzeitig.

Ohne kleinlich sein zu wollen,weist das "werden" passive Teilnahme aus



Interaktion gleich Manipulation.Das steht außer Frage.

Der "manipulierte Koch" denkt womöglich:
"ich kloppe jetzt rasch ein paar Nudeln für wenige Cent in den Topf und bekomme dafür einen geblasen.Kostet mich sonst 50 Euro und ich müßte auch noch das Haus verlassen."

Tip an die Schnuckiputzi's der Augenklimperfraktion:
man bekommt selten mehr ,als man gibt.

Ohne Sauce kein blowjob! ^^

hust Muss der Satz nicht umgedreht werden? Jedenfalls wenn es nach dem Selbstverständnis der Verfasserin geht?